PAЯADOXA

Normale Version: Spiritualität und romantische Beziehungen
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(06.03.2020, 12:21)Thomas schrieb: [ -> ]
Zitat:Ich empfehle daher dringend Spiritualtitä und Romantik auseinanderzuhalten.
Ja, das empfehle ich auch.

Nun, wir entscheiden nicht wann und ob wir uns verlieben, wann und ob wir uns angezogen fühlen, wir entscheiden nicht wen wir lieben. Es passiert und wir stellen es fest.
Darum, letzlich nützt es auch nichts, Beziehungen, wie auch immer sie sich gestalten, zu meiden, sondern gilt es hindurch zu gehen. Das ist Teil des Erwachensprozess, und da gehen die meisten durch, allein weil wir hier alle unsere Kindheitsthemen haben.
Wenn wir uns bereits auf dem pfadlosen Pfad hin zu uns Selbst befinden, dann wird das früher oder später anstehen - das macht der Organismus.


Abgesehen davon: Wenn wir mal eine gewisse Schwelle erreicht und über sie hinaus "gegangen" sind, dann gibt es in meiner Erfahrung auch kein Zurück mehr - das wäre unvorstellbar, u.a. viel zu schmerzhaft. Unerträglich, nicht hinnehmbar, insbesondere, wenn du bereits die Erfahrung im wahren Selbst verankert zu sein gemacht hast - es gibt dann nur noch den "Weg" nach vorn, selbst wenn uns mal etwas scheinbar zurückwirft (was sich letzlich als sinnvolle Spiralbewegung nach "oben" hin erweist), wir scheinbar stagnieren, weil die Wege sich höchst individuell gestalten und wir nicht wissen können was alles in unserem System ist, konfrontiert und erlöst werden will.
Was ich noch vergessen hatte zu erwähnen obwohl es mir bereits beim Schreiben in den Sinn kam:
Zu "Finger weg von romantischer Liebe". Potenziell besteht natürlich auch die Möglichkeit, aus einer sog. romantisch-verklärten Beziehung eine erwachte Beziehung zu "gestalten". Nämlich wenn beide dazu bereit sind - u.a. ihre Projektionen zu erkennen und zurück zu nehmen etc..
(06.03.2020, 12:21)Thomas schrieb: [ -> ]Warum ist gerade dies ein so intensiver Schmerz und kann so dermaßen über jede Vernunft triumphieren? Weil der Körper, Manifestation der Trennung, zum Mittelpunkt allen Glücks gemacht wurde?

Weil da einiges zusammen kommt. Bei einigen löst das sogar ähnliche Symptome wie die einer PTBS (posttraumatische Belastungsstörung) aus.

Lüge, Unaufrichtigkeit, wenn es nicht direkt kommuniziert wird, also bei heimlichen Affären oder Seitensprünge.
Verrat, Betrug, Bruch von Loyalität und Vertrauen, sowie Desillusionierung und Kränkung auf verschiedenen Ebenen.
Selbstzweifel, Minderwertigkeitsgefühle oder angeknackster Selbstwert durch Vergleiche mit einem offenbar unwiderstehlichen Konkurenten, für den Frau (oder Mann) sogar die Partnerschaft und den Mann vergisst und riskiert, kann auftauchen.
Es stellen sich große Zweifel an den Partner und die Partnerschaft ein. Oftmals an der Echtheit der Gefühle und Aussagen in vergangenen Zeiten - und ob du wirklich für sie die geglaubte Nr.1 warst.
Hinzu kommen Besitzansprüche, Vorstellungen von einer sicheren gemeinsamen Zukunft, von sicherer Liebe und exklusiver Zuneigung.
Also der diesbezügliche Verlass auf den Partner und die (zukünftige-oftmals geplante) Partnerschaft, stellt sich als illusionär dar.
Demnach wird dabei für Betroffene so einiges auf den Kopf gestellt.
Hi Dexter,

"Ich jedoch kann keinen Hass bei mir entdecken ."


ich auch nicht bei mir, jedenfalls viele jahrzehntelang.
dann merkte ich, dass ich auch keine Liebe "fühlen" kann.
das ist schlimm, wenn du einen partner hast, der voller Gefühl ist.

wenn meine Frau liebt oder hasst, dann ist beides wahr, im sinne von ECHT.

HASS muss doch nichts dauerhaftes sein. das kommt und geht wie ärger und groll.

wo ist da also ein problem ?

ich denke
DER, welcher nicht fühlen kann, hat ein Problem.
(09.03.2020, 00:08)ParaDoxa schrieb: [ -> ]Lüge, Unaufrichtigkeit, wenn es nicht direkt kommuniziert wird, also bei heimlichen Affären oder Seitensprünge.
Verrat, Betrug, Bruch von Loyalität und Vertrauen, sowie Desillusionierung und Kränkung auf verschiedenen Ebenen.
Selbstzweifel, Minderwertigkeitsgefühle oder angeknackster Selbstwert durch Vergleiche mit einem offenbar unwiderstehlichen Konkurenten, für den Frau (oder Mann) sogar die Partnerschaft und den Mann vergisst und riskiert, kann auftauchen.

Ja, liebe Paradoxa,

du beschreibst die Folgen und diese belegen, dass der Sex im seelischen Gleichgewichtsgefüge der Menschen eine zentrale Rolle einnimmt.
Erkennt man ja schon daran, dass er in praktisch keinem Film fehlt, neben Gewalt und Drama.
Meine Frage ist, warum das so ist. Gerade die Tatsache, dass das Selbstwertgefühl empfindlichst getroffen werden kann, zeigt auf, dass der Sex in der Selbstwahrnehmung im Mittelpunkt steht. Jede Sorge ums Aussehen, um die eigene Attraktivität hängt damit zusammen. Mit Autos, Besitz, Geld etc. pp. wird versucht, sexy zu sein.
Bedeutet das etwa, dass Fortpflanzung unser allerhöchstes Ziel ist?
Das Seltsame ist, dass diese immense Bedeutung für mich nicht verstehbar ist, trotz aller Selbstbeobachtung.
Zitat:Ich jedoch kann keinen Hass bei mir entdecken .

Und warum hast du sie dann verlassen?
Wolltest du sie dadurch nicht bestrafen?
Wenn nicht sie, dann dich selbst?
Hattest du keine Gedanken, in denen sie schlecht wegkam?
Fühltest du keine Enttäuschung?

Hass nimmt viele Formen an. Ärger, Enttäuschung, jede Form von Entzweiung geht auf Hass zurück. Auch die schlechten Gefühle, die man sich selbst gegenüber hat, sind Hass.
Hass als Mordwunsch oder Wunsch, zu schaden, sind nur Extreme.
Lieber Thomas,

die imense Wichtigkeit hängt für mich zum einen mit unserem starken Fortpflanzungstrieb zusammen, der ja mit der Spiritualität nicht unbedingt abnimmt,
und mit dem Wunsch nach der höchsten Verschmelzung, der Extase, des absoluten Einssein mit einem anderen, wobei wir uns als einzelne Individuen in eine himmlische/göttliche Ebene auflösen - was der Mensch instinktiv/intuitiv darin erahnt. Es ist ein "Zustand" nach dem sich imgrunde alle Menschen sehnen. Hier gibts dann auch kein Ich mehr.


Ich denke Liebe und Sex waren neben dem enorm starken Trieb der Wirbelsäulenspezies ihre Gene zu verbreiten, für die Menschen wohl schon immer große Themen, weil sie so viel mit uns selbst zutun haben. Weil alles was die Liebe und den zwischnemenschliche Kontakt anbelangt, sich durch unser ganzes (inneres) Sein und Leben zieht. Bei den Eltern angefangen...
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