07.02.2020, 19:52
(06.02.2020, 15:35)ramazzotti schrieb: In die stille aufgesaugt zu werden...ist Mindfuck. Niemand und nix wird hier in eine stille aufgesaugt .
Das ist kein Mindfuck!
Ich komme ja aus der Mystik-Ecke ans Erwachen und Co, bzw. hatte ich schon immer einen Hang dazu.
Und ja, es ist so, dass das kleine Ich sukzessive mit dem SELBST, dem großen Ganzen verschmilzt. Hier heraus geschieht dann auch Handlung aus der Einheit. Was soviel heißt wie; frei von Egozentrik, und daher nicht nur aus der Einheit, sondern somit auch für die Ganzheit/Einheit.
Hier können wir nicht mehr voraussagen was geschehen wird, was wir tun oder wie wir reagieren werden, wenn dies oder jenes geschieht. Denn wir wissen es selbst nicht mehr, da sich die Reaktionen, das Handeln nicht mehr aus alten Überzeugungen, Konditionierungen oder (Moral)Vorstellungen heraus ergeben, sondern absichtslos einer ureigenen Ethik folgen, die keine konventionelle Moral kennt. Daher kennen wir uns Selbst nicht (mehr), denn das Persönchen gibt sukzessive den Löffel ab - wird mit alle dem aufgesogen, wenn es bereit ist und sich hingibt. Wir können uns also nicht voraussagen, da es sich immer erst im jeweiligen Moment ergibt/zeigt.
Der egozentrische Eigenwille weicht also zunehmend dem wahren Willen, dem Wille "Gottes"/höheren Selbst/wahre Natur/göttlicher Funke der Seele, oder wie immer die Bezeichnungen sind.
Und tatsächlich ist es so, dass wir nur über die innere Stille, dem leer werden, von jeglichem (Eigen)Wollen und Wissen über..., also dem Loslassen aller (Gottes-/Selbst-& Welt-)Bilder, einschließlich jene Vorstellungen und Wünsche von einem Ziel, wie Erleuchtung/Erwachen/Einswerden etc., in die er-und gelebte Einheit "gelangen" (gelangen hier in "", da wir es nicht selber machen können, denn der Macher stirbt währendessen, verschmilzt/wird aufgesogen). Auch wenn das Bestreben der Seele oder des Selbst diesen Pfad einläutet und es ihr danach dürstet, muss schlußendlich auch das losgelassen werden, um Raum zu schaffen. Da nur in einem gänzlich leeren Kelch der wahre/höhere Wille einfließen kann.
Je mehr der Mensch von sich und allem ablässt, desto mehr kann "Gott" einfließen und im Erleben eins mit ihm werden. Und je mehr dieser Prozess voranschreitet, desto stiller wird es in ihm. Desto weniger ist er, weiß er, will er, als getrennte Person. Er wird übernommen, tatsächlich wie von der Stille eingesogen. Das kann ich aus Erfahrung mit Bestimmtheit sagen. Der Weg ist ein Weg der Hingabe. Bhakti. Daher ein pfadloser Pfad der stets immer nur im Hier und Jetzt stattfinden kann, in Gegenwärtigkeit.
Es gibt nicht nur den Weg über die reine Selbsterforschung und des (Neo)Advaita, sondern auch andere Lehren, wie die des Buddha, Rumi, Meister Eckhart, Jesus....
Die Wege sind individuell, und viele Wege führen nach Rom, auch wenn alle in Rom stattfinden, und der letzte Schritt nicht gemacht oder getan werden kann - er passiert.