Liebe Paradoxa,
gut, dennoch muss die Aussage, so wie sie da steht, den Eindruck erwecken, es sei jenseits der menschlichen Möglichkeiten, also übermenschlich, nicht zu projizieren.
Das sehe ich eben genau anders herum. Es ist untermenschlich und Vergeudung des menschlichen Potenzials, zu projizieren.
Projektion ist eine Strategie der Verdrängung, Unterbewusstsein sagt aus, dass dies nicht funktioniert. Was man nicht sehen will, verschwindet nicht deshalb. Es muss einen Grund geben, und der Grund ist Angst und zwar vor sich selbst. Ein so großes Entsetzen, dass das Verborgene auf keinen Fall aufgedeckt werden darf.
Man könnte nun meinen, der Grund dafür liege in der Persönlichkeit, der Biografie. Doch wenn man umschaut, stellt man fest, dass praktisch jeder das Problem hat. Es ist ein kollektives Problem. Und mein Ansatz ist da klar dieser: Das Grundproblem ist, dass wir unsere wahre Natur vergessen haben, wobei der Grund dafür jetzt mal außen vor sein soll.
Dieser Verlust ist es, der einen ungeheuren Schmerz verursacht und diesen wollen wir verdrängen, müssen wir verdrängen. Es ist der innere Schmerz, tief verborgen, der uns zur Projektion nötigt. Warum? Weil in der Beziehung die uns allen bekannte Verletzbarkeit an diesem Schmerz rührte und nun die Projektion den Befehl zum Angriff gibt. Deshalb gibt es Hass in der Welt.
LG Thomas