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Inspirierende Texte

Ich wiederhole inhaltlich meine eigenen Zeilen...

"Was fühle ich jetzt?"

Um ein inneres Tun zu beenden, muss man genau wahrnehmen, wo ein inneres Tun ist, auf der physisch-körperlichen Ebene,
auf der emotionalen Ebene und vor allem auf der geistig-mentalen Ebene.

Den Atem anhalten und kontrollieren, ist ein Tun.
Eine Anspannung im Körper ist ein Tun.
Warten ist ein Tun.
Etwas vermeiden wollen, ist ein Tun.
Hoffen, dass etwas Bestimmtes nicht geschieht, ist ein Tun.
Hoffen, dass etwas Bestimmtes geschieht, ist ein Tun.
Denken ist ganz überwiegend ein Tun, meistens um sich abzulenken.
Bei Laotse heisst es: "Der Meister tut nichts, und dennoch bleibt nichts ungetan."
Da ist ein psycho-physischer Organismus, der tut, aber kein Ich, keine Ich-Vorstellung, kein Ich-Gedanke. 
Der wichtigste Weg, um aus dem inneren Tun herauszukommen, ist die Frage "Was fühle ich jetzt?"

Christian Meyer 
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(02.12.2020, 15:32)ParaDoxa schrieb:  21. 09. 2020

Obrigkeitshörigkeit ist gleich Opfersein-Energie. Und die wiederum zieht Täterenergie an.
Diese beiden Energieformen bedingen sich einander, so wie im kleinen, partnerschaftlich und zwischenmenschlich, so auch im großen, kollektiv systemisch-gesellschaftlich.

Der Ausdruck:
"Wer in der Demokratie schläft, wacht in einer Diktatur auf."
beschreibt das universelle Prinzip dieser Symbiose.

Oder auch:
"Damit das "Böse" siegt, reicht es, wenn das Gute schweigt/nichts tut."
Wir erklären uns damit einverstanden.

So wie es im Kleinen zunächst und nicht selten mehrfach die Konfrontation mit einem Täter und die von ihm zugefügten Wunden bedarf, über den Schmerz aus dem Opferdasein heraus zu (er)wachsen, so braucht es das auch gesellschaftlich und/oder als Kollektiv.

Ich befürchte, das letzte wirklich spürbare kollektive Elend durch den zweiten Weltkrieg hat noch nicht ausgereicht. Diese Gesellschaft scheint mehr Trigger zu benötigen, weiteres Elend, weitere Demütigungen, Übergriffe, Verletzungen, um wirklich mehrheitlich autonom, wach, klar, unabhängig, stark, aufrecht, werte-und würdevoll zu sich und seines Gleichen zu stehen.
Kein Wegschauen mehr, keine Gleichgültigkeit die sich hinter Gutmenschentum und Verleugnung verbirgt, keine Passivität, wo Ausdruck/Handeln gefragt ist, um echte Werte für alles und jeden in diesem Land und Liebe auch im Kollektiv zu leben, statt nur im eigenen kleinen Kreise.

Heute aktueller denn je.... Thank You
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"Leonard Cohen sagte, sein Lehrer sagte ihm einmal, je älter man wird, desto einsamer wird man und desto tiefer die Liebe, die man braucht. Dies liegt daran, dass wir, während wir durchs Leben gehen, dazu neigen, uns zu sehr damit zu identifizieren, der Held unserer Geschichten zu sein.
"Dieser Held hat nicht gerade Spaß: er wird herum getreten, gedemütigt und in Schande gebracht. Aber wenn wir die Identifizierung mit ihm loslassen können, können wir unseren rechtmäßigen Platz im Universum finden und eine Liebe, die befriedigender ist als alle, die wir je gekannt haben.
„Die Leute werfen ständig den Begriff „Hero's Journey“ um sich, ohne zu wissen, was es wirklich bedeutet. Jeder von CEOs bis zu Wellness-Influencer denkt, dass die Heldenreise bedeutet, sich seinen Ängsten zu stellen, einen Drachen zu töten und 25.000 Follower auf Instagram zu gewinnen Aber das ist nicht die Reise des wahren Helden.
"Auf der Reise des wahren Helden tötet der Drache DICH. Zu deiner Überraschung konntest du diese Ehe nicht funktionieren. Zu deiner Überraschung bist du vierzig geworden, ohne Kinder, ohne Haus und ohne Aussichten. Zu Ihrer Überraschung wollte die Welt nicht die Geschenke, die Sie ihr stolz angeboten haben.
"Wenn du töricht bist, wirst du hier die Reise abbrechen und eine weitere beginnen, und eine andere, und dein Herz immer und immer wieder für die kurze Illusion des Gewinnens missbrauchen. Aber wenn du weise bist, wirst du dich zerschlagen lassen und ins Dorf zurückkehren, demütig, aber mit einem neugefundenen Gefühl, dass du dich nicht mit dem Teil von dir identifizieren musst, der gewinnen muss, erkannt werden muss, wissen muss. Hier beginnt dein transzendentes Leben.
"Also umarme Demut in allem. Das Leben ist nicht darauf abgesehen, dich zu kriegen, und deine Kämpfe sind nicht deine Schuld. Jede Niederlage ist nur ein Engel, der an deinem Ärmel zieht und dir sagt, dass du deinen Kopf nicht weiter gegen die Wand schlagen musst. Lass diesen Streifer dort, gefangen in seinen einsamen Ambitionen. Geh einfach weg und das Leben in seiner Weite wird dich umarmen. "

~ Paul Weinfield
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Ich wusste nicht ,wie grausam und gefühllos diese Welt sein kann.
Die Welt scherrt es nicht ob du stirbst.
Sie will deine Schreie nicht hören.
Wenn du auf die Erde blutest saugt sie das Blut auf.
Es kümmert sie nicht das Du verletzt bist.
Ich sagte mir ,wenn ich Gott treffe ,wären meine Fragen an ihn :
"Warum eine Welt voller Wunder erschaffen und sie mit Monstern bevölkern?
Warum Blumen erschaffen und dazu Schlangen ,die darunter lauern?
Welchen Zweck erfüllt ein Wirbelsturm?

Dann ging es mir auf .

Er schuf das alles nicht für uns!
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Der Kuss

Nur sehr selten lebt man ausschließlich im Moment.Wenn man Angst hat zum Beispiel oder wenn man trauert.

Aber nichts lässt einen so die Welt vergessen,wie die Lippen eines anderen .

Es ist schon ein eigenartiger Brauch,das fremde ihre Münder aufeinader pressen und sich gegenseitig mit den Zungen erforschen.

Wenn man recht darüber nachdenkt hat das Küssen überhaupt keinen Sinn.
Wie albern Küsse sind,wie sinnlos und ohne jeden Zweck.

Und doch konnte ich den nächsten kaum erwarten.
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Eine Kolumne von Michael Nast 05.12.2022

Warum die Gesellschaft eine Therapie brauchtund nicht wir.

Seit Jahren werden immer mehr seelische Erkrankungen diagnostiziert. Das hat Gründe. Warum die Gesellschaft, in der wir leben, dringend einer Psychotherapie unterzogen werden muss.
Anfang des Jahres erzählte mir mein Freund Erik, wie schwer es ihm seit Wochen fiel, morgens aufzustehen. Sein Geständnis überraschte mich. Erik ist in einer Langzeitbeziehung, seit einigen Jahren Familienvater, hat kürzlich ein Haus gekauft und kennt als Geschäftsführer einer Werbeagentur keine finanziellen Nöte. Es ist alles da. Die Zutaten, aus denen sich Glück zusammensetzen soll. Trotzdem liegt er jeden Morgen in seinem Bett und blickt mit einem ohnmächtigen Gefühl auf die Erledigungen des Tages.
Das war beunruhigend, auch weil Eriks Leben ja auch meinen Sehnsüchten entspricht. Er ist weiter als ich. Eigentlich müsste er glücklich sein, zumindest glücklicher als ich. Aber die Zutaten zum Glücklichsein scheinen nicht zu wirken.
„Stress gibt’s ja irgendwie immer“, wischte er das Thema beiseite. „Ist sicher nur eine Phase.“
Die Phase hielt sich allerdings länger, als er angenommen hatte. Vergangenes Wochenende gestand er mir, dass er erste Anzeichen einer Depression in seinem Alltag identifiziert hat. Sein Geständnis klang, als hätte er einen inneren Widerstand überwinden müssen, um sich so etwas überhaupt eingestehen zu können. Seelische Erkrankungen widersprechen seinem Selbstverständnis. Bisher hatte er Depressionen eher als Laune abgetan oder als Ausrede, um Faulheit zu rechtfertigen. Erik ist jemand, der in solchen Fällen Ratschläge wie „Reiß dich mal zusammen“ oder „Lach doch mal“ gibt. Und sie für gutgemeint hält. Auch wenn er sie sich selbst gibt.
Erik hat sich zusammengerissen. Er hat weitergemacht. Er ertrug die Belastungen seines Alltags, weil davon überzeugt war, dass die Phase irgendwann enden würde. Aber sie endete nicht. Sie dehnte sich aus und verdichtete sich. Bis sie seine Normalität bestimmte.


Unsere „Normalität“ ist seelisch erkrankt
Mit dieser Normalität ist Erik nicht allein. Seit Jahren überschwemmen seelische Erkrankungen unsere Gesellschaft. Ein Strom, der seit Jahren stärker wird. Da stellt sich die Frage, worauf die Psyche von immer mehr Leuten reagiert.
Ende August saß ich mit einem Freund, der erst am Vortag von einer mehrwöchigen Bali-Reise zurückgekehrt war, auf der Dachterrasse des Berliner Soho House.
„Es ist unerträglich“, sagte er. „In Deutschland spüre ich sofort dieses Stresslevel. Als wäre Stress hier irgendwie Teil der Atmosphäre.“
„Ist das so?“, fragte ich. Ich fand es schon erstaunlich, dass es mir nicht einmal auffiel. Aber genau genommen war es nur folgerichtig. Ich blickte ja aus dem Alltag heraus, dem mein Freund erst seit einigen Stunden ausgesetzt war. Ein Grundrauschen, das für mich selbstverständlich war.
Ich kenne nicht wenige Leute, die Stress als Wert empfinden. Stress ist zu einem Statussymbol geworden. Wer etwas auf sich hält, hat viel zu tun. Wer Erfolg hat, hat keine Zeit.
Erik hat keine Zeit. Sein Arbeitstag endet nie, mit dem Smartphone hat er das Büro immer dabei. Für das Einfamilienhaus, das er gerade gekauft hat, hat er einen Kredit aufgenommen, den er abzahlen muss. Seine Frau macht ihm Vorwürfe, dass er sich zu wenig Zeit für die Familie nimmt. Seine Tage, Wochen und Monate fügen sich aus einer Aneinanderreihung kleiner und großer Krisen, Stresssituationen und Widrigkeiten des Alltags zusammen. Wir sind eine Wohlstandsgesellschaft – eine glückliche Gesellschaft sind wir nicht
Wenn ich unsere Leben verglich, fand ich es schon bemerkenswert, wie unterschiedlich wir den Stress unseres Alltags erleben. Ein Psychologe hat mir mal erklärt, dass es zwei Arten Stress gibt. „Positiven Stress empfinden wir als angenehm“, sagte er. „Der Mensch wird von Herausforderungen angezogen. Ein Problem zu lösen, macht ihm Freude, weil es seinem Wesen entspricht.“
Wenn ich ein Buch schreibe, ist das positiver Stress – die Recherchen, das Schreiben, das Ziel, es irgendwann abzuschließen. Es ist eine Herausforderung, die mir beherrschbar erscheint, auch wenn sie Monate dauert. Was Erik dagegen kultiviert, ist negativer Stress. Eine unbeherrschbare Herausforderung, die nie endet.
Negativer Stress gilt als Hauptursache für Depressionen – und unsere gesellschaftliche Wirklichkeit ist mit unzähligen negativen Stressfaktoren durchsetzt.
„Wir sind eine Wohlstandsgesellschaft – eine glückliche Gesellschaft sind wir nicht. Stress, Angst und Unsicherheit bestimmen unser Leben auf der Jagd nach Geld und Erfolg. Schuld ist die einseitige Fixierung auf ökonomisches Wachstum, die Politik und Wirtschaft bestimmt.“ Das hat der Wirtschaftswissenschaftler Richard Layar geschrieben.
Damit beschreibt er die Atmosphäre, in der wir uns in den westlichen Wohlstandsgesellschaften bewegen, ziemlich gut. Das ist „Normalität“, die uns umgibt. Wenn eine psychische Belastung die Normalität erreicht, wird sie nicht mehr wahrgenommen. Wenn sie notwendig ist, um in dieser Normalität erfolgreich zu sein, kann sie sogar als Tugend missverstanden werden. Dann verteidigt man sie, obwohl man unter ihren Folgen leidet. Und rechtfertigt sie damit, dass alle mitmachen.
Die seelisch erkrankte Gesellschaft – und was sie mit uns macht
Seit einigen Jahren häufen sich ja Artikel, in denen Ratschläge gegeben werden, wie wir mit dem täglichen Stress besser umgehen können. Eine Freundin liest mir gelegentlich solche Artikel vor. Als wir gestern telefonierten, sagte sie: „Man soll sich zwingen, mindestens zehn Minuten am Tag laut zu lachen“, sagte sie.
„Durchgehend?“, fragte ich, und stellte mir unwillkürlich vor, wie meine Freundin vor einem Spiegel stand, und sich zu lautem, hemmungslosem Gelächter zwang. Die Vorstellung war verstörend.
Ich meine, ich verstehe schon, was solche Ratschläge bewirken sollen. Sie sollen ein Ausgleich sein, ein Ventil. In solchen Artikeln wird jedoch eine Frage nicht gestellt: ob man sich an eine gesunde oder krankhafte Lebensweise anpasst. Sie wird als Normalität wahrgenommen. Das hat sie unsichtbar gemacht, obwohl die meisten tagtäglich ihre Folgen spüren.
Man muss es ganz klar sagen: Seelische Erkrankungen sind Nebenwirkungen. Sie sind Langzeitfolgen unseres Lebensstils. Sie sind Symptome. Sie entstehen aus Unsicherheit, Selbstzweifeln, Einsamkeit, Angst und Stress. Viele halten diese Folgen allerdings für die Erkrankung selbst. Es ist dieses Missverständnis, das die Frage nach der eigentlichen Krankheit ersetzt hat – durch die Frage, wie man ihre Symptome abmildert. Mit Antistress-Programmen, Achtsamkeits- oder Entschleunigungsseminaren behandeln wir die eigentliche Krankheit ausschließlich mit Schmerzmitteln. Bis die Schmerzmittel nicht mehr wirken. 
Die Gesellschaft braucht eine Psychotherapie
Wie eine Zimmerpflanze reagiert ja auch unsere Psyche auf eine schädliche Umgebung. Wenn eine Pflanze nicht gedeiht, ändert man ihre Lebensumstände, damit sie sich gesund entfalten kann. Man stellt sie an einen helleren Standort oder gibt ihr mehr Wasser. Aber wenn eine Person psychisch erkrankt, versucht man sie so zu verändern, dass sie die schädlichen Lebensumstände besser erträgt. Eine groteske Fehleinschätzung. Wenn eine Gesellschaft seit Jahrzehnten immer mehr psychische Erkrankungen produziert, sollten nicht ihre Mitglieder therapeutisch behandelt werden – dann sollte man die Gesellschaft einer Psychotherapie unterziehen.
Aber diese Fehleinschätzungen haben natürlich schlüssige Gründe. Es ist ja nicht so, dass der seelisch gesunde Mensch im Mittelpunkt unserer gesellschaftlichen Wirklichkeit steht – sondern das reibungslose Wachstum unseres Wirtschaftssystems. Wir sollen funktionieren. Denn dieses Funktionieren hat den materiellen Wohlstand, in dem wir in den modernen westlichen Gesellschaften leben, erst möglich gemacht. Darum werden seelische Erkrankungen nicht als Reaktion der Psyche auf einen krankhaften Lebensstil gesehen, sondern als eine Art Funktionsfehler. Die meisten Therapien beruhen auf diesem Missverständnis. Sie sind darauf ausgerichtet, Funktionsfehler zu beheben, damit eine seelisch erkrankte Person wieder funktionieren kann. Der funktionierende Mensch ist immer der Maßstab für das Behandlungsziel. Aber nicht der perfekt funktionierende – sondern der seelisch gesunde sollte doch eigentlich der Maßstab sein.

Wir Lifestyle-Gestörten
Erik funktioniert immer noch. Er plant immer noch keine Therapie. Er macht weiter. Weil er seine Firma so führen muss, damit das Einkommen stimmt. Weil er den Lebensstil seiner Familie finanzieren muss. Weil er sein Haus abbezahlen muss. Es fällt mir schwer, das aufzuschreiben, aber Erik erinnert an ein Auto, das in Zeitlupe auf einen Baum zurast. Zum Therapeuten wird er erst gehen, wenn er dazu gezwungen sein wird. [i]Nach[/i] dem Aufprall. Wenn sich die Frustrationen des Alltags endgültig über den Sinn geschoben haben, für den es sich lohnt, jeden Morgen aufzustehen.
Im Gegensatz zu Erik bin ich weder niedergeschlagen noch fühle ich mich von meinem Alltag überfordert. Auf den zweiten Blick sieht das allerdings schon anders aus. Mein Liebesleben ist mit Ängsten durchsetzt, ich wehre mich gegen alle Einflüsse, die meine Arbeit einschränken könnten. Auch ich funktioniere. Auch ich bin gestört. Genauso wie die meisten von uns. Und genauso wie die meisten habe ich es lange nicht registriert.
Ich habe eine Lifestyle-Störung, denn meine Lebensweise ist gestört. Erik und ich befinden uns nur in unterschiedlichen Ausprägungen dieser Störung. Wir brauchen beide eine Therapie. Keine Therapie, in der es darum geht, Symptome abzumildern. Sondern eine Therapie, die ein anderes Bewusstsein schafft, wie wir ins Leben zu blicken. Ein Bewusstsein, das sich am Wesen des Menschen orientiert – und nicht an den Bedürfnissen, die uns die Marktwirtschaft vorgibt, um weiterhin wachsen zu können.
„Die Psyche meldet sich zu Wort, wenn wir unser Leben verfehlen.“ Das hat die Psychotherapeutin Hanne Seemann mal im Interview mit dem Spiegel gesagt. Und sie meldet sich nicht erst, wenn sie gekippt ist.
Wie die meisten brauche ich ein Bewusstsein dafür, dass ich ein ernsthaftes Problem habe, an dem ich arbeiten müsste. Um schon den Anfängen entgegenzuwirken. Um zu verhindern, dass aus einer Lifestyle-Störung eine Lifestyle-Depression wird. Eine Therapie machen zu wollen ist etwas anderes als eine Therapie machen zu müssen. Etwas vollkommen anderes.


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Osho:
„Man wird erst dann furchtlos, wenn man die tiefste Angst von allen erlebt hat – das ist die Auflösung des Egos, die Auflösung des Bildes und die Auflösung der Persönlichkeit.
Das ist der Tod, weil du nicht weißt, ob daraus ein neues Leben entstehen wird.
Während des Prozesses wirst du nur den Tod erkennen. Erst wenn du tot bist, wie du bist, als das falsche Wesen, erst dann wirst du wissen, dass der Tod nur eine Tür zur Unsterblichkeit war. Aber das wird am Ende sein; während des Prozesses stirbst du einfach.
Alles, was du so sehr geschätzt hast, wird dir genommen – deine Persönlichkeit, deine Ideen, alles, was du für schön hieltst. Alles verlässt dich. Du wirst denuiert.
Alle Rollen und Gewänder werden weggenommen. Im Prozess wird Angst da sein, aber diese Angst ist fundamental, notwendig und unvermeidlich – man muss durch. Du solltest es verstehen, aber versuche nicht, es zu vermeiden, versuche nicht davor zu fliehen, denn jede Flucht bringt dich wieder zurück. Du wirst wieder in die Persönlichkeit zurückkehren.
Diejenigen, die in tiefe Stille und Einsamkeit gehen, fragen mich immer: "Es wird Angst geben, also was tun? ” Ich sage ihnen, sie sollen nichts tun, nur um die Angst zu leben.
Wenn Zittern kommt, zittern.
Warum verhindern? Wenn eine innere Angst da ist und du damit zitterst, schüttel mit ihr.
Mach nichts. Lass es geschehen. Es wird von alleine gehen. Wenn du es vermeidest ... und man kann es vermeiden. Du kannst anfangen Ram, Ram, Ram zu singen; du kannst dich an einem Mantra festhalten, damit dein Verstand abgelenkt wird. Du wirst befriedigen und die Angst wird nicht da sein; du hast sie ins Unbewusste getrieben. Es kam heraus – was gut war, du würdest frei davon sein – es ging dich verlassen und wenn es dich verlässt, wirst du zittern.
Das ist natürlich, weil aus jeder Zelle des Körpers und des Geistes eine Energie, die schon immer runtergedrängt wurde, verlässt. Es wird zittern und zittern, es wird wie ein Erdbeben sein. Die ganze Seele wird davon gestört sein. Aber lass es sein. Mach nichts. Das ist mein Rat. Nicht einmal singen.
Versuchen Sie nichts damit zu tun, denn alles was Sie tun können wird wieder Unterdrückung sein. Nur indem du es zulässt, indem du es zulässt, wird es dich verlassen – und wenn es gegangen ist, wirst du ein ganz anderer Mensch sein. "..
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Die Gefahren des Pseudo-Advaita

[Bild: pseudo-advaita-750x400.jpg]Alf Poier: 
Mani Hausler 


 30. Juli 2009
  
Wir möchten unsere Besorgnis über die jüngsten Phänomene der „Satsang-Kultur“ ausdrücken, die den ursprünglichen Geist des Advaita ernsthaft degeneriert haben.
Viele Personen, die sehr wenige oder gar keine Kenntnisse über den Erwachens-Prozess haben, fühlen sich qualifiziert Satsang zu geben und über das Thema Erleuchtung zu sprechen. Erleuchtung ist sehr billig heutzutage. Niemand weiß, was dieser Begriff eigentlich wirklich bedeutet, da er praktisch zu viel bedeutet, um überhaupt etwas zu bedeuten. Heute ist es ausreichend, zu behaupten „Ich bin erwacht“, um Satsang für Gruppen von unreifen Suchern und Guru-Jägern zu geben.
Aufgrund der nicht-verifizierbaren Natur der Erleuchtung wurde dieser Begriff viel manipuliert. Satsang wurde amerikanisiert. In einem durchschnittlichen Satsang-Meeting lacht jeder, mit Anzeichen von unauthentischer Euphorie und Freude, während der Lehrer versucht, so auszusehen, als wäre er oder sie in Glückseligkeit. Es ist wie in einer TV-Show. Nur sehr wenige meditieren tatsächlich. Warum auch meditieren, wenn wir alle schon erwacht sind?
Aber ist das wirklich Advaita?
Ist Advaita nur die ärmliche Wiederholung verschiedener Slogans wie „Es ist niemand da“, „Du bist DAS“, „Du bist bereits erwacht“ oder „Es gibt keinen Weg“, etc.? Hat das noch irgendetwas mit den Lehren großer Meister wie Nisargadatta Maharaj oder Ramana Maharishi zu tun? Ramana saß für 20 Jahre in Höhlen, bevor er wirklich komplett war. In seiner Gegenwart mussten Schüler für Monate und Jahre meditieren, bevor sie von ihm einen Einblick in das Selbst bekamen.
[Bild: ramana.jpg]

Bild: Ramana Maharishi: Public Domain
Bild
Papaji  von Ron Zeiler, Avadhuta, Lizenz: 
cc-by 
Es ist wahr, dass das neue Jahrtausend eine Zeit des spirituellen Erwachens ist. Aber das Erwachen ist größtenteils nicht vollständig und relativ zu dem Niveau der Unbewusstheit der meisten Menschen. Es war Jesus, der sagte, dass eine Zeit kommen wird, in der viele falsche Lehrer im Namen des Lichts unterrichten werden. Dies scheint nun zu geschehen. Viele dieser Lehrer sind nicht unbedingt „schlechte Menschen“, sondern in Wirklichkeit ganz einfach unqualifiziert und durcheinander. Sie haben dem Gedanken „Ich bin nun bereit zu lehren!“ zu schnell geglaubt.
Irgendwo auf dem Weg, haben sie ihre Unschuld und Aufrichtigkeit verloren und den Grund, warum sie sich ursprünglich auf den Weg begeben haben.
 
Die Verelendung der Satsang-Kultur

Es scheint, dass die Verelendung der Satsang-Kultur nach dem Tod von Poonjaji begann, einem Schüler von Ramana Maharishi. Er selbst hat den praktischen Aspekt von Advaita komplett verloren und die Lehre Ramanas bis zu einem Punkt vereinfacht, an dem sie sehr unrealistisch wurde. Auf der anderen Seite verstand Poonjaji die verkorksten Egos der westlichen Suchenden nicht. Viele seiner Anhänger begannen zu behaupten, dass er tatsächlich ihr „Erwachen“ bestätigt hätte. Es scheint, dass sie so verzweifelt auf spirituelle Errungenschaften und Bestätigung hofften, dass sie einfach erpicht darauf waren, ihn allzu wörtlich zu nehmen.
[Bild: papaji.jpg]

Es ist üblich im Advaita zu sagen, „Du bist bereits erwacht.“ Dies ist jedoch eher eine Lehr-Methode als eine Wiedergabe der Wirklichkeit. Und selbst wenn einige seiner Jünger einen Einblick in das Erwachen hatten, hat Poonjaji deutlich gemacht, dass keiner seiner Jünger die tatsächliche Erleuchtung erlangt hatte. Erst am Ende seines Lebens erkannte er, dass die meisten seiner westlichen Jünger unaufrichtig waren und nicht auf wirkliche Selbst-Verwirklichung aus waren, sondern nur auf die Rolle des „Satsang-Lehrers“. Er hat vielfach zum Ausdruck gebracht, dass keiner seiner Anhänger seiner Lehre würdig war.
Wir können den Prozess des allmählichen Niedergangs des Advaita von Ramana zu Poonjaji, von Poonjaji zu seinen Anhängern und von seinen Anhänger zu den „Nachfolgern“ der Anhänger beobachten. Man mag so naiv sein zu glauben, dass Advaita in unserem Jahrhundert auf einer höheren Ebene wiedergeboren wurde. In Wahrheit ist dies die Zeit des Todes von Advaita.
Es ist nicht unsere Absicht zu behaupten, dass niemand die Erleuchtung erlangt. Wir möchten nur deutlich machen, dass eine vollständige Erleuchtung und das Verständnis ihrer Natur noch immer ein extrem seltenes Phänomen in dieser Realität ist, einer Ebene sehr geringer Entwicklung. Und, ebenso wichtig, möchten wir betonen, dass eine teilweise oder vor-reife Erfahrung des Erwachens einen in keiner Weise qualifiziert, die Rolle eines verwirklichten Wesens einzunehmen.

Erleuchtung ist nicht billig

Viele Sucher scheinen sich der sehr einfachen Tatsache nicht bewusst zu sein, dass es tatsächlich viele Ebenen der Selbst-Verwirklichung gibt. Es liegt ein enormer Unterschied zwischen dem ersten Erwachen und dem tatsächlichen Zustand der Erleuchtung. Man muss durch viele Phasen der Realisierung gehen, um wirklich vollständig und ganz zu werden.
Aber wen interessiert das? Die meisten Sucher machen sich nicht die Mühe, diese Fragen zu untersuchen, in ihrem Fall „ist da wirklich niemand“, nur der Verstand eines gewöhnlichen Suchers. Und die meisten Lehrer würden sich weigern, die wahre Natur der Erleuchtung zu hinterfragen, weil sie bereits verborgene tiefe Zweifel und Angst, bezüglich der Wahrhaftigkeit ihrer eigenen Verwirklichung haben.

Wir möchten vorschlagen, es nicht allzu eilig zu haben mit der Ankündigung „erwacht“ zu sein und noch weniger eilig mit der Idee, Satsang zu geben. In der Zen – Tradition musste man auch nach der Erleuchtung 10 bis 20 Jahren warten, bevor man andere anleiten durfte. In diesen Tagen hören wir von Personen, die schon am nächsten Tag nach ihrem höchst zweifelhaft Erwachen Satsang geben! Dies ist nicht nur ein Mangel an Weisheit, sondern ein Ausdruck spiritueller Idiotie.

Die meisten Lehrer, die so genannte Satsangs geben, haben wenn überhaupt nur einen teilweisen und instabilen Zustand des Erwachens erreicht, aber aufgrund ihrer Ignoranz ermangeln sie einer höheren Perspektive, um ihre Realisierung als relativ und unvollständig zu begreifen. Im Glauben an naive Konzepte der Erleuchtung, reden sie sich selbst ein, dass sie das Ultimative erreicht hätten und blockieren damit die Möglichkeit ihrer Weiterentwicklung, wodurch sie ihren eigenen Weg gefährden.

Wir empfehlen allen Schülern und Lehrern des Advaita, kritischer zu sein. Folgt Advaita, wenn ihr wollt, aber wisst, dass die Wahrheit der Selbst-Verwirklichung einfach sehr viel reicher und komplexer ist als jede lineare Philosophie – Advaita eingeschlossen. Das praktische und das theoretische Advaita sind sehr verschieden. Im theoretischen Advaita ist das Selbst die einzige Realität, es gibt keinen Weg und wir sind alle bereits erwacht. Aber das praktische Advaita umschließt auch das Verständnis dafür, dass ein langer Weg zu gehen ist, bevor die Wahrheit dieser Aussagen unsere gelebte Wirklichkeit werden kann.
Wir möchten auch ein paar praktische Anti-Pseudo-Advaita-Erklärungen vorschlagen:
„Du bist nicht erwacht, bis du erwachst.“
„Du bist nicht DAS, bis Du die Einheit mit der absoluten Wirklichkeit erreichst.“
„Es gibt keinen Weg, aber nur für diejenigen, die ihn zuende gegangen sind.“
„Es ist niemand da, aber nur, wenn sich jemand aufgelöst hat.“
Satsang zu geben und sich selbst einzureden, man wäre erwacht, wenn man in Wahrheit innerlich geteilt ist, ist keine Option für jemanden, der über eine grundlegende Weisheit, Ehrlichkeit und Ehre verfügt.
Segen für Sucher der Wahrheit und Klarheit, die den Mut haben, sich von allem Falschen zu distanzieren.



https://www.sein.de/die-gefahren-des-pse...yW5uVg7u-M 
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