09.04.2018, 13:11
(09.04.2018, 11:37)Thomas schrieb: Wenn du mich aber dann persönlich ansprichst und behauptest, ich würde irgendwelche Worte von dir wörtlich nehmen, müsste ich ja unhöflich werden und dich ignorieren, oder?
Nun ja, man kann natürlich alles auf die Goldwaage legen, lieber Thomas.
(09.04.2018, 11:37)Thomas schrieb: Ich hatte Melanie angesprochen, und dann kam von dir:
Ja, aber du hast inhaltlich auf meinen Beitrag reagiert. Da liegt es doch nahe, dass ich darauf eingehe.
(09.04.2018, 11:37)Thomas schrieb: Wenn du mich aber dann persönlich ansprichst und behauptest, ich würde irgendwelche Worte von dir wörtlich nehmen, müsste ich ja unhöflich werden und dich ignorieren, oder?
Gut, ich habe es so gesehen, weil du eben direkt unter meinem Beitrag schriebst und wie gesagt, dich inhaltlich viel mehr auf meinen Beitrag bezogen hast, als auf das was Melanie schrieb.
(09.04.2018, 11:37)Thomas schrieb: Dein Beispiel beruht doch komplett darauf, dass da jemand ist, der dich oder mich oder X beleidigt, so dass du keine Basis mehr siehst (Basis = 0). Ich zitiere:
Ja, es ist wirklich auch für mich sehr müßig, wenn mein Beispiel verglichen wird mit einer Beleidigung die man lediglich mal so nebenher erfährt. Diese Reduzierung darauf zeigt mir, wie schwer die Verständigung manchesmal ist.
Die Aggressivität sahe ich da gestern eher bei dir, und habe mir einfach verkniffen es zu erwähnen. Ich hatte dich mit dieser "Story" freundlich und ohne jeglichen Groll angesprochen. Ganz im Gegenteil sogar, und darum habe ich dich locker, frei und freundlich eingeladen, auf ein Gedankenspiel, und ich empfand deine Antwort darauf als aggressiv und wunderte mich noch darüber. Bei dir ist das eher so eine unterschwellige Aggressivität die ich da wahrnehme.
Und ich finde es halt blöd, wenn mir Jemand wiederholt antwortet, ohne sich wirklich auf das was ich schreibe einzulassen. Dann habe ich einfach weniger Lust mich weiter auszutauschen, und demnach viel meine Reaktion aus.
(09.04.2018, 11:37)Thomas schrieb: Das ist nun genau der springende Punkt dabei und hier wurde das Urteil gesprochen. Es gab einen Austausch auf der Ego-Ebene und dein Ego stellt fest, dass es sich angepisst fühlt und es daher keine Basis gibt. Und ja, du sitzt im falschen Film.
Eben, hier haben wir eines der "Probleme". Für dich ist ein "Nein" zu etwas = eine Verurteilung. Das ist aber nicht wahr. Und warum, habe ich im letzten Beitrag versucht zu erklären.
Für mich kann Liebe auch ein "Nein" bedeuten, und ein "Ja" zu mir selbst = Selbstliebe.
Das Missverständnis -und das spürte ich ja längst- ist, dass du davon ausgehst, dass für Konsequenzen wie ich sie beschrieb, immer das Ego gekränkt ist/sein muss, und es daher -wie in diesem Beispiel- deshalb keine Basis gibt, ganz egal wie sehr ich mich bemühe es zu erklären.
Keine Basis kann einfach sein, dass Jemand Überzeugungen vertritt die ich nicht teile, aber deren Auswirkungen mich stets betreffen und mich (oder evtl. auch meinen Sohn) in irgendeiner Hinsicht einschränken würden, wie in meinem Beispiel.
Aber, ok, das heißt, du würdest ruhig da sitzen, oder üben ruhig dazusitzen, weil es ja nicht "real" ist, und dich immer wieder mit dieser Person(en) treffen, sie weiterhin aufsuchen und in deine Wohnung und zu deiner intimen Beziehung die du zu deiner Frau hast, einladen. Nun ja,...........
(09.04.2018, 11:37)Thomas schrieb: Es gibt durchaus eine andere Möglichkeit, denn das Ego ist nicht wahr. Also übersehe ich es. Über eine Illsuion kann man einfach hinwegsehen. Niemand zwingt dich, sie für real zu halten. Das ist nun deine Entscheidung. Dein Gegenüber, das du in Wirklichkeit selbst bist (das Eine!), bleibt immer dein ewig unveränderlicher Bruder und als solchen muss man jeden sehen lernen. Jeder ist wie du selbst und jedes Ego ist eine vorübergehende Erscheinung - eine Geschichte.
Die Entscheidung ist daher, ob ich das Ego als Realität ansehen möchte oder das Unveränderliche, Ewige dahinter. Wenn du entscheidest, dass deine Geschichte, dein Beispiel wahr ist, entscheidest du, dass das Ego wahr ist. Und damit entscheidest du dich auch für Verletzbarkeit, denn das Ego will immer verletzen.
Die ganz und gar praktische Antwort auf dein Beispiel, das mir zu diesem Zweck selbst geschehen soll, ist daher:
Ich entscheide mich dafür, dass hier etwas geschieht, was ganz und gar bedeutungslos ist, ich übersehe es einfach. Angriff ist bedeutungslos. Verletzbarkeit ist bedeutungslos. Der Krimi, den ich gestern im TV sah ist bedeutungslos. Der Krimi, der in meinem Wohnzimmer spielt, ist bedeutungslos.
Die Basis, dies für bedeutungslos zu erklären ist, dass ich das, was wirklich Bedeutung hat, dass ich das will und nicht das Bedeutungslose.
Meine Lernaufgabe ist es, jeden ohne Unterschied und ohne jede Bedingung gleichermaßen zu lieben. Das ist meine Antwort auf dein Beispiel.
Gelingt das sofort und immer? Selbstverständlich nicht. Aber ich werde es immer wollen. Indem ich das sog. "Negative" im anderen für bedeutungslos erkläre, erkläre ich es in mir für bedeutungslos. Die Wahrheit stellt sich von selbst ein, ich muss nur die Hindernisse loslassen.
Yepp, hier stimme ich dir größtenteils zu. Und wollen will ich es auch stets, bzw. geschieht es viel eher automatisch, weil es eine intutiv verinnerlichte Tendenz in mir gibt, die das so richtet, ohne dass ich mir das explizit vornehmen muss.
Jedoch halte ich das sog. "Ego" nicht für so unreal, dass dies bedeuten würde, mit allem und jedem einverstanden zu sein, im Sinne von: keine Konsequenzen mehr zu ziehen, bei etwas das mir in irgendeiner Weise nichts bringt, nicht zuträglich ist oder was immer. Und das kann ganz ohne Ego-Kränkung geschehen.
(09.04.2018, 11:37)Thomas schrieb: nicht ursächlich mit einem fiktiven Anderen in Verbindung bringe sondern mit mir selbst. Weil ich es bin, der so reagiert, als würde er bemängelt, kritisiert, bewertet werden. Wer oder was kann dich bewerten, kritisieren, bemängeln, wenn du dich nicht selbst als bewertbar, kritsierbar, bemängelbar beurteilst?
Ist das bis hierhin klar? Sonst frage bitte nach.
Ja, das stimmt. Davon abgesehen, dass es in meinem Beispiel um wesentlich mehr geht, berührt mich sowas tatsächlich auch nicht lange, aber ist in dieser kontinuierlichen Atmosphäre wirklich für alles Zwischenmenschliche noch Platz? Darum gehst mir u.a..
Aber, du meinst also, wir könnten mit der richtigen Haltung jegliche andauernde Übergriffigkeiten locker nehmen und uns gleichzeitig trotzdem in unseren Beziehungen genauso wohl fühlen?
Für mich war/wäre andauernder Übergriff, den ich nicht wünsche (wobei der Begriff dehnbar ist) - nebenbei ist es z.B. ein Unterschied ob ich mit meinem Partner Intimes austausche, oder es mir durch Fremde (die mich eh nicht verstehen und vielmehr auf mich projezieren) aufgedrängt wird - wie dem wovon wir hier sprechen, immer ein Beziehungskiller.