21.12.2015, 05:38
Thomas:
So einfach ist das nicht mit dem Akzeptieren - es hört sich an, als ob die Dinge dadurch plötzlich akzeptabel werden, weil man sich über sie nicht mehr aufregt! LOL
Ärger ist enttäuschte Erwartung. Der größte Teil unseres Ärgers hört erst dann auf, wenn wir unsere Erwartungen an andere erkannt und fallengelassen haben. Und um unsere Erwartungen als solche zu erkennen, bedarf es schon einer gehörigen Portion Achtsamkeit, insbesondere man zu lernen hat, wann mein Ärger berechtigt, "konstruktiv" und wann mein Ärger "destruktiv" ist - dass wir auf der individuellen Ebene erstmal lernen und uns erlauben müssen, dass wir Erwartungen haben dürfen! Dass wir sie unterscheiden lernen als berechtigt oder unberechtigt... ob unsere Erwartungen an unsere Mitmenschen gesund oder ungesund sind, d.h.ob sie neurotisch bedingt oder ob es sich um eine gesunde Selbstbehauptung und Abgrenzung handelt.
Das Problem, das Thomas und Paradoxa mit diesem Thema haben, ist, dass hier ständig die Ebenen entweder verwechselt werden oder militant nur eine Ebene verteidigt wird. Thomas kommt "von oben", aus der transpersonalen Ziel- bzw. Sollte-sein-Perspektive und Paradoxa "von unten", aus der Sicht der Persönlichkeitsentwicklung. Hier muss ich der Sicht- bzw. Erlebensweise Paradoxas absoluten Vorrang geben, weil es für den Heilungsprozess der Psyche und der Erlangung unseres spirituellen Ziels (SELBSTrealisation) absolut notwendig ist, auch unseren Ärger anzunehmen, insofern unsere Gefühle, zu denen auch Ärger gehört, nur durch die Annahme transformiert werden.
Und auf dieser individuellen Ebene kommt die Große Frage ins Spiel: Ist unser Ärger berechtigt oder unberechtigt. Wie erkennen wir, ob unsere Erwartungen an andere unrealistisch, neurotisch oder gesund sind? Hier begegnen wir den größten Schwierigkeiten, was Selbstannahme angeht.
Der Fehler vieler Sucher ist der, dass sie damit anfangen zu üben, ihre Erwartungen "loszulassen", in Wirklichkeit aber unterdrücken sie damit ihr (legitimen) Erwartungen und Bedürfnisse nur und füttern damit ihren Schatten, anstatt diesen aufzulösen. Diese Art der Übung fällt bei mir in die Rubrik der Schwarzchristlichen Askese - den Pfad der Pösen Pater Noster, wie ich ihn nenne - und führt zur Verstärkung der Neurose bis hin zu einer psychotischen Ichfragmentierung, weil man durch die Selbstunterdrückung zu frühzeitig die Abwehr geschwächt hat.
Zitat: Was meinst du, wie viele Dinge dadurch plötzlich einfach akzeptabel werden, wenn man sich nicht mehr über sie aufregt! Was hat man dann verloren? Nichts, man hat was gewonnen.
So einfach ist das nicht mit dem Akzeptieren - es hört sich an, als ob die Dinge dadurch plötzlich akzeptabel werden, weil man sich über sie nicht mehr aufregt! LOL
Ärger ist enttäuschte Erwartung. Der größte Teil unseres Ärgers hört erst dann auf, wenn wir unsere Erwartungen an andere erkannt und fallengelassen haben. Und um unsere Erwartungen als solche zu erkennen, bedarf es schon einer gehörigen Portion Achtsamkeit, insbesondere man zu lernen hat, wann mein Ärger berechtigt, "konstruktiv" und wann mein Ärger "destruktiv" ist - dass wir auf der individuellen Ebene erstmal lernen und uns erlauben müssen, dass wir Erwartungen haben dürfen! Dass wir sie unterscheiden lernen als berechtigt oder unberechtigt... ob unsere Erwartungen an unsere Mitmenschen gesund oder ungesund sind, d.h.ob sie neurotisch bedingt oder ob es sich um eine gesunde Selbstbehauptung und Abgrenzung handelt.
Das Problem, das Thomas und Paradoxa mit diesem Thema haben, ist, dass hier ständig die Ebenen entweder verwechselt werden oder militant nur eine Ebene verteidigt wird. Thomas kommt "von oben", aus der transpersonalen Ziel- bzw. Sollte-sein-Perspektive und Paradoxa "von unten", aus der Sicht der Persönlichkeitsentwicklung. Hier muss ich der Sicht- bzw. Erlebensweise Paradoxas absoluten Vorrang geben, weil es für den Heilungsprozess der Psyche und der Erlangung unseres spirituellen Ziels (SELBSTrealisation) absolut notwendig ist, auch unseren Ärger anzunehmen, insofern unsere Gefühle, zu denen auch Ärger gehört, nur durch die Annahme transformiert werden.
Und auf dieser individuellen Ebene kommt die Große Frage ins Spiel: Ist unser Ärger berechtigt oder unberechtigt. Wie erkennen wir, ob unsere Erwartungen an andere unrealistisch, neurotisch oder gesund sind? Hier begegnen wir den größten Schwierigkeiten, was Selbstannahme angeht.
Der Fehler vieler Sucher ist der, dass sie damit anfangen zu üben, ihre Erwartungen "loszulassen", in Wirklichkeit aber unterdrücken sie damit ihr (legitimen) Erwartungen und Bedürfnisse nur und füttern damit ihren Schatten, anstatt diesen aufzulösen. Diese Art der Übung fällt bei mir in die Rubrik der Schwarzchristlichen Askese - den Pfad der Pösen Pater Noster, wie ich ihn nenne - und führt zur Verstärkung der Neurose bis hin zu einer psychotischen Ichfragmentierung, weil man durch die Selbstunterdrückung zu frühzeitig die Abwehr geschwächt hat.