09.01.2016, 22:06
(09.01.2016, 19:24)Paulette schrieb: lieber Marty,
Nein. Meiner Logik zu folge muss anerkannt werden, dass Gesetze gegen das Archaische keine schnelle Wirkung zeigen, allerdings zeigt die Gegenkraft (!) zur Gewalt der Männer an Frauen und Kindern, nämlich das Stärken der vermeintlich Schwachen große Wirkung.
Schon mal beobachtet welche Kraft eine Mutter entwickelt, wenn es um ihr Kind geht?
Keine Ahnung, was Mütter angeht. Ich bin mittlerweile alleinerziehender Vater. Ich wende alle meine Kraft für mein kind auf. Ich würde alles tun und auf alles verzichten für ihn. Ist ein Kind immer Privileg der Mutter oder wie?
Gerade, wenn Gesetze brauchen, um ihre Kraft zu entfalten, sollte man nicht zögern sie zu verabschieden.
(09.01.2016, 19:24)Paulette schrieb: Na das ist dein Recht das zu erwarten. Was dabei heraus kommt ist Frustration und irgendwann Ausländerfeindlichkeit.
Meine Erwartungen an das korrekte Verhalten von Männern ist an dem Tag gestorben als mein Seelentröster und Lieblingspfarrer mich in seinen Arbeitsraum zog und antatschte und mir seine Zunge in den Hals steckte.
Es tut mir leid, aber seit diesem Tag erwarte ich rein gar nichts mehr von einem Mann außer das, was mir schon als Mädchen klar war.
Ich muss mich entscheiden, bin ich die "Nette" oder die, vor der man sich vorsehen muss.
Ich habe mich für letzteres entschieden.
Bitte tu das nicht. Deine Erwartungen müssen sogar noch steigen, gerade wenn dir so etwas Grausiges widerfahren ist.
Es ist der völlig falsche Weg zu sagen: Männer sind halt Arschlöcher oder Ausländer sind halt Schweine. Kann man eh nichts anderes erwarten.
Weder das eine noch das andere ist wahr. Aber wenn wir beginnen Männer oder Ausländer über einen Kamm zu scheren und verbrechen unter diesem Label zu verbuchen, kommt dabei nur Kacke raus. Echt.
Weder einem Moslem noch einem Missbraucher (dummes Wort, i know) darf man das durchgehen lassen. vor allem nicht innerlich.
Dafür brauchen wir Gesetze, Wellen, an denen wir laut werden können!
Verurteilen muss man, wenn Männer denken, sie dürften Frauen missbrauchen, weil sie halt Frauen sind und Ausländer denken, sie dürften halt zwangsverheiraten, weil sie halt Moslems sind.
Beides ist falsch. beides braucht menschen, die dagegen vorgehen und es sich nicht gefallen lassen.
(09.01.2016, 19:24)Paulette schrieb: Nein, ich erwarte auch nicht von einem Deutschen, dass er die Gesetze einhält. Für mich sind die Gesetze dazu da, ein Verhalten sanktionieren zu können und nicht um Jemanden unter Druck zu setzen.
Es ist doch so, Gelegenheit macht Diebe sagt der Volksmund und ich stehe eben dafür ein, dass Gelegenheit nicht zum Dieb macht, sondern das über sich Hinauswachsen ermöglicht.
Ich erwarte von Deutschen ebenso wie von Ausländern, dass sie Gesetze einhalten.
Punkt.
(09.01.2016, 19:24)Paulette schrieb: es gibt unglaublich viele Frauen, die ihren Männern klar machen konnten, dass sie sich so nicht behandeln lassen und falls der Mann sein Verhalten nicht ändert eben nicht nur eine gerichtliche Strafe droht, die sowie kaum abschreckend ist, sondern dass dann andere Konsequenzen zusätzlich folgen.
Verlassenwerden ist für die meisten Männer eine große Katastrophe, die sie nicht wählen, wenn sie die Konsequenz kennen.
Wir haben im Frauenhaus also Frauen wieder nach Hause gehen sehen, die dann weiter betreut und unterstützt wurden. Es hat funktioniert. Viel besser als die Idee der sofortigen Trennung. (Es kommt natürlich auf die Schwere der Gewalt an, keine Frage)
Was ist nun also meine Grundhaltung zum Thema?
Diese ist nun mal Aufklärung, Belehrung und Offenlegen dessen, was es für Möglichkeiten in Deutschland für Frauen gibt.
Und damit meine ich, dass nicht nur die Frauen belehrt werden, sondern dass man den Männern sagt, dies und jenes ist in Deutschland für Frauen erlaubt. Punkt.
Als die syrischen Frauen im Sommer mit dem Fahrrad fahren durften und auch deutsche Männer ihnen das beibrachten, da standen die syrischen Männer daneben und haben sich mit ihren Frauen gefreut.
Die syrischen Männer haben nichts dagegen gehabt, dass die Frauen Fahrrad fahren, es ist in Syrien nur nicht üblich.
Vielleicht solltet ihr doch alle mal ne Runde in ner Flüchtlingsunterkunft helfen und selbst einen Einblick bekommen.
Was für ein Kitsch.
Sorry. Die Unterhaltung mit dir empfinde ich prinzipiell immer als Bereicherung, deshalb verzeih mir, wenn ich manchmal auch sagen muss, wenn ich was für Quatsch halte.
ich möchte hier nichts aus meinem persönlichen Leben berichten, wo es alle lesen können. Nur so viel: Nein, Unsinn. So was stärkt nur einen tiefen Masochismus.
Klar, wenn ein Mann plötzlich erkennt: Toll dass meine Frau Fahrrad fahren und sogar denken kann - das sind ja ganz neue Qualitäten, die ich demnächst ernsthaft berücksichtige! dann ist ja gut.
Aber nüchtern betrachtet: mit einem Kitschmoment auf dem Fahrrad ist wenig getan. Grundsätzliche Änderung bedeutet Arbeit und Schweiß. Und noch mehr Arbeit.
In vielen Fällen ist eine Trennung heilsamer, als die weiter bestehenden Missbrauchsstrukturen mit Zuckerguss zu überziehen. Eine Trennung bedeutet manchmal nämlich ein klares Nein den eigenen destruktiven Strukturen gegenüber. Das hat gar nicht unbedingt was mit dem anderen zu tun.
Und das ist viel elementarer, als sich mit einem Trostpflaster weiter manipulieren und zerstören zu lassen.
Diese Aussage ist übrigens Nationalitäten und Geschlechtsunabhängig.
Und spar dir mal so dämliche Aussagen wie : Vielleicht solltet ihr mal alle ... dann wärt ihr endlich so klug wie ich. Pfiff! Nur weil ich nicht in einer Flüchtlingsunterkunft arbeite, bin ich an anderen Stellen einsatzmäßig unterwegs, die ganz sicher nicht weniger aufschlussreich sind, als deine Flüchtlingshilfe. Thomas hilft z.B. Depressiven. Paradoxa macht demnächst einen Job, der anderen hilft und andere User hier sind garantiert auch keine Sesselpupser.
Wir sind nicht alles Idioten nur weil wir anders denken und nicht zu deinen Schlüssen kommen. Auch wir helfen und machen uns Gedanken.