Dieses Forum nutzt Cookies
Dieses Forum verwendet Cookies, um deine Login-Informationen zu speichern, wenn du registriert bist, und deinen letzten Besuch, wenn du es nicht bist. Cookies sind kleine Textdokumente, die auf deinem Computer gespeichert sind; Die von diesem Forum gesetzten Cookies düfen nur auf dieser Website verwendet werden und stellen kein Sicherheitsrisiko dar. Cookies auf diesem Forum speichern auch die spezifischen Themen, die du gelesen hast und wann du zum letzten Mal gelesen hast. Bitte bestätige, ob du diese Cookies akzeptierst oder ablehnst.

Ein Cookie wird in deinem Browser unabhängig von der Wahl gespeichert, um zu verhindern, dass dir diese Frage erneut gestellt wird. Du kannst deine Cookie-Einstellungen jederzeit über den Link in der Fußzeile ändern.
     

Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5

#11

(21.07.2015, 19:18)Koman schrieb:  Oder wie mit dem Contergan-Skandal... Ein Medikament wird rausgebracht, dessen Nebenwirkungen nicht bekannt sind. Die Folge: 5000 - 10000 Behinderte Menschen und eine ganze Menge Todgeburten. Karma bedeutet TAT. Also folglich ist eine schlechte Tat etwas, das schlechtes Karma erzeugt. Die Opfer in beiden Fällen, müssen für die Taten anderer büßen.

Hallo Koman, Lolo und Paradoxa …. Das Problem mit dem Wort „Karma“ ist ja nun, das niemand eigentlich so genau weis, was unter „Karma“ zu verstehen ist. Das hängt damit zusammen, dass es nicht in unserer Kultur geboren wurde, und erst mit Rudolf Steiner, Madame Blavatsky und Co. es in unseren Kulturkreis eigeführt wurde mit deren (sehr oberflächlichen) Verständniss. Später kam der „Buddhismus“ hinzu, aber auch er hat nicht unbedingt zur Klärung dieser Frage beigetragen. Gerade deswegen sollte man sich zuerst mal mit der eigentlichen Wurzel und Herkunft dieses Wortes befassen, bevor es jeder selber bedeutungsschwanger Interpretiert. Da ist dann die Rede von „Karma-Schulden“ und „Opfern“ …. leider ist das nicht die Sicht z.B. eines Buddhas, denn „KarmaSchulden“ sind eigentlich nichts anderes als verkappte Christliche Ideen, da wir in diesen Kulturkreis gross geworden sind.
Um es vielleicht ganz knapp zusammengefasst zu sagen aus Buddhistischer Sicht; Karma ist NICHT, dass man in einer Flutwelle in Thailand ertrinkt, sondern Karma ist, was im Moment des Sterbens in dir abgeht. Karma ist nicht, das dir ein Dachziegel auf die Rübe fällt, sondern Karma ist, wie du mit den Folgen dieses Unfalls umgehst. Karma ist nicht, das jemand in einem KZ Vergasst wird, sondern Karma ist, wie er dieses Erlebt. Karma sind nicht die Ereignisse, sondern unsere reaktionären Muster (Konditionierungen) auf diese äusseren Ereignisse. In diesem Sinn ist es (aus der Sicht des Karma) einfach nur „Mumpitz“ zu sagen, dass ein „Kontergan-Kind“ oder ein KZ-Opfer einfach nur quasi so eine Art „Rückwirkung“ auf früheres böses Handeln dieses Erleiden muss. Leider wird hier in unserem Kulturkreis Karma eben meistens durch diese unsere Christliche Brille des „Auge-um-Auge“ gesehen.

'Karma' (= 'Aktion', 'Wirken') ist in Buddhas Lehre untrennbar mit 'cetana', dem Willen verbunden. So kommt es z.B. deutlich in Anguttara Nikaya VI.63 zum Ausdruck:

"Es wurde ferner gesagt, daß man das Wirken (karma) zu erkennen hat, sowie seine bedingte Entstehung, seine Verschiedenartigkeit, sein Ergebnis, seine Aufhebung und den zu seiner Aufhebung führenden Weg. Warum aber wurde dies gesagt? Den Willen, ihr Mönche, bezeichne ich als das Wirken (cetanaham bhikkave kammam vadami), denn, nachdem man es gewollt hat, vollbringt man das Wirken in Werken, Worten und Gedanken (mit Körper, Sprache und Geist, kaya, vac und manas).“


Was hat ein Seebeben, deren Flutwell und das Sterben vieler Menschen im Tsunami oder in einem KZ mit Wille und mit menschlichem Handeln/Wirken zu tun? Absolut Nichts ….

"Páli: kamma, wörtl. 'Wirken, Tat', bezeichnet, genau genommen, den die Wiedergeburt (Konditionierung, Wiederholung) erzeugenden oder Charakter und Geschick der Wesen beeinflussenden heilsamen oder unheilsamen Willen (kusala- oder akusala-cetaná) sowie die damit verbundenen Geistesfaktoren. Dieser karmische Wille (kamma-cetaná) äußert sich in körperlichen Taten (káya-kamma), in Worten (vací-kamma) oder bloß in Gedanken (mano-kamma)."

"Eigner der Taten sind die Wesen, Erben der Taten, die Taten sind der Schoß, der sie gebiert, sind ihre Freunde, ihre Zuflucht. Was immer für Taten sie tun, gute oder böse, deren Erben werden sie sein." -

Nach der Lehre des Buddha sind die Wahren Ursprünge des Leids verunreinigte Taten (karma) und leidverursachende Emotionen (klesa). (...) Buddha Shakyamuni hat viele Unterweisungen in Verbindung mit Karma gegeben und Karma als die wesentliche Ursache für Glück und Leid beschrieben. Was heißt Karma? Das Wort Karma bedeutet Handlung, Tat, und es bezieht sich auf Anlagen, die wir alle in uns tragen und die wir uns durch eigene Handlungen zugelegt haben. Entsprechend den Handlungen, von denen sie herrühren, sind sie heilsam oder unheilsam und führen zur Erfahrung von Glück oder leid. Weil sie von uns selbst geschaffen wurden, weil sie sich in uns selbst befinden und weil sie bei uns selbst Glück oder Leid bewirken, deshalb ist Karma keine äußere, unabhängige Macht, die uns willkürlich Glück oder Leid auflegt."

Es gibt da kein „böses“ oder „schlechtes“ Karma oder eine „strafende Instanz“ (Karmische Schulden) … es gibt nur einzig deinen Geist, in dem Alles geschiet, geboren wird, empfunden wird, und genau diese Empfindungen (Reaktionen) und Konditionierungen (wiederholungszwänge) ist unser Karma …. Es ist in meiner Sicht eine absolute Vermessenheit und unglaubliche Spitiruelle Ignoranz jemanden zu sagen, das seine Konterganschädigung oder des Grossvaters Tod im KZ eine „Starfe“ oder Antwort wäre, auf „frühere“ schlechte Handlungen. Wenn man diesen irrsinigen Gedanken etwas weiter ausleuchtet, was ist dann mit den „KZ-Wächtern“ …. ? Wären diese dann „Erfüllungsgehilfen“ oder „gute Menschen“, die den Kz-Insassen endlich mal die Chance geben, ihr Karma „abzutragen“ ? …..
Ja, das ungefähr ist die Buddhistische Perspektive von Karma. Und aus diesem Kulturkreis kommt eben dieses Wort, „Karma“ oder „Cetana“ ….
Zitieren
#12

Karma ist im Sinne des Buddha immer etwas absolut "Subjektives", ein persönliches Wahrnehmen und Empfinden.
Zitieren
#13

(22.07.2015, 11:43)The Lolosophian schrieb:  Also ich weiss es nicht... wie kann es denn sein, dass irgendetwas NICHT in der Anwesenheit Gottes geschehen kann?

Gott ist reines Bewusstsein, Gott ist das "Ich Bin".
Alles andere ist Teil der Welt des ewigen Wandels und dazu gehört unsere Verstand. Wird der Verstand dauerhaft vom Ich Bin getrennt, verschiebt sich der Fokus der Aufmerksamkeit dauerhaft vom Ich Bin hin zum unbewussten Verstand passiert das, was wir hier gerade auf der Erde erleben..

Entscheiden ist, nicht auch Teil des Problems zu werden...
Zitieren
#14

Lieber Aaron, WAS Gott genau ist, darüber streiten sich bekanntlich die Geister schon seit Jahrtausenden und da bringt deine Idee (Gott ist das "Ich-Bin") auch nix neues. Was WIR (wieso sprichst du für mich?) hier auf der Erde erleben, das ist sehr unterschiedlich. Für eine empfindliche Nase können Schweisfüsse sehr unangenehm sein, Fliegen fühlen sich von Schweisfüssen angezogen ..... oder so ähnlich.
Lass uns mal lieber beim Thema Karma bleiben .... Das "Ich-Bin" ist dann ein anderer Tread
Zitieren
#15

(22.07.2015, 17:01)Ikkyu schrieb:  Was WIR (wieso sprichst du für mich?) hier auf der Erde erleben, das ist sehr unterschiedlich.

Das ist es, Gott ist nicht unterschiedlich nicht Dual.
Alles was der Veränderung und Trennung unterliegt ist nicht Gott..

Aber bleiben wir beim Thema!^^
Zitieren
#16

... soviel also zu deinem Konzept von Gott, Veränderung und Trennung ....
Zitieren
#17

Alles, was Veränderung unterliegt ist ebenfalls Gott, eben nur Gott in seiner Vielheit. Anders gesagt, die Weiblichkeit Gottes.. die Göttin. Das patriarchalische Christentum u.a. Religionen haben ihr Bewusstsein abgesprochen... aber jede Kreatur ist ein Funken Gottes bzw. lebt ja erst überhaupt durch das Bewusstsein. Durch den Tod des Körpers wird das Bewusstsein freigesetzt...
Nein nein, ich bitte darum, vom thema abzuschweifen, auch Trollen ist mitunter erlaubt, insbesondere jenen, die zu diszipliniert sind und es lernen müssen aus der Reihe zu tanzen.lol... Do never walk the line... hehe
Zum Karma kommt man eh immer zurück.

@Ikkyu
Karmayoga ist m. E. nichts anderes als das, was man Schattenarbeit oder Schattenintegration nennt. Ich habe mich aber noch nicht kundig gemacht, weil ich mich überaschen lassen will... Es ist nur ein anderes Wort für etwas, was von vielen Suchen seit jeher praktiziert wurde. Man kann ja nicht im Ernst annehmen, dass Carl G. Jung der erste Erfinder gewesen sein soll, nöch? Er hat nur einen anderen Namen für dieselbe "Übung" bzw. für den Prozess gefunden, der seit jeher von Menschen im Kontext der Individuation durchlaufen wird.
Bei Franz Bardon soll es z.B. der "Seelenspiegel" heissen.
Ich bin gespannt, was bei dem thema Karma herauskommt, die Fragen, die ich aufgeworfen habe, habe ich für mich selbst ja noch nicht beantwortet. Die Antworten werden sich wie üblich während der Diskussion einstellen - von Innen heraus. Deswegen brauche ich eigentlich keine Bücher (mehr) lesen.
Zitieren
#18

Nachtrag: das Blöde mit der Vielheit ist, dass sie - wenn man einmal die Einheitserkenntnis - nur als ein abstraktes Konstrukt des Denkens existiert. Im konkreten Jetzt gibts nämlich keine Vielheit, nicht mal so was wie Einheit, weil das auch ein Konstrukt ist, ein Konzept...
Vielheit spielt nur eine Rolle auf dem spirit. "Hinweg" in die Einheitserfahrung. Danach spielt nichts mehr eine Rolle...
Genauso ist es mit dem Karma!
Zitieren
#19

@Ikkyu
Danke für deine ausführliche Antwort. ... Was der Buddhismus sagte, sagt man im Christentum sinngemäß so: und die Sünden der Väter werden auf ihre Kindes und Kindkinder überkommen bis ins sechste und siebte Glied.


Frage: mache ich das richtig mit dem Antworten? Kommt mir sokomisch vor...
Zitieren
#20

@Ikkyu
Hier meine etwas ausführlichere Antwort bezgl. Karma-Yoga vs Schattenarbeit:


Schattenintegration bzw. Karma-Yoga bedeutet letzten Endes die Aufhebung der Wirkung durch Aufdeckung der Ursache. Ziel ist es, ein Handeln zu kultivieren, welches keine Wirkungen mehr zeitigt, also indem man damit aufhört Ursachen zu setzen, die Wirkungen erzielen, egal ob gute oder schlechte. Durch Schattenintegration wird das Ego immer weniger und Bewusstheit immer großer. Wo Dunkelheit war, wird Licht - Freud: Wo ES war, soll ICH werden. Das erlöste und befreite Ich hat keinen Eigenwillen mehr, mit dem es gute oder böse Ursachen setzen könnte, die wiederum gute oder böse Wirkungen zeitigen. Schattenintegration = Karma abtragen

Ich glaube, dass das ein Ansatz ist... @all
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 2 Gast/Gäste