Zitat:Das heißt also ich soll nichts mehr tun? Und im Bett liegen bleiben? ;-)
Aber nun bleiben Sie mal ernst, Frau Paradoxa ;-)
Schaun wa uns doch mal diesen Satz an:
Zitat:Ich weiß nicht welche Erfahrungen Menschen machen sollen, aber wenn jemand sich in meinem Beisein an Menschen vergreift, dann kriegt ers mit mir zutun!
Da merke ich zuerst einmal an, dass so ein Satz schnell gesagt, im Ernstfall aber vielleicht nicht ganz so einfach umgesetzt wird. Wollen doch erst mal sehen, wie sich die tapfere Paradoxa oder der ehrenwerte Koman in eine Horde Hooligans mischt, um dort aufzuräumen ;-)
Die Antwort auf Aggression ist für euch also Aggression und das legt ihr auch von vorneherein so fest. Unter diesen Umständen könnte natürlich auch nichts anderes dabei herauskommen als genau das. Und genau hier beginnt nämlich das Problem, denn euer Vertrauen ruht auf Aggression und nicht auf Liebe. Und weil man das bekommt, an was man glaubt, wird es auch nicht anders kommen können als so, wie ihr euch das wünscht.
Hier liegt eine Verwechselung von Ursache und Wirkung vor, weil ihr glaubt, dass Aggression unabhängig von euch einfach da ist und ihr euch dann nur dagegen wehrt. Aber Agression wird von euch selbst verursacht, weil ihr euch weigert, an die Wirksamkeit der Liebe zu glauben.
Dieser Ursache-Wirkungszusammenhang ist ganz grundlegend und simpel: Das, an was man glaubt, hat die Tendenz, sich zu verwirklichen.
Zitat:Da hast du mich missverstanden, ich will nicht die Welt retten. ;-)
Anscheinend doch, denn du würdest gerne die Hitler dieser Welt beseitigen, wenn du könntest.
Zitat:Und wenn ich das Gefühl habe einschreiten zu wollen, oder etwas sagen zu müssen, dann tue ich das einfach,
und wenn nicht, dann nicht, fertig.
Das reicht nicht aus. "Ein Gefühl haben" beruht auf Überzeugungen und Glauben und wird dem entsprechen. Was du da beschreibst, trifft auf jeden beliebigen Menschen zu. Auch auf den, der glaubt, Ungläubige vernichten zu müssen. Es wird immer darum gehen müssen, eine bewusste Wahl zu treffen und nicht einfach jedem beliebigen dumpfen Gefühl zu folgen.
Zitat:Andernfalls würde es bedeuten bei allem stets nur zuesehen, da ja nichts verkehrt ist.
Hier ist die gleiche Verwechselung. Du wirst das sehen, an was du glaubst. Du bist keine Reagierende auf etwas Fertiges. Du bist nicht einer fertigen Welt ausgeliefert. Sie ist total plastisch.
Ich kann dir versichern, dass es so ist. Man ändert seine Denkweise und seinen Glauben und damit ändert sich auch das, was du siehst.
Zitat:So wie du dich um deine Klienten kümmerst, wie Paulette so zutreffend schreibt.
Keine Ahnung, woher Paulette das nimmt. Ich habe keine Klienten. Es trifft also auch nicht zu.
Zitat:Thomas, ich verstehe einfach nicht wie du das machst.
Einerseits soetwas zu postulieren und andererseits AKTIV in die Veränderungen der Welt zu investieren indem du anderen Menschen hilfst ihre Depression in psychische Gesundheit zu verändern.
Das ist sehr einfach zu erklären. Ich mache das nicht, um aktiv Veränderungen in der Welt herbeizuführen. Ich weiß überhaupt nicht, welche Veränderungen in der Welt nötig sind. Ich lasse meine Erwartungen diesbezüglich völlig los und und mache mich so durchlässig für einen anderen Willen. Darauf will ich die ganze Zeit hinaus. Ich brauche nichts zu tun, aber es kann etwas durch mich getan werden.
Dazu ist nur nötig, dass man eigene Vorstellungen darüber, was richtig und falsch für andere ist, aufgibt. Dass man sich leer macht wie ein neugeborenes Kind. Das geht einher mit der Erfahrung, dass es nur geschieht. Aber eine Vorstellung wie "Wenn ich könnte, würde ich alle Hitlers beseitigen" kommt nicht vor in dieser Haltung.
Als ich noch "Klienten" hatte, war ich dieser Vorstellung, zu wissen, was gut für andere ist, noch ziemlich verhaftet. Heute bin ich mehr ein Berichtender.
In Kürze kommt ne ganze Sendung "Planet Wissen" mit mir (zu 70% oder so). Termin habe ich noch nicht (WDR). Aber schau doch mal.... Ich teile lediglich Erfahrung. Mein Schwerpunkt ist nicht zu sagen, wie es richtig ist. Und ich bereite sowas nie vor. Ich wusste nicht einmal, was ich gefragt werden würde. Auch Vorträge bereite ich kaum vor.
Zitat:Und nicht nur das, du machst das doch jeden Tag, wenn du z.B. aus rohen Kartoffeln gekochte Kartoffeln machst, du investierst in Veränderungen dieser Welt, damit du nicht an Bauchschmerzen und Vergiftungserscheinungen erkrankst.
Ich würde nicht sagen, dass in Veränderungen dieser Welt investiere, wenn ich Kartoffeln koche. Ich gebe nur dem Kaiser, was des Kaisers ist. Weil keine Welt ohne mich existiert.
Zitat:Ich finde es inzwischen mehr als anstrengend mit Menschen zu tun zu haben, die einerseits spirituelle Glaubenssätze postulieren aber andererseits ein ins Menschsein identifiziertes Leben leben.
Das tut mir Leid, ich strenge dich hoffentlich nicht zu sehr an.
Du gehst davon aus, dass du erkennen kannst, ob jemand identifiziert ist mit dem, was er tut? Ich glaube zu ahnen, woher deine Anstrengung kommt. Du glaubst, dass ich lüge oder etwas ganz Anderes tue als ich sage. Aber tatsächlich ist es so: Was dem Körper und seinen Funktionen eigen ist, das ist das eine. Und was ich bin, ist das Andere. Das ist Kaiser und Gott - irdischer und göttlicher Aspekt.
Gerade das wird nicht verstanden. "Aber ich sehe doch, wie du isst und aufs Klo gehst und in der Welt tätig bist! Wie kannst du da sagen, nicht in der Welt tätig zu sein?" Aber so ist es halt, Paradoxa. Dieser Zusammenhang löst sich auf. Ich bin das nicht. Das geht von alleine. Natürlich ist er immer noch da, der Zusammenhang. Aber er lockert sich und hat sich bereits so weit gelockert, dass ich sage: Eigentlich tue ich das nicht. Das ist Freiheit.