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Hallo an Alle,
da ich zu Hause noch ne Runde Haushalt absolviere und immer mal zwischendurch warte bis die Böden getrocknet sind oder ich die Silvestersuppe umrühre habe ich also kleine Pausen, in denen ich euch doch noch zum Abschluss des Jahres ;) eine kleine Geschichte aufschreiben möchte.
Ihr wisst ja, ich bin es, Kerstin, die Erzähltante :-D
Die Idee es aufzuschreiben kam mir schon Weihnachten aber es war keine Zeit dafür und ich sah auch keinen Auslöser. Als ich aber den wunderbaren Text von Jeff Foster las, da überkam mich der brennende Wunsch es doch noch mitzuteilen.
http://spectrum-sein.de/showthread.php?t...3#pid17683
Ich stelle es in diesen Thread, weil es keinen gibt der heißt: Wieso wollt ihr Erleuchtung ;)
Für mich ist es immer noch so, dass Erwachen der Anfang der spirituellen Reise und Erleuchtung das Ziel ist.
Von schlauen Hinweisen a la „du bist es schon“ oder gibt’s ja gar nicht oder stoischem wiederholen von Phrasen, bitte ich abzusehen, auch ich habe die ganzen Advaitabücher gelesen und kann sie zitieren ;)
jedoch schreibe ich hier von meinen (!) Erfahrungen, PERSÖNLICH übrigens, auch wenn kein ICH erwachen kann etc., hier bei mir findet eine spirituelle Entwicklung statt und ich habe endlich den Mut gefunden das so ehrlich zu kommunizieren, wie es eben stattfindet.
Daher auch ein großes danke an Siam
, weil sie das auch so flammend und beherzt beschreibt, was geschehen kann!
Also dann.
Es fing einige Tage vor Weihnachten an als ich eine innere Unruhe bemerkte. Sie war permanent anwesend, den ganzen Vormittag und ließ sich auch nicht mit der Übungslektion des Tages aus dem Kurs in Wundern -
Code:
Urteil und Liebe sind Gegenteile. Von dem einen kommen alle Kümmernisse der Welt. Doch von dem andern kommt der Frieden Gottes selbst.
https://lektionen.acim.org/de/chapters/lesson-352
verändern, im Gegenteil, mein Zustand wurde immer fahriger, sodass mir andauernd alles runter fiel, ich mich überall angestoßen habe und sogar stolperte wo kein Hindernis war.
Also setzte ich mich hin und sagte zum Heiligen Geist: okay also was ist los, gib mir bitte einen Hinweis!
Nach einer Weile in Meditation konnte ich ein klares Bild meiner Gedanken ausmachen und feststellen, was da in meinem Verstand die ganze Zeit ablief.
Ich hatte eine Riesenangst vor dem kommenden Sonntag, dem vierten Advent, weil da meine Schwester zu Besuch kommen wollte.
Wir hatten uns seit dem Tod meines leiblichen Vaters nicht gesehen und die ganze Familie war mit mir in Unfrieden, weil ich weder an sein Sterbebett noch zur Beerdigung gegangen war.
In meinem Verstand übte es die ganze Zeit, wie ich mich wohl am besten verhalten, wie ich mich am besten verteidigen könnte, was ich sagen wollte, was ich denken wollte, kurzum der absolute Vorstellungshorror einer inneren gedanklichen Inszenierung lief ab.
Über fast drei Stunden führte ich eine innere Unterhaltung, wobei ich im Beobachter war und versuchte das alles einfach spielen zu lassen und dem zuzuschauen.
Aber es endete nicht.
In endlosen Schleifen gab mir mein Verstand einen inneren Film zu sehen in welchem ich mich entweder so oder so verhalten sollte, was ich antworten wollte, wenn meine Schwester dies oder jenes sagen würde, wie ich reagiere, wenn ihr das Essen nicht schmeckt, das ich doch mit Liebe kochen würde, wie ich das alles aushalten soll, wo doch auch noch andere Mitglieder der Familie anwesend sein würden, samt Enkelkind etc.
Und ich flehte zu Gott, bitte hilf mir aus diesem Wahnsinn auszusteigen.
Nach einer Weile hörte ich eine innere Antwort die da hieß: Was willst du wirklich?
Zuerst wollte ich sagen, dass meine Schwester ander sein soll als sie ist ;)
Zum Glück bin ich schon so lange auf dem Weg, dass ich weiß, man kann andere nicht ändern, kann sich auch nicht wünschen, dass sie so oder so reagieren, selbst wenn ich hier schreibe, ich bitte von superschlauen Kommentaren abzusehen, bin ich doch nicht davor gefeit, dass Urteile über mich hereinprasseln.
Aber wer ist der, der sich vor Urteilen fürchtet?
Es ist der Gleiche, der Urteile fällt!
Und da klickte es bei mir innerlich
und mir wurde klar, dass ich die ganze Zeit im Urteilen über meine Schwester gefangen war und mich vor den VORGESTELLTEN Angriffen meiner Schwester wehren wollte.
Was für ein Stress!
Also fragte ich den Heiligen Geist: Was soll ich tun?
Er antwortete:
„Fürchte dich nicht, ich bin bei dir, lass alle Urteile meine Sache sein, ich werde dir zeigen, wie ich deine Schwester sehe!“
Und dann sank ich in friedliches Vertrauen auf den Heiligen Geist, atmete aus und plötzlich hatte eine Wahrnehmungsverschiebung stattgefunden.
In mir war es still,
ENDLICH,
ein tiefer Frieden erfüllte mein ganzes Sein und alles, was getan werden musste wurde getan, ohne die geringste Gegenwehr oder eine „Ich-Einmischung“.
Das blieb die ganzen Tage inclusive des Besuches meiner Schwester so.
Am Heiligen Abend ging ich dann morgens einen langen Spaziergang machen und war in einem Zustand von jubilierender Glückseligkeit.
Aber das muss ich noch genauer beschreiben, soooo erstaunt war ich über all das.
In meinem Körper waren innere Ströme wahrnehmbar die sich so glücklich anfühlten, dass ich es kaum aushalten konnte.
Andauernd wollte ich niederknien, vor jedem Baum im Park mich verneigen, jeden Ast sah ich in einer gestochenen Schärfe als hätte ich eine Vergrößerungsbrille aufgesetzt. Jedes Geräusch klang an mein Ohr als hörte ich es zum ersten Mal und dieses Glücksgefühl gepaart mit diesem sagenhaften Frieden ließ mich endlich verstehen, was der Unterschied ist zwischen dem, wie ich es sonst alles erlebe und dem, wie es die Wirklichkeit IST.
Erst als ich zu Hause die weiße Tischdecke auf den Esstisch legte und den Weihnachtsschmuck darauf dekorierte, kam ich wieder in den Verstand zurück, ins Ich, das den großen Unterschied ausmacht.
Ich fragte mich, was soll das denn hier alles? Und meinte damit das Weihnachtsfest.
Nicht, dass ich etwas gegen Weihnachten hätte, zum Glück wurde ich da schon geheilt nach vielen traumatischen Weihnachten in meiner Stammfamilie hatte ich Weihnachten viele Jahre abgelehnt und es doch der Kinder zu Liebe gefeiert.
Aber irgendwann hatte ich mit dem Kurs in Wundern auch all diese Erlebnisse vergeben, weil sie bloß Irrtümer waren und diese Irrtümer sind es, die ich im Zug der hier erzählten Geschichte verstanden habe.
Ich irre mich jeden Tag, wenn ich urteile, auch dann wenn ich sage, dass etwas wunderschön ist, auch dann ist es nicht das, was wirklich ist.
Denn der Heilige Geist hat mir in dieser beschriebenen Woche gezeigt, was wirklich ist und wie ER meine Schwester und all das, was mich umgibt sieht.
ER sieht es urteilsFREI.
Ich glaube kaum, dass man das machen kann, ich glaube es ist das, was übrig bleibt, wenn man selbst nicht mehr urteilt.
Jetzt verstehe ich auch, weshalb mein Enkel im Park andauernd stehen bleibt und glückselig jeden einzelnen Kiesel betrachtet. Wenn Kinder so erleben, wie mir das in dieser Woche geschenkt wurde, dann müssen sie permanent glücklich sein, was denn sonst?
Wenn da nichts, also wirklich gar nichts beurteilt wird, alles einfach so wahrgenommen wird, wie es ohne Urteil erscheint, dann ist das so als wäre jede Sekunde Weihnachten also Christi Geburt und überall zünden Sterne am Himmel und es regnet Frieden und Glückseligkeit.
Und da ist Niemand, der sagt, dass es Frieden und Glückseligkeit regnet sondern es ist ein Schwebezustand, der gleichzeitig erdet, weil auch die Füße beim Gehen ein einziges Wunder sind, wie sie sich bewegen und wie alles vorbeizieht am Auge des Betrachters und wieder neu auf andere Weise erscheint.
Die Weihnachtsfeiertage waren dann für mich kein besonderer Höhepunkt mehr sondern ein einziger Witz, ich war locker und froh und allen tat das gut.
Aber ich habe nicht gewagt davon zu erzählen, was für ein billiger Abklatsch, was für ein Irrtum dieses Gefeiere an Tagen wie Weihnachten in Wahrheit ist, wenn man erlebt hat, was für eine Feier das, was wirklich ist, in unserem Geist auslöst.
Und ich will an dieser Stelle Jeff Foster zustimmen, wenn er sagt, dass man zu diesem Ergebnis nicht auf leichte Weise kommt und ich will ihm widersprechen wenn er meint, dass man sich nicht nach solcher Leichtigkeit und solchem Glück sehnen sollte.
Ich sehne mich jetzt gerade und jede weitere Sekunde danach wieder in diesem urteilsfreien Zustand des Glückes zu leben.
Und darum strenge ich mich auch richtig an, bemühe mich und beobachte jede meiner Regungen um zu sehen, wann ich urteile und wie ich dies Urteilen aufheben lassen kann, auslöschen am besten.
Es ist wirklich nicht einfach, denn Urteilen ist wie falsches Atmen,
man hat es sich irgendwann angewöhnt und dann kommt einer und sagt, also lass doch mal locker und atme nicht so verkrampft in den Oberkörper, sondern entspannt in den Bauch.
Am Anfang ist das richtig anstrengend und man muss es üben, bis die schlechte Angewohnheit des falschen Atmens dann in eine selbstverständliche Bauchatmung übergeht, das dauert ne Weile und es ist hilfreich, sich zu erinnern.
Darum verweise ich hier nochmals, auch wenn es manchen nerven dürfte ;) auf den Kurs in Wundern, er hilft sich zu erinnern und das entspannte Atmen, das Sehen des Wirklichen wieder zu erlangen.
Die Übungslektionen, die ab morgen wieder neu starten für ein Jahr findet man übrigens auch hier:
https://lektionen.acim.org/de
Also dann nochmals, auch wenn diese Jahreswechsel und Jahreszahlen nur Illusionen sind, einen guten Rutsch und ein erfolgreiches, gesundes und glückliches Jahr 2020, auf die goldenen Zwanziger, , herzlich Kerstin