Zur bedingungslosen Liebe
Die Forderung nach bedingungsloser Liebe von seiten eines Mannes (oder Frau) an einen potentiellen Liebhaber(in) - egal ob im real life oder in der virtuell reality - ist reinste Manipulation.
Solche Typen haben i.d.R nichts anderes im Sinne, als dich hinzuhalten und dich am ausgestreckten Arm verhungern zu lassen, weil sie selbst nichts zu bieten haben. Die sind nicht nur seelisch verkrüppelt, sondern müssen sich zudem dem Verdacht ausliefern, ob es nicht einen äusserlichen Grund gibt für solche Zurückhaltung...
Besonders schlimm aber ist es, wenn einer z.B. den Guru macht und die bedingungslose Liebe im spirituellen Kontext instrumentalisiert wird und als spirituelle Forderung/Erwartung/Aufgabe an den anderen im Raum stellt. So ein Verhalten trifft v.a. auf den spirituellen Stolz/Eitelkeit des anderen, der nichts lieber tut, als sich in der Sonne seiner eingebildeten Bewusstheit zu baden. Gerade für den oder die, die sich als fortgeschrittener Geist betrachten, ist es oftmals unmöglich zuzugeben, dass man nicht fähig sei, bedingungslos zu lieben. Wenn er/sie aber doch bescheiden genug ist, dies zuzugeben, dann ist sie aber i.d.R. nicht wach genug, um sich nicht zu BEMÜHEN, bedingungslos zu lieben. Dann "übt" man z.B., keine Erwartungen an den anderen zu haben, d.h. man unterdrückt sich selbst, u.a. mit dem Hintergedanken, wenn man nur brav genug ist und keine Erwartungen formuliert, dann bekäme man am Ende vielleicht doch, was der andere nicht zu geben bereit ist oder nicht geben kann.
Okay, was ich sagen will ist dies: Es gibt keine bedingungslose Liebe, solange man mit Ego identifiziert ist. BEDINGTE Liebe ist IMMER abhängige Liebe. Abhängig von Ursache und Wirkung.
Der Begriff der Bedingtheit deutet im spirituellen Kontext recht eigentlich auf das befreitE Ich-SELBST hin, auf die Bewusstheit als den grundlosen Grund, der ICH BIN - ohne Ursache, ohne Wirkung! (Das Causalitätsgesetz mitsamt dem Conjunctiv ist quasi aufgehoben, bzw. ist man nicht mehr damit identifiziert.)
Un-bedingte Liebe ist reinste unverfälschte=selbstbezügliche SELBSTliebe und "liebt" also ohne Grund, Ursache und Wirkung auf andere (Egos). Gaaanz gaaanz jenseits von Ego gibt es keine Liebe, die sich "verströmt" - w o h i n sollte sie sich JETZT verströmen, wenn ich GANZICHSELBSTBIN - in dem undefinierbaren, weil eigenschaftslosen "zustandslosen Zustand" oder als der berühmte "EINE(=geEINte=geschmacklose) Geschmack", der ICH BIN?
Fazit: Wenn ein "Guru" oder selbsternannter spiritueller Lehrer anderen von unbedingter Liebe erzählt, hat er keine SELBSTliebe. Ein wirklicher Meister spricht überhaupt nicht von der Liebe, ausser in dem Zusammenhang, sie dir auszutreiben/transzendieren. Niemals könnte ein Aufgestiegener Meister*, der ja den Dualismus transzendiert hat, zu einem anderen Menschen "Ich liebe dich" sagen oder gar bedingungslose Liebe als spirituelle Tugend von einem anderen erwarten - ES GIBT SIE NICHT! Und im virtuellen Raum schon mal gar nicht. Ein Meister liebt weder die Welt noch das Leben, weil er sich SELBST als den WEG, die WAHRHEIT und das LEBEN erkannt hat. So einen Meister nenne ich einen Aufgestiegenen Meister - des es gibt keine Höhen, wohin ein Meister aufstiegen würde, es sei denn in seinem Bewusstsein.