The Lolosophian
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Fredoo zu Thomas
Zitat:
jedes konzept ist fetisch
deswegen wird es ja konfekt äh... korsett ... äh ... konzept genannt ...
Thomas: Man kann aber Aufmerksamkeit nicht ein Konzept nennen - Aufmerksamkeit ist eine geistige Funktion. Man nennt auch nicht das Bewusstsein ein Konzept.
Vielleicht sollte man den Bedeutungsbegriff des Konzepts differenzieren. Wikipedia erklärt die Bedeutung des Konzepts ja nur im Alltagskontext. Ein erweiterte Auffassung erfährt das Konzept m. E. im spirituellen Kontext - hier ist der Egomind per se als der bildermachende konzeptualisierende Verstand erkannt - jedes Bild, jede Vorstellung des Verstandes ist ein Hindernis, welches uns die Sicht auf die Wahre WIRKLICHKEIT verstellt. Insbesondere sind es die spirituellen Vorstellungen, die auf einstmals lebendiger Erfassung der absoluten WAHRHEIT - der eigenen oder der spirit. Erfahrung anderer - beruhten, die der Verstand als Glaubenssätze verarbeitet und damit ein neues Dogma, einen "Glaubensartikel" kreiiert, an dem er haften zu bleiben beliebt.
Das spirituelle Konzept ist ein Vorstellungsbild, ein Gedankenkonstrukt und entsteht dadurch, dass der EgoVerstand sich sofort der geistigen Erkenntnis/Erleuchtung sprachlich annimmt und die Erinnerung an dieses vergangene Erleben für die absolute WAHRHEIT hält. Dabei hat er sich nur eine neue Überzeugung, einen neuen "Glaubensartikel" gebastelt, an dem er nurmehr klebt und haftet wie ein "Fetischist" an seinem Fetisch.
Fetisch ist aus spiritueller Sicht generell j e d e Art von Vorstellung, (jedes Gefühl, jeder Gedanke, jede Überzeugung) mit dem der Egomind IDENTIFIZIERT ist. Insofern ist der Verstand selbst der Fetischist resp. der Mensch, der sein verstandesmäßiges linear-diskursives linkshirniges uneineitliches ungeistiges Denken und dessen Überzeugungen glorifiziert und diese "halbe Portion" von Verstand für die Krone der Schöpfung hält.
Wenn man Aufmerksamkeit als Gewahrsein versteht, dann ist Gewahrsein das, was des Konzepts bzw. der Konzeptualisierung des Egominds GEWAHR wird und in diesem Gewahrsein die Identifikatiion mit dem Konzept auflöst.
The Lolosophian
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Thomas sagt:
Zitat:
Bzw. ist Aufmerksamkeit eine Ausrichtung des Geistes auf ein Objekt oder ein Nicht-Objekt. Aufmerksamkeit kann auch auf die Quelle der Aufmerksamkeit ausgerichtet werden und dort bleiben. Und genau das ist der Advaita-Weg, der beschrieben wird als "Verbleiben Sie im Empfinden des Ich-Bin-Sein".
Bzw. ist Aufmerksamkeit eine Ausrichtung des Geistes auf ein Objekt oder ein Nicht-Objekt. Aufmerksamkeit kann auch auf die Quelle der Aufmerksamkeit ausgerichtet werden und dort bleiben. Und genau das ist der Advaita-Weg, der beschrieben wird als "Verbleiben Sie im Empfinden des Ich-Bin-Sein".
Ja.
Ich mache nur immer gerne einen Unterschied zwischen normaler Aufmerksamkeit und Gewahrsein. Ich verstehe Aufmerksamkeit als die ganz normale Konzentration der Sinne (Ego) auf das äussere objektive Weltgeschehen. Die Konzentration nach innen nenne ich Achtsamkeit - wobei Achtsamkeit aber neben der subjektiven Gedanken- und Gefühlswelt ebenfalls auch die äussere Welt betrifft, - ich würde sagen, Achtsamkeit ist kultivierte Aufmerksamkeit unter Anspannung ALLER Sinne und will gelernt sein, weil wir in unserem verkrüppelten normopathischen Zustand nur sinnlich-selektiv wahrnehmen und einige unserer Sinne verkümmert sind, z.B. was unsere Körperwahrnehmung angeht - der "natürliche Mensch", was K. Wilber den Zentaur nennt, will befreit werden).
Achtsamkeit führt zu Gewahrsein: Achtsamkeit trägt dich durch die Konzentration auf die innere Welt ganz von SELBST über die Schwelle des Unbewussten, wobei das Gewahrsein - das Dritte Auge - sich erstmals öffnet und sich umso mehr öffnet, als Schatten/Verdrängung aufgehoben wird. Das Bewusstheitslicht nimmt also mit der Abnahme der "Schatten" zu.
Gewahrsein nun ist vollkommene BEWUSSTHEIT (ICH-BIN-Bewusstsein) - die vollendete ganzheitliche neutrale WAHRNEHMUNG, die das Innere und das Äussere als einheitlich WAHRnimmt. (Was aber nicht so verstanden werden darf, , dass man ALLES im Sinne der Vielfalt der sinnlichen Eindrücke wahrnimmt (Reizüberflutung)
Die Ausrichtung des Gewahrseins auf die Quelle - hm... diese Formulierung impliziert eine Trennung von Gewahrsein und Quelle; es ist aber - wie alles jenseits von Ego - auch hier paradox: Gewahrsein IST die Quelle. Nur die Sprache impliziert immer Trennung wo keine ist. Die " bleibende Ausrichtung des Gewahrseins auf die Quelle" nenne ich Perma-Gewahrsein und diese dauerhafte BEWUSSTHEIT - christlich ausgedrückt: in der WAHRHEIT stehen - ist dann gegeben, wo das Ego "gestorben" ist, also dauerhaft abwesend. Die Verbindung steht jetzt wie eine EINS. Es gibt kein zurück mehr in die alte Haut. Das persönliche Unbewusste ist lichtdurchflutet, d.h. bewusstgemacht ...anders gesagt: Der Kokon ist zur Gänze abgestreift und der Schmetterling fliegt...