(20.10.2015, 11:56)Thomas schrieb: Da müsste man dann schon differenzieren, wann es sich nur um einen Hinweis handelt oder um eine Verurteilung.
Ja, das ist eben die Frage.....
Nicht jede Kritik ist eine Verurteilung.
Aber erst wenn es einem selbst mal so richtig an den Kragen geht, dass man nicht mehr weiß wie und ob man das überhaupt überlebt, wird klar wie schwer es ist nicht zu (ver)urteilen, und ob das überhaupt sinnvoll ist dies nicht zutun! ?
Den meisten fällt es schon bei alltäglichen Ereignissen schwer, sich nicht zu distanzieren und zu urteilen o. verurteilen, wie sieht es dann aus, wenns mal extrem persönlich wird, und man dir qualvolle, lebensbedrohliche Dinge antut?
Es gibt Menschen die nutzen genau jenen Toleranzraum schamlos aus, denn man darf ja (scheinbar) alles, nichts wird verurteilt, alles hat seine Berechtigung, alle sind gleich und Eins, jede noch so gemeine Tat darf also demnach sein, ist eh nur Projektion usw.....das stimmt einfach so nicht!!
Zitat:Was ein sehr deutliches Schlaglicht auf die eigentliche Ursache all dieser Urteile und des ganzen Hasses wirft. Alles Projektion.
Naja, hassen tue ich jedenfalls niemanden, aber dass alles nur Projektion ist, ist eben auch nur die halbe Wahrheit. Und kann man solange man selbst nicht unangenehm involviert ist, leicht behaupten.
Und du wirst es nicht glauben, aber ich hätte auch gestern schweigen können, und gar nichts sagen - es war also nicht mal eine gezwungene Re-aktion meinerseits.
Was ich in den Kreisen doch immer wieder erstaunlich finde ist, dass ein Opfer nicht zurückschlagen soll und darf!! Das ihm gleich mit spirituellen Phrasen über den Mund gefahren wird, wenn es sich aufbäumt, schimpft und tobt, damit es schnell wieder still ist, und seinen Zorn, die wiederfahrene Ungerechtigkeit und Not am besten schnell wieder hinunterschluckt, und nicht zum ausdruckbringen kann, ohne dafür obendrein von dritten kritisiert, in eine Rechtfertigungsposition gedrängt, oder mit "alles sei Projektion" abgefertigt, oder spirituell gemaßregelt zu werden. Und anstatt Mitgefühl und/ oder wenigstens Verständnis für das Opfer zu zeigen, zeigt man genau umgekehrt, mit dieser Haltung einzig Verständnis für die Täter und die Tat. Ja, man schützt quasi den Täter durch die Beschwichtigung des Opfers und relativiert die Tat auf ein Minimum einer nichtsagenden Projektion. Verdrehte Spiri-Welt.....