24.10.2015, 20:25
(24.10.2015, 19:51)Thomas schrieb: Nein, das wäre eine völlige Verwechselung der Ebenen. Ich vergebe meinem seelischen Konflikt, ich vergebe mir selbst, ich lasse das los, was mich quält. Und das ist nur dann möglich, wenn ich den Männern in mir vergebe. So wie ich meinen Eltern in mir dafür vergebe, was sie in meiner Kindheit falsch gemacht haben. Das hat nichts damit zu tun, dass ich anschließend die Freundschaft derer suche, die mich wohl auch ein 2.Mal vermöbeln oder vergewaltigen würden.
Ja, genau, sehr schön, da sind wir eines Geistes. ;-)
(24.10.2015, 19:51)Thomas schrieb: Diese widersinnig erscheinende Logik zieht es vor anzunehmen, dass es verdient ist, was da geschieht - hat also Schuldhaftigkeit als Grundlage - anstatt es von sich zu weisen. Dies ist vollkommene Selbstablehnung. Wut ist keine vollkommene Selbstablehnung sondern Gegenwehr.
Dann kommt die Wut eben später, bzw. richtet sich solange gegen dich selbst, bis sie auf den Verursacher gerichtet zugelassen wird - und selbst wenn das in letzter Konsequenz Gott sein sollte, auf das sie sich richtet.
(24.10.2015, 19:51)Thomas schrieb: Warum also solltest du nicht vergeben sondern behaupten, du wüsstest, wofür etwas gut oder nicht gut sei und der IS und all das müsse bekämpft werden?
Ich habe erst mal gar nichts behauptet. :-) Auch nicht, dass etwas bekämpft werden müsste.
Ich sage auch nicht, dass man nicht vergeben soll. Vergebung ist für mich nach wie vor eine sinnige Sache.
(24.10.2015, 19:51)Thomas schrieb: Es ist immer die gleiche Frage, die auftaucht: Warum geschieht all das Grausame "da draußen" ?
Diese Frage stellt sich mir schon lange nicht (mehr). Stimmt aber ansonsten.
(24.10.2015, 19:51)Thomas schrieb: Nur darf das nicht zu der Annahme verleiten, es sei irgendetwas falsch daran, sich um Flüchtlinge zu kümmern und es sei richtig, die Hände in den Schoß zu legen. Wenn es dich dazu hinzieht, das zu tun, warum nicht?`
Warum sollte Drewermann auch nicht seine Reden halten - er ist deshalb aber nicht irgendwie besser als andere, die es nicht tun.
Ja, ganz genau das wollte ich eben noch schreiben bevor ich deine Antwort las. :-))
Nichts ist falsch daran, aber es hat auch nichts mit einer wie auch immer gearteten spirituellen Unkorrektheit o. einem Mangel spiritueller Entwicklung zutun, wenn man es tut! Um dieses Missverständnis ging es mir.
(24.10.2015, 19:51)Thomas schrieb: Jeder tut das, was ihm am meisten hilft, sein Leben zu erfüllen - selbst die IS-Kämpfer.
Ja, das ist richtig, und dennoch in dem Fall noch mal eine andere Baustelle.
(24.10.2015, 19:51)Thomas schrieb: Du, wie du jetzt bist, bist eine einmalige Konstellation mit einmaligen Möglichkeiten und deine einzige Aufgabe ist es, genau das zu sein und nicht eigene Vorstellungen darüber zu entwickeln, wie es richtig wäre.
Richtig, aber das tun IS`ler. ;-))
Zitat:Genau, warum tun wir das? Weil wir das weghaben wollen. Wir wollen das nicht akzeptieren, es aus der Welt schaffen und die Welt gerne so verändern, dass es das nicht mehr gibt. Wir haben keinerlei Interesse daran, die ganze Sache einmal so zu sehen, dass all dies ohne uns gar nicht existieren könnte - wir sind selbst die Ursache dafür, dass es existiert.
Ich persönlich will nix weghaben (denk/spür mal nach, ob du es wirklich weghaben willst, im Sinne von "das hat keine Daseinsberechtigung, und darf nicht sein", also ob das dieser typische Ego-Widerstand ist, wenn du über IS schreibst ;-) ) und auch alles andere was hier steht trifft auf mich nicht zu.
Ich kann etwas akzeptieren wie es ist, und trotzdem nicht gut finden, und etwas dagegen tun. ;-)
Das eine schließt eben das andere nicht aus, und genau darauf wollte ich auch hinaus!! ;-)) Deshalb meine Fragen.