Liebe Paradoxa,
das glaube ich dir gerne, dass du den Beitrag ganz gut findest. Er drückt ja auch deine Meinung aus
Zitat:absolut notwendig ist, auch unseren Ärger anzunehmen, insofern unsere Gefühle, zu denen auch Ärger gehört, nur durch die Annahme transformiert werden.
Das ist die Grundannahme, die hinter dieser Meinung steckt. Und wenn die falsch ist, ist auch die Schlussfolgerung daraus falsch.
Die Grundannahme ist also, man müsse alle Gefühle "annehmen". Was ist damit gemeint? Diese Gefühle bejahen? Sie als Teil deiner selbst betrachten? Oder wie würdest du "Annahme" näher beschreiben?
Ich glaube, man kann kaum bestreiten, dass es irgendetwas in uns geben muss, das die Wahrheit von uns fernhält. Und es muss in uns sein, nicht außerhalb von uns.
Wenn das stimmt, dann muss offensichtlich das korrigiert werden, was falsch läuft. Man muss daher anerkennen, dass es einen Einfluss in uns gibt, der uns von der Wahrheit trennt. Dieser Faktor wird als "Ego" beschrieben und der Einfluss des Ego ist "falsch", weil er uns von der Wahrheit trennt.
Wenn man annimmt, dass Ärger ein Phänomen ist, das nur durch Identifikation überhaupt entstehen kann - also durch Festhalten am Ego - dann kann es nicht richtig sein, dies "anzunehmen". Alles, was du "annimmst", also als Deines akzeptierst, lebt davon,
dass du es akzeptierst.
Die Lösung kann nicht darin bestehen, alles unterschiedslos als "das bin ich" zu betrachten.