01.03.2016, 18:55
Hallo an alle,
seit Längerem beschäftigt mich dieses Thema. Es geht natürlich nicht um sachliche Wahrheiten, im Sinne von: Ist das ein Apfel oder eine Birne, sondern um behauptete Wahrheiten.
Behauptete Wahrheiten, die sich durchaus auch auf individuelle Erfahrungen stützen können.
Beim Beispiel mit den Äpfeln und Birnen ist das vom Standpunkt eines Menschen, der die Augen verbunden hat und dem jeweils ein Stück Apfel oder ein Stück Birne in den Mund geschoben wird und der dann sagen soll, wann es Birne und wann es Apfel war, nämlich gar nicht mehr so eindeutig.
Was will man denn dagegen sagen, wenn ein Mensch behauptet, dieses Stück schmeckt ganz und gar nach Apfel, wenn du es aber bist, der ohne Augenbinde daneben steht und sieht, dass es kein Apfel war sondern eine Birne.
Ich denke seit Langem, dass es sich für einen nichtspirituell erfahrenen Menschen manchmal so abspielen muss, wenn er liest, was ich so berichte. Ich lass jetzt mal andere Berichterstatter heraus, weil das ein so heikles Thema ist, dass da jeder für sich selbst entscheiden muss, ob er sich auf das, was ich mit diesem Thread ausdrücken möchte, überhaupt einlassen will.
Besonders Marty und Thomas haben mir in den letzten Monaten sehr viel zu denken aufgegeben, weil ich sowohl Martys als auch Thomas Argumentationen komplett nachvollziehen kann.
Dabei fiel mir auf, wie sehr die eigene Position von dem abhängt, was man erfährt aber vor allem, wie man es wertet, deutet, hinterfragt, annimmt, ablehnt, glaubt und sich zu eigen macht.
Meine Selbstgespräche mit dem was ich „mein Selbst“ nenne drehten sich also in letzter Zeit immer wieder um die Frage, woher weiß ich, wann etwas wahr ist?
Die teilweise von mir als aggressiv wahrgenommen Gegenargumentationen des „Herrn Fredo“ ;-) bleiben ja in meinem Geist nicht unbearbeitet. Da ich wirklich zu tiefst an Wahrheit interessiert bin, bewegt mich also immer die Frage, warum stufe ich etwas als wahr ein?
Warum stimme ich einer z.B. spirituellen Aussage zu? Warum geht mir das Herz auf bei Interviews wie mit Anssi Antilla? Und warum stimme ich so innbrünstig den Aussagen des Buddha zu?
Die Antwort ist einfach. Weil ich die gleichen Erfahrungen teile und dann, nach der Erfahrung wissen möchte, was das denn nun war oder zu bedeuten hätte.
Ich agiere also von einem Standpunkt der Selbsterfahrung in Kombination mit Unwissenheit und immer solange bis sich eine wissendere Erklärung findet, stimme ich eben dem zu, was sich mir bietet und erst einmal logisch erscheint oder in mein persönliches Weltbild passt.
Ich denke mir, dass das auch der „normale“ Lauf der Dinge in Sachen Glauben, Erkenntnis und Wissen ist oder sein sollte.
Als die Menschheit noch nicht wusste wie Wetter entsteht, da glaubte man eben es seien die Götter, die einem dies oder jenes zuteil kommen ließen.
Seitdem die Menschheit weiß wie Wetter entsteht hat sich der Glaube daran, dass alles von Gott kommt dennoch enorm tief sitzend gehalten. Die Beschäftigung mit dem Wetter nennen manche Naturwissenschaft, die Beschäftigung mit dem Glauben darüber, dass trotzdem alles von Gott kommt, auch die Naturwissenschaft, nennen manche Spiritualität.
Insofern werden meine folgenden Erkenntnisse nur dem hilfreich und einleuchtend sein, der bereit ist den Standpunkt – alles sei spirituell/Gott oder von „ihm“ gemacht wenigstens vorübergehend zu verlassen und sich zu prüfen inwieweit er denn einem Irrglauben unterliegt.
Inwieweit also eine als wahr anerkannte spirituelle Behauptung durch andere Wahrheiten abgelöst werden kann.
Grundsätzlich bin ich nämlich der Meinung, dass der Gottglaube etwas altes, in uns ruhendes, aus Zeiten der Unwissenheit stammendes, seelisches Beruhigungsmittel ist.
Genug der Vorrede, hier nun mein Beispiel, das sich gerade erst in den letzten Tagen offenbart hat.
Das Thema ist „jenseits von Ego“, das Leben als Illusion, es gibt keinen Macher, da ist Niemand, auch der Körper ist nur eine Erscheinung im Geist!
Ich zitiere erstmal U.G. Krishnamurti:
Seine ( U.G. Krishnamurtis) Kernaussage ist, dass eine wie auch immer geartete Wandlung des Menschen vom Körper und nicht vom Geist her bestimmt wird.
Dem würde ich nachdem, was ich in den letzten zwei Wochen erlebte vorerst zustimmend aber eben hier auf „Wahrheit“ prüfen wollend eine Beschreibung des Geschehens anfügen:
Nachdem ich mich mit Streptokokken bei meinem Enkel angesteckt hatte bekam ich rasende Halsschmerzen, Kopf- und Gliederschmerzen, Schüttelfrost und hohes Fieber.
Bei 40 Grad rief ich meinen Hausarzt an und der kam mit einem Antibiotikum. Da ich kein Penicillin vertrage gab er mir etwas anderes und meinte, ich könne froh sein, dass es das Zeug seit ein paar Jahrzehnten gäbe, denn in meinem Alter wäre ich vor noch nicht allzu langer Zeit an so einer intensiven Scharlacherkrankung gestorben.
Nun bin ich in spirituellen Denkweisen geübt, im Sinne von, alles ist wie es ist für irgendetwas gut, fügte mich meinem Schicksal und blieb erstmal friedlich im Bett.
Dass man unter Fieber auch Alpträume hat, das ist ja bekannt aber wie sehr das ausarten kann, das war mir vorher nicht klar.
Alle meine Träume übrigens hatten nach meiner Deutung spirituelle Inhalte.
Da war ständig ein „ich“ und noch eine zweite Instanz, die sich in meinen Träumen bekämpften. Immer lag das Ich über dem, was drunter lag. Und das, was drunter lag war das Böse.
Es wollte mir aber glauben machen, dass ich mich ihm anvertrauen sollte, ich sagte ihm die ganze Zeit, dass Vertrauen nicht bedeutet sein Unwohlsein und seine Alarmglocken zu übergehen. Es drohte mir dann, dass ich eine wesentliche Erfahrung verpassen werde und nicht weiter komme, wenn ich mich nicht überwinde in „es“ komplett einzutauchen und ich sagte ihm dann, dass das für mich o.k. sei, da würde ich eben etwas Wesentliches verpassen und da fiel mir noch ein zu fragen, für wen denn diese vermeintliche wesentliche Erfahrung wichtig sei, wenn ich sie gar nicht wollte?
Da hörte ich ein lautes, grauenhaftes Lachen, wie von einem Teufel, es schallte im ganzen Universum, so mein Eindruck und die Teufelsstimme sagte, du bist gut geworden, ich kann dich kaum noch verführen, wir werden sehen und dann wachte ich aus diesem Traum schweißgebadet auf. Ich musste meine Schlafsachen wechseln, so triefend nass war mein Körper.
Tagelange Alpträume unter Fieber, rasende Kopfschmerzen und Durchfälle machten jede Stunde zum Horror und kaum war ich mal traumlos eingeschlafen, da weckte mich der üble Husten. Vor lauter Muskelkater im Oberbauch konnte ich kaum noch husten und so entschied ich mich zu den anderen Medikamenten noch einen Hustenlöser einzunehmen. Eine Kapsel, die den ganzen Tag wirken sollte, weil da große und kleine Perlen über den Tag abwechseln in den Körper abgegeben werden.
Leider hatte ich dieses Medikament nicht mit meinem Arzt abgesprochen, ich hätte niemals gedacht, dass so ein Zeug, welches man frei in der Apotheke kaufen kann, dermaßen den Köper angreifen kann.
Knapp eine Stunde, nachdem ich das Hustenmedikament eingenommen hatte schlief ich glücklich ein, weil endlich der Schleim abgehustet wurde und der Husten Ruhe gab. Als ich wieder aufwachte, dachte ich, dass ich jetzt bestimmt noch höheres Fieber hätte, weil sich mein Gesicht anfühlte als wollte es vor Hitze explodieren. Ich kontrollierte das Fieber aber es war immer noch um die 39. Dann trank ich erstmal ne ganze Tasse Tee auf ex und wollte mal ins Bad um mir mein Gesicht anzuschauen.
Als ich aufstehen wollte und mich an dem Bettpfosten hoch ziehen, griff ich erstmal ins Leere.
Ins Bad geschleppt stand ich vor dem Spiegel und sah ein Gesicht, welches knallrot angelaufen war aber die Wangen fühlten sich nicht heiß an, nur von innen aber nicht von außen.
Diese Scheisskrankheit kotzte mich bereits so an, dass ich mich zurück ins Bett schleppte und mir dachte, scheissegal, dann krepier ich eben.
Wobei irgendwas in mir ganz sicher nicht krepieren wollte. Ich lag da so rum als plötzlich ein Schmerz durch meinen Körper schoss und die Gliedmaßen sich anfühlten, als wären sie auf der Stelle vollkommen verkrampft und erstarrt. Ich schrie und wollte aus dem Bett springen, in der Hoffnung diesen Krampf irgendwie abzuschütteln. Es ging nicht. Ich schleppte mich in die Küche und dachte nur Magnesium , schüttete mir eine Ladung davon rein und nach einer gefühlten Ewigkeit wurde es besser. Worauf ich mir gleich noch ne zweite Runde reinschüttete.
Mein Herz raste und ich konnte kaum atmen. Es fühlte sich an als würde ein Sack auf meiner Brust liegen und besonders das Ausatmen funktionierte nur noch stoßweise. Das machte mir solche Angst, dass ich den ärztlichen Notfalldienst anrief und die wollten mir einen Arzt schicken.
In der Zwischenzeit musste ich auf Kloo und da bemerkte ich dann, weshalb ich euch das alles so ausführlich aufschreibe.
Meine ganze Außenwahrnehmung hatte sich von mir entfernt. Alles, was ich sah, sah aus, wie auf einer Leinwand und meine Augen waren die Kamera. Jede Bewegung schien fern gesteuert und nicht von mir zu kommen. Als wäre ich eine leere Hülle, die sich durch die Gegend schiebt. Alle Gedanken hatten nichts mit mir zu tun und erschienen mir fern und unbedeutend. Es dachte in mir, ob das wohl bedeutet, dass ich tot wäre, denn alles kam mir leblos und vollkommen unecht vor. Ich hatte den Eindruck absolut getrennt von dem zu sein, was erscheint. So als wäre ich Zuschauer eines Films mit dem ich nicht das Geringste zu tun hätte. Ich trank etwas Tee und schmeckte irgendwie gar nichts. Ich berührte mein immer noch glühend rotes Gesicht aber spürte es irgendwie nicht, so als ob das nicht zu mir gehört. Darum schaute ich in den Spiegel, weil ich sehen wollte wie mein Gesicht aussieht aber ich erkannte mich nicht im Spiegel. Ich sah diesen Körper und wusste, dass das „ich“ sein soll aber es hatte nichts mit mir zu tun, völlig fremd.
Dann legte ich mich wieder ins Bett und wartete auf den Arzt. Dabei fielen mir all die Debatten mit Advaitaanhängern ein und ich dachte, krass, die haben recht. Ich habe hier gerade eine Erleuchtungserfahrung im Sinne des Advaita. Mich gibt’s gar nicht und alles ist nur ein Film. Ganz besonders die Leinwandbeschreibung von manchen Advaitis gab mir zu denken, denn es sah alles original so aus, zweidimensional, also hier das was schaut und dort, was mittels Schauen auf die Leinwand gebracht wird. Keinerlei Möglichkeit da einzugreifen was geschieht. Es geschieht einfach.
Und dann kam der Arzt und fragte was das Problem sei. Ich erzählte vom Scharlach und von den Beschwerden, die sich inzwischen nicht mehr so anfühlten als wären es meine Beschwerden. Da fragte er nach dem Antibiotikum, blätterte kurz drin rum und meinte dann, wie ist denn ihr Magnesiumspiegel normalerweise? Ich erzählte ihm, dass der eher gering wäre und ich schon immer zusätzlich zur Nahrung Magnesium nehmen müsste. Er kramte in seinem Koffer und zog eine Spritze auf. Er meinte ich würde gerade unter einer Depersonalisierung leiden, die verschiedene fehlende Botenstoffe im Gehirn auslösen würde und mit dem intravenösen Magnesium sollte das bald besser werden. Er ließ mir noch Vitamin D Kapseln da und meinte, das sollte ich auch dringend nehmen und meine Blutwerte alsbald beim Hausarzt kontrollieren lassen.
Dann sollte ich das Hustenmedikament nicht weiter nehmen und wenn mein Zustand wieder schlechter würde, dann mit dem Antibiotikum aufhören, es sei bekannt, dass es unter diesem Medikament zu Depersonalisierung kommen kann.
Hier mal die Beschreibung von wiki:
https://de.wikipedia.org/wiki/Depersonal...n#Symptome
Ungefähr ne halbe Stunde nach der Spritze war ich wieder ich selbst. Was für ne Erlösung. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie ich jubele, dass ich wieder ich bin.
Als ich dann die nächsten Tage darüber nachdachte, wollte ich es gleich im Forum aufschreiben, daher meine Ankündigungen aber es hat mir doch mehr zu schaffen gemacht als ich ahnte.
Folgende Spukgedanken lassen sich derzeit nicht mehr verdrängen und ich bin gespannt, welche Antworten die spirituellen Leser auf meine Grübeleien nun haben.
http://www.bghh.de/Gerhard_Zarbock_9_Annaeherungen.pdf
Was wenn Ramana Maharshi bei seinem sogenannten Erleuchtungserlebnis als er auf dem Nachhauseweg von der Schule einen Herzanfall erlitt und sich beim Sterben zusah eigentlich einen akuten Magnesium-und Kaliummangel hatte und daher eine Depersonalisierung erlitt?
Aufgrund seiner Gebundenheit in Brahmanische Traditionen wurde sein Erlebnis dann spirituell gedeutet. Für seine Familie ein Hauptgewinn! Sucher und Gläubige eilten herbei.
Weil er aber unter solchem Ungleichgewicht seines Mineralstoffhaushaltes litt, man ist dann nämlich auch extrem überempfindlich gegenüber Geräuschen und Gequatsche von Menschen, hat er sich dann in einen Berg zum Meditieren zurückgezogen. Aber da wurde es mit dem Mangel noch schlimmer. Ohne Tageslicht verliert der Körper alles Vitamin D und mehr und mehr gerät die ganze Biochemie ins Ungleichgewicht. Wenn man so unterernährt und mineralstoffarm ist, dann hat man auch keine Kraft mehr zum Sprechen oder irgendwas zu tun. Da lag er dann schlapp in der Gegend rum und wollte nur noch seine Ruhe etc.
Ramana wird nicht der Erste gewesen sein, der in Indien vollkommen unterernährt und mit einer katastrophalen Biochemie solche Depersonalisierungserlebnisse hatte.
Wenn man sich Ramesh Balsekar ansieht, diese braunen Schatten unter den Augen, die habe ich auch gerade. Bei der Antlitzanalyse von Dr. Schüssler kann man nachlesen, welchen Mangel ein menschlicher Körper erleidet, der solche braunen Schatten unter den Augen hat.
http://www.fs-schuesslersalze.de/Schuess...agnose.htm
Man stelle sich also vor, dass eine ganze Religion/Philosophie auf den Erlebnissen unterernährter und mineralstoffmangelerkrankter von Depersonalisierung heimgesuchter Menschen aufgebaut ist, die ihre Weisheiten von Generation zu Generation weitergaben ohne mal kontrollieren zu können, wie eigentlich das Blutbild aussah!
Allein die Bezeichnung „Leinwand“ in den Lehren des Advaita und „da ist Niemand“ spricht nach meiner jetzigen Erfahrung hundertprozentig für eine Depersonalisierung!
Wie auch immer, mit solchen Gedanken beschäftigt lag ich im Bett rum und überlegte ob sowas wie Gott/Spiritualität für mich überhaupt noch existieren könnte.
Als mir auffiel, dass dieses innere Vibrieren welches ich seit ein paar Jahren fast täglich in meinen Gliedmaßen und dem Rest des Körpers fühlte und als „göttliches Strömen“ interpretierte, nicht mehr da war.
An dieser Stelle sprach ich wieder mit meinem Selbst und fragte nach warum mich denn das Strömen nun auch noch verlassen hatte als mir die furchterregende Idee kam, dass es vielleicht mit meinem Kaffeekonsum zu tun haben könnte. Denn seit ich krank war hatte ich keinen Kaffee mehr getrunken, was auch die Kopfschmerzen erklären könnte und so machte ich mir einen leichten Kaffee um nicht gleich den Körper überzustrapazieren und siehe da, nach einer viertel Stunde war das Vibrieren wieder da. Da las ich dann im Internet zum ersten Mal von Koffeinunverträglichkeit und trank keinen weiteren Kaffee. Nach gut zwei Tagen war das Strömen wieder weg. Ich reagiere also überempfindlich auf Koffein, nix von göttlichem Strömen - in "Wahrheit" Nerven- und Muskelzittern……..grummel
Als ich dann heulend im Bett lag, weil ich mir vielleicht eingestehen muss wie viel Hokus Pokus Quatsch ich in meinem Leben noch loslassen muss, da klopfte es an meiner Tür und meine Nachbarn standen da.
Sie hielten mir was hin, was ich durch meine Tränen schlecht erkennen konnte und meinten, das hätten sie auf unserem Abtreter gefunden und sie glaubten, es könne nur mir gehören.
Es war eine kleine Brosche mit einem Engelrelief drauf. Es gehört mir nicht, sagte ich und heulte noch mehr. Da meinten sie ich solle es behalten bis ich wieder gesund sei.
Im Bett angekommen schaute ich mir das Ding an und drehte es um. Auf der Rückseite steht:
Ich
Bin
Bei
Dir
X
https://lilalelus.wordpress.com/2016/03/01/brosche/
seit Längerem beschäftigt mich dieses Thema. Es geht natürlich nicht um sachliche Wahrheiten, im Sinne von: Ist das ein Apfel oder eine Birne, sondern um behauptete Wahrheiten.
Behauptete Wahrheiten, die sich durchaus auch auf individuelle Erfahrungen stützen können.
Beim Beispiel mit den Äpfeln und Birnen ist das vom Standpunkt eines Menschen, der die Augen verbunden hat und dem jeweils ein Stück Apfel oder ein Stück Birne in den Mund geschoben wird und der dann sagen soll, wann es Birne und wann es Apfel war, nämlich gar nicht mehr so eindeutig.
Was will man denn dagegen sagen, wenn ein Mensch behauptet, dieses Stück schmeckt ganz und gar nach Apfel, wenn du es aber bist, der ohne Augenbinde daneben steht und sieht, dass es kein Apfel war sondern eine Birne.
Ich denke seit Langem, dass es sich für einen nichtspirituell erfahrenen Menschen manchmal so abspielen muss, wenn er liest, was ich so berichte. Ich lass jetzt mal andere Berichterstatter heraus, weil das ein so heikles Thema ist, dass da jeder für sich selbst entscheiden muss, ob er sich auf das, was ich mit diesem Thread ausdrücken möchte, überhaupt einlassen will.
Besonders Marty und Thomas haben mir in den letzten Monaten sehr viel zu denken aufgegeben, weil ich sowohl Martys als auch Thomas Argumentationen komplett nachvollziehen kann.
Dabei fiel mir auf, wie sehr die eigene Position von dem abhängt, was man erfährt aber vor allem, wie man es wertet, deutet, hinterfragt, annimmt, ablehnt, glaubt und sich zu eigen macht.
Meine Selbstgespräche mit dem was ich „mein Selbst“ nenne drehten sich also in letzter Zeit immer wieder um die Frage, woher weiß ich, wann etwas wahr ist?
Die teilweise von mir als aggressiv wahrgenommen Gegenargumentationen des „Herrn Fredo“ ;-) bleiben ja in meinem Geist nicht unbearbeitet. Da ich wirklich zu tiefst an Wahrheit interessiert bin, bewegt mich also immer die Frage, warum stufe ich etwas als wahr ein?
Warum stimme ich einer z.B. spirituellen Aussage zu? Warum geht mir das Herz auf bei Interviews wie mit Anssi Antilla? Und warum stimme ich so innbrünstig den Aussagen des Buddha zu?
Die Antwort ist einfach. Weil ich die gleichen Erfahrungen teile und dann, nach der Erfahrung wissen möchte, was das denn nun war oder zu bedeuten hätte.
Ich agiere also von einem Standpunkt der Selbsterfahrung in Kombination mit Unwissenheit und immer solange bis sich eine wissendere Erklärung findet, stimme ich eben dem zu, was sich mir bietet und erst einmal logisch erscheint oder in mein persönliches Weltbild passt.
Ich denke mir, dass das auch der „normale“ Lauf der Dinge in Sachen Glauben, Erkenntnis und Wissen ist oder sein sollte.
Als die Menschheit noch nicht wusste wie Wetter entsteht, da glaubte man eben es seien die Götter, die einem dies oder jenes zuteil kommen ließen.
Seitdem die Menschheit weiß wie Wetter entsteht hat sich der Glaube daran, dass alles von Gott kommt dennoch enorm tief sitzend gehalten. Die Beschäftigung mit dem Wetter nennen manche Naturwissenschaft, die Beschäftigung mit dem Glauben darüber, dass trotzdem alles von Gott kommt, auch die Naturwissenschaft, nennen manche Spiritualität.
Insofern werden meine folgenden Erkenntnisse nur dem hilfreich und einleuchtend sein, der bereit ist den Standpunkt – alles sei spirituell/Gott oder von „ihm“ gemacht wenigstens vorübergehend zu verlassen und sich zu prüfen inwieweit er denn einem Irrglauben unterliegt.
Inwieweit also eine als wahr anerkannte spirituelle Behauptung durch andere Wahrheiten abgelöst werden kann.
Grundsätzlich bin ich nämlich der Meinung, dass der Gottglaube etwas altes, in uns ruhendes, aus Zeiten der Unwissenheit stammendes, seelisches Beruhigungsmittel ist.
Genug der Vorrede, hier nun mein Beispiel, das sich gerade erst in den letzten Tagen offenbart hat.
Das Thema ist „jenseits von Ego“, das Leben als Illusion, es gibt keinen Macher, da ist Niemand, auch der Körper ist nur eine Erscheinung im Geist!
Ich zitiere erstmal U.G. Krishnamurti:
Seine ( U.G. Krishnamurtis) Kernaussage ist, dass eine wie auch immer geartete Wandlung des Menschen vom Körper und nicht vom Geist her bestimmt wird.
Dem würde ich nachdem, was ich in den letzten zwei Wochen erlebte vorerst zustimmend aber eben hier auf „Wahrheit“ prüfen wollend eine Beschreibung des Geschehens anfügen:
Nachdem ich mich mit Streptokokken bei meinem Enkel angesteckt hatte bekam ich rasende Halsschmerzen, Kopf- und Gliederschmerzen, Schüttelfrost und hohes Fieber.
Bei 40 Grad rief ich meinen Hausarzt an und der kam mit einem Antibiotikum. Da ich kein Penicillin vertrage gab er mir etwas anderes und meinte, ich könne froh sein, dass es das Zeug seit ein paar Jahrzehnten gäbe, denn in meinem Alter wäre ich vor noch nicht allzu langer Zeit an so einer intensiven Scharlacherkrankung gestorben.
Nun bin ich in spirituellen Denkweisen geübt, im Sinne von, alles ist wie es ist für irgendetwas gut, fügte mich meinem Schicksal und blieb erstmal friedlich im Bett.
Dass man unter Fieber auch Alpträume hat, das ist ja bekannt aber wie sehr das ausarten kann, das war mir vorher nicht klar.
Alle meine Träume übrigens hatten nach meiner Deutung spirituelle Inhalte.
Da war ständig ein „ich“ und noch eine zweite Instanz, die sich in meinen Träumen bekämpften. Immer lag das Ich über dem, was drunter lag. Und das, was drunter lag war das Böse.
Es wollte mir aber glauben machen, dass ich mich ihm anvertrauen sollte, ich sagte ihm die ganze Zeit, dass Vertrauen nicht bedeutet sein Unwohlsein und seine Alarmglocken zu übergehen. Es drohte mir dann, dass ich eine wesentliche Erfahrung verpassen werde und nicht weiter komme, wenn ich mich nicht überwinde in „es“ komplett einzutauchen und ich sagte ihm dann, dass das für mich o.k. sei, da würde ich eben etwas Wesentliches verpassen und da fiel mir noch ein zu fragen, für wen denn diese vermeintliche wesentliche Erfahrung wichtig sei, wenn ich sie gar nicht wollte?
Da hörte ich ein lautes, grauenhaftes Lachen, wie von einem Teufel, es schallte im ganzen Universum, so mein Eindruck und die Teufelsstimme sagte, du bist gut geworden, ich kann dich kaum noch verführen, wir werden sehen und dann wachte ich aus diesem Traum schweißgebadet auf. Ich musste meine Schlafsachen wechseln, so triefend nass war mein Körper.
Tagelange Alpträume unter Fieber, rasende Kopfschmerzen und Durchfälle machten jede Stunde zum Horror und kaum war ich mal traumlos eingeschlafen, da weckte mich der üble Husten. Vor lauter Muskelkater im Oberbauch konnte ich kaum noch husten und so entschied ich mich zu den anderen Medikamenten noch einen Hustenlöser einzunehmen. Eine Kapsel, die den ganzen Tag wirken sollte, weil da große und kleine Perlen über den Tag abwechseln in den Körper abgegeben werden.
Leider hatte ich dieses Medikament nicht mit meinem Arzt abgesprochen, ich hätte niemals gedacht, dass so ein Zeug, welches man frei in der Apotheke kaufen kann, dermaßen den Köper angreifen kann.
Knapp eine Stunde, nachdem ich das Hustenmedikament eingenommen hatte schlief ich glücklich ein, weil endlich der Schleim abgehustet wurde und der Husten Ruhe gab. Als ich wieder aufwachte, dachte ich, dass ich jetzt bestimmt noch höheres Fieber hätte, weil sich mein Gesicht anfühlte als wollte es vor Hitze explodieren. Ich kontrollierte das Fieber aber es war immer noch um die 39. Dann trank ich erstmal ne ganze Tasse Tee auf ex und wollte mal ins Bad um mir mein Gesicht anzuschauen.
Als ich aufstehen wollte und mich an dem Bettpfosten hoch ziehen, griff ich erstmal ins Leere.
Ins Bad geschleppt stand ich vor dem Spiegel und sah ein Gesicht, welches knallrot angelaufen war aber die Wangen fühlten sich nicht heiß an, nur von innen aber nicht von außen.
Diese Scheisskrankheit kotzte mich bereits so an, dass ich mich zurück ins Bett schleppte und mir dachte, scheissegal, dann krepier ich eben.
Wobei irgendwas in mir ganz sicher nicht krepieren wollte. Ich lag da so rum als plötzlich ein Schmerz durch meinen Körper schoss und die Gliedmaßen sich anfühlten, als wären sie auf der Stelle vollkommen verkrampft und erstarrt. Ich schrie und wollte aus dem Bett springen, in der Hoffnung diesen Krampf irgendwie abzuschütteln. Es ging nicht. Ich schleppte mich in die Küche und dachte nur Magnesium , schüttete mir eine Ladung davon rein und nach einer gefühlten Ewigkeit wurde es besser. Worauf ich mir gleich noch ne zweite Runde reinschüttete.
Mein Herz raste und ich konnte kaum atmen. Es fühlte sich an als würde ein Sack auf meiner Brust liegen und besonders das Ausatmen funktionierte nur noch stoßweise. Das machte mir solche Angst, dass ich den ärztlichen Notfalldienst anrief und die wollten mir einen Arzt schicken.
In der Zwischenzeit musste ich auf Kloo und da bemerkte ich dann, weshalb ich euch das alles so ausführlich aufschreibe.
Meine ganze Außenwahrnehmung hatte sich von mir entfernt. Alles, was ich sah, sah aus, wie auf einer Leinwand und meine Augen waren die Kamera. Jede Bewegung schien fern gesteuert und nicht von mir zu kommen. Als wäre ich eine leere Hülle, die sich durch die Gegend schiebt. Alle Gedanken hatten nichts mit mir zu tun und erschienen mir fern und unbedeutend. Es dachte in mir, ob das wohl bedeutet, dass ich tot wäre, denn alles kam mir leblos und vollkommen unecht vor. Ich hatte den Eindruck absolut getrennt von dem zu sein, was erscheint. So als wäre ich Zuschauer eines Films mit dem ich nicht das Geringste zu tun hätte. Ich trank etwas Tee und schmeckte irgendwie gar nichts. Ich berührte mein immer noch glühend rotes Gesicht aber spürte es irgendwie nicht, so als ob das nicht zu mir gehört. Darum schaute ich in den Spiegel, weil ich sehen wollte wie mein Gesicht aussieht aber ich erkannte mich nicht im Spiegel. Ich sah diesen Körper und wusste, dass das „ich“ sein soll aber es hatte nichts mit mir zu tun, völlig fremd.
Dann legte ich mich wieder ins Bett und wartete auf den Arzt. Dabei fielen mir all die Debatten mit Advaitaanhängern ein und ich dachte, krass, die haben recht. Ich habe hier gerade eine Erleuchtungserfahrung im Sinne des Advaita. Mich gibt’s gar nicht und alles ist nur ein Film. Ganz besonders die Leinwandbeschreibung von manchen Advaitis gab mir zu denken, denn es sah alles original so aus, zweidimensional, also hier das was schaut und dort, was mittels Schauen auf die Leinwand gebracht wird. Keinerlei Möglichkeit da einzugreifen was geschieht. Es geschieht einfach.
Und dann kam der Arzt und fragte was das Problem sei. Ich erzählte vom Scharlach und von den Beschwerden, die sich inzwischen nicht mehr so anfühlten als wären es meine Beschwerden. Da fragte er nach dem Antibiotikum, blätterte kurz drin rum und meinte dann, wie ist denn ihr Magnesiumspiegel normalerweise? Ich erzählte ihm, dass der eher gering wäre und ich schon immer zusätzlich zur Nahrung Magnesium nehmen müsste. Er kramte in seinem Koffer und zog eine Spritze auf. Er meinte ich würde gerade unter einer Depersonalisierung leiden, die verschiedene fehlende Botenstoffe im Gehirn auslösen würde und mit dem intravenösen Magnesium sollte das bald besser werden. Er ließ mir noch Vitamin D Kapseln da und meinte, das sollte ich auch dringend nehmen und meine Blutwerte alsbald beim Hausarzt kontrollieren lassen.
Dann sollte ich das Hustenmedikament nicht weiter nehmen und wenn mein Zustand wieder schlechter würde, dann mit dem Antibiotikum aufhören, es sei bekannt, dass es unter diesem Medikament zu Depersonalisierung kommen kann.
Hier mal die Beschreibung von wiki:
https://de.wikipedia.org/wiki/Depersonal...n#Symptome
Zitat:Veränderung der visuellen Wahrnehmung: Viele Betroffene haben das Gefühl, „neben sich zu stehen“, so, als würden sie ihre Umwelt aus einer veränderten Perspektive (von weit weg, von außerhalb ihres Körpers, durch eine Kamera oder wie auf einer Filmleinwand etc.) sehen.
Ungefähr ne halbe Stunde nach der Spritze war ich wieder ich selbst. Was für ne Erlösung. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie ich jubele, dass ich wieder ich bin.
Als ich dann die nächsten Tage darüber nachdachte, wollte ich es gleich im Forum aufschreiben, daher meine Ankündigungen aber es hat mir doch mehr zu schaffen gemacht als ich ahnte.
Folgende Spukgedanken lassen sich derzeit nicht mehr verdrängen und ich bin gespannt, welche Antworten die spirituellen Leser auf meine Grübeleien nun haben.
Zitat:Ein populäres Bild aus dem Neo-Advaita ist das Bild des Filmes, der auf einer Leinwand gezeigt
wird.
http://www.bghh.de/Gerhard_Zarbock_9_Annaeherungen.pdf
Was wenn Ramana Maharshi bei seinem sogenannten Erleuchtungserlebnis als er auf dem Nachhauseweg von der Schule einen Herzanfall erlitt und sich beim Sterben zusah eigentlich einen akuten Magnesium-und Kaliummangel hatte und daher eine Depersonalisierung erlitt?
Aufgrund seiner Gebundenheit in Brahmanische Traditionen wurde sein Erlebnis dann spirituell gedeutet. Für seine Familie ein Hauptgewinn! Sucher und Gläubige eilten herbei.
Weil er aber unter solchem Ungleichgewicht seines Mineralstoffhaushaltes litt, man ist dann nämlich auch extrem überempfindlich gegenüber Geräuschen und Gequatsche von Menschen, hat er sich dann in einen Berg zum Meditieren zurückgezogen. Aber da wurde es mit dem Mangel noch schlimmer. Ohne Tageslicht verliert der Körper alles Vitamin D und mehr und mehr gerät die ganze Biochemie ins Ungleichgewicht. Wenn man so unterernährt und mineralstoffarm ist, dann hat man auch keine Kraft mehr zum Sprechen oder irgendwas zu tun. Da lag er dann schlapp in der Gegend rum und wollte nur noch seine Ruhe etc.
Ramana wird nicht der Erste gewesen sein, der in Indien vollkommen unterernährt und mit einer katastrophalen Biochemie solche Depersonalisierungserlebnisse hatte.
Wenn man sich Ramesh Balsekar ansieht, diese braunen Schatten unter den Augen, die habe ich auch gerade. Bei der Antlitzanalyse von Dr. Schüssler kann man nachlesen, welchen Mangel ein menschlicher Körper erleidet, der solche braunen Schatten unter den Augen hat.
http://www.fs-schuesslersalze.de/Schuess...agnose.htm
Man stelle sich also vor, dass eine ganze Religion/Philosophie auf den Erlebnissen unterernährter und mineralstoffmangelerkrankter von Depersonalisierung heimgesuchter Menschen aufgebaut ist, die ihre Weisheiten von Generation zu Generation weitergaben ohne mal kontrollieren zu können, wie eigentlich das Blutbild aussah!
Allein die Bezeichnung „Leinwand“ in den Lehren des Advaita und „da ist Niemand“ spricht nach meiner jetzigen Erfahrung hundertprozentig für eine Depersonalisierung!
Wie auch immer, mit solchen Gedanken beschäftigt lag ich im Bett rum und überlegte ob sowas wie Gott/Spiritualität für mich überhaupt noch existieren könnte.
Als mir auffiel, dass dieses innere Vibrieren welches ich seit ein paar Jahren fast täglich in meinen Gliedmaßen und dem Rest des Körpers fühlte und als „göttliches Strömen“ interpretierte, nicht mehr da war.
An dieser Stelle sprach ich wieder mit meinem Selbst und fragte nach warum mich denn das Strömen nun auch noch verlassen hatte als mir die furchterregende Idee kam, dass es vielleicht mit meinem Kaffeekonsum zu tun haben könnte. Denn seit ich krank war hatte ich keinen Kaffee mehr getrunken, was auch die Kopfschmerzen erklären könnte und so machte ich mir einen leichten Kaffee um nicht gleich den Körper überzustrapazieren und siehe da, nach einer viertel Stunde war das Vibrieren wieder da. Da las ich dann im Internet zum ersten Mal von Koffeinunverträglichkeit und trank keinen weiteren Kaffee. Nach gut zwei Tagen war das Strömen wieder weg. Ich reagiere also überempfindlich auf Koffein, nix von göttlichem Strömen - in "Wahrheit" Nerven- und Muskelzittern……..grummel
Als ich dann heulend im Bett lag, weil ich mir vielleicht eingestehen muss wie viel Hokus Pokus Quatsch ich in meinem Leben noch loslassen muss, da klopfte es an meiner Tür und meine Nachbarn standen da.
Sie hielten mir was hin, was ich durch meine Tränen schlecht erkennen konnte und meinten, das hätten sie auf unserem Abtreter gefunden und sie glaubten, es könne nur mir gehören.
Es war eine kleine Brosche mit einem Engelrelief drauf. Es gehört mir nicht, sagte ich und heulte noch mehr. Da meinten sie ich solle es behalten bis ich wieder gesund sei.
Im Bett angekommen schaute ich mir das Ding an und drehte es um. Auf der Rückseite steht:
Ich
Bin
Bei
Dir
X
https://lilalelus.wordpress.com/2016/03/01/brosche/