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Wie wahr ist die Wahrheit?
#1

Hallo an alle,

seit Längerem beschäftigt mich dieses Thema. Es geht natürlich nicht um sachliche Wahrheiten, im Sinne von: Ist das ein Apfel oder eine Birne, sondern um behauptete Wahrheiten.
Behauptete Wahrheiten, die sich durchaus auch auf individuelle Erfahrungen stützen können.
Beim Beispiel mit den Äpfeln und Birnen ist das vom Standpunkt eines Menschen, der die Augen verbunden hat und dem jeweils ein Stück Apfel oder ein Stück Birne in den Mund geschoben wird und der dann sagen soll, wann es Birne und wann es Apfel war, nämlich gar nicht mehr so eindeutig.
Was will man denn dagegen sagen, wenn ein Mensch behauptet, dieses Stück schmeckt ganz und gar nach Apfel, wenn du es aber bist, der ohne Augenbinde daneben steht und sieht, dass es kein Apfel war sondern eine Birne.

Ich denke seit Langem, dass es sich für einen nichtspirituell erfahrenen Menschen manchmal so abspielen muss, wenn er liest, was ich so berichte. Ich lass jetzt mal andere Berichterstatter heraus, weil das ein so heikles Thema ist, dass da jeder für sich selbst entscheiden muss, ob er sich auf das, was ich mit diesem Thread ausdrücken möchte, überhaupt einlassen will.

Besonders Marty und Thomas haben mir in den letzten Monaten sehr viel zu denken aufgegeben, weil ich sowohl Martys als auch Thomas Argumentationen komplett nachvollziehen kann.
Dabei fiel mir auf, wie sehr die eigene Position von dem abhängt, was man erfährt aber vor allem, wie man es wertet, deutet, hinterfragt, annimmt, ablehnt, glaubt und sich zu eigen macht.

Meine Selbstgespräche mit dem was ich „mein Selbst“ nenne drehten sich also in letzter Zeit immer wieder um die Frage, woher weiß ich, wann etwas wahr ist?
Die teilweise von mir als aggressiv wahrgenommen Gegenargumentationen des „Herrn Fredo“ ;-) bleiben ja in meinem Geist nicht unbearbeitet. Da ich wirklich zu tiefst an Wahrheit interessiert bin, bewegt mich also immer die Frage, warum stufe ich etwas als wahr ein?
Warum stimme ich einer z.B. spirituellen Aussage zu? Warum geht mir das Herz auf bei Interviews wie mit Anssi Antilla? Und warum stimme ich so innbrünstig den Aussagen des Buddha zu?

Die Antwort ist einfach. Weil ich die gleichen Erfahrungen teile und dann, nach der Erfahrung wissen möchte, was das denn nun war oder zu bedeuten hätte.
Ich agiere also von einem Standpunkt der Selbsterfahrung in Kombination mit Unwissenheit und immer solange bis sich eine wissendere Erklärung findet, stimme ich eben dem zu, was sich mir bietet und erst einmal logisch erscheint oder in mein persönliches Weltbild passt.
Ich denke mir, dass das auch der „normale“ Lauf der Dinge in Sachen Glauben, Erkenntnis und Wissen ist oder sein sollte.
Als die Menschheit noch nicht wusste wie Wetter entsteht, da glaubte man eben es seien die Götter, die einem dies oder jenes zuteil kommen ließen.
Seitdem die Menschheit weiß wie Wetter entsteht hat sich der Glaube daran, dass alles von Gott kommt dennoch enorm tief sitzend gehalten. Die Beschäftigung mit dem Wetter nennen manche Naturwissenschaft, die Beschäftigung mit dem Glauben darüber, dass trotzdem alles von Gott kommt, auch die Naturwissenschaft, nennen manche Spiritualität.
Insofern werden meine folgenden Erkenntnisse nur dem hilfreich und einleuchtend sein, der bereit ist den Standpunkt – alles sei spirituell/Gott oder von „ihm“ gemacht wenigstens vorübergehend zu verlassen und sich zu prüfen inwieweit er denn einem Irrglauben unterliegt.

Inwieweit also eine als wahr anerkannte spirituelle Behauptung durch andere Wahrheiten abgelöst werden kann.

Grundsätzlich bin ich nämlich der Meinung, dass der Gottglaube etwas altes, in uns ruhendes, aus Zeiten der Unwissenheit stammendes, seelisches Beruhigungsmittel ist.

Genug der Vorrede, hier nun mein Beispiel, das sich gerade erst in den letzten Tagen offenbart hat.

Das Thema ist „jenseits von Ego“, das Leben als Illusion, es gibt keinen Macher, da ist Niemand, auch der Körper ist nur eine Erscheinung im Geist!

Ich zitiere erstmal U.G. Krishnamurti:

Seine ( U.G. Krishnamurtis) Kernaussage ist, dass eine wie auch immer geartete Wandlung des Menschen vom Körper und nicht vom Geist her bestimmt wird.


Dem würde ich nachdem, was ich in den letzten zwei Wochen erlebte vorerst zustimmend aber eben hier auf „Wahrheit“ prüfen wollend eine Beschreibung des Geschehens anfügen:

Nachdem ich mich mit Streptokokken bei meinem Enkel angesteckt hatte bekam ich rasende Halsschmerzen, Kopf- und Gliederschmerzen, Schüttelfrost und hohes Fieber.
Bei 40 Grad rief ich meinen Hausarzt an und der kam mit einem Antibiotikum. Da ich kein Penicillin vertrage gab er mir etwas anderes und meinte, ich könne froh sein, dass es das Zeug seit ein paar Jahrzehnten gäbe, denn in meinem Alter wäre ich vor noch nicht allzu langer Zeit an so einer intensiven Scharlacherkrankung gestorben. Big Grin

Nun bin ich in spirituellen Denkweisen geübt, im Sinne von, alles ist wie es ist für irgendetwas gut, fügte mich meinem Schicksal und blieb erstmal friedlich im Bett.
Dass man unter Fieber auch Alpträume hat, das ist ja bekannt aber wie sehr das ausarten kann, das war mir vorher nicht klar.
Alle meine Träume übrigens hatten nach meiner Deutung spirituelle Inhalte.
Da war ständig ein „ich“ und noch eine zweite Instanz, die sich in meinen Träumen bekämpften. Immer lag das Ich über dem, was drunter lag. Und das, was drunter lag war das Böse.
Es wollte mir aber glauben machen, dass ich mich ihm anvertrauen sollte, ich sagte ihm die ganze Zeit, dass Vertrauen nicht bedeutet sein Unwohlsein und seine Alarmglocken zu übergehen. Es drohte mir dann, dass ich eine wesentliche Erfahrung verpassen werde und nicht weiter komme, wenn ich mich nicht überwinde in „es“ komplett einzutauchen und ich sagte ihm dann, dass das für mich o.k. sei, da würde ich eben etwas Wesentliches verpassen und da fiel mir noch ein zu fragen, für wen denn diese vermeintliche wesentliche Erfahrung wichtig sei, wenn ich sie gar nicht wollte?
Da hörte ich ein lautes, grauenhaftes Lachen, wie von einem Teufel, es schallte im ganzen Universum, so mein Eindruck und die Teufelsstimme sagte, du bist gut geworden, ich kann dich kaum noch verführen, wir werden sehen und dann wachte ich aus diesem Traum schweißgebadet auf. Ich musste meine Schlafsachen wechseln, so triefend nass war mein Körper.
Tagelange Alpträume unter Fieber, rasende Kopfschmerzen und Durchfälle machten jede Stunde zum Horror und kaum war ich mal traumlos eingeschlafen, da weckte mich der üble Husten. Vor lauter Muskelkater im Oberbauch konnte ich kaum noch husten und so entschied ich mich zu den anderen Medikamenten noch einen Hustenlöser einzunehmen. Eine Kapsel, die den ganzen Tag wirken sollte, weil da große und kleine Perlen über den Tag abwechseln in den Körper abgegeben werden.
Leider hatte ich dieses Medikament nicht mit meinem Arzt abgesprochen, ich hätte niemals gedacht, dass so ein Zeug, welches man frei in der Apotheke kaufen kann, dermaßen den Köper angreifen kann.
Knapp eine Stunde, nachdem ich das Hustenmedikament eingenommen hatte schlief ich glücklich ein, weil endlich der Schleim abgehustet wurde und der Husten Ruhe gab. Als ich wieder aufwachte, dachte ich, dass ich jetzt bestimmt noch höheres Fieber hätte, weil sich mein Gesicht anfühlte als wollte es vor Hitze explodieren. Ich kontrollierte das Fieber aber es war immer noch um die 39. Dann trank ich erstmal ne ganze Tasse Tee auf ex und wollte mal ins Bad um mir mein Gesicht anzuschauen.
Als ich aufstehen wollte und mich an dem Bettpfosten hoch ziehen, griff ich erstmal ins Leere.
Ins Bad geschleppt stand ich vor dem Spiegel und sah ein Gesicht, welches knallrot angelaufen war aber die Wangen fühlten sich nicht heiß an, nur von innen aber nicht von außen.
Diese Scheisskrankheit kotzte mich bereits so an, dass ich mich zurück ins Bett schleppte und mir dachte, scheissegal, dann krepier ich eben.
Wobei irgendwas in mir ganz sicher nicht krepieren wollte. Ich lag da so rum als plötzlich ein Schmerz durch meinen Körper schoss und die Gliedmaßen sich anfühlten, als wären sie auf der Stelle vollkommen verkrampft und erstarrt. Ich schrie und wollte aus dem Bett springen, in der Hoffnung diesen Krampf irgendwie abzuschütteln. Es ging nicht. Ich schleppte mich in die Küche und dachte nur Magnesium , schüttete mir eine Ladung davon rein und nach einer gefühlten Ewigkeit wurde es besser. Worauf ich mir gleich noch ne zweite Runde reinschüttete.
Mein Herz raste und ich konnte kaum atmen. Es fühlte sich an als würde ein Sack auf meiner Brust liegen und besonders das Ausatmen funktionierte nur noch stoßweise. Das machte mir solche Angst, dass ich den ärztlichen Notfalldienst anrief und die wollten mir einen Arzt schicken.
In der Zwischenzeit musste ich auf Kloo und da bemerkte ich dann, weshalb ich euch das alles so ausführlich aufschreibe.

Meine ganze Außenwahrnehmung hatte sich von mir entfernt. Alles, was ich sah, sah aus, wie auf einer Leinwand und meine Augen waren die Kamera. Jede Bewegung schien fern gesteuert und nicht von mir zu kommen. Als wäre ich eine leere Hülle, die sich durch die Gegend schiebt. Alle Gedanken hatten nichts mit mir zu tun und erschienen mir fern und unbedeutend. Es dachte in mir, ob das wohl bedeutet, dass ich tot wäre, denn alles kam mir leblos und vollkommen unecht vor. Ich hatte den Eindruck absolut getrennt von dem zu sein, was erscheint. So als wäre ich Zuschauer eines Films mit dem ich nicht das Geringste zu tun hätte. Ich trank etwas Tee und schmeckte irgendwie gar nichts. Ich berührte mein immer noch glühend rotes Gesicht aber spürte es irgendwie nicht, so als ob das nicht zu mir gehört. Darum schaute ich in den Spiegel, weil ich sehen wollte wie mein Gesicht aussieht aber ich erkannte mich nicht im Spiegel. Ich sah diesen Körper und wusste, dass das „ich“ sein soll aber es hatte nichts mit mir zu tun, völlig fremd.
Dann legte ich mich wieder ins Bett und wartete auf den Arzt. Dabei fielen mir all die Debatten mit Advaitaanhängern ein und ich dachte, krass, die haben recht. Ich habe hier gerade eine Erleuchtungserfahrung im Sinne des Advaita. Mich gibt’s gar nicht und alles ist nur ein Film. Ganz besonders die Leinwandbeschreibung von manchen Advaitis gab mir zu denken, denn es sah alles original so aus, zweidimensional, also hier das was schaut und dort, was mittels Schauen auf die Leinwand gebracht wird. Keinerlei Möglichkeit da einzugreifen was geschieht. Es geschieht einfach.

Und dann kam der Arzt und fragte was das Problem sei. Ich erzählte vom Scharlach und von den Beschwerden, die sich inzwischen nicht mehr so anfühlten als wären es meine Beschwerden. Da fragte er nach dem Antibiotikum, blätterte kurz drin rum und meinte dann, wie ist denn ihr Magnesiumspiegel normalerweise? Ich erzählte ihm, dass der eher gering wäre und ich schon immer zusätzlich zur Nahrung Magnesium nehmen müsste. Er kramte in seinem Koffer und zog eine Spritze auf. Er meinte ich würde gerade unter einer Depersonalisierung leiden, die verschiedene fehlende Botenstoffe im Gehirn auslösen würde und mit dem intravenösen Magnesium sollte das bald besser werden. Er ließ mir noch Vitamin D Kapseln da und meinte, das sollte ich auch dringend nehmen und meine Blutwerte alsbald beim Hausarzt kontrollieren lassen.
Dann sollte ich das Hustenmedikament nicht weiter nehmen und wenn mein Zustand wieder schlechter würde, dann mit dem Antibiotikum aufhören, es sei bekannt, dass es unter diesem Medikament zu Depersonalisierung kommen kann.

Hier mal die Beschreibung von wiki:


https://de.wikipedia.org/wiki/Depersonal...n#Symptome 

Zitat:Veränderung der visuellen Wahrnehmung: Viele Betroffene haben das Gefühl, „neben sich zu stehen“, so, als würden sie ihre Umwelt aus einer veränderten Perspektive (von weit weg, von außerhalb ihres Körpers, durch eine Kamera oder wie auf einer Filmleinwand etc.) sehen.


Ungefähr ne halbe Stunde nach der Spritze war ich wieder ich selbst. Was für ne Erlösung. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie ich jubele, dass ich wieder ich bin.

Als ich dann die nächsten Tage darüber nachdachte, wollte ich es gleich im Forum aufschreiben, daher meine Ankündigungen aber es hat mir doch mehr zu schaffen gemacht als ich ahnte.

Folgende Spukgedanken lassen sich derzeit nicht mehr verdrängen und ich bin gespannt, welche Antworten die spirituellen Leser auf meine Grübeleien nun haben.

Zitat:Ein populäres Bild aus dem Neo-Advaita ist das Bild des Filmes, der auf einer Leinwand gezeigt
wird.


http://www.bghh.de/Gerhard_Zarbock_9_Annaeherungen.pdf 

Was wenn Ramana Maharshi bei seinem sogenannten Erleuchtungserlebnis als er auf dem Nachhauseweg von der Schule einen Herzanfall erlitt und sich beim Sterben zusah eigentlich einen akuten Magnesium-und Kaliummangel hatte und daher eine Depersonalisierung erlitt?
Aufgrund seiner Gebundenheit in Brahmanische Traditionen wurde sein Erlebnis dann spirituell gedeutet. Für seine Familie ein Hauptgewinn! Sucher und Gläubige eilten herbei.
Weil er aber unter solchem Ungleichgewicht seines Mineralstoffhaushaltes litt, man ist dann nämlich auch extrem überempfindlich gegenüber Geräuschen und Gequatsche von Menschen, hat er sich dann in einen Berg zum Meditieren zurückgezogen. Aber da wurde es mit dem Mangel noch schlimmer. Ohne Tageslicht verliert der Körper alles Vitamin D und mehr und mehr gerät die ganze Biochemie ins Ungleichgewicht. Wenn man so unterernährt und mineralstoffarm ist, dann hat man auch keine Kraft mehr zum Sprechen oder irgendwas zu tun. Da lag er dann schlapp in der Gegend rum und wollte nur noch seine Ruhe etc.
Ramana wird nicht der Erste gewesen sein, der in Indien vollkommen unterernährt und mit einer katastrophalen Biochemie solche Depersonalisierungserlebnisse hatte.
Wenn man sich Ramesh Balsekar ansieht, diese braunen Schatten unter den Augen, die habe ich auch gerade. Bei der Antlitzanalyse von Dr. Schüssler kann man nachlesen, welchen Mangel ein menschlicher Körper erleidet, der solche braunen Schatten unter den Augen hat.


http://www.fs-schuesslersalze.de/Schuess...agnose.htm 

Man stelle sich also vor, dass eine ganze Religion/Philosophie auf den Erlebnissen unterernährter und mineralstoffmangelerkrankter von Depersonalisierung heimgesuchter Menschen aufgebaut ist, die ihre Weisheiten von Generation zu Generation weitergaben ohne mal kontrollieren zu können, wie eigentlich das Blutbild aussah!

Allein die Bezeichnung „Leinwand“ in den Lehren des Advaita und „da ist Niemand“ spricht nach meiner jetzigen Erfahrung hundertprozentig für eine Depersonalisierung!

Wie auch immer, mit solchen Gedanken beschäftigt lag ich im Bett rum und überlegte ob sowas wie Gott/Spiritualität für mich überhaupt noch existieren könnte.
Als mir auffiel, dass dieses innere Vibrieren welches ich seit ein paar Jahren fast täglich in meinen Gliedmaßen und dem Rest des Körpers fühlte und als „göttliches Strömen“ interpretierte, nicht mehr da war.
An dieser Stelle sprach ich wieder mit meinem Selbst und fragte nach warum mich denn das Strömen nun auch noch verlassen hatte als mir die furchterregende Idee kam, dass es vielleicht mit meinem Kaffeekonsum zu tun haben könnte. Denn seit ich krank war hatte ich keinen Kaffee mehr getrunken, was auch die Kopfschmerzen erklären könnte und so machte ich mir einen leichten Kaffee um nicht gleich den Körper überzustrapazieren und siehe da, nach einer viertel Stunde war das Vibrieren wieder da. Da las ich dann im Internet zum ersten Mal von Koffeinunverträglichkeit und trank keinen weiteren Kaffee. Nach gut zwei Tagen war das Strömen wieder weg. Ich reagiere also überempfindlich auf Koffein, nix von göttlichem Strömen - in "Wahrheit" Nerven- und Muskelzittern……..grummel

Als ich dann heulend im Bett lag, weil ich mir vielleicht eingestehen muss wie viel Hokus Pokus Quatsch ich in meinem Leben noch loslassen muss, da klopfte es an meiner Tür und meine Nachbarn standen da.
Sie hielten mir was hin, was ich durch meine Tränen schlecht erkennen konnte und meinten, das hätten sie auf unserem Abtreter gefunden und sie glaubten, es könne nur mir gehören.
Es war eine kleine Brosche mit einem Engelrelief drauf. Es gehört mir nicht, sagte ich und heulte noch mehr. Da meinten sie ich solle es behalten bis ich wieder gesund sei.
Im Bett angekommen schaute ich mir das Ding an und drehte es um. Auf der Rückseite steht:

Ich
Bin
Bei
Dir
X


https://lilalelus.wordpress.com/2016/03/01/brosche/ 
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#2

(01.03.2016, 18:55)Paulette schrieb:  Man stelle sich also vor, dass eine ganze Religion/Philosophie auf den Erlebnissen unterernährter und mineralstoffmangelerkrankter von Depersonalisierung heimgesuchter Menschen aufgebaut ist, die ihre Weisheiten von Generation zu Generation weitergaben ohne mal kontrollieren zu können, wie eigentlich das Blutbild aussah!

Respekt

Yep , kann dir nur zustimen ! Das was besonders im Advaita ezählt wird, es sind eben nur "Zustände" die erfahren oder erlebt werden, und da wird dann die Heilige Kuh daraus gemacht. Ein Zustand ist immer etwas "Bedingtes", etwas, das aus verschiedenen Faktoren zusammengesetzt ist und daraus resulitert. Der verehrte Fredo spricht dann sehr "kunstvoll" von etwas "Durchgesickerten" usw ... fakt ist aber, das da mal etwas "vergängliches" war, einen Zustand, der sich dann aber wieder aufgelöst hat. Die Versuchtung, sich aber daraus als "Erleuchtet" zu sehen muss sehr verlockend sein. Und wie der gute Bhagvan/Osho schon sagte (und es Sarmapan im nachschwätze) "Ich war danach das gleiche Arschloch" ..... rolfl wie sehr sie Recht hatten .... nichts hatte sich verändert, lediglich ein neues Konuzept sich zugelegt und einen auf "Erleuchtet" gemacht .... Auch Herr Aigner klebte danach weiterhin die Scheisse an der Backe .....
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#3

Zitat:das da mal etwas "vergängliches" war, einen Zustand, der sich dann aber wieder aufgelöst hat.

Das "Problem" bei diesem Zustand, den Neo-Advaitis Erwachen nennen ist der Eindruck, dass es eben kein Zustand sei, der vorübergeht, sondern dass es sich dabei um eine immerwährende, ruhende, allem zugrunde liegende, als "wahre Natur" bezeichnete Tatsache handelt, die, hat man sie erfahren so ein-eindeutig erlebt wird, dass man den Eindruck, den man da von "sich selbst" als "das was ist" (das eine ohne ein Zweites) hatte nicht mehr loslassen kann.
Es ist dermaßen überzeugend und wird ja überall auch so benannt, dass es schon einiger Anstrengung bedarf diesem Fehleindruck wieder zu entrinnen.
Hinzukommt der rhetorische Trick zu behaupten, wie einfach das Ganze doch wäre, so einfach, dass es der Verstand gar nicht glauben könnte.

Ich sage, es ist etwas anderes, das über diese vermeintliche Wahrheit hinaus will. Es ist die Gewissheit, sich schon wieder in einer "Falle" zu befinden.
Die meisten wollen aber nicht mehr loslassen, was sie als ihre wahre Natur eingestuft haben und bleiben lieber in der alten Kacke hängen.
Womit natürlich alle Vorstellungen von Spiritualität gemeint sind.
Kaum einer hat sich je von einem Gläubigen über die Denkweisen der Spiritualität in einen stinknormalen Menschen verwandelt, wenngleich ständig davon gelabert wird, von diesem profanen stinknormalen Leben wird es aber weiterhin mit der Erwachensattitüde geschmückt.

Ich weiß noch nicht wohin die Reise nun geht aber ganz sicher nicht in weitere spirituelle Vorstellungen.
Ich hoffe auch sehr, dass die Psychologie, bevor sie einen Menschen therapiert, ihn erstmal zum Hausarzt schickt und ein Blutbild machen lässt.
Wer weiß wieviele Advaita Erwachte mit ner Runde Magnesium oder Vitamin D plötzlich wieder ganz normal ticken.
Ob sie das dann aber auch zugeben?
Wer weiß Big Grin


p.s. ich habe mir ja auch über Johannes vom Kreuz so meine Gedanken gemacht. Immer im nasskalten Dunkel eines Klosters, dazu noch ohne Schuhe, schon als Kind mangelernährt und bestimmt von Streptokokken und allen möglichen Bakterien durchflutet. Big Grin
1542 bis 1591 hat er gelebt. Was für ne gruselige Zeit.
Man muss nur mal seinen Lebenslauf lesen unter dem Gesichtspunkt des körperlichen Zustandes!

Zitat:Juan de Yepes war der dritte Sohn armer Weber, kam mit seiner Mutter Catalina Álvarez und seinem um etwa zehn Jahre älteren Bruder um 1555 nach Medina del Campo (Spanien), wo er in der Armenschule Colegio de los Doctrinos und ab 1559 im neu gegründeten Kolleg der Jesuiten eine gediegene Ausbildung genoss. Eine Ausbildung in praktischen Berufen war nicht sehr erfolgreich, doch erwies er sich als tüchtiger Pfleger und Almosensammler für das Hospital de las bubas, in dem Syphiliskranke gepflegt wurden.

Ich meine Syphilis geht auch aufs Gehirn. Es kommt zur Zerstörung des zentralen Nervensystems.
Warum sollen wir sojemandem mehr glauben als einem gesunden Wissenschaflter der sicher nicht mangelernährt war oder ist und dessen Gehirn möglicherweise einfach nur gesund arbeitet Big Grin



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#4

@Paulette
@Lolo

was ist der unterschied zwischen Bewusstseinszustände, Bewusstsein und Sein
und was hat das mit Glückseligkeit zu tun

und was ist Wahrheit?
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#5

Liebe Paulette,

willkommen in meiner Welt Big Grin

Zitat:Ich weiß noch nicht wohin die Reise nun geht aber ganz sicher nicht in weitere spirituelle Vorstellungen.
Ich hoffe auch sehr, dass die Psychologie, bevor sie einen Menschen therapiert, ihn erstmal zum Hausarzt schickt und ein Blutbild machen lässt.

Jo. So ist es.
Ich denke das immer, wenn mir jemand was von Kundalini erzählt.

Als ich mein Einheitserlebnis hatte, hat sich mir in diesem Zustand die "Wahrheit" offenbart. Ich schrieb mit Thomas darüber, dass ich dennoch bis heute nicht imstande bin, mich dieser vermeintlichen Wahrheit anzuvertrauen, weil es sich vielleicht einfach um eine Synapsenfehlleitung handeln könnte. Es wäre zwar schön, wenn gott mich eingeladen hätte, ihm in sein himmelreich zu folgen, aber das ist lediglich eine Möfglichkeit unter vielen, wenn es einem darum geht, wirklich die Wahrheit herauszufinden.
(Ich hatte als Jugendlicher eine Art mystisches Erlebnis oder zmindest ein extrem verrücktes, das sich hinterher als Spasmus in den Schläfenlappen herausstellte. Asche wars mit der Vorstellung fremde Wesen würden mir klassische Kompositionen ins Hirn pflanzen... XD)

Zustände zu interpretieren und deren Interpretation für wahr zu halten, nennt man Glauben. Glauben tritt an die Stelle fehlenden Wissens. Glauben ist Nicht-Wissen und vielleicht manchmal auch nicht-wissen-wollen, weil es die persönlichen Wünsche, wie die Welt funktionieren sollte zerstören könnte. Mit dem Glauben geschieht etwas ganz wunderbares: Man kann seine Welt mit dem eigenen Wuschglauben überziehen, eine Bestimmung, ein Ziel, ein Los haben. Nur: mit Wahrheit hat das nichts zu tun.

Die Frage ist, was geschieht, wenn ein Zustand entmystifiziert - weil erforscht - wird? Ist das Rauschen in den Gliedmaßen nach Koffeinzufuhr deshalb weniger zauberhaft? Ist das wahre Zustandekommens eines Gewitters weniger spannend, als wenn der Donnergott im Himmel auf die Pauke haut? Und hier kommt mein klarer, eindeutiger Standpunkt: Nein!! Kafferauschen ist noch viel wundersamer, mächtiger, interessanter als irgendso ein kosmisches Schwurbelrauschen aus Gottes Schallarchiv.
Wieso? Denk mal nach, was alles passieren muss, dass Kaffee zu einer körperlichen Erscheinung wird. WAHNSINN!

Tim Minchin, ein australischer Komiker, der besonders die Spiris und Esoteriker aufs Korn nimmt, sagt in seinem kurzen Stück "Storm", in dem er mit einer Esoterikerin diskutiert:
"Isn't this enough?
Just this world?
Just this beautiful, complex
Wonderfully unfathomable, natural world?
How does it so fail to hold our attention
That we have to diminish it with the invention
Of cheap, man-made Myths and Monsters?
If you're so into Shakespeare
Lend me your ear:

''to paint the lily,
To throw perfume on the violet
is just fucking silly''


https://www.youtube.com/watch?v=UB_htqDCP-s 

Da ich nicht weiß, ob du englisch kannst (bist ja ein Zoni ;-)) übersetz ichs dir, weil diese Worte bei mir auslösen, was bei dir der Anssi auslöst, nämlich ein dickes, fettes JA!

Reicht das nicht?
Einfach die Welt?
Diese wunderschöne, komplexe, wundervoll unergründliche, natürliche Welt?
Was hat sie falsch gemacht, dass sie uns nicht genug fesselt, dass wir sie herabsetzen müssen, durch die Erfindung von billigen, menschengemachten Mythen und Monstern?
Da du dich so gut mit Shakespeare auskenst, leih mir dein Ohr:

Die Lilie zu bemalen,
Das Veilchen mit Parfum zu besprühen ist einfach nur ... scheiße blöd!"

Wahrheit zu finden, bedeutet, dass du Skeptiker bleiben musst, immer wieder bereit vorläufige Ergebnisse der Forschung (auch der persönlichen), neu zu überdenken. Ohne Skepsis keine Wahrheit.

Ich hoffe, du erholst dich weiterhin. Scharlach ist eine ganz miese Krankheit. Und btw: danke, dass du uns immer mal wieder auf deine gedanklichen reisen und wirklichen Erlebnisse mitnimmst. Man sollte dich in einen raum sperren und dich nicht wieder rauslassen, bis du einen Roman geschrieben hast ;-)
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#6

liebe Brahman,

schön, dass du dich mal wieder zu Wort meldest Umarmung

Ich habe diesen Thread eröffnet, weil ich den Behauptungen von Wahrheit im spirituellen Bereich auf die Schliche kommen möchte.

Ich weiß also ganz sicher nicht, was Wahrheit, im Sinne von allgemeingültig im spirituellen Bereich ist.

Wie wir sehen kann eine biochemische Reaktion des Körpers zu einer Erfahrung führen, die die Schulmediziner Depersonalisierung nennen und in spirituellen Kreisen dieser körperliche Ausfall von Gesundheit zu einer Religionsgrundlage werden kann Big Grin

Ich kann also auch nur meine Meinung äußern zu der Frage:

Zitat:was ist der unterschied zwischen Bewusstseinszustände, Bewusstsein und Sein

Im Sein befinden sich auch unbewusste Erscheinungen, wie Materie, Flora und Fauna oder Menschen, die sich ihres Seins nicht bewusst sein können aus diversen Gründen z.B. Komapatienten.

Dann gibt es also Wesen, die sich ihres Seins bewusst sind, das nenne ich Bewusstsein. Innerhalb dieses Bewusstseins wechseln die Bewusstseinszustände wie z.B. Wahrnehmung, Wachheit, Handlungsfähigkeit etc. steht bei Wiki:

https://de.wikipedia.org/wiki/Bewusstseinszustand 

Eine spirituelle Auslegung im Sinne von: Alles ist.....dies oder jenes........sehe ich nicht mehr als hilfreich an.
Mein Glaube an Gott reduziert sich derzeit gen Null.

Was ich aber weiß und als Wahrheit postulieren würde ist, dass es mich gibt Party
Innerhalb dieses "michgebens" entstehen verschiedene körperliche Zustände, die Einfluss auf meine Bewusstseinszustände haben.
Je weiter entwickelt meine Fähigkeit ist diese Bewusstseinszustände zu beeinflussen umso weniger stark leide ich am Wechsel der körperlichen Zustände. Ich glaube, dass der Buddha auf diese Weise das Leiden beendet hat. Aber davon bin ich Lichtjahre entfernt. Ich bin einer körperlichen Krankheit voll und ganz ausgeliefert wie sich gerade zeigte.

Insofern sehe ich das Leben auch nicht mehr als Traum, sondern als Erscheinung innerhalb naturgesetzlicher Wirkkräfte (meinetwegen im Kosmos) denen ich unterworfen bin.
Einfluss habe ich lediglich darauf wie sehr ich an dieser Unterwerfung leide.
Aber Gleichmut ist auch eine Eigenschaft des Alters und muss nicht unbedingt spirituell gefärbt sein.
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#7

lieber Marty,

tausend Dank für deine Schilderungen. Ich wusste noch gar nichts von deiner Erleuchtungserfahrung Big Grin umsomehr freut es mich, dass du es auf diese skeptische Weise betrachtest.
Es gibt nicht Viele, die sich dem stellen, dass alles auch ganz anders sein könnte.
Am Schlimmsten ist ja die Idee, dass alle meine spirituellen Erlebnisse einfach nur lapidar auf ein paar Ausfallerscheinungen meiner Biochemie zurückzuführen sind.

Daher also DANKE für deinen Text und die Übersetzung.
Ich habe tatsächlich bis heute kein vernünftiges Englisch gelernt, fange auch nicht mehr damit an.

Der Text hat mich sehr berührt. Und es stimmt: Was für ein Wunder dieses Kribbeln im Körper ausgelöst von Koffeein rolfl

Ich glaube, dass mein spiritueller Weg langsam zu Ende geht und wieder das in meinem Leben an erster Stelle steht, was ich vor der ganzen Gehirnwäsche über mich sagte:
Ich bin verliebt ins Leben!

Während dieser Krankheit merke ich es wieder, wieviel Wert ich darauf lege im Schlosspark spazieren gehen zu können, wenn mein Enkel mich jagt und ich rennen soll, trotz Rückenschmerzen und er mich anfeuert und kaputt lacht, wenn ich dann außer Atem bin.

Er entwickelt sich im übrigen inzwischen prima und von Asperger redet nun keiner mehr nachdem ein HNO Spezialist zu Rate gezogen wurde und es sich herausstellte, dass er eine angeborene Verwachsung in den Nebenhöhlen hat, die auf irgendeine Flüssigkeit im Ohr drückt und sie abklemmt und somit eine Sprach - und Hörentwicklung verhinderte. Diese Verwachsung bereitet ihm auch Probleme bei der Atmung und somit im Schlaf. (Auch Sauerstoffmangel)
Er bekommt nun Medikamente und wenn er drei ist kann er operiert werden.
Ich liebe die Schulmedizin und ihre gründlichen Erforschungen von Annahmen ;-)

So, nun muss ich wieder zurück ins Bettchen, noch eine Woche Bettruhe sagt der Arzt - stööööhn
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#8

Liebe Paulette,

warum ist die Vorstellung für dich schlimm, dass deine spirituellen Erlebnisse auf Biochemie zurückzuführen sein könnten?
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#9

Wem Erkenntnis fehlt der muss eben glauben oder zweifeln....oder nach Erkenntnis suchen.

Danke, auch an Paulette für ihre Selbstoffenbarung weder zu wissen, was ein Advaiti noch ein Mystiker uns zu vermittelt versucht. Und damit einhergend, dass dir eben doch die eigene Erfahrung fehlt, die Gewissheit bringt.

Am besten du zieht nicht nur den Johannes vom Kreuz durch die Scheiße, sondern auch alle anderen Mystiker und Weisen, die ja völlig unabhängig voneinander, stets die selbe message hatten! Wie das wohl kommt?? Komisch was. ;-))

Vielleicht war es doch nicht so eine Gute Idee meinerseits so aufgeschlossen zu sein, und alles zu erlauben, ob spirituell oder nicht.

Eines sage ich hier jetzt aber mal ganz klar.

Ich möchte nicht, dass hier die spirituellen Erfahrungen/Erlebnisse anderer direkt oder indirket durch die Scheiße gezogen werden, nur weil man selbst nicht daran glaubt oder die Erfahrungen schlicht nicht hat!


Denn für die meisten hier ist eindeutig und glasklar, dass es Erwachen, als auch Kundalini und dergleichen gibt.
Darum sind wir alle hier!!


Wie schon gesagt, wem Erkenntnis fehlt der muss eben glauben oder zweifeln, nichts dagegen. Niemand macht euch einen Vorwurf daraus, oder zieht gar eure Haltung in den Dreck, und erzählt euch durch die Blume, wie dämlich ihr deswegen seid, und das ihr mal eure Einstellung und Erlebnisse überdenken und anzweifeln solltet!!!
Und niemand zwingt euch, wie die anderen nach Selbsterkenntnis zu suchen.

Und das ist gut so!!
Nur, genau das selbe wünschen wir uns hier eben auch, von allen Zweiflern und Ungläubigen die nichts anderes zulassen und gelten lassen wollen, als ihr eigenes Erleben.

Offenheit und Toleranz muss also schon auf beiden Seiten da sein, sonst endet das, wie wir sehen, in einer Grundsatzdebatte (die hier bestimmt keiner führen will!), ob es das nun gibt oder nicht, und das kommt gar nicht in die Tüte.
Das wäre so, als ginge ich in ein Forum für Autos, um zu behaupten die Autos gibt es alle gar nicht! Was treibt ihr da nur alle für ein Kokolores. lol Big Grin

Herzlichen Dank im Voraus!
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#10

Die Sache (mit Spiritualität contra Biochemie) ist im Grunde ganz einfach.

Wenn die spirituelle Dimension sich in irgendeiner Form offenbart hat, erweist sie sich gleichzeitig als der Biochemie übergeordnet. Es geht immer nur um die Frage "Wer oder was bin ich?". Offenbart sich die spirituelle Komponente in einem selbst, klärt sich diese Frage genau durch dieses Erscheinen. So wie das Erscheinen der Welt morgens nach dem Aufwachen ohne jedes eigene Zutun sich vollzieht und keines Beweises bedarf, so ist das auch mit dem Erscheinen der spirituellen Dimension.

Durch diese Wandlung wird das Denken über Ursachen und Wirkungen ganz von selbst verändert, weil gleichzeitig klar wird, dass es ohne mich Phänomene wie Biochemie nicht geben kann. Sie werden als Begleitumstände des Lebens wahrgenommen, aber keinesfalls mehr als Bedingungen des Lebens. Damit ist ein wesentlicher Grund für das Leiden zusammengebrochen.

Kann man absolut ausschließen, dass das oben erwähnte Erscheinen ein Irrtum ist - eine Fata Morgana? Nicht im Sinne einer sauberen Beweisführung, aber das ist eben auch nicht mit der materiellen Sichtweise möglich. Warum nicht? Weil derjenige, der diesen Beweis führen möchte auch das ist, was bewiesen werden soll. Diese Tatsache wird auf ewig nicht zu verändern sein - wer Beweise will, kann sie nicht außerhalb von sich selbst finden.

Dieser Zusammenhang zwischen Erleber und Erlebtem ist so bombenfest und unauflösbar, dass er auch in Naturgesetzen manifest ist. Die Quantenphysik zeigt, dass der fragende Physiker erst durch sein Fragen Antworten provoziert und dass es obsolet ist sich zu fragen, was denn die Welt tut, wenn ich nicht frage. Da ist keine - so die Antwort.
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