29.07.2014, 19:21
Eine für mich erstaunliche Aussage von Nisargadatta, die mich zunächst ziemlich verwirrte, betrifft das Bewusstsein, welches er eben nicht als den natürlichen, letztendlichen Zustand bezeichnet.
Vielmehr ist Bewusstsein ein Ausdruck von Dualität und erscheint zusammen mit dem Ich-Bin. Bewusstsein ist sozusagen das, was dem separierten Ich die Existenz von allem vermittelt. Aber es ist nicht Gewahrsein.
Das Gewahrsein weiß nichts von einem Ich. Im ursprünglichen Zustand ist sich Ich nicht Ich-bewusst, es weiß nichts von sich selbst.
Das Wissen um sich selbst, das Ich-Bin, taucht spontan und ohne Ursache auf und damit beginnt das Problem. Zusammen mit Ich-Bin taucht das Bewusstsein auf und die Welt. Die Welt geht aus dem Ich-Bin hervor.
Eine sehr eindrückliche Buchstelle aus "Ich Bin Teil1" hänge ich hier an.
Ich hebe ein paar Stellen hervor, die ich besonders aufschlussreich finde.
Die Aussage "Ich bin gewahr, unbewusst zu sein", finde ich extrem interessant. Denn an ihr wird deutlich, dass Gewahrsein dem Bewusstsein vorausgeht. Gewahrsein ist der Ursprung des Bewusstseins.
Aaron - du sagtest einmal, es gäbe nichts außer Bewusstsein und ich widersprach dir damals und sagte, über dem Bewusstsein gibt es noch den Ursprung des B. - sehr subtil. Eine Ahnung dessen, was Gewahrsein ist, entsteht dadurch, dass man sich darüber "bewusst" wird, Bewusstsein zu haben. Man könnte sagen, Gewahrsein ist die Bezeugung von B.
Vielmehr ist Bewusstsein ein Ausdruck von Dualität und erscheint zusammen mit dem Ich-Bin. Bewusstsein ist sozusagen das, was dem separierten Ich die Existenz von allem vermittelt. Aber es ist nicht Gewahrsein.
Das Gewahrsein weiß nichts von einem Ich. Im ursprünglichen Zustand ist sich Ich nicht Ich-bewusst, es weiß nichts von sich selbst.
Das Wissen um sich selbst, das Ich-Bin, taucht spontan und ohne Ursache auf und damit beginnt das Problem. Zusammen mit Ich-Bin taucht das Bewusstsein auf und die Welt. Die Welt geht aus dem Ich-Bin hervor.
Eine sehr eindrückliche Buchstelle aus "Ich Bin Teil1" hänge ich hier an.
Ich hebe ein paar Stellen hervor, die ich besonders aufschlussreich finde.
Zitat:Frage: Was tun Sie, wenn Sie schlafen?
Maharaj: Ich bin gewahr zu schlafen.
Frage: Ist Schlaf nicht ein unbewußter Zustand?
Maharaj: Ja, ich bin gewahr, unbewußt zu sein.
Frage: Und wenn Sie wach sind oder träumen?
Maharaj: Dann bin ich gewahr, wach zu sein oder zu träumen.
Frage: Da komme ich nicht mit. Was meinen Sie genau? Lassen Sie mich meine Vorstellung klarmachen: Mit Schlafen meine ich, unbewußt zu sein, mit Wachsein meine ich, bewußt zu sein, und mit Träumen meine ich, sich seines Verstandes bewußt zu sein, doch nicht der Umgebung.
Maharaj: Ja, mit mir ist es fast genauso, und doch scheint da ein Unterschied zu sein. In jedem dieser Zustände vergessen Sie die anderen zwei, während es für mich nur einen Zustand des Seins gibt, der die drei mentalen Zustände von Wachsein, Träumen und Schlafen einschließt und transzendiert.
Frage: Hat die Welt für Sie eine Richtung und einen Sinn?
Maharaj: Die Welt ist nur eine Reflexion meiner eigenen Vorstellung. Was immer ich sehen will, kann ich sehen. Doch warum soll ich Strukturen von Kreation, Evolution und Zerstörung erfinden? Ich brauche sie nicht. Die Welt ist in mir, die Welt bin ich selbst. Ich habe keine Angst vor ihr, und ich habe auch nicht das Bedürfnis, sie in einem mentalen Bild einzuschließen.
Frage: Um noch einmal auf den Schlaf zurückzukommen, träumen Sie?
Maharaj: Selbstverständlich.
Frage: Was sind Ihre Träume?
Maharaj: Sie sind das Echo des Wachzustandes.
Frage: Und Ihr tiefer Schlaf?
Maharaj: Das identifizierte Bewußtsein ist unterbrochen.
Frage: Sie sind also unbewußt?
Maharaj: Unbewußt meiner Umgebung, ja.
Frage: Also nicht ganz unbewußt?
Maharaj: Ich bleibe gewahr, unbewußt zu sein.
Frage: Sie benutzen die Worte 'Gewahrsein' und 'Bewußtsein', sind sie nicht dasselbe?
Maharaj: Gewahrsein ist der Anfang von allem, es ist der Urzustand, ohne Anfang, ohne Ende, unverursacht, unabhängig, nicht teilbar, unveränderlich. Bewußtsein bedingt Kontakt, Reflexion, es ist ein Zustand von Dualität. Es kann kein Bewußtsein ohne Gewahrsein geben, doch es kann Gewahrsein ohne Bewußtsein geben, so wie im tiefen Schlaf. Gewahrsein ist absolut, Bewußtsein steht in Relation zu seinem Inhalt. Bewußtsein bedingt immer irgend etwas, Bewußtsein ist partiell und wechselhaft, Gewahrsein ist total, unveränderbar, entspannt und ruhig. Und es ist der gemeinsame Nährboden aller Erfahrungen.
Frage: Wie geht man über das Bewußtsein hinaus ins Gewahrsein?
Maharaj: Da Gewahrsein Bewußtsein ermöglicht, beinhaltet jeder Zustand von Bewußtsein Gewahrsein. Deshalb ist, sich seines Bewußtseins bewußt zu sein, schon ein Vorgang im Gewahrsein. Das Interesse an Ihrem Strom des Bewußtseins wird Sie zum Gewahrsein bringen. Das ist kein neuer Zustand, er wird sofort als die grundsätzliche, ursprüngliche Existenz erkannt, welche das Leben selbst ist und auch die Liebe und die Freude.
Frage: Wenn also die Realität immer mit uns ist, was bedeutet dann Verwirklichung?
Maharaj: Verwirklichung ist nur das Gegenteil von Ignoranz. Die Welt als real und sich selbst als unreal zu sehen, ist Ignoranz und Ursache des Leidens. Das Selbst als die einzige Realität zu erkennen und alles andere als zeitlich begrenzt und durchschaubar, bedeutet Frieden, Freiheit und Freude. Es ist alles so einfach. Anstatt die Dinge so zu sehen, wie wir sie uns vorstellen, lernen Sie, sie so zu sehen, wie sie sind. Wenn Sie alles sehen können, wie es ist, werden Sie auch sich selbst sehen, wie Sie sind. Es ist, als ob man einen Spiegel reinigt. Derselbe Spiegel, der Ihnen die Welt zeigt, wie sie ist, wird Ihnen auch Ihr eigenes Gesicht zeigen. Der Gedanke 'Ich bin' ist das Reinigungstuch. Benutzen Sie es.'l
Die Aussage "Ich bin gewahr, unbewusst zu sein", finde ich extrem interessant. Denn an ihr wird deutlich, dass Gewahrsein dem Bewusstsein vorausgeht. Gewahrsein ist der Ursprung des Bewusstseins.
Aaron - du sagtest einmal, es gäbe nichts außer Bewusstsein und ich widersprach dir damals und sagte, über dem Bewusstsein gibt es noch den Ursprung des B. - sehr subtil. Eine Ahnung dessen, was Gewahrsein ist, entsteht dadurch, dass man sich darüber "bewusst" wird, Bewusstsein zu haben. Man könnte sagen, Gewahrsein ist die Bezeugung von B.