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Diskussionen mit Oneisenough
#1

@ParaDoxa

Ich gehe davon aus, dass es sich bei der Verbundenheit von Allem um etwas Vorhandenes handelt. Und alles, was vorhanden ist, kann man grundsätzlich zählen. Dagegen kann man etwas nicht Vorhandenes nicht zählen, weil nichts da ist, dem man eine Zahl zuordnen könnte.

Du wirst es kaum für möglich halten: Selbst wenn du ein einziges Vorhandensein postulierst, wie in diesem Fall die Verbundenheit von Allem, dann lautet das Ergebnis des Zählens 2.

Begründung:

Ein Vorhandensein im Sinne von der Verbundenheit von Allem kann man nur dann bemerken, wenn man diese Verbundenheit vollumfänglich bemerkt. Denn ansonsten sieht man nur Ausschnitte und niemals die Vollständigkeit. Das heißt, bildlich gesprochen, man muss selbst aus dem Umfang dessen, was eine Verbundenheit von Allem ausmacht, heraustreten, sich herumdrehen, es beobachten, um bezeugen zu können ”Da ist eine Verbundenheit mit Allem“. Versteht man sich nur als Teil dieser Verbundenheit, kann man den gesamten Umfang des miteinander Verbundenen niemals in seiner Gesamtheit erfassen, egal, wo auch immer man sich innerhalb der Verbundenheit platziert.

Dieses "Heraustreten" ist das, was ich als eine der beiden unverzichtbaren Regeln für jeden Beobachtungsvorgang bezeichne, nämlich die unverzichtbare Distanzierung zwischen dem Beobachter und dem, was er beobachtet. Denn ohne eine Distanzierung kommt keine Beobachtung zustande.

Wenn du nun fragst "Wie viele Vorhandenseine gibt es, wenn wir davon ausgehen, dass die Vollumfänglichkeit einer Verbundenheit von Allem bemerkt werden kann, dann muss die Antwort zwangsläufig 2 lauten, und nicht 1 (Eins). Das Ergebnis "1" gilt nur für den Fall, wenn man den Beobachter nicht mitzählt, sondern nur das, was er beobachtet, in diesem Fall die Verbundenheit von Allem. Doch auch bei dem Beobachter handelt es sich um ein Vorhandensein. Und deswegen lautet die korrekte Antwort in diesem Fall 2, und nicht 1.
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#2

Ich habe zwei Plausibilitätsfragen zu den Themen ”Erwachen“ und ”Erleuchtung“.

Erwachen:
Kann es Erwachen geben, ohne dass es jemanden gibt, der erwachen könnte?

Erleuchtung:
Kann es Erleuchtung geben, ohne dass sie von jemandem bemerkt wird?
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#3

Zitat:Das Ergebnis "1" gilt nur für den Fall, wenn man den Beobachter nicht mitzählt, sondern nur das, was er beobachtet, in diesem Fall die Verbundenheit von Allem. Doch auch bei dem Beobachter handelt es sich um ein Vorhandensein.

Das Medium des Vorhandenseins ist eine unabdingbare Voraussetzung für das Erscheinen der "Verbundenheit mit Allem". Es als ein für sich alleine Bestehendes zu zählen ist daher sinnlos.

Wäre da kein Vorhandensein, wäre da auch kein "was auch immer".
Wer zählt "was auch immer" ohne vorhanden zu sein?

Nichts besteht in irgendeinem Sinne ohne Vorhandensein. Das reicht als Begründung dafür, dass alles nur Eins ist, völlig aus.

Zitat:Erwachen:
Kann es Erwachen geben, ohne dass es jemanden gibt, der erwachen könnte?

Ich, der Thomas, bin der "Ich Bin". Erwachen ist lediglich die Auflösung von Hindernissen, die diese Tatsache verschleiern. Doch selbst das Verschleiern der Tatsache könnte nicht sein, wenn ich nicht wäre.
Es gibt also niemanden, der erwacht. Es gibt nur das Erwachen.
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#4

(28.03.2016, 17:20)Thomas schrieb:  Nichts besteht in irgendeinem Sinne ohne Vorhandensein. Das reicht als Begründung dafür, dass alles nur Eins ist, völlig aus.

Wenn das stimmt, was du hier sagst, dann bedeutet es, dass es sich lediglich um eine imaginäre Umrandung handelt. Wobei das nur eine Annahme sein kann, denn du kannst die Vollumfänglichkeit zudem niemals verifizieren, weil du dazu überall gleichzeitig sein müsstest, um auszuschließen, dass du auch nichts übersehen hast.

Zudem bin ich mir sehr sicher, weder der liebe Gott noch sonst jemand ist zu dir gekommen und hat dir gesagt, dass es Eins im Sinne einer Gesamtheit gibt. Du bist Derjenige, der sich eine Gesamtheit denkt, mit einem darin enthaltenen Teil von dir. Ist es nicht so?


(28.03.2016, 17:20)Thomas schrieb:  Es gibt also niemanden, der erwacht. Es gibt nur das Erwachen.

Wenn es niemanden gibt, der erwacht, wie du sagst, woher weißt du dann, dass es Erwachen gibt?

Denn deine Aussage bedeutet nichts anderes als: Das Erwachen kann keinem Lebewesen zuordnet werden. Da taucht die nächste Frage auf: Wenn es niemandem zugeordnet werden kann, sprich, dass eh niemand etwas damit anfangen kann, wozu also sollte es so etwas überhaupt geben?
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#5

Zitat:Wenn es niemanden gibt, der erwacht, wie du sagst, woher weißt du dann, dass es so etwas gibt?

Was hättest du denn gesagt, wenn meine Antwort gelautet hätte: "Ja, es gibt jemanden, dem Erwachen geschieht" ?
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#6

Zitat:Wenn das stimmt, was du hier sagst, dann bedeutet es, dass es sich lediglich um eine imaginäre Umrandung handelt. Wobei das nur eine Annahme sein kann, denn du kannst die Vollumfänglichkeit zudem niemals verifizieren, weil du dazu überall gleichzeitig sein müsstest, um auszuschließen, dass du auch nichts übersehen hast. Zudem bin ich mir sehr sicher, weder der liebe Gott noch sonst jemand ist zu dir gekommen und hat dir gesagt, dass es Eins im Sinne einer Gesamtheit ist. Du bist Derjenige, der sich eine Gesamtheit denkt, mit einem darin enthaltenen Teil von dir. Ist es nicht so?

Nein, so ist es nicht.

Wenn der liebe Gott zu mir gekommen wäre, dann hätte er dies ebenfalls nur tun können, weil ich vorhanden bin.

Es ist aus sich selbst heraus klar und bedarf keiner weiteren Versicherung oder Denkanstrengung, dass mein Vorhandensein gegeben sein muss.

Ich selbst bin diese Gesamtheit und wenn ich darüber etwas denke, erscheinen die Gedanken aufgrund meines Vorhandenseins. Wenn ich mich gedanklich selbst in dieser Gesamtheit einordne, erzeuge ich lediglich eine Abstraktion von "Ich".

Zitat:denn du kannst die Vollumfänglichkeit zudem niemals verifizieren, weil du dazu überall gleichzeitig sein müsstest, um auszuschließen, dass du auch nichts übersehen hast.

Das ist auch gar nicht notwendig, dies zu verifizieren, weil es außerhalb von mir nichts geben kann. "Ich bin" ist alles, was es gibt. Jede Annahme darüber, dass es doch noch etwas geben könnte, ist nur gedankliche Spielerei, weil "es gibt etwas" real heißt: "Etwas erscheint in mir".

Ich bin die Gesamtheit - mehr kann man darüber nicht sagen.
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#7

Bei mir ist das anders. In mir ist kein Platz, in dem etwas erscheinen könnte, weil ich kein Behältnis bin. Ich bin randvoll gefüllt von mir. Und alles, was erscheint und ich beobachten kann (im Sinne von Wahrnehmen), muss eine unverzichtbare Distanzierung zu mir haben, weil sonst kein Beobachten zustande käme.

Das ist die Erklärung für: Alles, worüber ich etwas weiß, kann unmöglich ich sein.
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#8

Zitat:Und alles, worüber ich etwas weiß, kann unmöglich ich sein.

Wie kann es dann erscheinen? Es erscheint nur deshalb, weil du da bist. Du bist auch das. Weil du erlaubst, dass es da ist. Es ist von dir abhängig, nicht du von ihm. Es ist deine Schöpfung und deine Schöpfung muss sein wie du und du musst sein wie deine Schöpfung. Du musst nichts darüber wissen, weil darüber zu wissen weniger ist als es zu sein. Es zu sein ist Perfektion.

Aber dann ist da ist ein Heraustreten, eine Spaltung. Weil die Gesamtheit wissen will, was Gesamtheit eigentlich ist, gibt sie die Gesamtheit auf, um sie zu finden. Wie schade, dass dies nicht schon vorher bekannt ist, denn dann wäre klar, wie seltsam dieses Unterfangen ist.
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#9

Weil du dich zuvor als "Gesamtheit" bezeichnet hast, möchte ich gerne auf etwas hinweisen, und zwar zu dem, was du hierzu schreibst , nämlich:

(28.03.2016, 19:16)Thomas schrieb:  Weil die Gesamtheit wissen will, was Gesamtheit eigentlich ist, gibt sie die Gesamtheit auf, um sie zu finden.

Was erwartest du denn während der Aufgelöstheit zu finden, einen Klon von dir? Weil:

Du kannst dich als aufgelöste Gesamtheit deswegen unmöglich finden, weil es dich als Suchenden bereits gibt.
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#10

Und noch ein Hinweis zum "finden":

Du kannst stets nur das finden, was deine sinnlich/kognitiven Fähigkeiten hergeben. Alles andere, was z.B für andere Lebewesen mit anderen oder erweiterten, sinnlich/kognitiven Qualitäten durchaus vorhanden und damit zu finden ist, ist für dich praktisch nicht vorhanden.

Deine postulierte Gesamtheit hat ganz offensichtlich Lücken, die du niemals erreichen kann, egal, wie sehr du dich auch bemühen magst.
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