(23.09.2014, 10:38)Thomas schrieb: Diese grundsätzliche Identität mit Gott, die niemals nicht bestehen kann, auch wenn man sich völlig in den Inhalten des Bewusstsein verstrickt hat, muss man im Auge behalten, wenn man Aussagen wie "Alles ist Gottes Wille", richtig deuten will.
Verehrter Thomas, für mich macht deine Aussage keinen wirklichen Sinn. Mit "
erscheint" dass du da einen Spagat machst um diese Aussage von RB in eine gewisse Richtung richtig zu deuten. Für mich sind solche Aussagen wie "
Alles ist Gttes Wille" an den Haaren herbeigezogen, denn selbst du bist auf eine Deutung angewiesen ... mal ganz abgesehen davon, dass das Wort "Gott" eh "Legion" ist, wenn es um die Deutbarkeit dieses Begriffes geht.
(23.09.2014, 10:38)Thomas schrieb: Furchtbare Phänomene wie Auschwitz sind nicht das, als was sie erscheinen ...denn darüber urteilst du aus einer durch und durch befangenen Geisteshaltung.
Verehrter Thomas, na ja, dann erkläre mir bitte, WAS sie denn sonst anderes sind als "furchtbar" ? .... WENN sie etwas anderes sind als "Furchtbar", was sollen sie denn sein ? Sind sie "Gottgewollt" ?
Ich weis nicht genau, was du unter "urteilst" verstehst und was unter einer "gefangenen Geisteshaltung" ? Kannst du unter meine Haut sehen ? Ein "Urteil" ist eine Wertung .... stimmst du dem zu ? In diesme Sinne "werte" ich auch nicht. Wenn du Schmerz hast, dann hast du einfach Schmerz, denn dieser ist für dich ganz konkret erfahrbar. Und natürlich, da ich auch weis, was "Schmerz" bedeutet, kann ich dich auch verstehen , wenn DU schmerz hast. Meine Vorfahren mussten vor den Anrückenden Russen flüchten und sie haben im Weltkrieg ganz konkret Schmerz und Leid erfahren .... was also ist deiner Meinung nach meine "Befangene Geisteshaltung" ? Ich formuliere es jetzt etwas überspitzt provokativ; Bist du der Meinung, dass sich hinter diesem Leiden von "Ausschwitz" ein "Sinn" versteckt ? Was ist also deiner Meinung nach der "Hintergrund", was ist eine wahre Sicht auf Auschwitz ohne "Befangene Geisteshaltung" ?
(23.09.2014, 10:38)Thomas schrieb: ..... Du und jeder, der sich für einen Körper hält.
Wie bitte ? .... also du weist, für was ich mich halte ?
Bewussein ist IMMER im Kontext von "Körper" zu finden. Ohne Augen kein Sehbewustsein, ohne Ohren kein Hörbewustsein, ohne ein Denken kein Ichbewustsein. Wenn eine Aterie in deinem Kopf sich verschliesst kann sich dein Geist radikal verändern. Wenn du eine Hirnhautentzündung bekommst kannst du nach Geneseung dieser Krankheit ein völlig anderer Mensch sein, denn seine engsten FAmilienmitglieder nicht merh erkennen. ICh verstehe wohl, was du meinst ... ICH bin nicht Körper ..... aber Körper ist auch nicht verschieden oder getrennt von Bewustsein.
(23.09.2014, 10:38)Thomas schrieb: Kein noch so furchtbares Phänomen (ich denke an IS ganz aktuell) kann die Grundlagen des Lebens erschüttern. Dies erscheint aber so, weil man empfindet, dass durch diese Phänomene Leben vernichtet wird (das man mit dem Körper identifiziert), was aber unmöglich ist. Es sind schlimme Alpträume und natürlich gibt es jeden Grund, sie zu beenden. Aber das Ende der Alpträume besteht im eigenen Erwachen und nicht darin, diese Phänomene beenden zu wollen.
Nein, Leben als solches läst sich nicht durch "IS" oder durch Auschschwitz vernichten. Ich habe aber kein PRoblem damit, dies als das zu bezeichnen, was es ganz konkret für die BETROFFENEN bedeutet. Es ist FURCHTBAR ....
(23.09.2014, 10:38)Thomas schrieb: Aber das Ende der Alpträume besteht im eigenen Erwachen und nicht darin, diese Phänomene beenden zu wollen.
Eine gewisse Praxisausrichtung im Buddhismus z.B. sieht dies vermeintlich etwas ähnlich. Mann nennt es "Hinayana" (kleines Fahrzeug). Die Frage ist dann aber, was "Erwachen" bedeutet, und wie sich ein "Erwachter" im Kontext dieses "Furchtbaren" verhällt .....
Einer meiner "Helden" ist
Avalokitesvara.
Der Legende nach soll sich der Bodhisattva Avalokiteshvara schon als Prinz vorgenommen haben, allen Wesen Beistand zu ihrer Befreiung zu leisten. Und er hatte einen Eid geleistet, darin niemals nachzulassen, andernfalls würde er in tausend Stücke zerspringen. So verweilte er im Zwischenzustand (Bardo) zwischen Leben und Tod. Der Legende nach durchstreifte er alle Bereiche lebenden Seins. Ob Götter, Menschen, Tiere oder Dämonen, überall verweilte er und unterstützte die Wesen, sich vom Leiden zu befreien. Als er sich umsah und sein Werk betrachtete, sah er, dass eine Unzahl leidender Wesen nachgeströmt waren. Er zweifelte für einen Moment an der Erfüllung seines Gelübdes und zersprang darob in tausend Teile. Aus allen Himmelsrichtungen sollen Buddhas herbeigeschossen sein, um die Teile aufzusammeln. Dank seiner übernatürlichen Fähigkeiten setzte Buddha Amitabha, der Buddha der unterscheidenden Weisheit, Avalokiteshvara wieder zusammen. Dieses Mal gab er ihm jedoch tausend Arme, in den Handinnenflächen mit jeweils einem Auge versehen, und elf Köpfe. Dadurch wollte er gewährleisten, dass Avalokiteshvara den Wesen noch effektiver dienen konnte.
Eine sehr schöen Geschichte .... ich persönlich halte nichts von einer "Persönlichen Befreiung" ..... denn Erwachen findet immer im Kontext mit allen anderen Wesen statt und nicht getrennt von ihnen. Wenn ich also mich nicht als getrennt von ihnen erfahre, dann ist mir ihr Schicksal auch nicht gleichgültig.
(23.09.2014, 10:38)Thomas schrieb: Aber das Ende der Alpträume besteht im eigenen Erwachen und nicht darin, diese Phänomene beenden zu wollen.
Natürlich kann ich das aber auch gut als deine eigene Sichtweise so stehen lassen ....