10.01.2016, 20:00
Zitat:Trotzdem im Gehen des 8-Fachen Pfades hört das Karma auf, sich immer wieder von neuem zu ergreifen. Das Ich existiert nur innerhalb von Karma. Es gibt keinen Gott, der da irgendwo die Fäden zieht, das hat für mich etwas sehr irritierendes, wenn erwachsene Menschen so etwas glauben.
Ich denke, dem kann ich so zustimmen. So, wie es da steht.
Freilich ergibt sich daraus ein gewisses Paradoxon, das mich persönlich aber nicht stört:
Ein "Ich", das es eigentlich nicht gibt, geht einen 8-fachen Pfad und löst sich dadurch selbst auf.
Dieses Paradox löst sich für mich dadurch, dass ich im "Ich" eine Spiegelung des "ICH" sehe. Eine Miniaturisierung von "ICH", die durch Selbstbegrenzung (Selbstverleugnung)entsteht. Setzt das "Ich" seinen Willen dafür ein, diese Selbstverleugnung aufzugeben, verschmilzt es wieder mit dem "ICH" - was seine ursprüngliche Natur ist.
Du kannst für "ICH" ruhig Gott sagen, das macht hier keinen Unterschied. Allerdings zieht der keine Fäden in dem Sinne, dass er irgendwie aktiv etwas betreiben würde. Was Karma genannt wird, ist so etwas wie Fehlschöpfung von "Ich", das seine Schöpferkraft nie verloren hat, aber durch die Trennung von "ICH" ohne jede Gewissheit darüber ist, was wahr ist.
"ICH" hat überhaupt nichts mit dem zu tun, was Welt ist. Es ist eine rein private Welt von "Ich".