10.01.2016, 20:52
(10.01.2016, 20:00)Thomas schrieb:Zitat:Trotzdem im Gehen des 8-Fachen Pfades hört das Karma auf, sich immer wieder von neuem zu ergreifen. Das Ich existiert nur innerhalb von Karma. Es gibt keinen Gott, der da irgendwo die Fäden zieht, das hat für mich etwas sehr irritierendes, wenn erwachsene Menschen so etwas glauben.
Ich denke, dem kann ich so zustimmen. So, wie es da steht.
Freilich ergibt sich daraus ein gewisses Paradoxon, das mich persönlich aber nicht stört:
Ein "Ich", das es eigentlich nicht gibt, geht einen 8-fachen Pfad und löst sich dadurch selbst auf.
Dieses Paradox löst sich für mich dadurch, dass ich im "Ich" eine Spiegelung des "ICH" sehe. Eine Miniaturisierung von "ICH", die durch Selbstbegrenzung (Selbstverleugnung)entsteht. Setzt das "Ich" seinen Willen dafür ein, diese Selbstverleugnung aufzugeben, verschmilzt es wieder mit dem "ICH" - was seine ursprüngliche Natur ist.
Du kannst für "ICH" ruhig Gott sagen, das macht hier keinen Unterschied. Allerdings zieht der keine Fäden in dem Sinne, dass er irgendwie aktiv etwas betreiben würde. Was Karma genannt wird, ist so etwas wie Fehlschöpfung von "Ich", das seine Schöpferkraft nie verloren hat, aber durch die Trennung von "ICH" ohne jede Gewissheit darüber ist, was wahr ist.
"ICH" hat überhaupt nichts mit dem zu tun, was Welt ist. Es ist eine rein private Welt von "Ich".
Verehrter Thomas, der Buddhismus kommt eigentlich absolut ohne einen Gott aus. Der Buddha z.B. Lehnte einen Glauben an einen Gott nicht ab, sondern er weigerte sich nur auf solche unüberprüfbahre Spekulationen einzugehen und sprach, wenn er mal dazu gefragt wurde, davon, das solche Spekulationen nicht "Heilsbringend" wären. Ihm ging es einzig um das Erwachen und der damit verbundenen Befreiung von Leiden, Alter, Krankheit und Tod. Wenn man dem Verehrten Fredo dieses Spielzeug des unüberprüfbaren "Gott-Spielt-mit-uns" wegnimmt, dann kracht diese ganze Ramesch Balkesar-System in sich zusammen, weil dann absolut nichts mehr übrig ist. Seine ganze Argumentation baut einzig auf diesem Witz auf !
Du schreibst : Dieses Paradox löst sich für mich dadurch, dass ich im "Ich" eine Spiegelung des "ICH" sehe. Eine Miniaturisierung von "ICH", die durch Selbstbegrenzung (Selbstverleugnung)entsteht. Setzt das "Ich" seinen Willen dafür ein, diese Selbstverleugnung aufzugeben, verschmilzt es wieder mit dem "ICH" - was seine ursprüngliche Natur ist.
Das sind für mich zusätzliche und unnötige westliche psychologische Spekulationen, denn der Buddha hat ganz klar die Idee eines "Atman" abgelehnt, denn nichts anderes ist die ja, die Idee das da hinter den Skandhas noch etwas grösseres, unvergängliches wäre. Wir werden sterben, mein ich wird sterben. Wenn ich in diesem Leben nicht erwache, wird mein Karma einen Nachfolger von mir kreieren, bei dem dann das ganze Spiel weiter geht. Eine Billardkugel gibt die Energie an die nächste weiter. Es das Karma, an dem wir leiden, und dieses Karma ist, das in einer Verkörperung ein neues Ich aufgesetzt bekommt. Da ist aber niemand, der sich wieder inkarnieren würde. Diese neue Ich hat mit dem alten nichts mehr zu tun. Nur das Karma, die Konditionierung, die Wirkkräfte, die Impulse und Tatabsichten haben eine gewisse Beständigkeit. Dieses "ICH" von dem du schreibst lässt sich zumindest im Buddhismus nicht finden. Deine Argumentation kann ich aber gut verstehen, denn es ist der Westlich/Christliche Kulturkreis, dem du nahe stehst. Wie gesagt, wenn ich mit meinen Indianischen Freunden Peyote esse, spreche ich auch manchmal mit Jeses und bete zu ihm ! Das ist kein Problrm für mich. Ich versuche aber nicht verschiedene Praktiken undifferenziert zu vermischen sondern lasse jeder ihren Platz. Das Peyote zeigt mir aber auch viele neue Dinge. Gala, Mutter Erde, die ein Lebewesen ist . . .