PAЯADOXA

Normale Version: Horst Krohne sollte auch jeder "Spinner" kennen.. ;-)... Teil 1
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Zitat:Ja, genau das will ich behaupten, ich verschwinde, bis ich mir wieder dem (meinem) Sein bewusst werde...

Du musst zugeben, dass hier eine etwas seltsame Behauptung aufgestellt wird: Obwohl du verschwunden bist, ist da noch jemand, der sich dann seines Seins bewusst wird.

Ich könnte bestenfalls akzeptieren, dass da "jemand" deinen Lebensschalter an und ausknipst. Aber dass du ihn selbst wieder anknipst, macht mir Kopfzerbrechen.
(30.09.2014, 18:55)Thomas schrieb: [ -> ]
Zitat:Ja, genau das will ich behaupten, ich verschwinde, bis ich mir wieder dem (meinem) Sein bewusst werde...

Du musst zugeben, dass hier eine etwas seltsame Behauptung aufgestellt wird: Obwohl du verschwunden bist, ist da noch jemand, der sich dann seines Seins bewusst wird.

Ich könnte bestenfalls akzeptieren, dass da "jemand" deinen Lebensschalter an und ausknipst. Aber dass du ihn selbst wieder anknipst, macht mir Kopfzerbrechen.

Wenn ich unbewusst bin, bin ich nicht da.
Bis zu dem Zeitpunkt, bis ich mir des Seins wieder bewusst werde.

Da ich in letzter Instanz reines Bewusstsein bin, kann ich das Licht nicht an und ausknipsen, ich "bin" das Licht.

Der Verstand kann aber "lernen", sich dem Licht zu unterwerfen und es so nicht mehr am Scheinen zu hindern..
Zitat:Wenn ich unbewusst bin, bin ich nicht da.

Dann lass uns sagen, du bist dir deiner selbst nicht bewusst. Das ist aber nicht das Gleiche wie: Es gibt mich nicht. Es gibt dich immer, aber du bist dir deiner selbst nicht immer bewusst. Stimmt das so?

Auch im Tiefschlaf bist du dir deiner selbst nicht bewusst, aber derjenige, der am nächsten Morgen sagt: "Ich habe gut geschlafen" ist der gleiche, der sich im Tiefschlaf seiner selbst nicht bewusst war. Wie könnte er es sonst am Morgen sagen? Wie kann er sicher sein, dass er es war, der gut geschlafen hat, wenn es ihn nicht gab?

Das bedeutet, dass es dich gibt - mit und ohne Bewusstsein. Deshalb übersiehst du m.E. etwas sehr Wichtiges wenn du behauptest, es gäbe nur Bewusstsein und das Wandelbare.

Das, was da immer da ist, gleichgültig ob da jemand ist, der sich seiner selbst bewusst ist oder nicht, das bist DU. Und das zu sein, darum geht es. Sich im B. zu verankern ist lediglich ein Zwischenschritt, aber das bist du noch nicht, es ist nicht die Realität. DU bist noch jenseits davon. Die letzte Realität ist sowohl bewusst als auch unbewusst - sie ist absolut alles. Und der Anwesenheitszustand dieser Realität wird Gewahrsein genannt - Bewusstheit ohne Bezug auf irgendwas wie ein "ich".

Deshalb sagt Karl Renz: "Ich werde niemals wissen, wer ich bin", denn der Wissende ist derjenige, der sich seiner selbst bewusst ist und deshalb aus sich heraustrat. Die letzte Realität weiß nichts über sich selbst sondern sie ist alles selbst.
(30.09.2014, 21:11)Thomas schrieb: [ -> ]Dann lass uns sagen, du bist dir deiner selbst nicht bewusst. Das ist aber nicht das Gleiche wie: Es gibt mich nicht. Es gibt dich immer, aber du bist dir deiner selbst nicht immer bewusst. Stimmt das so?

Auch im Tiefschlaf bist du dir deiner selbst nicht bewusst, aber derjenige, der am nächsten Morgen sagt: "Ich habe gut geschlafen" ist der gleiche, der sich im Tiefschlaf seiner selbst nicht bewusst war. Wie könnte er es sonst am Morgen sagen? Wie kann er sicher sein, dass er es war, der gut geschlafen hat, wenn es ihn nicht gab?

Im traumlosen Tiefschlaf gibt es micht tatsächlich nicht.

Der erste Moment des Aufwachens am Morgen ist das "ich bin" und es ist der einzige Moment,
indem man existiert.

Das ist aber wieder weg, sobald man sich darüber im Klaren wird "wer" oder "wo" man ist oder man anfängt sich Gedanken darüber zu machen was man so vor hat oder machen muss..

Das alles sind "tote" Prozesse,
die beim Kondensieren des Bewusstsein in die welt des ewigen Wandels entstehen.
Das Bewusstsein ist dann bereits geschwunden und hat dem Verstand das Feld überlassen.

Ich halte morgens vor dem Aufstehen das "ich bin",
ohne mir darüber Gedanken zu machen "wer", "wo" oder "wann" ich bin.

Dieser Moment gibt mir unglaublich viel denn alles was danach kommt ist Unbewusstheit,
bis ich mich irgendwann in diesem Zustand wiederfinde.

Ich versuche daher, diesen Zustand im Angesicht des reinen Bewusstseins so oft es geht zu "erleben",
ihn zu halten, im Prinzip gibt es für mich gar keine andere Aufgabe mehr.

Alles was dann passiert, passiert ohne mein Zutun.
Ich erlebe ständig, dass ich immer wieder unglaubliches Glück habe, kleine und große Wunder geschehen und, dass dieses Glück im direkten Verhältnis zum Anteil an bewusstem Sein steht.
(30.09.2014, 21:11)Thomas schrieb: [ -> ]Deshalb sagt Karl Renz: "Ich werde niemals wissen, wer ich bin", denn der Wissende ist derjenige, der sich seiner selbst bewusst ist und deshalb aus sich heraustrat. Die letzte Realität weiß nichts über sich selbst sondern sie ist alles selbst.

Die letzte Realität weiss nichts über sich selbst,
weil Wissen oder Verstehen die Abwesenheit von Bewusstsein voraussetzt.

Das Bewusstsein ist immer der Ursprung von allem was ist,
es ist aber "nur" der Ursprung genau wie Feuer der Ursprung von Asche ist.
Es gibt Asche, auch wenn das Feuer schon lange weitergezogen ist,
es trotzdem aber den Ursprung der Asche darstellt.
Hallo Paulette,
schön, dass du da bist! :-)

Ich denke, dass "Nichts Tun" das Bewusstsein zulässt.
Es ist ja sowieso da, man muss es nur zulassen und die Motivationen
(ich will, ich muss, ich könnte etc.) des Verstandes einmal ruhen lassen.

Ich kann das sehr gut nachvollziehen,
das Loslassen (von den Motivationen des Verstandes) war für mich der entscheidende Moment.

Ich war nie auf der spirituellen Suche,
für mich kam diese Einsicht bei einer Art Nahtoderlebnis..

Bei diesem Erlebnis gab es für mich nur noch Bewusstsein.
Ich wusste nicht wer ich war, wohin ich gehöre oder was Zeit ist.
Es gab nichts ausser dem reinen Gefühl des Seins, dieses war aber so intensiv wie ich es (bis auf meine frühe Kindheit vielleicht) nicht (mehr) kannte.
Es hat mich überwältigt, es war einer der intensivsten Momente meines Lebens.

Entscheidend war dann aber der Teil des "Aufwachens".
Ich wachte in gefühlten 100.000 Situationen auf.
Im Bett, am Strassenrand, im Krankenhaus, in einem anderen Bett, am Strand und es hörte nicht auf.
Immer wenn ich das Gefühl hatte, "ach ja hier bist du" kam dirket die nächste Situation dran.
Es wollte einfach kein Ende nehmen.
Irgendwann kam dann mal "meine" Realität dran, und dann nahm die Frequenz in der ich in dieser Realität aufwachte zu, bis sie irgendwann stehen blieb.

Ich fragte mich dann später:
"Ich habe nun diesen Zustand reinen Bewusstseins erlebt, bin in gefühlten 100.0000 Situationen aufgewacht,
und trotzdem war ich die ganze Zeit über "da".
Was (zum Teufel) machst du in deinem normalen Leben, wenn du NICHT da bist."

Da wurde mir schlagartig klar, dass ich die meiste Zeit meines Lebens nicht da bin,
sondern nahezu die gesamte Zeit damit verbringe, unbewussten Mustern anzuhaften.

Da beschloss ich ein Experiment:
Ich versuchte, diesen Bereich des bewussten Seins nichtmehr für längere Zeit zu verlassen
und immer wieder dorthin zurückzukehren.

Um das zu erreichen überlegte ich mir eine einfache Frage:

War ich mir die letzten 10 Minuten meines Lebens dem Sein bewusst?

Es war sehr erstaunlich, wie gross die Lücken waren, manchmal vergingen Tage, bis ich mir diese Frage wieder stellte, doch die Frequenz nahm stätig zu.

Und jedes mal, wenn ich mich an das (mein) Sein erinnerte, war es wie einen alten sehr guten Freund wiederzutreffen, ein lange vergessenes Gefühl der glücklichen, friedlichen Erfüllung.

Jetzt kann meine Frage fast immer mit Ja beantworten und mir ist klar geworden,
dass es die einzige Aufgabe ist die ich habe.
Für alles Andere wird gesorgt, und zwar besser als es mein Verstand jemals könnte...

Liebe Grüße :-)
Hallo Paulette und herzlich willkommen hier,


Zitat:Ich ! mache gar nichts. (gar nichts mehr, muss es eigentlich heißen),
Nach den Jahren der Praxis und des Machens ist nun ein Zustand eingekehrt, der unabhängig von meinen Wünschen läuft. Es geschieht was geschieht und ich bin die, die das wahrnimmt.

Na, das ist doch ausgezeichnet Big Grin


Zitat:Bewusstheit kommt, Bewusstheit geht und ich habe keinen Einfluss darauf.
Es kommt mir so vor als ob ich ergriffen werde von einer Macht, die außerhalb von mir existiert.
Ich ahne natürlich, dass jetzt die Einwände kommen, dass nichts außerhalb von mir existieren kann, dennoch erlebe ich es so.


Das Gefühl, von einer Macht außerhalb von dir "gesteuert" zu werden, ist nicht irgendwie ungewöhnlich, ich kenne das auch. Der "Beobachter", der jetzt dein Zuhause ist, während es vorher die Dinge selbst waren bzw, deine Wünsche, Sorgen etc. pp. ist ja auch ein Zwischending und hat die Aufgabe (wenn man von Aufgabe sprechen kann), die Anhaftungen aufzulösen. Es kann ein Gefühl von Selbstfremdheit entstehen (ich bin nicht mehr ich).

Zitat:Ich würde gern nur über das sprechen, was ihr diesbezüglich und tatsächlich erlebt und nicht was ihr darüber gelesen habt oder darüber denkt.
Wie also ist das bei euch? Belibt ihr tatsächlch permanent unbewusst, wenn ihr diesebezüglich nichts tut?
Habt ihr das schon einmal ausprobiert?

Ich muss etwas weiter ausholen. Meine ganze spirit. Entwicklung lief von Anfang an in die Richtung, dass mich nur das interessierte, was mir Aufschluss darüber versprach, wer ich bin. Während ich mich anfangs in Definitionen meiner selbst verlor (du bist der, der dann und dann geboren wurde), kam schließlich die Wende dadurch, dass ich auf den Begriff der Selbsterinnerung stieß. Und Selbsterinnerung ist eine sehr spezifische aber auch überaus feine Wahrnehmung von "Ich bin". Die größte Schwierigkeit bei dieser Wahrnehmung ist dessen ununterbrochene Anwesenheit. Man könnte es die Leinwand nennen, auf der alles andere erscheint und die gerade deshalb unsichtbar ist. Aber es ist möglich, sich der Leinwand gewahr zu sein und das ist es, was ich "Bewusstsein" nenne. Die Erkenntnis der Leinwand kam ganz plötzlich, von einem Augenblick auf den anderen. Nur durch die Suche nach ihr.

Alle weitere "Arbeit" besteht für mich nur darin, immer Leinwand zu sein, was zunehemnd gut gelingt aber auch unterbrochen wird. Z.B. durch schlechte körperliche Verfassung, Sorgen, Ablenkungen, Identifikationen mit Phänomenen. Der Beobachter erscheint von alleine durch die Erkenntnis der Leinwand, eigentlich ist er die Leinwand. Bewusstheit nenne ich das Kennen der Leinwand, Unbewusstheit deren Nichtkennen. Dabei kann aber kein Zweifel bestehen, dass sie immer existiert, weil ihr Kennen klar aufzeigt, dass alles andere nur existiert, weil sie da ist.

Nochmal: Ich spreche von der Wahrnehmung von "Ich bin" - das bezeichne ich als Leinwand und es ist kein abstrakter Begriff sondern Identität (ich bin das und weil ich das bin ist alles andere). Selbsterinnerung besteht oder besteht nicht - sie taucht in einem Augenblick auf und vergeht im nächsten. Sie wird registriert durch Aufmerksamkeit und entfaltet so Wirkung. Der erste Kontakt war, über sie zu lesen und fasziniert zu sein. Die Faszination führte zu ihrem konkreten Auftauchen. Wird sie registriert, wirkt sie als "das bist du" und entwickelt dadurch Attraktivität (Liebe zu sich selbst). An ihr festzuhalten tritt als Wunsch in Erscheinung, der die Aufmerksamkeit auf sie lenkt. Dadurch wächst die Verankerung in ihr (Das Samenkorn, kleiner als ein Senfkorn und doch so mächtig....).

Möglicherweise würdest du völlig andere Worte wählen und doch das Gleiche meinen.

LG

Thomas
Zitat:Im traumlosen Tiefschlaf gibt es micht tatsächlich nicht.

Der erste Moment des Aufwachens am Morgen ist das "ich bin" und es ist der einzige Moment,
indem man existiert.

Das ist aber wieder weg, sobald man sich darüber im Klaren wird "wer" oder "wo" man ist oder man anfängt sich Gedanken darüber zu machen was man so vor hat oder machen muss..

Das alles sind "tote" Prozesse,
die beim Kondensieren des Bewusstsein in die welt des ewigen Wandels entstehen.
Das Bewusstsein ist dann bereits geschwunden und hat dem Verstand das Feld überlassen.

Ich halte morgens vor dem Aufstehen das "ich bin",
ohne mir darüber Gedanken zu machen "wer", "wo" oder "wann" ich bin.

Dieser Moment gibt mir unglaublich viel denn alles was danach kommt ist Unbewusstheit,
bis ich mich irgendwann in diesem Zustand wiederfinde.

Ich versuche daher, diesen Zustand im Angesicht des reinen Bewusstseins so oft es geht zu "erleben",
ihn zu halten, im Prinzip gibt es für mich gar keine andere Aufgabe mehr.

Alles was dann passiert, passiert ohne mein Zutun.
Ich erlebe ständig, dass ich immer wieder unglaubliches Glück habe, kleine und große Wunder geschehen und, dass dieses Glück im direkten Verhältnis zum Anteil an bewusstem Sein steht.

Ich kann alles bestens nachvollziehen. Bis auf:

Zitat:Im traumlosen Tiefschlaf gibt es micht tatsächlich nicht.

Ich kann zwar nachvollziehen, dass du davon nichts weißt, aber du könntest es ja vorläufig offenlassen und dich nicht darauf festlegen, dass es dich da nicht gibt. Es mag sonst eine unnötige Hürde daraus werden.

Es gibt ja die Möglichkeit, dass dieses Gewahrsein im traumlosen Schlaf schlicht nicht erinnerbar ist, weil nur das erinnerbar ist, was im Zustand von "Ich-Bin-Sein" ist.
(01.10.2014, 15:33)Thomas schrieb: [ -> ]Ich kann zwar nachvollziehen, dass du davon nichts weißt, aber du könntest es ja vorläufig offenlassen und dich nicht darauf festlegen, dass es dich da nicht gibt. Es mag sonst eine unnötige Hürde daraus werden.

Es gibt ja die Möglichkeit, dass dieses Gewahrsein im traumlosen Schlaf schlicht nicht erinnerbar ist, weil nur das erinnerbar ist, was im Zustand von "Ich-Bin-Sein" ist.

Hallo Thomas,
festlegen möchte ich mich auch nicht wirklich,
es kann ja immer alles ganz anders sein.

Meine "Wissen" habe ich nur durch eigene Erfahrungen gesammelt,
ich studiere nicht das Wissen anderer und muss das auch nicht mehr haben,
da ich das Gefühl habe angekommen zu "sein" und jede weitere Motivation würde mich wohl nur weg davon führen.

Meiner Erfahrung nach ist das "ich bin" die letzte Wahrheit,
alles andere führt wieder weg davon in unbewusste Gedankenmuster.

Bei meinem Erlebnis gab es nur noch reines Bewusstsein und unbewussten, ewigen Wandel.
Das "ich bin" ist bei mir zumindest im Tiefschlaf nicht anwesend,
es spielt (für mich) keine Rolle ob man unbewusst ist oder im Tiefschlaf.
(Nur, dass man im Tiefschlaf weniger Chaos anrichtet als im unbewussten Zustand)

Was (für mich) zählt ist einzig und alleine das bewusste Sein,
bei allem andren ist das Ziel des Seins zu Sein verfehlt.
Zitat:"Sei still und wisse ich bin Gott"

Dem habe ich mich anvertraut und permanent vor mich hingesagt, immer wieder alles Denken losgelassen, so als würde ich mich dem Schönsten und Besten hingeben was nur Sein kann. Und so fing es an. Plötzlich wurde es hier immer stiller und Gott handelte, innen wie außen. Ich habe unzählige Erlebnisse, die zu meinem Besten geregelt wurden, teilweise auf unerklärliche Weise.

Hallo Paulette,

ich kenne das "Unpersönliche Sein" und finde die Ideen darin auch vertraut. Aber die Schrift hat, wie die meisten religiösen Texte, den - ich nenne es so - Fehler, dass sie Gott zu einem Objekt und dich, den Leser zu einem Subjekt macht. Das Zitat stammt aus der Bibel und wird instinktiv und aus Gewohnheit so verstanden, als sei Gott hier ein Sprecher, der dich dazu auffordert, still zu sein und dem sprechenden Gott zu lauschen. Ich lese da aber "Sei still und wisse "ICH BIN GOTT"" Und Subjekt und Objekt sind hier als identisch anzusehen. Also du, Paulette, bist Gott und dies wird dir in der Stille offenbart.

Es ist sehr ungewohnt und mag als schwierig angesehen werden, sich selbst als Gott zu bezeichnen - eine Anmaßung eben. Aber die wirkliche Anmaßung ist eigentlich, es eben nicht zu tun und sich anzumaßen, unabhängig von Gott zu existieren, was man ja gerne auch als Ego bezeichnet. Der ganze spirituelle Prozess besteht eigentlich darin, diese Anmaßung aufzugeben und das zu sein, was man sowieso ist und auch niemals nicht sein kann.

Kann die Fremdheit, die dich überkommt, diese Überzeugung sein, Gott müsse von dir getrennt sein? Es gibt keinen Grund, sich diesem Gedanken nicht anzuvertrauen, dass Gott nicht von dir getrennt sein kann und das, was da in dir sich als "Gott" offenbart nicht vollkommen als du selbst zu akzeptieren.

Die Erfahrung, dass der Lebensfilm sich auch vollkommen ohne mein Eingreifen (Widerstand) vollzieht und zwar "besser" als je zuvor, teile ich mit dir zu 100%. Erlebnisse wie mit dem Kindersitz bzw. das Staunen darüber, dass etwas ohne mein Zutun sich arrangiert, habe ich allerdings nicht in dieser Genauigkeit, wie du es beschreibst. Ich resümiere nur manchmal etwas verwundert: "Wie seltsam, dass sich alles so fügt und meine Vorstellungen von der Zukunft so falsch sind." Ich würde es so beschreiben, dass ich nach innen frage und vertraue und von außen Antwort erhalte, doch akzeptiere ich das Außen als das Innen und ein Gefühl von "außerhalb" ist als gewohnheitsmäßiger Rest übrig geblieben.

LG

Thomas
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