Hi Thomas,
ja hast recht. Vieles hast du gar nicht gesagt, sondern war meine eigene Interpretation. Oder mein mangelndes Verstehen.
Ich fülle vermutlich die Lücken meines Verstehens deiner Anschauung indem ich sie mit meinen eigenen Anschauungen abgleiche. Also versuche ich jetzt weniger zu unterstellen, sondern klarzumachen, was ich nicht verstehe.
Zitat:Sich nicht mehr mit dieser Person zu identifizieren heißt nicht, sie zu vernichten. Es heißt bloß zu erkennen, dass diese Person wie eine Erscheinung auf einer Leinwand ist und dass du die Leinwand bist und nicht das, was auf ihr an Bildern gezeigt wird.
Ich begreife nicht, was an dieser Idee inneren Frieden bringt.
Zitat:Du könntest genauso gut auch eine andere Person sein.
Nein. eigentlich nicht, oder? Ich kann nur ich sein. Die Fragestellung ob ich auch ein regenbogenfarbees Einhorn sein könnte, erscheint mir nicht zielführend. Oder ist sie das?
Zitat:So, wie ein Kleidungsstück einen vorübergehenden Wert hat und ein Film eine vorübergehende Erscheinung ist, so ist auch die Person nur ein vorübergehendes Phänomen. Aber du bist das nicht.
Es fällt mir schwer den Wert eines menschlichen Lebens mit einem Kleidungsstück oder einem Kinofilm gleichzusetzen.
Ich verstehe auch nicht, wie dieser Gedanke mich erfüllen sollte.
Zitat:Wäre dein Leben anders verlaufen, wärest du anders geprägt worden, hätte die Person in dir heute sicherlich andere Eigenschaften. Viellicht wäre sie böse und kriminell, weil dich dein Vater immer verprügelt hat. Aber Marty... Marty wäre immer noch die Grundlage dafür, dass diese Person erscheinen kann. Warum sagst du dann, dass du die Person bist und nicht, dass du die Grundlage bist für die Person?
Naja, ich bin ja nicht nur die Grundlage sondern die ganze Person ohne das eine vom anderen getrennt betrachten zu können.
Ich glaube an diesem Punkt verstehe ich schlicht und ergreifend nicht, was du da voneinander trennst?
Zitat:Würde ich dir etwas mitteilen, um dich ins Unglück zu stürzen?
Das glaube ich nicht :)
Zitat:Es ist aber eine Lebensfindungsstrategie. Eine Unabhängigkeitserklärung. Das Leben ist nicht in der Person.
Das Leben wird von der Person erfahren. (Wenn es davon unabhängig existieren sollte)
Leben und Person sind untrennbar. Da ich niemand anders sein kann, steht nur meine individuelle Person mir für alles, was ich jede wissen, denken, glauben und erfahren kann zur Verfügung.
Ich möchte ja eigentlich nur von etwas unabhängig sein, das ich ablehne/nicht mag/negativ etc empfinde? Da ist wieder der Punkt, an dem ich automatisch interpretiere, wie oben erwähnt, denn du hast das nicht so geschrieben. Wie empfindest du die Person, die du bist (oder nicht, haha), wirklich?
Ich verstehe dich so, das das Leid durch die Person begründet ist - nicht aber die Freude (Friede, wasauchimmer)
ich halte das eine vom anderen nicht trennbar. Wenn das Leid die Illusion ist, ist auch die Freude Illusion.
Man bekommt keinen Hund, der nicht kackt....