PAЯADOXA

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(03.01.2016, 22:16)ParaDoxa schrieb: [ -> ]. . . dass es nach dem was ich in meiner psychologischen Ausbildung/Studium gelernt habe tatsächlich kaum einen Menschen ohne Neurosen gibt, und diese Erscheinungsform eine gesellschaftlich (produzierte) anerkannte ist, und daher als 'normal' bezeichnet wird. Insbesondere, solange sie den Menschen nicht in besonderem Maße einschränken. Aber Lolo ist mir dann vorhin zuvor gekommen, und hat es noch mal ausführlich, mit Einschluss der spirituellen Dimension erläutert.....

Verehrte Paradoxa, wir können nun darüber diskutieren, Wieviele Menschen wirklich Seelisch krank sind und ob es gerechtfertigt ist, allen eine Neurose anzuhängen. Mir kommt das aber so vor wie eine Diskussion darüber, ob ein Glas nun Halbvoll oder Halbleer ist. Die Aussage der verehrten Lolo, das fast alle Menschen Seelisch krank wären kommt mir so vor wie zu sagen, das Wasser nass ist . . .
Zitat:dass sie mich weder belehren noch missionieren will :)

Hi Marty,

freue mich, dich wieder zu lesen!

Ich greife jetzt mal kurz deinen Satz heraus, weil hier in letzter Zeit sehr viel darüber geklagt wird, etwas sei klugscheißerisch, belehrend, schriftgelehrtenhaft oder was auch immer.

Ich denke mir dabei oft: Was stört die Leute daran, wenn jemand etwas anbietet, was andere lernen könnten?
Sind wir alle schon so, dass wir nichts dazu lernen müssen?
Ist es eine Schande, wenn jemand etwas weiß, was ich noch nicht weiß?

Nun sagst du, du wüsstest, Paradoxa wolle dich nicht belehren. Angenommen, sie wollte es, was wäre dann?

Mir ist mal an einer grundsätzlichen Klärung gelegen, was am Lernen - also Belehrtwerden - grundsätzlich auszusetzen ist.

Mir fällt das in jedem Forum als Problem auf. Jemand sagt etwas, das etwas in Frage stellt, was ein anderer sagt. Dann entsteht manchmal sehr schnell eine gespannte Atmosphäre und derjenige, dem man auf seine Meinung etwas infrage Stellendes entgegenhielt, reagiert irgendwie gereizt und er fängt nun an, zurück-zu-schießen als ob klar wäre, dass überhaupt geschossen wurde.

Warum, denkst du, ist das so (wenn es so ist) und was stört dich am Belehren?

Das Missionieren können wir gerne mal außer acht lassen, da ist mir der negative Beigeschmack auch klar.

Paulette

(04.01.2016, 12:11)Marty schrieb: [ -> ]Ich fand Paradoxes Beitrag sehr gut und verständlich. Außerdem weiß sicher, dass sie mich weder belehren noch missionieren will :)

Zudem ist es gar nicht notwendig auf meine Gefühle mehr Rücksicht zu nehmen, als im normalen Rahmen der Forenregeln. Mir persönlich gefällt es am besten, wenn jeder einfach das schreibt, was er will.

Wunderbar lieber Marty,

danke für die Richtigstellung.
Da hatte ich dich TOTAL falsch verstanden. Als du gezögert hattest, dich hier anzumelden und deine Begründungen auf meinem Blog dazu geschrieben hattest, da habe ich mir ein Bild von deiner Lage gemacht und wollte besonders vorsichtig und sensibel mit dir und dem "heiklen" Thema Erwachen sein.....lol.......... rolfl

Na dann, herzlich willkommen und viel Freude dir im Tumult dieses Forums. Umarmung

Marty

Lieber Thomas,

danke für die nette Begrüßung :)

Eigentlich war das Missionieren und Belehren gar nicht mein Thema. Ich habe das nicht aufgebracht und lediglich reagiert, um den Eindruck bei mir darzustellen.

Mein Zögern hatte auch wenig mit der Angst zu tun, belehrt und missioniert zu werden. Eher, dass mir die Auseinandersetzung zurzeit zu anstrengend ist, die vielen Positionen und der Kampf um das Erleuchtungsvorrecht momentan so gar nichts für mich ist, aufgrund akuter Energielosigkeit.

(04.01.2016, 14:28)Thomas schrieb: [ -> ]Ich denke mir dabei oft: Was stört die Leute daran, wenn jemand etwas anbietet, was andere lernen könnten?
Sind wir alle schon so, dass wir nichts dazu lernen müssen?
Ist es eine Schande, wenn jemand etwas weiß, was ich noch nicht weiß?

Nun sagst du, du wüsstest, Paradoxa wolle dich nicht belehren. Angenommen, sie wollte es, was wäre dann?

Mir ist mal an einer grundsätzlichen Klärung gelegen, was am Lernen - also Belehrtwerden - grundsätzlich auszusetzen ist.

Mir fällt das in jedem Forum als Problem auf. Jemand sagt etwas, das etwas in Frage stellt, was ein anderer sagt. Dann entsteht manchmal sehr schnell eine gespannte Atmosphäre und derjenige, dem man auf seine Meinung etwas infrage Stellendes entgegenhielt, reagiert irgendwie gereizt und er fängt nun an, zurück-zu-schießen als ob klar wäre, dass überhaupt geschossen wurde.

Warum, denkst du, ist das so (wenn es so ist) und was stört dich am Belehren?

Das Missionieren können wir gerne mal außer acht lassen, da ist mir der negative Beigeschmack auch klar.

Okay, Unterschied Mission und Belehrung ist dann wohl geklärt.

Also widme ich mich der Belehrung. An einer Belehrung an sich ist gar nichts falsch. Wenn ich sage, eine Spinne hat sechs Beine und der andere sagt, dass es acht sind, ist das absolut korrekt und dient der Grundlage für ein sinnvolles Gespräch über Spinnen.

Was also stört daran? Ich denke, es ist die Tatsache, dass man dumm dasteht, wenn man derjenige mit der sechs-Beine-Theorie war :) Keiner will dumm erscheinen. Deshalb erzeugen Belehrungen oft zunächst ein unbehagliches Gefühl, wenn man keine Distanz schaffen kann, zwischen der Belehrung und seinem Selbstbild.

Eine Belehrung wird schwierig, wenn jemand etwas Persönliches hat. Wenn jemand z.B. verzweifelt ist, weil er sein Handy verloren hat und du sagst: "Wenn du ordentlicher wärst, wäre das nicht passiert!", ist das, wenn nicht unangebracht, so zumindest wenig hilfreich oder besonders sensibel. Und meistens sogar total unfruchtbar.

Fies sind Belehrungen dann, wenn sie sich als solche tarnen, aber gar keine Belehrungen, sondern Angriffe sind. An der Stelle finde ich es angemessen, dem scheinbar Belehrenden zu sagen: Nicht mit mir. So zum Beispiel das klassische Schlagetot-Argument: Das kannst du nicht verstehen, weil du noch nicht so weit spirituell entwickelt bist/noch ein kind bist/kein Abitur hast/keine Kinder hast etcpp

Im Forum beobachte ich, dass einige ihre Erfahrungen und Konzepte für das nonplusultra halten und im Grunde gar keinen Bock haben, sich auf eine andere Auffassung einzulassen. Sie sind bereits "fertig" in ihrer Philosophie. Das lässt wenig Spielraum zu - und Belehrungen werden zu Dogmen. Denn die Belehrung hat dann nichts mehr mit dem gegenüber zu tun, sondern dient der Gloria des eigenen Denksystems.
(04.01.2016, 12:11)Marty schrieb: [ -> ]Ich fand Paradoxes Beitrag sehr gut und verständlich. Außerdem weiß sicher, dass sie mich weder belehren noch missionieren will :)

Danke, das freut mich. :-)

Marty

@ Thomas
mir ist zum Thema Belehrung noch etwas eingefallen.

Meistens bringen sie ungefragt nichts.

Wenn sie was bringen, dann oft nur, wenn man sich für den anderen genug Zeit nimmt und tatsächlich auf ihn persönlich eingeht.
Einmal kurz mit der Kasperklatsche draufhauen, ist zwar recht befriedigend, wenn man derjenige ist, der Recht hat, aber oftmals wirkungslos.

Es sei denn, man befindet sich in einem hierarchischen System, wo es ein festgelegtes Oben und Unten gibt. So wird die Belehrung eines Chefs oder Lehrers ganz anders angenommen, als unter Freunden. Eben weil der Kontext das so vorsieht.

Problem entsteht dann, wenn jemand sich innerhalb einer gleichberechtigten Hierarchie -wie der im Forum- insgeheim für den Lehrer hält, und auch so agiert. Es mag noch immer nichts an der Belehrung falsch sein, aber sie wirkt dann innerhalb eines ungebetenen Oben/Unten Kontexts, der zu einem reflexhaften Abwehrmechanismus führt. So ist dann nciht die Kritik das Problem, sondern die eigenmächtige Positionierung auf einen niedrigeren Rang das, was den Widerstand beim Deklassierten auslöst.

Kurz: Wie eine Belehrung wirkt, hängt nicht allein vom Empfänger der Kritik, sondern auch vom Kontext ab.
(04.01.2016, 15:37)Marty schrieb: [ -> ]Eine Belehrung wird schwierig, wenn jemand etwas Persönliches hat. Wenn jemand z.B. verzweifelt ist, weil er sein Handy verloren hat und du sagst: "Wenn du ordentlicher wärst, wäre das nicht passiert!", ist das, wenn nicht unangebracht, so zumindest wenig hilfreich oder besonders sensibel. Und meistens sogar total unfruchtbar.


Als empfindsames Wesen spüre ich das, ob jemand wirklich bei mir ist, oder mich belehren will. Obwohl ich glaube, dass es jeder spürt, ob es demjenigen dann klar ist oder nicht, steht auf einem anderen Blatt.
Ich fühle ob jemand sich auf mich einlässt und daher mich meint, oder sich selbst, indem er in der Rolle des Helfers mir bloß sein eigenes Zeug überstülpen und damit präsentieren und loswerden will.
Was demjenigen selbst oft gar nicht bewusst ist. Jedenfalls fühle ich dann diesen -leichten- Missbrauch.
Da ich vieles über meine Intuition bemerke und differenziere könnte ich jetzt so spontan gar nicht beschreiben, woran ich es so offensichtlich für jedermann erkenne. Da müsste ich erst mal drüber nachdenken.


Ja, und daher tue ich mich schwer Ratschläge zu geben. Ratschläge sind bekanntlich auch Schläge, insbesondere wenn niemand darum gebeten hat.
Und ich bin da meistens zunächst zurückhaltend mit meinen Helfer-Kommentaren, wenn jemand in einer schwierigen Situation zu stecken scheint, aber ich glaube das bin ich auch so grunsätzlich, weil ich mir erst mal ein genaueres Gesamtbild machen will.
Manchmal ist es auch ganz klar, und ich verstehe die Situation des anderen in einer Weise wie ich sie von mir selbst her gut kenne, dann weiß ich intuitiv was angebracht ist und was nicht, wenn ich gleichzeitig auch bemerke wie mein Gegenüber tickt, also was er/sie annehmen kann und was nicht, umso besser.
Aber ist eine Sachlage komplexer und ich weiß nicht genau wie der andere sich damit fühlt und vorallem was er bereit ist zu hören oder anzunehmen, weil ich die Person nicht gut genug kenne, um zu wissen wo sie da in ihrer Bereitschaft und Entwicklung steht, dann schweige ich auch oft, obwohl ich gerne helfen würde.

Da ich aber kein Helfersyndrom habe fällt es mir auch nicht schwer, nichts zu sagen, (auch in Kontakt zu einem Klienten das Schweigen zu ertragen, was einigen schwer zu fallen scheint, fällt mir da leicht) bevor es sich nicht ergibt, dass ich die für mich nötigen Informationen erhalten habe, die aus meiner Sicht erst eine Beurteilung erlauben. Ich hake auch nicht unbedingt nach, weil ich dem anderen die Freiheit lassen will, selbst zu enstcheiden was er/sie preisgeben will und was nicht. Wieder die Außnahme: ich bermerke ich soll nachhaken. ;-) so wie bei einigen meiner Freundinnen, ich hörs dann schon an der Tonlage, dass ich nachhaken soll/darf. :-))

Klar kann ich sagen, wenn du dich alleine fühlst, dann laufe nicht vor diesem Gefühl des Verlassensein und der Einsamkeit weg, sondern gehe direkt da hinein, lass diese Gefühle zu, egal wie unangenehm sie sind, erst dann wirst du immer befreiter von ihnen werden, bis sie irgendwann völlig verschwinden.
Ja, kann man machen, aber ist es wirklich das was derjenige gerade braucht?
Vielleicht ist derjenige (noch) gar nicht bereit dazu, wir reden hier ja nicht von einem Klacks den man mal so eben ganz selbstverständlich angeht. lol Es ist sehr schwierig, wenn ich rückblickend betrachte, was es bei mir gebraucht hat, bis ich das Alleinsein genießen konnte. Und wenn mir jemand das vor ein einigen Jahren vorgeschlagen hätte oder ich es irgendwo las, ja, dann erkannte ich zwar auch irgendwo, dass das stimmig ist, aber deshalb konnte ich es noch längst nicht umsetzen. Das hat sich erst mit der Zeit von selbst ergeben.
Und so ist das eben mit ganz vielem. Die Kunst ist zu sehen, was tatsächlich gerade für den anderen ansteht, und machbar ist. Ansonsten denkt sich das Gegenüber bei den Tips, genauso wie bei den ach so klugen spirituellen Weisheiten nur; die spinnt doch, wie stellt die sich das denn vor? Oder jaja, weiss ich ja eigentlich selbst......bla. ;-) oder sowas ähnliches in der Art.
Das soll jetzt einfach nur mal eine Beispiel sein, um darzustellen wie ich darüber denke. Vielleicht habe ich was ausgelassen, oder nehme es zu genau, keine Ahnung. Aber wie gesagt, bin ich daher eher zurückhaltend mit Tipps, solange ich nicht weiß, oder glaube zu wissen ;-) was mein Gegenüber wirklich braucht, und ob er/sie überhaupt konkrete Tipps möchte.

Bin evtl. etwas abgeschweift, mir sind die Gedanken gerade so rausgepurzelt, ich weiß nicht mal, ob ich mich immer wie beschrieben verhalte. gg ;-)) da gibt es sicher Zwischentöne und Außnahmen die ich beim Schreiben gerade nicht im Sinn hatte.

Paulette

In meinem Leben waren die eigenen Erfahrungen und Erkentnisse, die nicht aus einer Belehrung entstanden genauso hilfreich, wie manche Vortäge oder Tips, sogar die, die ich ungewollt bekam sind mir zu weilen wieder in Erinnerung gekommen, auch oder ganz besonders die, die ich zuerst abgewehrt habe.

Der Spruch:

Weisheit ist das Richtige zu tun AUCH wenn es die Eltern sagen rolfl

den hat mir mein Vater tausendmal um die Ohren gehauen.
Da ich meine Eltern nicht für weise hielt habe ich mir diejenigen ausgesucht deren Aussagen ich folgte, weil ich sie für weise hielt.

Manchen Ratschlag, der mir weh getan hat habe ich zuerst verteufelt und dann später doch noch mal überdacht.

Auch im WIR oder hier im Spectrum Sein habe ich mich schon haufenweise virtuell geprügelt und gerade in diesem im Dreck wälzen, weil dabei alle Seiten betrachtet wurden, die Klugheit hinter so manchem Ratschlag erkannt.

Ich sende daher mal meinen Dank an The Lolosophian, Fredo, Thomas, Elli, Michi, crux....und all die Anderen, deren Namen ich jetzt nicht aufgezählt habe.

Genau wie in dem Video über die Lust am eigenen Denken braucht es für mich aber Gemeinschaft, die nicht nur darin besteht, dass ich der Idiot bin, der belehrt wird, sondern ab und an das menschliche Miteinander, was auch immer das sei.
Ja, genau, Paulette, umgekehrt konnte ich mit vielem etwas anfangen und war teilweise froh um die klärenden Worte anderer, insbesondere von The Lolosophian, aber auch spirit. Lehrern, und Mitgliedern die eben in vielem meine Prozesse darstellten, oder anderweitig "unspirituell" Klärung für mich schafften.

Das was ich oben schrieb, bezog sich nur auf mich und mein Gegenüber in einer Situation in dem der andere gerade verzweifelt ist, oder in einer ähnlich schwierigen Lage.

Paulette

Ja liebe ParaDoxa, darum habe ich deinen Beitrag auch gelikt, er hat mich inspiriert, danke Herz
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