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Normale Version: Ein Kurs in Wundern - Übungsbuch
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Sattyama

Zitat:
Die Welt, die ich sehe, birgt nichts, was ich will.

1. Die Welt, die du siehst, hat dir nichts anzubieten, was du brauchst; weder etwas, was du in irgendeiner Weise benutzen könntest, noch irgendetwas, was dazu diente, dir Freude zu bereiten. Glaube diesen Gedanken, und dir bleiben Jahre des Elends, zahllose Enttäuschungen und Hoffnungen erspart, aus denen bittere Asche der Verzweiflung wird. Es gibt niemanden, der diesen Gedanken nicht als wahr annehmen müsste, wenn er die Welt hinter sich lassen und sich über ihren engen Horizont und ihr bedeutungsloses Treiben aufschwingen möchte.

2. Ein jedes Ding, das du hier schätzt, ist nichts als eine Kette, die dich bindet an die Welt, und sie dient keinem anderen Zweck als diesem. Denn alles muss dem Sinn und Zwecke dienen, den du ihm gabst, bis du einen andern Zweck darin erblickst. Der einzige Zweck, den diese Welt enthält und der deines Geistes würdig ist, ist der, dass du an ihr vorbeigehst, ohne dich damit aufzuhalten, dort Hoffnung wahrzunehmen, wo es keine gibt. Lass dich nicht länger täuschen. Die Welt, die du siehst, enthält nichts, was du willst.

3. Entrinne heute den Ketten, die du deinem Geist auferlegst, wenn du die Erlösung hier siehst. Denn was du wertschätzt, machst du zu einem Teil von dir, so wie du dich selbst wahrnimmst. Alle Dinge, die du suchst, um deinen Wert in deinen Augen zu erhöhen, begrenzen dich nur noch mehr, verbergen deinen Wert vor dir und fügen eine weitere Sperre vor der Tür hinzu, die zum wahren Gewahrsein deines Selbst führt.

4. Lass nichts, was mit Körpergedanken in Verbindung steht, deinen Fortschritt zur Erlösung verzögern, noch lasse dich zurückhalten von der Versuchung, zu glauben, dass die Welt irgendetwas berge, was du wollen könntest. Hier gibt es nichts zu hegen. Nichts hier ist auch nur einen Augenblick des Aufschubs und des Leides wert, einen Moment der Ungewissheit und des Zweifels. Wertlose Dinge haben nichts zu bieten. Und Wertgewissheit kann nicht in Wertlosigkeit gefunden werden.

5. Heute üben wir, jeden Gedanken an die Werte loszulassen, die wir der Welt verliehen haben. Wir lassen sie frei von jedem Zweck zurück, den wir ihren Aspekten, ihren Phasen und ihren Träumen gaben. Wir halten sie uns ohne Zweck vor Augen und machen sie von allem frei, was sie nach unseren Wünschen sein soll. Auf diese Weise lösen wir die Ketten, die das Tor zur Freiheit versperren, von der Welt und schreiten über alle kleinen Werte und minderen Ziele hinaus.

6. Halte inne, und sei eine kleine Weile still, und sieh, wie weit du dich über die Welt erhebst, wenn du deinen Geist von den Ketten befreist und ihn die Ebene suchen lässt, auf der er sich zu Hause fühlt. Er wird dankbar sein, eine Weile frei zu sein. Er weiß, wohin er gehört. Mache nur seine Flügel frei, und er wird mit Unbeirrbarkeit und Freude dahinfliegen, um sich mit seinem heiligen Zweck zu verbinden. Lass ihn in seinem Schöpfer ruhen, damit er der Gesundheit, Freiheit und Liebe zurückerstattet werde.

7. Gib ihm heute dreimal zehn Minuten der Rast und Ruhe. Und wenn du danach deine Augen öffnest, wirst du alledem, was du erblickst, nicht mehr so viel Wert beimessen wie zuvor. Deine ganze Betrachtungsweise der Welt wird sich ein klein wenig verschieben, jedes Mal, wenn du deinen Geist sich seiner Ketten entledigen lässt. Nicht die Welt ist es, wo er hingehört. Und du gehörst dorthin, wo er gerne wäre und wo er hingeht, um zu ruhen, wenn du ihn von der Welt befreist. Dein Führer ist gewiss. Öffne ihm deinen Geist. Sei still und ruhe.

8. Schütze deinen Geist auch tagsüber. Und wenn du denkst, du sähest irgendeinen Wert in einem Aspekt oder einem Bild der Welt, dann lehne es ab, deinem Geist diese Ketten anzulegen, und sage dir vielmehr selbst mit ruhiger Gewissheit:

Dies wird mich nicht verlocken, mich aufzuhalten.
Die Welt, die ich sehe, birgt nichts, was ich will.

Sattyama

Zitat:
Jenseits dieser Welt ist eine Welt, die ich will.

1. Dieses ist der Gedanke, der aus dem folgt, den wir gestern übten. Du kannst dich nicht mit dem Gedanken begnügen, dass die Welt wertlos ist, denn wenn du nicht siehst, dass es etwas anderes gibt, worauf du hoffen kannst, wirst du nur niedergeschlagen sein. Unsere Betonung liegt nicht darauf, die Welt aufzugeben, sondern sie gegen etwas einzutauschen, was viel befriedigender ist, erfüllt mit Freude und imstande, dir Frieden zu schenken. Denkst du, dass diese Welt dir dieses bieten kann?

2. Es könnte lohnen, ein wenig Zeit daranzugeben, noch einmal über den Wert dieser Welt nachzudenken. Vielleicht wirst du zugeben, dass du nichts verloren hast, wenn du jeden Gedanken an Wert hier loslässt. Die Welt, die du siehst, ist fürwahr erbarmungslos, instabil, grausam, gleichgültig dir gegenüber, schnell bereit zur Rache und mitleidlos vor Hass. Sie gibt nur, um zu widerrufen, und sie nimmt alle Dinge weg, die dir eine Zeitlang lieb und teuer waren. Keine dauerhafte Liebe ist zu finden, denn es gibt hier keine. Dies ist die Welt der Zeit, in der alle Dinge enden.

3. Ist es denn ein Verlust, stattdessen eine Welt zu finden, in der du nicht verlieren kannst; wo Liebe ewig währt, Hass nicht existieren kann und Rache ohne Bedeutung ist? Ist es denn ein Verlust, alle Dinge zu finden, die du wirklich willst, in der Erkenntnis, dass sie kein Ende haben und die ganze Zeit hindurch genauso bleiben werden, wie du sie haben willst? Doch auch diese werden am Ende ausgetauscht gegen etwas, worüber wir nicht sprechen können, denn von da aus gehst du dorthin, wo Worte völlig versagen, in ein Schweigen, wo die Sprache ungesprochen bleibt und doch bestimmt verstanden wird.

4. Die Kommunikation, unzweideutig und sonnenklar, bleibt unbegrenzt in alle Ewigkeit. Und Gott selbst spricht zu seinem Sohn, wie auch sein Sohn zu ihm spricht. Ihre Sprache kennt keine Worte, denn was sie sagen, lässt sich nicht in Symbole fassen. Ihre Erkenntnis ist unmittelbar, wird ganz geteilt und ist gänzlich eins. Wie weit davon entfernt bist du, der du an diese Welt gebunden bleibst! Und dennoch, wie nahe bist du, wenn du sie gegen die Welt eintauschst, die du willst!

5. Jetzt ist der letzte Schritt gewiss; jetzt bist du nur noch einen Augenblick von der Zeitlosigkeit entfernt. Hier kannst du nur noch vorwärts schauen, nie zurück, um noch einmal die Welt zu sehen, die du nicht willst. Hier ist die Welt, die kommt, um ihre Stelle einzunehmen, wenn du deinen Geist von den kleinen Dingen losmachst, die die Welt hinhält, um dich gefangen zu halten. Miss ihnen keinen Wert bei, so verschwinden sie. Schätze sie, dann erscheinen sie dir als wirklich.

6. Das ist die Wahl. Was kannst du denn dabei verlieren, wenn du beschließt, dem Nichts keinen Wert beizumessen? Diese Welt enthält nichts, was du wirklich willst, doch das, was du stattdessen wählst, das willst du wirklich! Lass es dir heute gegeben werden. Es wartet nur darauf, dass du es wählst, um den Platz all der Dinge einzunehmen, die du suchst, aber nicht willst.

7. Übe dich in der Bereitwilligkeit, diese Veränderung vorzunehmen, morgens und abends je zehn Minuten lang und einmal noch dazwischen. Fang damit an:

Jenseits dieser Welt ist eine Welt, die ich will. Ich treffe die Wahl, jene Welt statt dieser hier zu sehen, denn hier ist nichts, was ich wirklich will.

Schließe dann deine Augen vor der Welt, die du siehst, und in der stillen Dunkelheit sieh die Lichter, die nicht von dieser Welt sind, sich eines nach dem anderen entzünden, bis das Anfangen des einen und das Aufhören des andern jede Bedeutung verlieren, da sie ineinander übergehen.

8. Heute neigen die Himmelslichter sich dir zu, um auf deine Augenlider zu leuchten, während du jenseits der Welt der Dunkelheit ruhst. Hier ist ein Licht, das deine Augen nicht erblicken können. Und dennoch kann dein Geist es deutlich sehen, und er kann verstehen. Ein Gnadentag ist dir gegeben heute, und wir sagen Dank. An diesem Tag begreifen wir, dass nur Verlust es war, was zu verlieren du befürchtet hattest.

9. Jetzt verstehen wir auch, dass es Verlust nicht gibt. Denn wir haben endlich sein Gegenteil gesehen, und wir sind dankbar, dass die Wahl getroffen ist. Erinnere dich stündlich an deine Entscheidung, und nimm dir einen Augenblick, um deine Wahl zu bestätigen, indem du jeglichen Gedanken beiseitelegst und kurz bei diesem nur verweilst:

Die Welt, die ich sehe, birgt nichts, was ich will.
Jenseits dieser Welt ist eine Welt, die ich will.

Sattyama

Zitat:
Es ist unmöglich, zwei Welten zu sehen.

1. Die Wahrnehmung ist konsequent. Was du siehst, spiegelt dein Denken wider. Und dein Denken spiegelt nur deine Wahl dessen, was du sehen willst. Dafür sind deine Werte ausschlaggebend, denn was du wertschätzt, musst du sehen wollen, indem du glaubst, das, was du siehst, sei wirklich da. Niemand kann eine Welt erblicken, der sein Geist nicht einen Wert beigemessen hätte. Und niemand kann umhin, das zu erblicken, wovon er glaubt, er wolle es.

2. Wer aber kann wirklich gleichzeitig hassen und lieben? Wer kann sich etwas wünschen, wovon er nicht möchte, dass es Wirklichkeit habe? Und wer kann sich entscheiden, eine Welt zu sehen, vor der er Angst hat? Angst muss blind machen, denn dies ist ihre Waffe: Das, was du zu sehen fürchtest, kannst du nicht sehen. Somit gehen Liebe und Wahrnehmung Hand in Hand, Angst aber verschleiert in der Dunkelheit, was da ist.

3. Was also kann die Angst auf die Welt projizieren? Was gibt es in der Dunkelheit zu sehen, was wirklich ist? Die Wahrheit wird von der Angst verfinstert, und das, was übrig bleibt, ist nichts als eingebildet. Doch was an blinden Phantasien, geboren aus der Panik, kann wirklich sein? Was würdest du wollen, damit es dir gezeigt wird? Was würdest du in einem solchen Traum bewahren wollen?

4. Die Angst hat alles, was du zu sehen meinst, gemacht: Jede Trennung, alle Unterscheidungen und die Vielzahl der Unterschiede, von denen du glaubst, dass sie die Welt ausmachen. Sie alle gibt es nicht. Der Feind der Liebe hat sie sich ausgedacht. Die Liebe aber kann keinen Feind haben, deshalb haben sie weder Ursache noch Sein, noch irgendwelche Folgen. Sie können wertgeschätzt werden, bleiben aber unwirklich. Man kann nach ihnen suchen, aber sie sind nicht zu finden. Heute wollen wir nicht nach ihnen suchen noch diesen Tag damit vergeuden, dass wir suchen, was nicht gefunden werden kann.

5. Es ist unmöglich, zwei Welten zu sehen, die sich in keiner Weise überschneiden. Suche nach der einen; die andere verschwindet. Nur eine bleibt. Sie sind der Wahlbereich, über den deine Entscheidung nicht hinausgehen kann. Das Wirkliche und das Unwirkliche ist alles, was zur Wahl steht – und nichts anderes als das.

6. Heute wollen wir nicht versuchen, einen Kompromiss zu schließen, wo keiner möglich ist. Die Welt, die du erblickst, ist der Beweis, dass du schon eine Wahl getroffen hast, die genauso allumfassend ist wie ihr Gegenteil. Und was wir heute lernen möchten, ist mehr als bloß die Lektion, dass du nicht zwei Welten sehen kannst. Du lernst auch, dass diejenige, die du siehst, vom Standpunkt aus, von welchem du sie siehst, ganz konsistent ist. Sie ist aus einem Guss, weil sie einem einzigen Gefühl entstammt und ihre Quelle in allem widerspiegelt, was du siehst.

7. In Danksagung und Dankbarkeit geben wir freudig heute sechsmal fünf Minuten an den Gedanken, der jedem Kompromiss und Zweifel ein Ende bereitet, und gehen über sie alle als eins hinaus. Wir wollen nicht tausend bedeutungslose Unterscheidungen treffen oder versuchen, einen kleinen Teil der Unwirklichkeit mitzubringen, wenn wir unseren Geist dem widmen, nur das zu finden, was wirklich ist.

8. Fang deine Suche nach der anderen Welt damit an, dass du um eine Stärke jenseits deiner eigenen bittest und begreifst, wonach du suchst. Du willst keine Illusionen. Und du kommst zu diesen fünf Minuten, indem du all die unbedeutenden Schätze dieser Welt aus der Hand legst. Du wartest darauf, dass Gott dir hilft, indem du sagst:

Es ist unmöglich, zwei Welten zu sehen. Lass mich die Stärke, die Gott mir schenkt, annehmen und keinen Wert in dieser Welt sehen, damit ich meine Freiheit und Erlösung finden möge.

9. Gott wird da sein. Denn du hast die große, unfehlbare Macht angerufen, die diesen Riesenschritt in Dankbarkeit zusammen mit dir tun wird. Und sicher wirst du sehen, wie sein Dank sich in fassbarer Wahrnehmung und in Wahrheit ausdrückt. Du wirst nicht an dem zweifeln, was du erblickst, denn auch wenn es Wahrnehmung ist, ist es nicht die Art von Sehen, die deine Augen allein vorher je gesehen haben. Und du wirst erkennen, dass Gottes Stärke dich unterstützte, als du diese Wahl getroffen hast.

10. Weise jede Versuchung heute leicht von dir, wann immer sie sich zeigt, indem du dich einfach an die Grenzen deiner Wahl erinnerst. Das Unwirkliche oder das Wirkliche, das Falsche oder das Wahre ist das, was du siehst, und einzig, was du siehst. Die Wahrnehmung stimmt überein mit deiner Wahl, und Hölle oder Himmel kommen als eins zu dir.

11. Akzeptiere einen kleinen Teil der Hölle als wirklich, und du hast deine Augen verdammt und deine Sicht verflucht, und was du dann erblickst, das ist fürwahr die Hölle. Und dennoch bleibt die Befreiung des Himmels immer noch im Bereich deiner Wahl, um an die Stelle all dessen zu treten, was dir die Hölle zeigen will. Du brauchst nur irgendeinem Teil der Hölle, welche Form er auch immer annimmt, einfach zu sagen:

Es ist unmöglich, zwei Welten zu sehen. Ich suche meine Freiheit und Erlösung, und dies ist nicht Teil dessen, was ich will.

Sattyama

Zitat:
Niemand kann scheitern, der die Wahrheit zu erreichen sucht.

1. Scheitern umgibt dich überall, wenn du nach Zielen strebst, die nicht zu erreichen sind. Du suchst Beständigkeit im Unbeständigen, Liebe, wo keine ist, Sicherheit inmitten der Gefahr, Unsterblichkeit in der Dunkelheit des Traums vom Tod. Wer könnte Erfolg haben, wenn Widerspruch der Rahmen seiner Suche ist und der Ort, an den er kommt, um Festigkeit zu finden?

2. Bedeutungslose Ziele werden nicht erreicht. Es gibt keine Möglichkeit, sie zu erreichen, denn die Mittel, mit denen du nach ihnen strebst, sind ebenso bedeutungslos wie sie. Wer könnte solch sinnlose Mittel einsetzen und hoffen, durch sie irgendetwas zu erreichen? Wohin können sie führen? Und was könnten sie erzielen, was irgendeine Hoffnung böte, wirklich zu sein? Dem Eingebildeten nachzugehen führt zum Tod, weil es die Suche nach dem Nichts ist, und während du das Leben suchst, verlangst du nach dem Tod. Du suchst nach Sicherheit und Geborgenheit, während du in deinem Herzen um Gefahr bittest und um Schutz für den kleinen Traum, den du gemacht hast.

3. Suchen jedoch ist unausweichlich hier. Dafür bist du gekommen, und du wirst mit Sicherheit das tun, wofür du kamst. Aber die Welt kann dir das Ziel, nach dem du suchst, nicht vorschreiben, es sei denn, du gibst ihr die Macht dazu. Andernfalls steht es dir noch immer frei, ein Ziel zu wählen, das jenseits dieser Welt und jedes weltlichen Gedankens liegt, eines, das dir von einer Idee kommt, die du aufgegeben hast und dennoch in Erinnerung hältst, die alt ist und doch neu, das Echo einer Erbschaft, die vergessen ist und dennoch alles in sich birgt, was du wirklich willst.

4. Sei froh, dass du suchen musst. Sei auch froh, zu lernen, dass du nach dem Himmel suchst und das Ziel, das du wirklich willst, auch finden wirst. Niemand kommt umhin, dieses Ziel zu wollen und es am Ende zu erreichen. Gottes Sohn kann nicht vergeblich suchen, auch wenn er Verzögerung erzwingen und sich betrügen mag und meint, dass er die Hölle sucht. Wenn er sich irrt, findet er Berichtigung. Wenn er vom Wege abweicht, wird er zu der ihm bestimmten Aufgabe zurückgeführt.

5. Niemand bleibt in der Hölle, denn niemand kann seinen Schöpfer verlassen noch seine vollkommene, zeitlose und unveränderbare Liebe beeinflussen. Du wirst den Himmel finden. Alles, was du suchst, außer diesem, wird wegfallen. Doch nicht, weil es dir genommen wurde. Es wird vergehen, weil du es nicht willst. Du wirst das Ziel, das du wirklich willst, so sicher erreichen, wie Gott dich schuf in Sündenlosigkeit.

6. Warum auf den Himmel warten? Er ist heute da. Zeit ist die große Illusion, er sei vergangen oder liege in der Zukunft. Doch das kann nicht sein, wenn er dort ist, wo Gott will, dass sein Sohn sei. Wie könnte Gottes Wille in der Vergangenheit liegen oder erst noch geschehen? Was er will, das ist jetzt, ohne Vergangenheit und völlig zukunftslos. Es ist so weit entfernt von der Zeit wie eine winzige Kerze von einem weit entfernten Stern oder wie das, was du wählst, von dem, was du wirklich willst.

7. Der Himmel bleibt deine einzige Alternative zu dieser sonderbaren Welt, die du gemacht hast, und zu allen ihren Weisen, ihren wechselhaften Mustern und ungewissen Zielen, ihren schmerzhaften Lüsten und ihren tragischen Freuden. Gott hat keine Widersprüche gemacht. Was seine eigene Existenz verleugnet und sich selbst angreift, ist nicht von ihm. Er hat nicht zwei Geister gemacht, mit dem Himmel als der frohen Wirkung des einen und der Erde als der jämmerlichen Folge des andern, die in jeder Hinsicht das Gegenteil des Himmels ist.

8. Gott leidet nicht unter Konflikt. Auch ist seine Schöpfung nicht zweigespalten. Wie wäre es wohl möglich, dass sein Sohn in der Hölle sein könnte, wenn Gott selbst ihn im Himmel eingesetzt hat? Könnte er denn verlieren, was der ewige Wille ihm als sein Heim in Ewigkeit gegeben hat? Wir wollen nicht noch länger versuchen, Gottes ungeteiltem Zweck einen fremden Willen aufzuzwingen. Er ist hier, weil er hier sein will, und was er will, ist jetzt zugegen, unerreichbar von der Zeit.

9. Heute wollen wir kein Paradox anstatt der Wahrheit wählen. Wie könnte Gottes Sohn die Zeit machen, um Gottes Willen wegzunehmen? So verleugnet er sich selbst und widerspricht dem, was kein Gegenteil hat. Er denkt, er habe eine Hölle gemacht, die sich dem Himmel widersetzt, und glaubt, dass er in dem weilt, was nicht existiert, derweil der Himmel der Ort ist, den er nicht finden kann.

10. Lass törichte Gedanken wie diese heute hinter dir, und wende deinen Geist stattdessen wahren Ideen zu. Niemand kann scheitern, der die Wahrheit zu erreichen sucht, und die Wahrheit ist es, die wir heute zu erreichen suchen. Wir wollen heute dreimal zehn Minuten diesem Ziel widmen, und wir wollen darum bitten, dass wir die wirkliche Welt aufgehen sehen, um die törichten Bilder, die uns teuer sind, zu ersetzen durch wahre Ideen, die aufsteigen anstelle der Gedanken, die nicht Bedeutung oder Wirkung und weder ihre Quelle noch Substanz in der Wahrheit haben.

11. Dies erkennen wir an, wenn wir mit unseren Übungen beginnen. Fang damit an:

Ich bitte darum, eine andere Welt zu sehen und eine andere Art Gedanken zu denken als die, welche ich machte. Die Welt, die ich suche, habe ich nicht allein gemacht, und die Gedanken, die ich denken will, sind nicht meine eigenen.

Beobachte daraufhin deinen Geist einige Minuten lang, und sieh, auch wenn deine Augen geschlossen sind, die sinnlose Welt vor dir, die du für wirklich hältst. Sieh dir auch die Gedanken an, die mit einer solchen Welt vereinbar sind und von denen du glaubst, sie wären wahr. Dann lass sie los, und lass dich tiefer sinken, unter sie hinab, an jenen heiligen Ort, wo sie keinen Einlass finden. Es gibt in deinem Geist unter ihnen eine Tür, die du nicht vollständig verschließen konntest, um zu verbergen, was dahinter liegt.

12. Suche nach dieser Tür und finde sie. Bevor du sie jedoch zu öffnen suchst, rufe dir in Erinnerung zurück, dass niemand scheitern kann, der die Wahrheit zu erreichen sucht. Und diese Bitte ist es, die du heute vorbringst. Nichts außer diesem hat jetzt eine Bedeutung; kein anderes Ziel gibt es, das du jetzt wertschätzt oder suchst, nichts, was vor dieser Tür liegt, willst du wirklich, und du suchst nur, was dahinter liegt.

13. Strecke deine Hand aus, und sieh, wie leicht die Tür sich öffnet, wenn du nur diesen einen Zweck verfolgst, hindurchzugehen. Engel erhellen den Weg, sodass alle Dunkelheit schwindet und du in einem Licht stehst, das so hell und klar ist, dass du all die Dinge, die du siehst, verstehen kannst. Ein winziger Moment der Überraschung wird dich vielleicht innehalten lassen, bevor du merkst, dass die Welt, die du vor dir siehst im Licht, die Wahrheit spiegelt, die du gekannt und nicht ganz vergessen hast, als du fortgegangen bist in Träumen.

14. Du kannst heute nicht scheitern. Denn mit dir geht der Geist, den dir der Himmel sandte, damit du eines Tages dieser Tür dich nähern und mit seiner Hilfe mühelos durch sie schlüpfen und ins Licht eingehen kannst. Heute ist dieser Tag gekommen. Heute hält Gott sein Urversprechen an seinen heiligen Sohn, wie auch sein Sohn sich an das seine erinnert, das er ihm gab. Dies ist ein Tag der Freude, denn wir kommen zur festgesetzten Zeit und an den festgesetzten Ort, an dem du das Ziel all deiner Suche hier und aller Suche der Welt finden wirst, die zusammen enden, wenn du die Tür durchschreitest.

15. Erinnere dich oft daran, dass dieser Tag eine Zeit besonderer Freude sein sollte, und nimm Abstand von düsteren Gedanken und bedeutungslosen Klagen. Die Zeit der Erlösung ist gekommen. Der heutige Tag wurde vom Himmel selbst zu einer Zeit der Gnade für dich und für die Welt bestimmt. Solltest du diese glückliche Tatsache vergessen, dann rufe sie dir hiermit wieder in Erinnerung:

Heute suche und finde ich alles, was ich will.
Mein ungeteilter Zweck schenkt es mir.
Niemand kann scheitern, der die Wahrheit zu erreichen sucht.

Sattyama

Zitat:
Ich mache die Welt von allem los, wofür ich sie hielt.

1. Was außer deinen Überzeugungen hält die Welt in Ketten? Und was außer deinem Selbst kann die Welt erlösen? Überzeugungen sind tatsächlich machtvoll. Die Gedanken, die du denkst, sind mächtig, und Illusionen sind ebenso stark in ihren Wirkungen, wie es die Wahrheit ist. Ein Irrer denkt, die Welt, die er sieht, sei wirklich, und zweifelt sie nicht an. Noch lässt er sich davon abbringen, wenn die Wirkungen seiner Gedanken hinterfragt werden. Erst wenn ihre Quelle infrage gestellt wird, kommt die Hoffnung auf Freiheit endlich zu ihm.

2. Und dennoch wird Erlösung leicht erlangt, denn jedem steht es frei, anderen Geistes zu werden, und all seine Gedanken ändern sich damit. Jetzt hat die Quelle der Gedanken gewechselt, denn anderen Geistes werden bedeutet, dass du die Quelle aller Gedanken, die du denkst oder je gedacht hast oder noch denken wirst, geändert hast. Du befreist die Vergangenheit von dem, was du zuvor gedacht hast. Du befreist die Zukunft von allen alten Gedanken der Suche nach dem, was du nicht finden willst.

3. Die Gegenwart ist jetzt die einzige Zeit, die übrig bleibt. Hier in der Gegenwart wird die Welt befreit. Denn wenn du die Vergangenheit aufheben lässt und die Zukunft von deinen alten Ängsten befreist, findest du Entrinnen und schenkst es der Welt. Du hast die Welt versklavt mit allen deinen Ängsten, mit deinen Zweifeln, deinem Elend, deinem Schmerz und deinen Tränen; und all dein Kummer lastet auf ihr und macht sie weiter zur Gefangenen deiner Überzeugungen. Und überall trifft sie der Tod, weil du die bitteren Gedanken des Todes in deinem Geiste hältst.

4. Die Welt an sich ist nichts. Dein Geist muss ihr Bedeutung geben. Und was du in ihr siehst, sind deine Wünsche, ausagiert, damit du sie anschauen und sie für wirklich halten kannst. Vielleicht meinst du, nicht du habest die Welt gemacht, sondern du seist ungewollt an einen Ort gekommen, der bereits gemacht war und schwerlich darauf gewartet hat, dass deine Gedanken ihm Bedeutung geben. In Wahrheit aber hast du genau das vorgefunden, wonach du Ausschau hieltest, als du kamst.

5. Es gibt keine Welt losgelöst von deinen Wünschen, und darin liegt deine letztendliche Befreiung. Du brauchst nur dein Denken über das zu ändern, was du sehen willst, und die ganze Welt muss sich entsprechend auch verändern. Ideen verlassen ihre Quelle nicht. Dieses zentrale Thema ist oft im Textbuch vorgetragen worden, und du musst es dir vor Augen halten, wenn du die heutige Lektion verstehen willst. Es ist nicht Stolz, der dir sagt, dass du die Welt gemacht hast, die du siehst, und dass sie sich verändert, wenn du anderen Geistes wirst.

6. Stolz aber ist es, der behauptet, du seist in eine Welt gekommen, die ganz getrennt von dir ist, die unzugänglich ist für deine Gedanken und völlig unabhängig davon, was du zufällig von ihr denkst. Es gibt keine Welt! Das ist der zentrale Gedanke, den der Kurs zu lehren versucht. Nicht jeder ist bereit, ihn anzunehmen, und jeder muss so weit gehen, wie er sich auf dem Weg zur Wahrheit führen lassen kann. Er wird wiederkehren und noch weiter gehen oder vielleicht eine Weile zurücktreten, um dann wiederzukehren.

7. Heilen aber ist die Gabe derer, die bereit sind zu lernen, dass es keine Welt gibt, und die diese Lektion jetzt akzeptieren können. Ihre Bereitschaft wird die Lektion in einer Form zu ihnen bringen, die sie begreifen und verstehen können. Manche erfassen sie plötzlich auf dem Sterbebett, und sie erheben sich, um sie zu lehren. Andere finden sie in einer Erfahrung, die nicht von dieser Welt ist und ihnen zeigt, dass die Welt nicht existiert, denn was sie sehen, muss die Wahrheit sein, und dennoch widerspricht es deutlich dieser Welt.

8. Andere wieder finden sie in diesem Kurs und in den Übungen, die wir heute durchführen. Der heutige Gedanke ist wahr, weil die Welt nicht existiert. Und wenn sie tatsächlich deine Einbildung ist, dann kannst du sie von alledem losmachen, für das du sie je hieltest, indem du einfach alle Gedanken änderst, die ihr diese Erscheinungen verliehen haben. Kranke werden geheilt, wenn du jeden Gedanken an Krankheit loslässt, und Tote stehen auf, wenn du Gedanken an das Leben alle Gedanken ersetzen lässt, die du je über den Tod gedacht hast.

9. Eine Lektion, die wir schon früher einmal wiederholten, muss jetzt noch einmal unterstrichen werden, denn in ihr liegt das feste Fundament für den heutigen Gedanken. Du bist, wie Gott dich schuf. Da ist kein Ort, an dem du leiden kannst, und keine Zeit, die Veränderung in deinen ewigen Zustand bringen kann. Wie kann eine Welt von Zeit und Ort denn existieren, wenn du so bleibst, wie Gott dich schuf?

10. Was sonst ist unsere heutige Lektion als eine andere Art zu sagen, dass dein Selbst erkennen die Welt erlösen heißt? Die Welt von jeder Art des Schmerzes zu befreien heißt nur, dein Denken über dich zu ändern. Es gibt keine von deinen Ideen unabhängige Welt, weil Ideen ihre Quelle nicht verlassen und du die Welt in deinem eigenen Geist gedanklich aufrechterhältst.

11. Wenn du jedoch so bist, wie Gott dich schuf, kannst du nicht getrennt von ihm denken und nichts machen, was seine Zeitlosigkeit und Liebe nicht teilt. Gehören diese zu der Welt, die du jetzt siehst? Erschafft sie wie er? Wenn dieses nicht der Fall ist, ist sie nicht wirklich und kann überhaupt nicht sein. Wenn du wirklich bist, ist die Welt, die du siehst, falsch, denn Gottes Schöpfung ist in jeder Weise anders als die Welt. Und wie es sein Gedanke war, durch den du erschaffen wurdest, so sind es deine Gedanken, die sie gemacht haben und sie befreien müssen, damit du die Gedanken erkennen kannst, die du mit Gott teilst.

12. Befreie die Welt! Deine wahren Schöpfungen warten auf diese Befreiung, um dir die Vaterschaft zu geben, nicht von Illusionen, sondern wie Gott in Wahrheit. Gott teilt seine Vaterschaft mit dir, der du sein Sohn bist, denn er trifft keine Unterscheidungen darin, was er selbst ist und was immer noch er selbst ist. Was er erschafft, ist von ihm nicht getrennt, und nirgends hört der Vater auf, beginnt der Sohn, als etwas von ihm Separates.

13. Es gibt keine Welt, weil sie ein Gedanke ist, der getrennt von Gott ist und dazu gemacht, Vater und Sohn zu trennen und einen Teil von Gott selbst loszubrechen, um so seine Ganzheit zu zerstören. Kann eine Welt, die aus dieser Idee stammt, denn wirklich sein? Kann sie irgendwo sein? Leugne Illusionen, aber nimm die Wahrheit an. Leugne, dass du ein Schatten bist, flüchtig auf eine sterbende Welt geworfen. Befreie deinen Geist, und du wirst eine befreite Welt erblicken.

14. Heute zielen wir darauf ab, die Welt von allen nichtigen Gedanken zu befreien, die wir jemals über sie hegten und über alle Lebewesen, die wir auf ihr sehen. Sie können nicht dort sein. Ebenso wenig wie wir. Denn wir befinden uns in der Wohnstatt, die unser Vater uns bereitet hat, zugleich mit ihnen. Und wir, die wir so sind, wie er uns schuf, möchten die Welt an diesem Tag losmachen von einer jeden unserer Illusionen, damit wir frei sein mögen.

15. Fange die fünfzehnminütigen Übungszeiten, die wir heute zweimal durchführen, so an:

Ich, der ich bleibe, so wie Gott mich schuf, möchte die Welt von allem losmachen, wofür ich sie hielt. Denn ich bin wirklich, weil die Welt es nicht ist, und möchte meine eigene Wirklichkeit erkennen.

Bleibe dann einfach ruhig, wach, aber nicht angestrengt, und lasse deinen Geist still verändert werden, damit die Welt befreit wird, mit dir gemeinsam.

16. Du brauchst nicht zu bemerken, dass Heilung vielen deiner Brüder zuteilwird, solchen, die fern sind in der Welt, und solchen, die du in deiner Nähe siehst, wenn du diese Gedanken ausschickst, um die Welt zu segnen. Du wirst aber deine eigene Befreiung spüren, auch wenn du noch nicht voll und ganz verstehen magst, dass du niemals allein befreit werden könntest.

17. Mehre tagsüber die Freiheit, die durch deine Gedanken in alle Welt gesandt wird, und sage jedes Mal, wenn du versucht bist, die Macht deines einfachen Geisteswandels zu verleugnen:

Ich mache die Welt von allem los, wofür ich sie hielt, und wähle meine eigene Wirklichkeit an ihrer statt.

Sattyama

Zitat:
Ich will dem Wertlosen keinen Wert beimessen.

1. Manchmal ist es beim Lehren von Nutzen, den Schüler zu praktischen Belangen zurückzuführen, besonders nachdem man etwas durchgenommen hat, was theoretisch und fern von dem zu sein scheint, was er bereits gelernt hat. Dies wollen wir heute tun. Wir werden nicht von hoch fliegenden, weltumfassenden Ideen sprechen, sondern uns stattdessen mit ihrem Nutzen für dich befassen.

2. Du erwartest nicht zu viel vom Leben, sondern viel zu wenig. Wenn du zulässt, dass dein Geist zu körperlichen Belangen hingezogen wird, zu Dingen, die du kaufst, zu Ruhm, wie die Welt ihn schätzt, dann bittest du um Leiden, nicht um Glück. Dieser Kurs versucht nicht, dir das wenige wegzunehmen, das du hast. Er versucht nicht, Befriedigungen, die die Welt enthält, durch utopische Ideen zu ersetzen. Es gibt in der Welt keine Befriedigungen.

3. Heute führen wir die wirklichen Kriterien auf, anhand deren du alle Dinge prüfen kannst, die du zu wollen glaubst. Wenn sie diesen vernünftigen Anforderungen nicht entsprechen, sind sie es überhaupt nicht wert, dass man nach ihnen verlangt, denn sie können nur das ersetzen, was mehr zu bieten hat. Die Gesetze, welche die Wahl regieren, kannst du nicht machen, ebenso wenig wie du Alternativen machen kannst, zwischen denen zu wählen ist. Wählen kannst du, ja musst du fürwahr. Aber es ist klug, die Gesetze zu lernen, die du beim Wählen in Gang setzt, und zu lernen, zwischen welchen Alternativen du wählst.

4. Wir haben schon betont, dass es nur zwei gibt, wie viele es auch zu geben scheint. Der Bereich ist abgesteckt, den können wir nicht ändern. Es wäre dir gegenüber höchst lieblos, die Möglichkeiten grenzenlos sein zu lassen, um dergestalt deine letzte Wahl so lange hinauszuzögern, bis du sie alle in der Zeit erwogen hättest, und dich nicht so eindeutig an jenen Ort zu führen, an dem es nur eine Wahl gibt, die getroffen werden muss.

5. Ein weiteres gütiges und damit zusammenhängendes Gesetz ist, dass es keinen Kompromiss in dem gibt, was deine Wahl dir unausweichlich bringt. Sie kann dir nicht nur ein wenig geben, denn es gibt kein Dazwischen. Jede Wahl, die du triffst, bringt dir alles oder nichts. Wenn du daher die Prüfmethoden lernst, mit denen du alles und nichts voneinander unterscheiden kannst, wirst du die bessere Wahl treffen.

6. Erstens: Wenn du ein Ding wählst, das nicht ewig währt, dann ist das, was du wählst, wertlos. Ein vorübergehender Wert ist ohne jeden Wert. Die Zeit kann niemals einen Wert wegnehmen, der wirklich ist. Was vergeht und stirbt, das war nie da und bietet dem nichts, der es wählt. Er wird getäuscht durch nichts in einer Form, die er zu mögen glaubt.

7. Alsdann: Wenn du beschließt, jemand anderem ein Ding wegzunehmen, dann bleibt dir nichts übrig. Der Grund ist dieser: Wenn du sein Recht auf alles verleugnest, hast du dein eigenes verleugnet. Daher wirst du die Dinge, die du wirklich hast, nicht wahrnehmen, weil du verleugnest, dass sie da sind. Wer wegzunehmen sucht, der wird durch die Illusion getäuscht, Verlust könne Gewinn anbieten. Aber Verlust hat nur Verlust zu bieten und sonst nichts.

8. Deine nächste Erwägung ist die, auf der die anderen beruhen. Weshalb ist die Wahl, die du triffst, für dich von Wert? Was zieht deinen Geist zu ihr hin? Welchem Zweck dient sie? Hier wird man am allerleichtesten getäuscht. Denn was das Ego will, das begreift es nicht. Es sagt nicht einmal die Wahrheit, wie es sie wahrnimmt, denn es muss den Glorienschein behalten, den es verwendet, um seine Ziele vor Flecken und vor Rost zu schützen, damit du sehen mögest, wie »unschuldig« es ist.

9. Doch seine Tarnung ist nur eine dünne Tünche, die nur jene täuschen kann, die es zufrieden sind, getäuscht zu werden. Seine Ziele sind offenbar für jeden, der sich die Mühe macht, danach zu suchen. Hier wird die Täuschung verdoppelt, denn der Getäuschte wird nicht wahrnehmen, dass er nur versäumt hat, zu gewinnen. Er wird glauben, dass er den versteckten Zielen des Ego diente.

10. Doch wenn er auch dessen Glorienschein in seiner Sicht klar zu erhalten sucht, so muss er doch die Flecken an den Rändern und den Rost im Kern wahrnehmen. Seine wirkungslosen Fehler erscheinen ihm als Sünden, weil er die Flecken als seine eigenen betrachtet; den Rost als Zeichen einer tiefen Unwürdigkeit in sich selbst. Er, der des Ego Ziele immer noch erhalten und ihnen als seinen eigenen dienen möchte, macht nach den Geboten seines Führers keine Fehler. Diese Führung lehrt, dass es ein Irrtum sei zu glauben, dass Sünden nichts als Fehler sind, denn wer würde für seine Sünden leiden, wenn dies sich so verhielte?

11. Damit kommen wir zu dem Kriterium für die Wahl, das am schwierigsten zu glauben ist, weil seine Offensichtlichkeit von vielen Schichten der Verschleierung überlagert ist. Wenn du irgendeine Schuld deine Wahl betreffend verspürst, dann hast du zugelassen, dass des Ego Ziele sich zwischen die wirklichen Alternativen geschoben haben. Somit bemerkst du nicht, dass es nur zwei gibt, und die Alternative, die du gewählt zu haben glaubst, erscheint schrecklich und zu gefährlich, um das Nichts zu sein, das sie tatsächlich ist.

12. Alle Dinge sind wertvoll oder wertlos, erstrebenswert oder nicht, vollkommen wünschenswert oder nicht der geringsten Anstrengung wert, sie zu erlangen. Genau deswegen ist das Wählen leicht. Komplexität ist nichts als eine Nebelwand, die die ganz einfache Tatsache verbirgt, dass keine Entscheidung schwierig sein kann. Was ist dein Gewinn, wenn du dies lernst? Es ist viel mehr, als dich nur deine Wahl einfach und ohne Schmerz treffen zu lassen.

13. Der Himmel selbst wird mit leeren Händen und einem offenen Geist erreicht, der mit nichts kommt, um alles zu finden und es als sein Eigen in Anspruch zu nehmen. Wir wollen versuchen, heute diesen Zustand zu erreichen, indem wir die Selbsttäuschung mit der ehrlichen Bereitwilligkeit weglegen, nur das wahrhaft Wertvolle und das Wirkliche wertzuschätzen. Unsere beiden längeren Übungszeiten von je fünfzehn Minuten beginnen so:

Ich will dem Wertlosen keinen Wert beimessen, und nur was einen Wert hat, suche ich, denn dieses nur verlange ich zu finden.

14. Und dann empfange, was jeden erwartet, der ohne Bürde des Himmels Pforte erreicht, die sich ihm auftut, wenn er kommt. Wenn du anfängst zuzulassen, dass du nutzlose Lasten sammelst, oder glaubst, du sähest dich schweren Entscheidungen gegenüber, dann entgegne schnell mit diesem einfachen Gedanken:

Ich will dem Wertlosen keinen Wert beimessen, denn das, was wertvoll ist, gehört mir.

Sattyama

Zitat:
Lass mich die Vergebung wahrnehmen, wie sie ist.

1. Lass uns die Bedeutung von »vergeben« wiederholen, denn sie bietet sich dafür an, verzerrt und als etwas wahrgenommen zu werden, was ein ungerechtes Opfern eines gerechten Zorns mit sich bringt, als eine Gabe, die ungerechtfertigt und unverdient ist, und als eine vollständige Verleugnung der Wahrheit. Aus einer solchen Sicht muss die Vergebung als eine bloße exzentrische Verrücktheit gesehen werden, und es muss den Anschein haben, als gründete dieser Kurs die Erlösung auf eine Laune.

2. Diese verdrehte Sicht dessen, was die Vergebung bedeutet, ist leicht zu berichtigen, wenn du die Tatsache akzeptieren kannst, dass Verzeihung nicht für das erbeten wird, was wahr ist. Sie muss auf das begrenzt sein, was falsch ist. Sie ist für alles außer Illusionen unerheblich. Die Wahrheit ist die Schöpfung Gottes, und dies zu vergeben ist bedeutungslos. Alle Wahrheit gehört ihm, spiegelt seine Gesetze wider und strahlt seine Liebe aus. Bedarf dies der Verzeihung? Wie kannst du den Sündenlosen und ewig Gütigen vergeben?

3. Die Hauptschwierigkeit, die du dabei hast, aufrichtig zu vergeben, ist die, dass du noch immer glaubst, du müssest die Wahrheit vergeben und nicht die Illusionen. Du stellst dir die Verzeihung als den vergeblichen Versuch vor, über das hinwegzusehen, was da ist; die Wahrheit zu übersehen, in einer unbegründeten Bemühung, dich selbst zu täuschen, indem du eine Illusion wahr machst. Dieser verzerrte Standpunkt spiegelt nur wider, wie stark der Einfluss ist, den die Idee der Sünde noch immer auf deinen Geist ausübt, wie du dich selbst betrachtest.

4. Weil du denkst, deine Sünden seien wirklich, siehst du Verzeihung als Täuschung an. Denn es ist unmöglich, Sünde für wahr zu halten und nicht zu glauben, dass Vergebung eine Lüge sei. So ist Vergebung wirklich nichts als eine Sünde, wie alles andere. Sie sagt, die Wahrheit sei falsch, und lächelt den Verderbten zu, als seien sie so schuldlos wie Gras, so weiß wie Schnee. Sie ist wahnhaft in ihrem Glauben, was sie bewirken kann. Sie möchte die, die eindeutig im Unrecht sind, so sehen, als seien sie im Recht, und die Verabscheuungswürdigen als die Guten.

5. Verzeihung ist kein Entrinnen aus einer solchen Sicht. Sie ist lediglich ein weiteres Zeichen, dass Sünde unverzeihlich ist und bestenfalls verborgen, verleugnet oder anders benannt werden kann, denn Verzeihung ist ein Verrat an der Wahrheit. Schuld kann nicht vergeben werden. Wenn du sündigst, dann währt deine Schuld ewig. Diejenigen, denen aus der Sicht vergeben wird, dass ihre Sünden wirklich sind, werden jämmerlich verspottet und doppelt verurteilt: erstens von sich selbst für das, was sie getan zu haben glauben, und noch einmal von denen, die ihnen verzeihen.

6. Es ist die Unwirklichkeit der Sünde, die die Vergebung natürlich und ganz und gar vernünftig macht, zu einer großen Erleichterung für die, die sie anbieten, zu einem stillen Segen, wo sie empfangen wird. Sie leistet Illusionen keinen Vorschub, sondern sammelt sie leichthin mit einem kleinen Lachen ein und legt sie sanft der Wahrheit zu Füßen. Dort schwinden sie völlig dahin.

7. Vergebung ist das Einzige, was innerhalb der Illusionen dieser Welt für die Wahrheit steht. Sie sieht ihre Nichtigkeit und schaut geradewegs durch die tausenderlei Formen hindurch, in denen sie auftreten mögen. Sie schaut auf die Lügen, lässt sich aber nicht täuschen. Sie schenkt den selbstanklägerischen Schreien der Sünder keine Beachtung, die vor Schuld wahnsinnig sind. Sie sieht sie mit ruhigen Augen an und sagt zu ihnen nur: »Mein Bruder, was du denkst, ist nicht die Wahrheit.«

8. Die Stärke der Verzeihung ist ihre Ehrlichkeit, die so unverdorben ist, dass sie Illusionen als Illusionen sieht, nicht als Wahrheit. Das ist es, weshalb sie zum Aufheber der Täuschung wird im Angesicht von Lügen, zum großen Wiederhersteller der einfachen Wahrheit. Durch ihre Fähigkeit, über das hinwegzusehen, was nicht vorhanden ist, öffnet sie den Weg zur Wahrheit, der von Schuldträumen blockiert war. Jetzt steht es dir frei, dem Weg zu folgen, den deine wahre Vergebung dir eröffnet. Denn wenn ein Bruder diese Gabe von dir empfangen hat, dann ist die Türe für dich selbst geöffnet.

9. Da ist ein ganz einfacher Weg, die Tür zur wahren Vergebung zu finden und wahrzunehmen, dass sie weit offen zum Willkommen steht. Wenn du spürst, dass du versucht bist, jemanden einer Sünde in irgendeiner Form zu bezichtigen, erlaube deinem Geist dann nicht, bei dem zu verweilen, von dem du denkst, er habe es getan, denn das ist Selbsttäuschung. Frage vielmehr: »Würde ich mich dessen anklagen?«

10. Auf diese Weise wirst du andere Entscheidungsmöglichkeiten sehen von einer Art, die das Wählen bedeutungsvoll gestaltet und deinen Geist so frei von Schuld und Schmerz bewahrt, wie Gott selbst wollte, dass er sei, und wie er es in Wahrheit ist. Nur Lügen sind es, die verurteilen. In Wahrheit ist Unschuld das Einzige, was es gibt. Die Vergebung steht zwischen Illusionen und der Wahrheit, zwischen der Welt, die du siehst, und dem, was jenseits liegt, zwischen der Hölle der Schuld und des Himmels Pforte.

11. Über diese Brücke, die so machtvoll wie die Liebe ist, die ihren Segen darauf legte, werden alle Träume vom Bösen und von Hass und Angriff schweigend der Wahrheit überbracht. Sie werden nicht behalten, um sich aufzublähen und zu toben und dem törichten Träumer Schrecken einzujagen, der an sie glaubt. Er wurde sanft aus seinem Traum geweckt, indem er verstand, dass das, was er zu sehen glaubte, niemals da war. Jetzt kann er nicht mehr das Gefühl haben, dass jegliches Entrinnen ihm verweigert worden ist.

12. Er braucht nicht zu kämpfen, um sich selber zu erlösen. Er braucht auch nicht die Drachen zu töten, von denen er verfolgt zu werden glaubte. Ebenso wenig braucht er die schweren Mauern aus Stein und die Eisentüren aufzurichten, von denen er dachte, dass sie ihn sicher machen würden. Er kann die schwerfällige und nutzlose Rüstung ablegen, die dazu da war, seinen Geist an Angst und Elend anzuketten. Sein Schritt ist leicht, und wenn er seinen Fuß hebt, um voranzuschreiten, dann bleibt ein Stern zurück, um denen, die ihm folgen, den Weg zu weisen.

13. Vergebung muss geübt werden, denn die Welt kann weder ihre Bedeutung wahrnehmen noch dir einen Führer zur Verfügung stellen, um dich ihre Mildtätigkeit zu lehren. Es gibt keinen einzigen Gedanken auf der ganzen Welt, der zu irgendeinem Verständnis der Gesetze, denen sie nachfolgt, führte noch des Gedankens, den sie widerspiegelt. Sie ist der Welt so fremd wie deine eigene Wirklichkeit. Und dennoch verbindet sie deinen Geist mit der Wirklichkeit in dir.

14. Heute üben wir wahre Vergebung, damit die Zeit der Verbindung nicht mehr aufgeschoben werde. Denn wir möchten in Freiheit und in Frieden unserer Wirklichkeit begegnen. Unsere Übung wird zu den Fußstapfen, welche den Weg erhellen für alle unsere Brüder, die uns zur Wirklichkeit nachfolgen werden, die wir mit ihnen teilen. Damit dies vollbracht werde, lass uns heute zweimal eine Viertelstunde dafür geben und sie mit dem Führer verbringen, der die Bedeutung der Vergebung versteht und uns gesandt ward, um sie uns zu lehren. Wir wollen ihn bitten:

Lass mich die Vergebung wahrnehmen, wie sie ist.

15. Wähle dann einen Bruder nach seiner Anweisung aus, und zähle seine »Sünden« eine nach der andern auf, so wie sie dir einfallen. Achte darauf, bei keiner davon zu verweilen, sondern werde dir darüber klar, dass du seine »Vergehen« lediglich dazu benutzt, die Welt von allen Ideen der Sünde zu erlösen. Erwäge kurz all die bösen Dinge, die du über ihn dachtest, und frage dich jedes Mal: »Würde ich mich dafür verurteilen, das getan zu haben?«

16. Lass ihn befreit sein von allen Gedanken, die du von der Sünde in ihm hattest. Nun bist du vorbereitet für die Freiheit. Wenn du bis jetzt bereitwillig und ehrlich geübt hast, wirst du allmählich ein Hochheben, ein Leichterwerden des Gewichts auf deiner Brust, ein tiefes und bestimmtes Gefühl der Erleichterung verspüren. Die Zeit, die dir verbleibt, solltest du darauf verwenden, das Entrinnen aus all den schweren Ketten zu erleben, die du deinem Bruder aufzuerlegen suchtest, die aber dir selbst auferlegt gewesen sind.

17. Vergebung sollte den ganzen Tag hindurch geübt werden, denn es wird noch immer viele Male geben, bei denen du ihre Bedeutung vergisst und dich selbst angreifst. Wenn dies geschieht, erlaube deinem Geist, durch diese Illusion hindurchzusehen, indem du dir sagst:

Lass mich die Vergebung wahrnehmen, wie sie ist. Würde ich mich dessen anklagen? Ich will mir diese Kette nicht anlegen.

Bei allem, was du tust, denke an dies:

Niemand wird allein gekreuzigt, und niemand kann allein eingehen in den Himmel.

Sattyama

Zitat:
Wenn ich mich verteidige, werde ich angegriffen.

1. Wer würde sich verteidigen, wenn er nicht dächte, dass er angegriffen würde, dass der Angriff wirklich wäre und seine Verteidigung ihn retten könnte? Und hierin liegt die Torheit der Abwehr: Sie gibt den Illusionen Wirklichkeit und versucht dann, mit ihnen umzugehen, als seien sie wirklich. Sie häuft Illusionen über Illusionen und macht Berichtigung so doppelt schwierig. Genau das tust du, wenn du versuchst, die Zukunft zu planen, die Vergangenheit wiederaufleben zu lassen oder die Gegenwart nach deinen Wünschen zu organisieren.

2. Du operierst aus der Überzeugung, dass du dich schützen musst vor dem, was geschieht, weil es unweigerlich enthält, was dich bedroht. Ein Gefühl der Bedrohung ist die Anerkennung einer innewohnenden Schwäche, die Überzeugung, dass es eine Gefahr gibt, die die Macht hat, dich zu angemessener Verteidigung aufzufordern. Die Welt gründet auf dieser wahnsinnigen Überzeugung. Und all ihre Strukturen, all ihre Gedanken und Zweifel, ihre Strafen und schweren Geschütze, ihre juristischen Definitionen und Gesetze, ihre Ethik und ihre Anführer und Götter, sie alle dienen nur dazu, ihr Gefühl der Bedrohung zu erhalten. Denn niemand geht in einer Rüstung durch die Welt, dem nicht der Schrecken tief im Herzen sitzt.

3. Abwehr ist beängstigend. Sie stammt aus der Angst, und sie vermehrt die Angst mit jeder Abwehr. Du denkst, sie biete Sicherheit. Doch spricht sie von Angst, der Wirklichkeit verliehen ist, und von gerechtfertigtem Schrecken. Ist es nicht eigenartig, dass du nicht innehältst, um zu fragen, was du verteidigst und wie und gegen wen, während du deine Pläne ausarbeitest und deinen Panzer dicker und deine Schlösser fester machst?

4. Lass uns zuerst betrachten, was du verteidigst. Es muss etwas sein, was sehr schwach und leicht anzugreifen ist. Es muss etwas sein, was leicht zur Beute wird, was nicht fähig ist, sich zu schützen, und deiner Verteidigung bedarf. Was außer dem Körper hat eine solche Gebrechlichkeit, dass ständige Sorge und wachsame, tiefe Anteilnahme vonnöten sind, um sein kleines Leben zu beschützen? Was außer dem Körper taumelt und muss daran scheitern, dem Sohn Gottes als würdiger Gastgeber zu dienen?

5. Und dennoch ist es nicht der Körper, der Angst haben oder ein Ding der Angst sein kann. Er hat keine Bedürfnisse außer denen, die du ihm zuschreibst. Er braucht keine komplizierten Verteidigungsstrukturen, keine gesundheitsfördernde Medizin, keine Pflege und überhaupt keinerlei Sorge. Verteidige sein Leben oder gib ihm Gaben, um ihn schön, oder Mauern, um ihn sicher zu machen, und du sagst nichts anderes, als dass dein Zuhause dem Dieb der Zeit offensteht, verweslich und zerfallend ist und so unsicher, dass es mit deinem eigenen Leben beschützt werden muss.

6. Ist dieses Bild nicht Furcht erregend? Kannst du in Frieden sein mit einer solchen Vorstellung von deinem Zuhause? Was aber hat den Körper mit dem Recht ausgestattet, dir so zu dienen, wenn nicht deine eigene Überzeugung? Es ist dein Geist, der dem Körper alle Funktionen gab, die du in ihm siehst, und der seinen Wert weit höher als ein kleines Häuflein Staub und Wasser festsetzte. Wer wollte etwas verteidigen, was er als das erkennen würde?

7. Der Körper bedarf keiner Verteidigung. Das kann man gar nicht oft genug betonen. Er wird stark und gesund sein, wenn der Geist ihn nicht missbraucht, indem er ihm Rollen zuweist, die er nicht erfüllen kann, oder Zwecke, die jenseits seines Bereiches liegen, oder hochfliegende Ziele, die er nicht erreichen kann. Solche Versuche, lächerlich, aber zutiefst lieb und teuer, sind die Quellen der vielen verrückten Angriffe, die du gegen ihn richtest. Denn er scheint deine Hoffnungen, deine Bedürfnisse, deine Wertvorstellungen und deine Träume zu enttäuschen.

8. Das »Selbst«, das Schutz braucht, ist nicht wirklich. Der Körper, wertlos und kaum der geringsten Verteidigung wert, braucht bloß als völlig getrennt von dir wahrgenommen zu werden, und er wird zu einem gesunden, dienstwilligen Instrument, durch welches der Geist wirken kann, bis seine Nützlichkeit vorüber ist. Wer würde ihn behalten wollen, wenn seine Nützlichkeit vorbei ist?

9. Verteidige den Körper, und du greifst deinen Geist an. Denn du siehst diejenigen Fehler, Schwächen, Grenzen und Mängel in ihm, vor denen, wie du glaubst, der Körper gerettet werden muss. Du wirst den Geist nicht als separat von körperlichen Befindlichkeiten sehen. Und du wirst dem Körper all den Schmerz auferlegen, der von der Vorstellung kommt, der Geist sei begrenzt, fragil, getrennt von jedem anderen Geist und separat von seiner Quelle.

10. Dies sind die Gedanken, die der Heilung bedürfen, und der Körper wird mit Gesundheit reagieren, wenn sie berichtigt und durch die Wahrheit ersetzt worden sind. Das ist die einzige wirkliche Verteidigung des Körpers. Doch suchst du hier nach seiner Verteidigung? Du bietest ihm Schutz von einer Art an, aus der er überhaupt keinen Nutzen zieht, sondern die bloß deine Geistesqual verstärkt. Du heilst nicht, sondern nimmst bloß die Hoffnung auf Heilung weg, denn du siehst nicht, wo die Hoffnung liegen muss, wenn sie bedeutungsvoll sein soll.

11. Ein geheilter Geist plant nicht. Er führt die Pläne aus, die er empfängt, indem er auf die Weisheit hört, die nicht die seine ist. Er wartet, bis er unterwiesen wird, was er tun soll, und geht dann hin und tut es. Er verlässt sich in nichts auf sich selbst außer auf seine Eignung, die Pläne zu erfüllen, die ihm zugewiesen wurden. Er ist in der Gewissheit sicher, dass Hindernisse seinen Fortschritt nicht hemmen können im Erreichen eines jedes Zieles, das dem höheren Plan dient, der zum Besten aller aufgestellt worden ist.

12. Ein geheilter Geist ist von der Überzeugung befreit, dass er planen muss, obschon er nicht wissen kann, welches das beste Resultat ist, durch welche Mittel es erreicht wird, noch wie er das Problem erkennen kann, zu dessen Lösung der Plan aufgestellt ist. Er muss den Körper in seinen Plänen missbrauchen, bis er begreift, dass es sich so verhält. Wenn er jedoch dies als wahr akzeptiert hat, ist er geheilt und lässt den Körper los.

13. Den Körper für die Pläne zu versklaven, die der ungeheilte Geist entwirft, um sich zu erlösen, muss den Körper krank machen. Er ist nicht frei, das Hilfsmittel in einem Plan zu sein, der weit über seinen eigenen Schutz hinausgeht und der seinen Dienst für eine kleine Weile braucht. In dieser Eigenschaft ist seine Gesundheit gesichert. Denn alles, was der Geist dafür einsetzt, wird tadellos funktionieren und mit der Stärke, die ihm gegeben worden ist und nicht versagen kann.

14. Es ist vielleicht nicht einfach, wahrzunehmen, dass von dir selber aufgestellte Pläne nur Abwehrmechanismen sind mit dem Zweck, den zu erfüllen sie allesamt gemacht sind. Sie sind das Mittel, wodurch ein angsterfüllter Geist seinen eigenen Schutz übernehmen will, auf Kosten der Wahrheit. Das ist in einigen Formen, in denen solche Selbsttäuschungen auftreten können, nicht schwer zu merken, wo die Verleugnung der Wirklichkeit sehr offensichtlich ist. Doch Planen wird nicht oft als eine Abwehr wahrgenommen.

15. Der Geist, der sich damit befasst, für sich selbst zu planen, ist damit beschäftigt, Kontrolle über zukünftiges Geschehen aufzubauen. Er glaubt nicht, dass für ihn gesorgt sein wird, wenn er nicht seine eigenen Vorkehrungen trifft. Bei der Zeit betont der Geist die Zukunft, die durch Lernen und Erfahrungen aus vergangenen Ereignissen und früheren Überzeugungen unter Kontrolle gehalten werden soll. Er übersieht die Gegenwart, denn er ruht auf der Idee, die Vergangenheit habe genug gelehrt, um den Geist seinen zukünftigen Kurs bestimmen zu lassen.

16. So lehnt der Geist, der plant, es ab, Veränderungen zuzulassen. Was er zuvor gelernt hat, wird zur Grundlage seiner zukünftigen Ziele. Seine vergangene Erfahrung lenkt seine Wahl dessen, was geschehen wird. Und er sieht nicht, dass hier und jetzt alles ist, was er braucht, um eine Zukunft zu garantieren, die völlig anders ist als die Vergangenheit, ohne Fortbestehen irgendwelcher alter Ideen und kranker Überzeugungen. Voraussicht spielt gar keine Rolle, denn gegenwärtige Zuversicht weist den Weg.

17. Abwehrmechanismen sind die Pläne, die du gegen die Wahrheit aufzustellen übernimmst. Ihr Ziel ist, auszusuchen, was du gutheißt, und das außer Acht zu lassen, was du mit deinen Überzeugungen über deine Wirklichkeit für unvereinbar hältst. Was jedoch übrig bleibt, das ist fürwahr bedeutungslos. Denn es ist deine Wirklichkeit, die die »Bedrohung« ist, welche deine Abwehrmechanismen angreifen, verschleiern, auseinandernehmen und kreuzigen möchten.

18. Was könntest du nicht akzeptieren, wenn du nur erkennen würdest, dass alles, was geschieht, alle Ereignisse, vergangen, gegenwärtig und zukünftig, sanft geplant sind von dem einen, dessen einzige Zielsetzung dein Bestes ist? Vielleicht hast du seinen Plan missverstanden, denn er würde dir niemals Schmerz anbieten. Aber deine Abwehrmechanismen haben dich seinen liebenden Segen nicht sehen lassen, der in jedem deiner Schritte leuchtete, den du je getan hast. Während du Todespläne schmiedetest, führte er dich sanft zum ewigen Leben.

19. Dein gegenwärtiges Vertrauen in ihn ist die Abwehr, die eine ungestörte Zukunft verspricht, ohne eine Spur von Kummer und mit einer Freude, die sich ständig mehrt, während dieses Leben zu einem heiligen Augenblick wird, der in die Zeit gesetzt ist, jedoch nur die Unsterblichkeit beachtet. Lass keine Abwehr außer deinem gegenwärtigen Vertrauen die Zukunft lenken, und dieses Leben wird zu einer bedeutungsvollen Begegnung mit der Wahrheit, die nur durch deine Abwehr verborgen wird.

20. Ohne Abwehr wirst du zu einem Licht, das der Himmel dankbar als sein Eigen anerkennt. Und es wird dich weiterführen auf Wegen, die für dein Glück bestimmt sind, dem uralten Plan gemäß, der anfing, als die Zeit geboren wurde. Diejenigen, die dir folgen, werden ihr Licht mit dem deinen verbinden, und es wird gemehrt, bis die ganze Welt mit Freude erhellt ist. Und freudig werden unsere Brüder ihre hinderlichen Abwehrmechanismen weglegen, die ihnen nichts nützten und nur Angst und Schrecken bringen konnten.

21. Heute wollen wir uns mit gegenwärtiger Zuversicht freuen auf jene Zeit, denn das ist Teil dessen, was für uns geplant war. Wir werden sicher sein, dass alles, was wir brauchen, uns gegeben ist, um dieses heute zu erreichen. Wir machen keine Pläne, wie es geschehen wird, sondern es wird uns klar, dass unsere Wehrlosigkeit das Einzige ist, was erforderlich ist, damit die Wahrheit mit Gewissheit in unserem Geist aufdämmert.

22. Fünfzehn Minuten lang erholen wir uns zweimal heute von sinnlosem Planen und von jedem Gedanken, der die Wahrheit daran hindert, in unseren Geist einzukehren. Heute wollen wir empfangen anstatt planen, damit wir geben mögen, statt zu organisieren. Und uns wird wahrhaft gegeben, wenn wir sagen:

Wenn ich mich verteidige, werde ich angegriffen. In der Wehrlosigkeit aber werde ich stark sein, und ich werde lernen, was meine Abwehr verbirgt.

23. Nur das. Wenn Pläne zu machen sind, werden sie dir mitgeteilt werden. Sie mögen nicht die Pläne sein, von denen du dachtest, sie seien nötig, noch fürwahr die Antworten auf die Probleme, mit denen du dich konfrontiert zu sehen glaubtest. Sie sind jedoch Antworten auf eine andere Art von Frage, die noch ohne Antwort bleibt, jedoch einer Antwort bedarf, bis die Antwort endlich zu dir kommt.

24. Alle deine Abwehrmechanismen zielten darauf ab, nicht zu empfangen, was du heute empfangen wirst. Und im Licht und in der Freude einfachen Vertrauens wirst du dich nur fragen, warum du je gemeint hast, dass du vor der Befreiung verteidigt werden musst. Der Himmel fordert nichts. Die Hölle ist es, die zügellose Opferforderungen aufstellt. Du gibst nichts auf in diesen Zeiten heute, wenn du wehrlos vor deinen Schöpfer trittst, so wie du wirklich bist.

25. Er hat sich an dich erinnert. Heute wollen wir uns an ihn erinnern. Denn dieses ist die Osterzeit in deiner Erlösung. Und du erhebst dich wieder von dem, was scheinbarer Tod und Hoffnungslosigkeit war. Jetzt ist das Licht der Hoffnung in dir wiedergeboren, denn jetzt kommst du ohne Abwehr, um die Rolle für dich innerhalb von Gottes Plan zu lernen. Welch kleine Pläne oder magische Überzeugungen können jetzt noch von Wert sein, wenn du deine Funktion von der Stimme für Gott selbst empfangen hast?

26. Versuche nicht, diesen Tag so zu gestalten, wie du glaubst, er würde dir den größten Nutzen bringen. Denn du kannst dir all das Glück gar nicht vorstellen, das ohne deine Planung zu dir kommt. Lerne heute. Und die ganze Welt wird diesen Riesenschritt mit dir tun und deine Ostern mit dir feiern. Erinnere dich tagsüber, wenn törichte kleine Dinge auftauchen, die eine Abwehrhaltung in dir erzeugen und dich in Versuchung führen, dich auf Pläneschmieden einzulassen, daran, dass dies ein besonderer Tag für das Lernen ist, und erkenne dies mit Folgendem an:

Dies ist meine Osterzeit. Und ich möchte sie heilig halten. Ich werde mich nicht verteidigen, weil der Sohn Gottes keine Abwehr braucht gegen die Wahrheit seiner Wirklichkeit.

Sattyama

Zitat:
Krankheit ist eine Abwehr gegen die Wahrheit.

1. Niemand kann heilen, es sei denn, er versteht, welchem Sinn und Zweck Krankheit zu dienen scheint. Denn dann versteht er ebenfalls, dass ihr Sinn und Zweck keine Bedeutung hat. Da sie ursachlos ist und keinerlei bedeutungsvolle Absicht hat, kann sie überhaupt nicht sein. Wenn dies gesehen wird, erfolgt die Heilung automatisch. Sie löst diese bedeutungslose Illusion durch den gleichen Ansatz auf, der sie alle zur Wahrheit trägt und sie einfach dort lässt, um zu vergehen.

2. Krankheit ist kein Zufall. Wie alle Abwehrmechanismen ist sie eine wahnsinnige Einrichtung zur Selbsttäuschung. Und wie alle übrigen bezweckt sie, die Wirklichkeit zu verbergen, sie anzugreifen, zu verändern, sie töricht zu machen, zu verzerren, zu verdrehen oder zu einem kleinen Häufchen nicht zusammengesetzter Teile zu reduzieren. Das Ziel aller Abwehrmechanismen ist, zu verhindern, dass die Wahrheit ganz ist. Die Teile werden so gesehen, als sei jeder von ihnen in sich ganz.

3. Abwehrmechanismen sind nicht unbeabsichtigt, noch werden sie ohne Bewusstsein hervorgebracht. Sie sind geheime Zauberstäbe, die du schwingst, wenn die Wahrheit das, was du glaubst, zu bedrohen scheint. Sie scheinen nur der Geschwindigkeit wegen unbewusst zu sein, mit der du dich entschließt, sie zu benutzen. In der Sekunde oder sogar weniger, in der die Wahl getroffen wird, begreifst du ganz genau, was du zu tun versuchst, und dann gehst du dazu über, zu denken, es sei getan.

4. Wer, wenn nicht du selbst, bewertet eine Bedrohung, beschließt, dass Entrinnen nötig ist, und errichtet eine Reihe von Abwehrmechanismen, um die Bedrohung zu verringern, die als wirklich beurteilt wurde? Das alles kann nicht unbewusst geschehen. Nach den Erfordernissen deines eigenen Planes jedoch musst du danach vergessen, dass du ihn gemacht hast, damit er außerhalb deiner eigenen Intention zu sein scheint, ein Geschehen außerhalb deines Geisteszustands, ein Ergebnis, das eine reale Wirkung auf dich hat, statt durch dich selbst bewirkt zu sein.

5. Gerade dieses schnelle Vergessen der Rolle, die du beim Erzeugen deiner »Wirklichkeit« spielst, macht es aus, dass deine Abwehrmechanismen jenseits deiner eigenen Kontrolle zu sein scheinen. Doch an das, was du vergessen hast, kannst du dich wieder erinnern, vorausgesetzt, du bist willens, die Entscheidung zu überdenken, die durch Vergessen doppelt abgeschirmt ist. Dass du dich nicht erinnerst, ist nur das Zeichen, dass diese Entscheidung immer noch in Kraft ist, was deine Wünsche angeht. Sieh das nicht fälschlich als Tatsache an. Abwehrmechanismen müssen Tatsachen unkenntlich machen. Darauf zielen sie ab, und genau das tun sie.

6. Jede Abwehr nimmt Fragmente aus dem Ganzen, setzt sie zusammen ohne Rücksicht auf alle ihre wahren Beziehungen und baut so Illusionen eines Ganzen auf, das nicht vorhanden ist. Dieser Vorgang ist es, der die Bedrohung schafft, und nicht irgendein Ergebnis, das vielleicht daraus entsteht. Wenn Teile dem Ganzen entrissen, als separat und als ein Ganzes in sich selbst gesehen werden, dann werden sie Symbole, die für den Angriff auf das Ganze stehen, in ihrer Wirkung Erfolg zeitigen und nie wieder als ganz gesehen werden können. Dabei hast du vergessen, dass sie nur für deine eigene Entscheidung dessen stehen, was wirklich sein soll, um den Platz dessen einzunehmen, was wirklich ist.

7. Krankheit ist eine Entscheidung. Sie ist nicht ein Ding, das dir geschieht, völlig ungebeten, etwas, was dich schwächt und was dir Leiden bringt. Sie ist eine Entscheidung, die du triffst, ein Plan, den du entwirfst, wenn die Wahrheit einen Augenblick lang in deinem eigenen irregeführten Geist aufsteigt und deine ganze Welt zu wanken scheint und sich anschickt zu zerfallen. Jetzt bist du krank, damit die Wahrheit weggehen möge und deine Einrichtungen nicht länger bedrohe.

8. Wie, glaubst du, dass Krankheit es vermöchte, dich von der Wahrheit abzuschirmen? Weil sie beweist, dass der Körper nicht von dir getrennt ist, also musst du von der Wahrheit getrennt sein. Du leidest Schmerz, weil dein Körper das tut, und in diesem Schmerz wirst du eins mit ihm gemacht. So wird deine »wahre« Identität bewahrt, und der sonderbare, quälende Gedanke, du könntest etwas jenseits dieses kleinen Häufchens Staubes sein, wird zum Schweigen gebracht und beschwichtigt. Denn sieh, dieser Staub kann dich leiden machen, deine Glieder verrenken und dein Herz anhalten, kann dir befehlen, dass du stirbst und aufhörst zu sein.

9. So ist der Körper stärker als die Wahrheit, die darum bittet, dass du lebest, aber deine Wahl, zu sterben, nicht überwinden kann. Und somit ist der Körper mächtiger als das immer währende Leben, der Himmel fragiler als die Hölle, und dem Vorhaben Gottes zur Erlösung seines Sohnes widersetzt eine Entscheidung sich, die stärker als sein Wille ist. Sein Sohn ist Staub, der Vater unvollständig, und das Chaos sitzt triumphierend auf seinem Thron.

10. Solcherart ist deine Planung zu deiner eigenen Verteidigung. Und du glaubst, der Himmel erzittere vor solch verrückten Angriffen wie diesen und Gott werde geblendet von deinen Illusionen, die Wahrheit zu Lügen verdreht und das ganze Universum zum Sklaven gemacht von Gesetzen, die deine Abwehrmechanismen ihm auferlegen. Wer aber glaubt an Illusionen außer dem, der sie ersonnen hat? Wer sonst kann sie sehen und auf sie reagieren, als seien sie die Wahrheit?

11. Gott kennt nicht deine Pläne, seinen Willen zu verändern. Das Universum schenkt den Gesetzen weiterhin keine Beachtung, durch welche du es zu beherrschen dachtest. Und der Himmel hat sich der Hölle nicht gebeugt noch das Leben dem Tod. Du kannst dich nur dazu entscheiden, zu denken, dass du stirbst oder an Krankheit leidest oder die Wahrheit in irgendeiner Art verzerrst. Das, was erschaffen ist, ist von dem allem unabhängig. Abwehrmechanismen sind Pläne, das zu besiegen, was nicht angegriffen werden kann. Was unveränderlich ist, kann sich nicht verändern. Und was gänzlich sündenlos ist, kann nicht sündigen.

12. Das ist die schlichte Wahrheit. Sie appelliert weder an Macht noch an Triumph. Sie befiehlt keinen Gehorsam, noch sucht sie zu beweisen, wie jämmerlich und vergeblich deine Versuche sind, Abwehrmechanismen zu planen, die sie verändern würden. Die Wahrheit will dir lediglich Glück schenken, denn dergestalt ist ihr Zweck. Vielleicht seufzt sie ein wenig, wenn du ihre Gaben wegwirfst, und dennoch weiß sie mit vollkommener Gewissheit, dass das, was Gott für dich will, empfangen werden muss.

13. Ebendiese Tatsache zeigt auf, dass die Zeit eine Illusion ist. Denn die Zeit bringt dich auf den Gedanken, dass das, was Gott dir gab, gerade jetzt nicht die Wahrheit ist, wie sie es unausweichlich ist. Die Gedanken Gottes sind völlig unabhängig von der Zeit. Denn die Zeit ist bloß eine weitere bedeutungslose Abwehr, die du gegen die Wahrheit gemacht hast. Doch was er will, ist da, und du bist nach wie vor, wie er dich schuf.

14. Die Wahrheit hat eine Macht, die jede Abwehr bei weitem übersteigt, denn Illusionen können nicht bestehen bleiben, wo der Wahrheit Einlass gewährt worden ist. Und sie kommt zu jedem Geist, der seine Waffen niederlegt und aufhört, mit der Torheit zu spielen. Sie wird zu jeder Zeit gefunden – heute, wenn du beschließen willst zu üben, der Wahrheit das Willkommen zu entbieten.

15. Dies ist heute unser Ziel. Und wir wollen zweimal eine Viertelstunde für die Bitte an die Wahrheit geben, zu uns zu kommen und uns zu befreien. Und die Wahrheit wird kommen, denn sie war nie von uns getrennt. Sie wartet lediglich auf ebendie Einladung, die wir heute geben. Wir führen sie mit einem Heilungsgebet ein, um uns zu helfen, uns über unsere Abwehrhaltung zu erheben und die Wahrheit so sein zu lassen, wie sie immer war:

Krankheit ist eine Abwehr gegen die Wahrheit. Ich will die Wahrheit dessen, was ich bin, annehmen und meinen Geist heute ganz und gar heilen lassen.

16. Heilung wird sich blitzschnell in deinem offenen Geist verbreiten, während der Frieden und die Wahrheit sich erheben, um den Platz von Krieg und nichtigen Einbildungen einzunehmen. Da wird es keine dunklen Ecken geben, die die Krankheit verbergen und vor dem Licht der Wahrheit verteidigt halten kann. Es werden weder schemenhafte Figuren aus deinen Träumen in deinem Geist mehr übrigbleiben noch ihr verschleiertes und bedeutungsloses Trachten nach Doppelzwecken, die im Wahn gesucht werden. Er wird geheilt sein von all den krankhaften Wünschen, denen zu gehorchen er den Körper zu ermächtigen versuchte.

17. Jetzt ist der Körper geheilt, weil die Quelle der Krankheit der Linderung geöffnet wurde. Und du wirst aus dem Folgenden ersehen, dass du richtig geübt hast: Der Körper sollte gar nicht fühlen. Wenn du erfolgreich warst, dann wird keine Empfindung da sein, dich schlecht oder dich wohl zu fühlen, von Schmerz oder von Lust. Im Geist ist überhaupt keine Reaktion auf das, was der Körper tut. Seine Nützlichkeit bleibt übrig, sonst nichts.

18. Vielleicht wird dir nicht klar, dass dies die Grenzen aufhebt, die du dem Körper auferlegtest durch die Zwecke, die du ihm gegeben hattest. Werden diese weggelegt, so wird des Körpers Stärke stets genügen, um allen wahrhaft nützlichen Zwecken zu dienen. Für des Körpers Gesundheit besteht vollkommene Gewähr, weil er nicht durch die Zeit, das Wetter oder Müdigkeit, durch Essen oder Trinken oder irgendwelche Gesetze begrenzt ist, denen du ihn vordem dienen hießest. Du brauchst jetzt nichts mehr zu tun, um ihn gesund zu machen, denn Krankheit ist unmöglich geworden.

19. Doch dieser Schutz muss durch sorgsame Wachsamkeit erhalten werden. Wenn du zulässt, dass dein Geist Angriffsgedanken hegt, dem Urteilen nachgibt oder Pläne gegen zukünftige Ungewissheiten schmiedet, dann hast du dich wieder falsch eingeordnet und eine körperliche Identität gemacht, die den Körper angreift, denn der Geist ist krank.

20. Behebe dies augenblicklich, sollte es geschehen, indem du nicht zulässt, dass deine Abwehrhaltung dich noch länger verletzt. Lasse dich nicht bezüglich dessen verwirren, was geheilt werden muss, sondern sage dir:

Ich habe vergessen, was ich wirklich bin, denn ich habe meinen Körper für mich selbst gehalten. Krankheit ist eine Abwehr gegen die Wahrheit. Ich aber bin kein Körper. Und mein Geist kann nicht angreifen. Also kann ich nicht krank sein.

Sattyama

Zitat:
Wenn ich geheilt bin, bin ich nicht allein geheilt.

1. Der heutige Gedanke bleibt der Hauptgedanke, auf dem Erlösung ruht. Denn Heilung ist das Gegenteil aller Ideen der Welt, die sich mit Krankheit und separaten Zuständen befassen. Krankheit ist ein Rückzug von anderen und ein Sichverschließen vor der Verbindung. Sie wird zu einer Tür, die hinter einem separaten Selbst zufällt und es isoliert hält und allein.

2. Krankheit ist Isolation. Denn sie scheint ein Selbst von allen andern getrennt zu halten, um zu erleiden, was die anderen nicht fühlen. Sie gibt dem Körper die endgültige Macht, der Trennung Wirklichkeit zu verleihen und den Geist in Einzelhaft zu lassen, abgespalten und in Stücken gehalten durch eine massive Mauer erkrankten Fleisches, die er nicht überwinden kann.

3. Die Welt gehorcht den Gesetzen, denen die Krankheit dient, Heilung jedoch wirkt unabhängig von ihnen. Es ist unmöglich, dass irgendjemand allein geheilt wird. In der Krankheit muss er getrennt und separat sein. Heilung jedoch ist seine eigene Entscheidung, wieder eins zu sein und sein Selbst mit allen seinen Teilen, unversehrt und von Angriff unberührt, zu akzeptieren. In der Krankheit scheint sein Selbst zerstückelt zu sein und ohne jene Einheit, die ihm Leben gibt. Heilung jedoch ist vollbracht, wenn er sieht, dass der Körper keine Macht hat, das universelle Einssein von Gottes Sohn anzugreifen.

4. Krankheit möchte beweisen, dass Lügen die Wahrheit sein müssen. Die Heilung aber zeigt auf, dass die Wahrheit wahr ist. Die Trennung, die die Krankheit auferlegt, hat niemals wirklich stattgefunden. Geheilt werden heißt lediglich, das anzunehmen, was immer die schlichte Wahrheit war und immer genauso bleiben wird, wie es seit je gewesen ist. Doch muss den Augen, die Illusionen gewohnt sind, gezeigt werden, dass das, worauf sie schauen, falsch ist. Daher muss Heilung, deren die Wahrheit nie bedarf, aufzeigen, dass Krankheit nicht wirklich ist.

5. Heilung könnte daher als Gegentraum bezeichnet werden, der den Traum von Krankheit im Namen der Wahrheit auslöscht, aber nicht in der Wahrheit selbst. Genauso wie Vergebung alle Sünden übersieht, die nie vollbracht worden sind, entfernt Heilung nur Illusionen, die nie geschehen sind. Ebenso wie die wirkliche Welt aufgehen wird, um an die Stelle dessen zu treten, was überhaupt niemals gewesen ist, bietet die Heilung lediglich Rückerstattung an anstelle eingebildeter Zustände und falscher Ideen, die von Träumen zu Bildern der Wahrheit ausgeschmückt werden.

6. Doch glaube nicht, dass Heilung deiner Funktion hier unwürdig sei. Denn der Antichrist wird mächtiger als Christus für die, die träumen, die Welt sei wirklich. Der Körper scheint solider und stabiler als der Geist zu sein. Und Liebe wird zu einem Traum, während Angst die einzige Wirklichkeit bleibt, die gesehen, gerechtfertigt und ganz verstanden werden kann.

7. Ebenso wie die Vergebung jede Sünde hinwegleuchtet und die wirkliche Welt den Platz dessen einnehmen wird, was du gemacht hast, so muss die Heilung die Phantasien von Krankheit ersetzen, die du vor die schlichte Wahrheit hältst. Wenn gesehen wurde, wie Krankheit verschwindet, trotz aller Gesetze, die besagen, dass sie nicht anders als wirklich sein könne, dann sind die Fragen beantwortet worden. Und die Gesetze können nicht länger hochgehalten oder befolgt werden.

8. Heilung ist Freiheit. Denn sie zeigt auf, dass Träume nicht gegen die Wahrheit obsiegen werden. Heilung wird mit anderen geteilt. Und diese Eigenschaft beweist, dass andere Gesetze als jene, die besagen, dass Krankheit unvermeidlich ist, machtvoller sind als ihre krankhaften Gegenteile. Heilung ist Stärke. Denn durch ihre sanfte Hand wird Schwäche überwunden, und der Geist, der in einem Körper eingemauert war, ist frei, sich mit andern zu verbinden, um immerdar stark zu sein.

9. Heilung, Vergebung und der frohe Tausch der ganzen Welt des Kummers gegen eine Welt, in welche Traurigkeit keinen Einlass finden kann, das sind die Mittel, mit denen der Heilige Geist dich eindringlich bittet, ihm zu folgen. Seine gütigen Lektionen lehren dich, wie leicht die Erlösung dein sein kann, wie wenig du zu üben brauchst, damit seine Gesetze diejenigen ersetzen, die du gemacht hast, um ein Gefangener des Todes zu bleiben. Sein Leben wird zu deinem eigenen, wenn du die kleine Hilfe ausdehnst, die er von dir erbittet, während er dich von allem, was dir je Schmerz bereitete, befreit.

10. Und indem du dich heilen lässt, siehst du, wie alle, die dich umgeben oder die dir in den Sinn kommen oder die du berührst, oder jene, die keinen Kontakt mit dir zu haben scheinen, mit dir zusammen geheilt werden. Vielleicht wirst du sie weder alle wiedererkennen noch bemerken, wie groß dein Anerbieten an die ganze Welt ist, wenn du die Heilung zu dir kommen lässt. Doch wirst du nie allein geheilt. Und Legionen über Legionen werden die Gabe empfangen, die du empfängst, wenn du geheilt wirst.

11. Diejenigen, die geheilt sind, werden zu den Werkzeugen der Heilung. Und keine Zeit vergeht zwischen dem Augenblick, in dem sie geheilt werden, und der ganzen Gnade der Heilung, die zu schenken ihnen gegeben ist. Was Gott entgegengesetzt ist, das existiert nicht, und wer es nicht in seinen Geist annimmt, der wird zu einem Hafen, wo die Erschöpften bleiben können, um zu rasten. Denn hier wird Wahrheit zuteil, und hier werden alle Illusionen der Wahrheit überbracht.

12. Möchtest du dem Willen Gottes nicht Zuflucht bieten? Du lädst nur dein Selbst ein, zu Hause zu sein. Kann diese Einladung denn abgelehnt werden? Bitte darum, dass das Unausweichliche geschieht, und du wirst niemals scheitern. Die andere Wahlmöglichkeit ist nur die, darum zu bitten, dass das sei, was nicht sein kann, und dies kann nicht gelingen. Heute bitten wir darum, dass nur die Wahrheit unseren Geist beschäftige, dass Gedanken der Heilung an diesem Tag von dem, was geheilt ist, zu dem, was noch zu heilen ist, ausgehen mögen, in dem Bewusstsein, dass beides als eins eintreten wird.

13. Wir wollen uns jedes Mal, wenn die volle Stunde schlägt, daran erinnern, dass es unsere Funktion ist, unseren Geist heilen zu lassen, damit wir Heilung in die Welt tragen, indem wir Fluch gegen Segen, Schmerz gegen Freude und Trennung gegen den Frieden Gottes austauschen. Ist eine Minute jede Stunde es nicht wert, dafür geschenkt zu werden, um eine Gabe wie diese zu empfangen? Ist eine kleine Weile nicht ein geringer Preis, den du für die Gabe von allem anzubieten hast?

14. Doch müssen wir auf eine solche Gabe vorbereitet sein. So wollen wir den Tag mit Folgendem beginnen und diesen Gedanken zehn Minuten widmen, mit denen wir auch heute Abend schließen werden:

Wenn ich geheilt bin, bin ich nicht allein geheilt. Ich möchte meine Heilung teilen mit der Welt, damit Krankheit aus dem Geist von Gottes einem Sohn verbannt sein möge, der mein einziges Selbst ist.

15. Lass Heilung durch dich sein an ebendiesem Tag. Und während du in Schweigen ruhst, sei bereit, so zu geben, wie du empfängst, um das nur zu bewahren, was du gibst, und um das Wort Gottes zu empfangen, damit es an die Stelle all der törichten, jemals eingebildeten Gedanken trete. Jetzt kommen wir zusammen, um alles, was krank war, gesund zu machen und Segen anzubieten, wo einst Angriff war. Auch wollen wir diese Funktion nicht in Vergessenheit geraten lassen, wenn Stunde um Stunde des Tages verstreicht, und uns mit diesem Gedanken an unseren Sinn und Zweck erinnern:

Wenn ich geheilt bin, bin ich nicht allein geheilt. Und ich möchte meine Brüder segnen, denn mit ihnen möchte ich geheilt werden, so wie sie mit mir geheilt werden.
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