PAЯADOXA

Normale Version: Ein Kurs in Wundern - Übungsbuch
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Sattyama

Zitat:
Der Himmel ist die Entscheidung, die ich treffen muss.

1. In dieser Welt ist der Himmel eine Wahl, weil wir hier glauben, es gebe Alternativen, zwischen denen wir wählen können. Wir meinen, alle Dinge hätten ein Gegenteil, und was wir wollen, wählen wir. Wenn der Himmel existiert, muss es auch eine Hölle geben, denn Widerspruch ist die Art und Weise, wie wir das machen, was wir wahrnehmen und wovon wir denken, es sei wirklich.

2. Die Schöpfung kennt kein Gegenteil. Doch hier gehört der Gegensatz zum »Wirklichsein«. Gerade diese merkwürdige Wahrnehmung der Wahrheit lässt die Wahl des Himmels als das gleiche erscheinen wie das Aufgeben der Hölle. Es ist nicht wirklich so. Was aber in der Schöpfung Gottes wahr ist, kann hier so lange keinen Einlass finden, bis es in irgendeiner Form sich spiegelt, die die Welt verstehen kann. Die Wahrheit kann nicht dorthin kommen, wo sie nur mit Angst wahrgenommen werden könnte. Denn dies wäre der Irrtum, die Wahrheit lasse sich den Illusionen überbringen. Widerstand macht die Wahrheit unwillkommen, und sie kann nicht kommen.

3. Wählen ist das offensichtliche Entrinnen aus dem, was wie Gegensätze erscheint. Eine Entscheidung lässt eines von miteinander in Konflikt stehenden Zielen zu jenem werden, dem Mühe und zeitlicher Aufwand gelten. Ohne Entscheidung ist die Zeit bloß verschwendet und die Mühe vergeudet. Sie wird aufgewendet, ohne etwas einzubringen, und die Zeit verstreicht ergebnislos. Da ist kein Empfinden von Gewinn, denn nichts wird erreicht und nichts gelernt.

4. Du musst daran erinnert werden, dass du glaubst, du sähest dich Tausenden von Wahlmöglichkeiten gegenüber, wo eigentlich nur eine einzige Wahl zu treffen ist. Und selbst diese scheint nur eine Wahl zu sein. Verwirre dich nicht mit all den Zweifeln, die Myriaden von Entscheidungen auslösen würden. Du triffst nur eine. Und wenn diese eine getroffen ist, wirst du wahrnehmen, dass es gar keine Wahl war. Denn die Wahrheit ist wahr, und nichts sonst ist wahr. Es gibt kein Gegenteil, das du stattdessen wählen könntest. Es gibt keinen Widerspruch zur Wahrheit.

5. Wählen hängt von Lernen ab. Und die Wahrheit kann nicht gelernt, sondern nur wiedererkannt werden. Im Wiedererkennen liegt, dass sie angenommen wird, und indem sie angenommen wird, wird sie erkannt. Doch die Erkenntnis liegt jenseits der Ziele, die wir im Rahmen dieses Kurses zu lehren suchen. Unsere Ziele sind Lehrziele, die du dadurch erreichst, dass du lernst, wie du sie erlangen kannst, was sie sind und was sie dir anbieten. Entscheidungen sind das Ergebnis deines Lernens, denn sie beruhen auf dem, was du als die Wahrheit über das, was du bist und was deine Bedürfnisse sein müssen, akzeptiert hast.

6. In dieser wahnsinnig komplizierten Welt scheint der Himmel die Form einer Wahlmöglichkeit anzunehmen, anstatt einfach zu sein, was er ist. Von allen Entscheidungen, die zu treffen du versucht hast, ist dies die einfachste, endgültigste und der Prototyp für alle übrigen, die eine, die sämtliche Entscheidungen festlegt. Wenn du die übrigen entscheiden könntest, bleibt diese eine dennoch ungelöst. Doch wenn du diese eine löst, dann sind die anderen mit ihr gelöst, denn sämtliche Entscheidungen verbergen, indem sie verschiedene Formen annehmen, nur diese eine. Hier ist die letzte und einzige Wahl, in der die Wahrheit akzeptiert oder verleugnet wird.

7. So beginnen wir denn heute damit, über die Wahl nachzudenken, bei der die Zeit uns helfen soll, denn dafür wurde sie gemacht. Das ist ihr heiliger Sinn und Zweck, nun umgewandelt aus der Intention, die du ihr gabst: dass sie ein Mittel sei, um aufzuzeigen, dass die Hölle wirklich ist, dass Hoffnung sich in Verzweiflung wandelt und das Leben selbst am Schluss vom Tode überwältigt werden muss. Im Tod allein werden die Gegensätze aufgelöst, denn Gegensätzlichkeit beenden heißt sterben. Somit muss die Erlösung als Tod gesehen werden, denn Leben wird als Konflikt gesehen. Den Konflikt aufzulösen heißt, auch dein Leben zu beenden.

8. Diese verrückten Überzeugungen können einen unbewussten Einfluss von großer Intensität erlangen und den Geist mit Schrecken und einer derart starken Angst umklammern, dass er seine Vorstellungen über seinen eigenen Schutz nicht aufgibt. Er muss gerettet werden vor der Erlösung, bedroht werden, um sicher zu sein, und magisch gegen die Wahrheit gewappnet werden. Und diese Entscheidungen werden unbewusst getroffen, um sie vor Störung sicher zu bewahren, getrennt von Fragen und Vernunft und Zweifel.

9. Der Himmel wird bewusst gewählt. Die Wahl kann nicht getroffen werden, solange die Alternativen nicht korrekt gesehen und verstanden werden. Alles, was in Schatten gehüllt ist, muss zum Verständnis hochgehoben werden, damit es noch einmal beurteilt wird, diesmal mit des Himmels Hilfe. Und alle Fehler beim Beurteilen, die der Geist zuvor gemacht hat, stehen der Berichtigung offen, während die Wahrheit sie als ursachlos entlässt. Jetzt sind sie ohne Wirkungen. Sie können nicht verborgen werden, weil ihre Nichtigkeit wahrgenommen wird.

10. Die bewusste Wahl des Himmels ist so sicher, wie es das Ende der Angst vor der Hölle ist, wenn sie von ihrem Schutzschild der Unbewusstheit weg und ans Licht gehoben wird. Wer kann sich entscheiden zwischen dem, was klar gesehen, und dem, was nicht wahrgenommen wird? Wem jedoch kann es misslingen, eine Wahl zwischen zwei Alternativen zu treffen, wenn nur die eine als wertvoll gesehen wird, die andere als ein durch und durch wertloses Ding, als bloß eingebildete Quelle von Schuld und Schmerz? Wer zögert, eine Wahl wie diese zu treffen? Und sollen wir zögern, die Wahl heute zu treffen?

11. Wir treffen die Wahl für den Himmel, wenn wir erwachen, und verbringen fünf Minuten damit, uns zu vergewissern, dass wir die eine Entscheidung getroffen haben, die vernünftig ist. Wir begreifen, dass wir eine bewusste Wahl treffen zwischen dem, was Existenz hat, und dem, was nichts anderes als nur die Erscheinung der Wahrheit hat. Sein Pseudosein, dem überbracht, was wirklich ist, ist fadenscheinig und im Licht durchsichtig. Es birgt jetzt keinen Schrecken mehr, denn was gewaltig, rachsüchtig und vor Hass erbarmungslos gemacht worden war, verlangt nach Dunkel, damit die Angst dort investiert werde. Jetzt wird es als bloßer törichter, belangloser Fehler erkannt.

12. Bevor wir heute Abend unsere Augen im Schlafe schließen, bekräftigen wir die Wahl, die wir jede dazwischenliegende Stunde getroffen haben, noch einmal. Und nun geben wir die letzten fünf Minuten, die wir heute wach sind, der Entscheidung hin, mit der wir aufgewacht sind. Mit dem Vergehen jeder Stunde haben wir in einer kurzen stillen Weile, die dem Erhalten der geistigen Gesundheit hingegeben war, noch einmal unsere Wahl erklärt. Und schließlich beenden wir den Tag mit Folgendem, indem wir anerkennen, dass wir nur das wählen, was wir wollen:

Der Himmel ist die Entscheidung, die ich treffen muss. Ich treffe sie jetzt und werde nicht anderen Geistes werden, weil er das Einzige ist, was ich will.

Sattyama

Zitat:
Ich will die Sühne für mich akzeptieren.

1. Hier ist das Ende der Wahl. Denn hier entscheiden wir, uns so zu akzeptieren, wie Gott uns schuf. Und was ist Wahl außer Ungewissheit dessen, was wir sind? Es gibt keinen Zweifel, der nicht hier seine Wurzel hätte. Keine Frage gibt es, die nicht diese eine widerspiegelt. Es gibt keinen Konflikt, der nicht die eine, simple Frage nach sich zieht: »Was bin ich?«

2. Wer aber könnte diese Frage stellen, wenn nicht einer, der es abgelehnt hat, sich selber wiederzuerkennen? Nur Weigerung, dich selber anzunehmen, könnte die Frage aufrichtig erscheinen lassen. Das Einzige, was von jedem Lebewesen sicher erkannt werden kann, ist, was es ist. Von diesem einen Standpunkt der Gewissheit aus schaut es auf andere Dinge, die so gewiss sind wie es selbst.

3. Ungewissheit darüber, was du unausweichlich bist, ist Selbsttäuschung in einem derart weiten Umfang, dass ihr Ausmaß kaum zu fassen ist. Zu leben und dich nicht zu erkennen heißt, dass du wirklich tot zu sein glaubst. Denn was ist das Leben, wenn nicht du selber sein, und was außer dir könnte stattdessen lebendig sein? Wer ist der Zweifler? Was bezweifelt er? Wen fragt er? Wer kann ihm Antwort geben?

4. Er stellt lediglich fest, dass er nicht er selber ist, und da er etwas anderes ist, wird er daher zu einem, der fragt, was dieses Etwas ist. Dabei könnte er gar nicht am Leben sein, wenn er die Antwort nicht kennen würde. Wenn er fragt, als ob er nicht erkennen würde, so ist dies nur ein Zeichen, dass er das Ding nicht sein will, das er ist. Er hat es akzeptiert, weil er lebt; er hat dagegen geurteilt und dessen Wert verleugnet und beschlossen, dass er die einzige Gewissheit nicht erkennt, durch die er lebt.

5. So wird er seines Lebens ungewiss, denn das, was es ist, wurde von ihm verleugnet. Diese Verleugnung ist es, wofür du die Sühne brauchst. Deine Verleugnung hat nichts an dem geändert, was du bist. Aber du hast deinen Geist gespalten in das, was die Wahrheit erkennt und was sie nicht erkennt. Du bist du selbst. Daran besteht kein Zweifel. Und dennoch zweifelst du daran. Aber du fragst nicht, welcher Teil von dir wirklich an dir zweifeln kann. Es kann nicht wirklich ein Teil von dir sein, der diese Frage stellt. Denn er fragt einen, der die Antwort kennt. Wäre er Teil von dir, dann wäre Gewissheit unmöglich.

6. Die Sühne hilft der merkwürdigen Idee ab, dass es möglich ist, dich selbst in Zweifel zu ziehen und dir dessen unsicher zu sein, was du wirklich bist. Das ist der Abgrund der Verrücktheit. Und dennoch ist es die universelle Frage der Welt. Was anderes bedeutet das, als dass die Welt verrückt ist? Warum ihre Verrücktheit mit ihr teilen in der traurigen Überzeugung, dass das, was hier universell ist, wahr ist?

7. Nichts, was die Welt glaubt, ist wahr. Sie ist ein Ort, dessen Sinn und Zweck es ist, ein Zuhause zu sein, wohin die, die behaupten, dass sie sich selber nicht erkennen, kommen können, um zu fragen, was sie sind. Und sie werden so lange wiederkommen, bis die Sühne angenommen ist und sie lernen, dass es unmöglich ist, dich selber anzuzweifeln und dessen nicht bewusst zu sein, was du bist.

8. Nur Annehmen kann von dir erbeten werden, denn was du bist, ist gewiss. Es ist auf ewig im heiligen Geist Gottes und in deinem eigenen festgelegt. Es ist so weit jenseits jeden Zweifels und aller Fragen, dass danach zu fragen, was es sein muss, der einzige Beweis ist, den du brauchst, um zu zeigen, dass du an den Widerspruch glaubst, der darin liegt, nicht zu erkennen, was du nicht umhin kannst zu erkennen. Ist dies eine Frage oder eine Aussage, die sich in der Aussage selbst verneint? Wir wollen nicht zulassen, dass unsere heiligen Geister sich mit sinnlosen Grübeleien beschäftigen wie dieser.

9. Wir haben hier einen Auftrag. Wir sind nicht gekommen, um die Verrücktheit zu verstärken, an welche wir einst glaubten. Wir wollen das Ziel nicht vergessen, das wir angenommen haben. Es ist mehr als nur unser Glück allein, das zu erlangen wir gekommen sind. Was wir als das annehmen, was wir sind, verkündet das, was jeder unausweichlich ist, mit uns gemeinsam. Werde deinen Brüdern gerecht, sonst wirst du dir selbst nicht gerecht. Betrachte sie mit Liebe, damit sie erkennen mögen, dass sie Teil von dir sind, und du von ihnen.

10. Dies lehrt die Sühne und zeigt auf, dass das Einssein von Gottes Sohn unangetastet ist durch seine Überzeugung, dass er nicht weiß, was er ist. Nimm heute die Sühne an, nicht um die Wirklichkeit zu verändern, sondern nur um die Wahrheit über dich zu akzeptieren und frohlockend in der grenzenlosen Liebe Gottes deinen Weg zu gehen. Nur das wird von uns erbeten. Nur das wollen wir heute tun.

11. Wir wollen fünf Minuten am Morgen und am Abend darauf verwenden, unseren Geist der heutigen Aufgabe zu widmen. Wir beginnen mit der folgenden Wiederholung dessen, was unser Auftrag ist:

Ich will die Sühne für mich akzeptieren, denn ich bleibe so, wie Gott mich schuf.

Wir haben die Erkenntnis nicht verloren, die Gott uns gab, als er uns wie sich schuf. Wir können uns für jedermann daran erinnern, denn in der Schöpfung sind alle Geister eins. Und in unserem Gedächtnis liegt die Erinnerung, wie teuer unsere Brüder uns in Wahrheit sind, wie sehr ein Teil von uns ein jeder Geist ist, wie treu sie wirklich uns gewesen sind und wie die Liebe unseres Vaters sie alle in sich schließt.

12. Im Dank für alle Schöpfung, im Namen ihres Schöpfers und seines Einsseins mit allen Aspekten der Schöpfung wiederholen wir heute stündlich die Hingabe an unsere Sache, indem wir alle Gedanken weglegen, die uns von unserem heiligen Ziel ablenken würden. Einige Minuten lang lass deinen Geist von all den törichten Spinnweben gesäubert werden, in die die Welt den heiligen Sohn Gottes einspinnen möchte. Und lerne die Zerbrechlichkeit der Ketten kennen, die die Erkenntnis deiner selbst von deinem Bewusstsein fernzuhalten scheinen, wenn du sagst:

Ich will die Sühne für mich akzeptieren, denn ich bleibe so, wie Gott mich schuf.

Sattyama

Zitat:
Nur von der Erlösung kann man sagen, dass sie heilt.

1. »Heilmittel« ist ein Wort, das auf keine Arznei angewendet werden kann, die die Welt als nützlich akzeptiert. Was die Welt als therapeutisch wahrnimmt, ist nur etwas, was den Körper »besser« macht. Wenn sie versucht, den Geist zu heilen, dann sieht sie diesen nicht getrennt vom Körper, in dem der Geist, so denkt sie, existiert. Ihre Formen der Heilung müssen daher Illusion durch Illusion ersetzen. Ein Glaube an die Krankheit nimmt eine andere Form an, und so betrachtet der Patient sich nunmehr als gesund.

2. Er ist nicht geheilt. Er hatte bloß einen Traum, dass er krank war, und im Traum fand er eine magische Formel, um sich gesund zu machen. Er ist jedoch nicht aus dem Traum erwacht, und deshalb bleibt sein Geist genauso, wie er vorher war. Er sah das Licht nicht, das ihn wecken und den Traum beenden würde. Welchen Unterschied macht der Inhalt eines Traumes in Wirklichkeit? Entweder schläft man, oder man ist wach. Dazwischen gibt es nichts.

3. Die glücklichen Träume, die der Heilige Geist bringt, sind anders als das Träumen der Welt, wo einer nur träumen kann, er sei wach. Die Träume, welche die Vergebung den Geist wahrnehmen lässt, führen keine andere Form von Schlaf herbei, sodass der Träumer einen anderen Traum träumt. Seine glücklichen Träume sind Vorboten dafür, dass dem Geist die Wahrheit dämmert. Sie führen aus dem Schlaf zu einem sanften Erwachen, sodass Träume vergangen sind. Und somit heilen sie für alle Ewigkeit.

4. Die Sühne heilt mit Gewissheit, und sie kuriert jede Krankheit. Denn der Geist, der versteht, dass Krankheit nichts anderes sein kann als ein Traum, lässt sich nicht von den Formen täuschen, die der Traum annehmen mag. Krankheit kann nicht kommen, wo Schuld abwesend ist, denn sie ist nur eine andere Form von Schuld. Die Sühne heilt nicht die Kranken, denn dies ist keine Heilung. Sie nimmt die Schuld weg, die die Krankheit möglich macht. Und dies ist wirklich Heilung. Denn nun ist Krankheit vergangen, wobei nichts übrigbleibt, zu dem sie wiederkehren kann.

5. Friede sei mit dir, der du in Gott geheilt worden bist, und nicht in nichtigen Träumen. Denn Heilung muss von Heiligkeit kommen, und Heiligkeit kann nicht gefunden werden, wo Sünde lieb und teuer ist. Gott wohnt in heiligen Tempeln. Wo die Sünde eingekehrt ist, da ist er ausgesperrt. Und dennoch gibt es keinen Ort, wo er nicht ist. Und daher kann die Sünde kein Zuhause haben, in dem sie sich vor seiner Mildtätigkeit verstecken könnte. Es gibt keinen Ort, wo die Heiligkeit nicht ist, und nirgends können Sünde und Krankheit verweilen.

6. Das ist der Gedanke, der heilt. Er macht zwischen Unwirklichkeiten keinen Unterschied. Auch sucht er nicht zu heilen, was nicht krank ist, dessen uneingedenk, wo Heilung gebraucht wird. Dies ist keine Magie. Es ist lediglich ein Appell an die Wahrheit, die nicht umhin kann, zu heilen und für immer zu heilen. Es ist kein Gedanke, der eine Illusion nach ihrer Größe, ihrem scheinbaren Ernst oder nach irgendetwas beurteilt, was sich auf die Form bezieht, die sie annimmt. Er konzentriert sich lediglich auf das, was ist, und erkennt, dass keine Illusion wirklich sein kann.

7. Wir wollen heute nicht das zu heilen suchen, was nicht unter Krankheit leiden kann. Nach Heilung muss dort gesucht werden, wo sie ist, und dann muss sie auf das, was krank ist, angewendet werden, damit es geheilt werden kann. Es gibt kein Heilmittel, das die Welt bereitstellt, das in irgendetwas eine Veränderung bewirken kann. Der Geist, der Illusionen der Wahrheit überbringt, wird wirklich verändert. Es gibt keine Veränderung außer dieser. Denn wie kann sich eine Illusion von einer andern unterscheiden außer in Eigenschaften, die keine Substanz, keine Wirklichkeit, keinen Kern haben und nichts, was wahrhaft anders ist?

8. Heute versuchen wir, unser Denken über die Quelle der Krankheit zu ändern, denn wir suchen ein Heilmittel für alle Illusionen, nicht einen weiteren Wechsel unter ihnen. Wir wollen heute versuchen, die Quelle der Heilung zu finden, die in unserem Geist ist, weil unser Vater sie für uns in ihn gelegt hat. Sie ist nicht weiter von uns entfernt als wir selbst. Sie ist uns so nahe wie unsere eigenen Gedanken, so nahe, dass sie unmöglich verloren gehen kann. Wir brauchen nur nach ihr zu suchen, und sie muss gefunden werden.

9. Wir wollen uns heute nicht durch das irreführen lassen, was uns als krank erscheint. Heute gehen wir über Erscheinungen hinaus und erreichen die Quelle der Heilung, von der nichts ausgenommen ist. Das wird uns in dem Maß gelingen, in dem uns klar wird, dass es niemals eine bedeutsame Unterscheidung zwischen dem geben kann, was unwahr ist, und dem, was gleichermaßen unwahr ist. Hier gibt es keine Grade und keine Überzeugungen, dass das, was nicht existiert, in einigen Formen wahrer als in andern ist. Sie sind allesamt falsch und können geheilt werden, weil sie nicht wahr sind.

10. So legen wir denn unsere Amulette, unsere Talismane und Arzneien, unsere Litaneien und magischen Mittelchen weg, welche Form sie auch annehmen mögen. Wir wollen still sein und auf die Stimme der Heilung horchen, die alle Übel als eins heilen und die geistige Gesundheit des Sohnes Gottes wiederherstellen wird. Keine Stimme außer dieser kann heilen. Heute hören wir eine einzige Stimme, die von Wahrheit zu uns spricht, wo alle Illusionen enden und der Frieden in das ewige, ruhige Zuhause Gottes wiederkehrt.

11. Wir erwachen, indem wir ihn hören, und lassen ihn zu Beginn des Tages fünf Minuten zu uns sprechen, und wir beschließen den Tag, indem wir weitere fünf Minuten hinhorchen, bevor wir schlafen gehen. Unsere einzige Vorbereitung darauf ist die, dass wir unsere störenden Gedanken weglegen lassen, nicht einzeln, sondern alle zusammen wie einen einzigen. Sie sind das Gleiche. Wir brauchen sie nicht anders zu machen und damit die Zeit hinauszuzögern, in der wir unsern Vater zu uns sprechen hören können. Wir hören ihn jetzt. Wir kommen heute zu ihm.

12. Mit nichts in unseren Händen, woran wir uns klammern könnten, mit erhobenem Herzen und einem horchenden Geist beten wir:

Nur von der Erlösung kann man sagen, dass sie heilt.
Sprich zu uns, Vater, damit wir geheilt sein mögen.

Und wir werden fühlen, wie die Erlösung uns mit sanftem Schutz und einem solchen tiefen Frieden bedeckt, dass keine Illusion unseren Geist stören noch uns Beweise bieten kann, dass sie wirklich ist. Das werden wir heute lernen. Und wir werden unser Gebet um Heilung jede Stunde sagen und uns bei jedem Stundenschlag eine Minute nehmen, um zu hören, wie uns die Antwort auf unser Gebet gegeben wird, wenn wir in Schweigen und in Freude darauf achten. Dies ist der Tag, an dem die Heilung zu uns kommt. Dies ist der Tag, an dem die Trennung endet, und wir erinnern uns, wer wir wirklich sind.

Sattyama

1. Nun wiederholen wir wieder, diesmal im Bewusstsein, dass wir uns auf den zweiten Teil des Lernens vorbereiten, wie die Wahrheit angewendet werden kann. Heute wollen wir beginnen, uns auf die Bereitschaft für das zu konzentrieren, was als Nächstes folgen wird. Dies ist unser Ziel für diese Wiederholung und die darauffolgenden Lektionen. Daher wiederholen wir die kürzlich durchgenommenen Lektionen und ihre zentralen Gedanken in einer solchen Weise, dass die Bereitschaft gefördert wird, die wir jetzt erlangen möchten.

2. Es gibt ein zentrales Thema, welches jeden Schritt in unserer Wiederholung vereinheitlicht und das sich in diesen Worten einfach ausdrücken lässt:

Mein Geist birgt nur, was ich mit Gott denke.

Das ist eine Tatsache und stellt die Wahrheit dessen dar, was du bist und was dein Vater ist. Es ist dieser Gedanke, durch den der Vater den Sohn erschuf und ihn als Mitschöpfer neben sich selbst einsetzte. Ebendieser Gedanke ist die volle Gewähr für die Erlösung des Sohnes. Denn in seinem Geist können keine Gedanken wohnen außer denen, die sein Vater mit ihm teilt. Mangelnde Vergebung sperrt diesen Gedanken aus seinem Bewusstsein aus. Dennoch ist er ewig wahr.

3. Wir wollen unsere Vorbereitung damit beginnen, die vielen Formen etwas besser zu verstehen, in denen der Mangel an wahrer Vergebung sorgsam verborgen sein kann. Weil sie Illusionen sind, wird nicht wahrgenommen, dass sie nur das sind, was sie sind: Abwehrmechanismen, die deine unversöhnlichen Gedanken davor schützen, gesehen und erkannt zu werden. Ihr Zweck ist, dir etwas anderes zu zeigen und die Berichtigung durch Selbsttäuschungen abzuhalten, die gemacht sind, um an ihren Platz zu treten.

4. Dein Geist jedoch birgt nur das, was du mit Gott denkst. Deine Selbsttäuschungen können nicht an den Platz der Wahrheit treten. Genauso wenig kann ein Kind, das einen Stecken in das Meer wirft, das Kommen und das Gehen der Gezeiten ändern, des Wassers Wärmerwerden durch die Sonne, den Silberglanz des Mondes auf ihm in der Nacht. So beginnen wir denn jede Übungszeit in dieser Wiederholung damit, unseren Geist darauf vorzubereiten, die Lektionen, die wir lesen, zu verstehen und die Bedeutung zu sehen, die sie uns anbieten.

5. Beginne jeden Tag mit einer Zeit, die du der Vorbereitung deines Geistes widmest, das zu lernen, was dir jeder Gedanke, den du an jenem Tage wiederholen wirst, in Freiheit und in Frieden bieten kann. Öffne deinen Geist, und säubere ihn von allen Gedanken, die täuschen möchten, und lass nur diesen Gedanken ihn voll und ganz in Anspruch nehmen, und entferne alle übrigen:

Mein Geist birgt nur, was ich mit Gott denke.

Fünf Minuten mit diesem Gedanken reichen aus, den Tag in die Bahnen zu lenken, die Gott bestimmt hat, und ihm die Obhut über alle Gedanken zu geben, die du an diesem Tag empfangen wirst.

6. Sie werden nicht nur von dir kommen, weil du sie alle mit ihm teilen wirst. So wird jeder dir die Botschaft seiner Liebe bringen und ihm Botschaften der deinen zurückbringen. Und Kommunion wird dein sein mit dem Herrn der Heerscharen, wie er selbst es haben wollte. Und wie seine eigene Vervollständigung sich mit ihm verbindet, so wird er sich mit dir verbinden, der du vollständig bist, wenn du dich mit ihm vereinst, und er sich mit dir.

7. Nach deiner Vorbereitung lies einfach jeden der beiden Leitgedanken, die dir für die Wiederholung des betreffenden Tages aufgetragen sind. Schließ dann deine Augen und sage sie dir langsam vor. Da ist jetzt keine Eile, denn du nutzt die Zeit für jenen Zweck, der ihr bestimmt war. Lass jedes Wort in der Bedeutung leuchten, die Gott ihm gab, wie sie durch seine Stimme dir gegeben wurde. Lass jeden Gedanken, den du an jenem Tag wiederholst, dir die Gabe schenken, die er hineingelegt hat, damit du sie von ihm bekommen mögest. Wir werden für unsere Übung keine andere Einteilung verwenden außer dieser:

8. Vergegenwärtige dir jede Stunde tagsüber den Gedanken, mit dem der Tag begann, und verbringe einen stillen Augenblick damit. Dann wiederhole ohne Hast die zwei Gedanken, die du an diesem Tage übst, und lass dir Zeit genug, um die Gaben zu sehen, die sie für dich enthalten, und lass sie dort empfangen werden, wo es ihnen bestimmt war zu sein.

9. Wir fügen keine anderen Gedanken hinzu, sondern lassen diese die Botschaften sein, die sie sind. Wir brauchen nicht mehr als dies, um uns Glück und Ruhe und endlose Stille, vollkommene Gewissheit und alles das zu geben, wovon unser Vater will, dass wir es als das Erbe empfangen, das wir von ihm haben. An jedem Tag, an dem wir üben, schließen wir so, wie wir begonnen haben, indem wir zuerst den Gedanken wiederholen, der den Tag zu einer besonderen Zeit des Segens und des Glücks für uns gemacht und durch unsere Treue die Welt von der Dunkelheit dem Licht zurückerstattet hat, vom Gram der Freude, vom Schmerz dem Frieden und von der Sünde der Heiligkeit.

10. Gott sagt dir Dank, der du auf diese Weise übst, sein Wort zu halten. Und indem du deinen Geist, bevor du schlafen gehst, nochmals den Leitgedanken für den Tag hingibst, umgibt dich seine Dankbarkeit in jenem Frieden, in dem er will, dass du auf immer sein sollst, und auf den du jetzt lernst als dein Erbe wieder Anspruch zu erheben.

https://lektionen.acim.org/de/chapters/review-4-intro

Lektionen 141 - 150

Sattyama

Zitat:
Alle Dinge sind ein Echo der Stimme für Gott.

1. Niemand kann aufgrund von unvollständigem Beweismaterial urteilen. Das ist kein Urteil. Es ist lediglich eine Meinung, die auf Unwissenheit und Zweifel beruht. Dessen scheinbare Gewissheit ist nichts anderes als ein Deckmantel für die Ungewissheit, die es verbergen möchte. Es braucht eine irrationale Abwehr, weil es irrational ist. Und seine Abwehr scheint stark zu sein, überzeugend und ohne jeden Zweifel, wegen all des Zweifelns, das darunterliegt.

2. Du scheinst nicht an der Welt zu zweifeln, die du siehst. Du stellst nicht wirklich infrage, was dir durch die Augen deines Körpers gezeigt wird. Du fragst auch nicht, warum du daran glaubst, auch wenn du schon vor langer Zeit gelernt hast, dass deine Sinne tatsächlich trügen. Doch dass du ihnen bis in jede Einzelheit, die sie dir berichten, Glauben schenkst, erscheint um so sonderbarer, wenn du einen Augenblick nur innehältst und dich darauf besinnst, wie oft fürwahr sie fehlerhafte Zeugen waren! Weshalb solltest du ihnen so blind vertrauen? Weshalb, wenn nicht eines darunter liegenden Zweifels wegen, den du durch eine Zurschaustellung von Gewissheit verstecken möchtest?

3. Wie kannst du urteilen? Dein Urteil beruht auf dem Zeugnis, das dir deine Sinne bieten. Doch gab es niemals ein falscheres Zeugnis. Wie sonst jedoch beurteilst du die Welt, die du siehst? Du setzt einen rührenden Glauben auf das, was deine Augen und Ohren dir berichten. Du denkst, dass deine Finger die Wirklichkeit berühren und sich um die Wahrheit schließen. Das ist ein Gewahrsein, das du verstehst und von dem du denkst, es sei wirklicher als das, was von der ewigen Stimme für Gott selbst bezeugt wird.

4. Kann dies denn Urteil sein? Du bist oft angehalten worden, dich des Urteilens zu enthalten, und nicht, weil es ein Recht ist, das dir vorenthalten werden sollte. Du kannst kein Urteil fällen. Du kannst bloß den Urteilen des Ego glauben, die samt und sonders falsch sind. Es lenkt deine Sinne sorgfältig so, dass sie dir beweisen, wie schwach du bist, wie hilflos und voller Angst, wie du gerechte Strafe fürchtest, wie schwarz vor Sünde, wie elend du in deiner Schuld bist.

5. Dieses Ding, von dem es spricht und das es dennoch verteidigen möchte, das, sagt es, seist du selbst. Und du glaubst mit hartnäckiger Gewissheit, dass dies so ist. Doch darunter bleibt der versteckte Zweifel, dass es das, was es dir mit solcher Überzeugung als Wirklichkeit zeigt, nicht glaubt. Was es verurteilt, ist allein es selbst. In sich selbst sieht es die Schuld. Seine eigene Verzweiflung ist es, die es in dir sieht.

6. Höre seine Stimme nicht. Die Zeugen, die es ausschickt, um dir zu beweisen, dass seine Bosheit die deine ist, sind falsch und reden mit Gewissheit von etwas, was sie nicht kennen. Dein Glaube an sie ist blind, weil du die Zweifel nicht teilen möchtest, die ihr Herr nicht vollständig bezwingen kann. Du glaubst, seine Vasallen in Zweifel ziehen heiße dich selbst in Zweifel ziehen.

7. Doch musst du lernen, dass ihre Beweise anzuzweifeln den Weg freimachen wird, dich selber wiederzuerkennen und allein die Stimme für Gott Richter darüber sein zu lassen, was deines eigenen Glaubens würdig ist. Er wird dir nicht sagen, dass dein Bruder danach beurteilt werden soll, was deine Augen in ihm erblicken, und auch nicht danach, was seines Körpers Mund zu deinen Ohren sagt, auch nicht, was die Berührung deiner Finger dir von ihm berichtet. Er übergeht solche nichtigen Zeugen, die lediglich ein falsches Zeugnis über Gottes Sohn ablegen. Er nimmt nur wahr, was Gott liebt, und im heiligen Licht dessen, was er sieht, schwinden alle Träume des Ego darüber, was du bist, vor der Pracht, die er erblickt, dahin.

8. Lass ihn Richter sein über das, was du bist, denn er hat eine Gewissheit, in der es keinen Zweifel gibt, weil sie auf Gewissheit beruht, die so groß ist, dass Zweifel vor ihrem Angesicht bedeutungslos ist. Christus kann nicht an sich selber zweifeln. Die Stimme für Gott kann ihn nur ehren und in seiner vollkommenen, immer währenden Sündenlosigkeit frohlocken. Den er beurteilt hat, der kann nur lachen über Schuld und nicht mehr mit der Sünde Spielzeug spielen wollen; und er beachtet nicht des Körpers Zeugen vor der Verzückung von Christi heiligem Antlitz.

9. Und so beurteilt er dich. Nimm sein Wort über das an, was du bist, denn er legt Zeugnis ab für deine schöne Schöpfung und den Geist, dessen Gedanke deine Wirklichkeit erschuf. Was kann der Körper ihm bedeuten, der die Herrlichkeit des Vaters und des Sohnes erkennt? Welches Geflüster des Ego kann er hören? Was könnte ihn überzeugen, dass deine Sünden wirklich sind? Lass ihn auch Richter sein über alles, was dir in dieser Welt zu widerfahren scheint. Seine Lektionen werden es dir möglich machen, den Graben zwischen Illusionen und der Wahrheit zu überbrücken.

10. Er wird jeden Glauben entfernen, den du in Schmerz, Unglück, Leiden und Verlust gesetzt hast. Er gibt dir die Schau, die über diese finsteren Erscheinungen hinausblicken und in ihnen allen das sanfte Antlitz Christi schauen kann. Du wirst nicht länger daran zweifeln, dass nur Gutes zu dir kommen kann, der du von Gott geliebt wirst, denn er wird alle Geschehnisse beurteilen und dich die einzige Lektion lehren, die sie alle enthalten.

11. Er wird die Bestandteile in ihnen auswählen, welche die Wahrheit darstellen, und jene Aspekte außer Acht lassen, die nur nichtige Träume spiegeln. Er wird auch alles, was du siehst, von seinem einen Bezugsrahmen aus neu deuten, gänzlich geeint und sicher, und ebenso alle Begebenheiten, jeden Umstand und jedes Geschehnis, das dich in irgendeiner Weise zu berühren scheint. Und du wirst die Liebe sehen hinter dem Hass, die Konstanz im Wandel, das Reine in der Sünde und nur des Himmels Segen auf der Welt.

12. Solcherart ist deine Auferstehung, denn dein Leben ist nicht ein Teil von irgendetwas, was du siehst. Es ist jenseits des Körpers und der Welt, hinter allen Zeugen für die Unheiligkeit, inmitten des Heiligen, heilig wie es selbst. In jedem und in allem möchte seine Stimme von nichts anderem als von deinem Selbst und deinem Schöpfer zu dir sprechen, der mit ihm eins ist. So wirst du das heilige Antlitz Christi in allem sehen und in allem keinen Laut außer dem Echo der Stimme Gottes hören.

13. Wir üben heute wortlos – außer zu Beginn der Zeit, die wir mit Gott verbringen. Wir leiten diese Zeiten mit nur einer einzigen, langsamen Wiederholung des Leitgedankens ein, mit dem der Tag beginnt. Und dann achten wir auf unsere Gedanken, indem wir uns stumm an ihn wenden, der die Elemente der Wahrheit in ihnen sieht. Lass ihn jeden Gedanken bewerten, der dir in den Sinn kommt, die Traumelemente entfernen und sie dir wiedergeben als lautere Ideen, die dem Willen Gottes nicht widersprechen.

14. Gib ihm deine Gedanken, und er wird sie dir als Wunder wiedergeben, die freudig die Ganzheit und das Glück verkünden, die Gott für seinen Sohn will, als Beweis seiner ewigen Liebe. Und indem jeder Gedanke solcherart verwandelt wird, nimmt er Heilkraft an von dem Geist, der in ihm die Wahrheit sah und sich nicht täuschen ließ durch das, was fälschlich beigefügt ward. All die Phantasiegespinste sind vergangen. Und das, was übrigbleibt, ist geeint zu einem vollkommenen Gedanken, der seine Vollkommenheit überall anbietet.

15. Verbringe beim Erwachen fünfzehn Minuten auf diese Weise, und gib froh weitere fünfzehn Minuten daran, bevor du schlafen gehst. Dein Gottesdienst beginnt, wenn alle deine Gedanken geläutert sind. Auf diese Weise wirst du gelehrt, den Sohn Gottes die heilige Lektion seiner Heiligkeit zu lehren. Keiner kann umhin, zuzuhören, wenn du die Stimme für Gott hörst, die Gottes Sohn Ehre erweist. Und alle werden die Gedanken mit dir teilen, die er in deinem Geist neu übersetzt hat.

16. Solcherart ist deine Osterzeit. Und so legst du die Gabe der schneeweißen Lilien, die die Zeugen für die Sünde und den Tod ersetzen, auf die Welt. Durch deine Verklärung ist die Welt erlöst und freudig von der Schuld befreit. Jetzt erheben wir unseren auferstandenen Geist in Freude und in Dankbarkeit zu ihm, der unsere geistige Gesundheit in uns wiederhergestellt hat.

17. Und stündlich wollen wir uns an ihn erinnern, der die Erlösung und Befreiung ist. Wenn wir Dank sagen, vereint die Welt sich mit uns und nimmt glücklich unsere heiligen Gedanken an, die der Himmel berichtigt und rein gemacht hat. Nun hat unser Gottesdienst endlich begonnen: die freudige Nachricht um die ganze Welt zu tragen, dass Wahrheit keine Illusionen hat und dass der Frieden Gottes jedem durch uns angehört.

Sattyama

Zitat:
Die Macht der Entscheidung ist mein.

1. Niemand kann Verlust erleiden, außer wenn es seine eigene Entscheidung ist. Niemand erleidet Schmerz, außer wenn seine Wahl diesen Zustand für ihn aussucht. Niemand kann sich grämen oder ängstigen oder denken, er sei krank, außer wenn dies die Ergebnisse sind, die er haben will. Und niemand stirbt ohne seine eigene Zustimmung. Nichts geschieht, was nicht deinen Wunsch darstellte, und nichts wird weggelassen, was du wählst. Hier ist deine Welt, vollständig bis in alle Einzelheiten. Hier ist ihre ganze Wirklichkeit für dich. Und hier allein ist die Erlösung.

2. Womöglich glaubst du, diese Position sei extrem und zu umfassend, um wahr zu sein. Doch kann die Wahrheit denn Ausnahmen haben? Wenn du die Gabe von allem hast, kann Verlust wirklich sein? Kann Schmerz Teil des Friedens oder Gram Teil der Freude sein? Können Angst und Krankheit in einen Geist einkehren, wo Liebe und vollkommene Heiligkeit verweilen? Die Wahrheit muss allumfassend sein, wenn sie überhaupt die Wahrheit sein soll. Nimm keine Gegensätze und keine Ausnahmen an, denn dies zu tun heißt, der Wahrheit insgesamt zu widersprechen.

3. Erlösung ist die Einsicht, dass die Wahrheit wahr ist und dass nichts anderes wahr ist. Das hast du schon gehört, doch vielleicht nimmst du noch nicht beide Teile davon an. Ohne den ersten hat der zweite keinerlei Bedeutung. Ohne den zweiten jedoch ist der erste nicht mehr wahr. Die Wahrheit kann kein Gegenteil haben. Das kann nicht oft genug gesagt und überdacht werden. Denn wenn das, was nicht wahr ist, ebenso wahr ist wie das, was wahr ist, dann ist ein Teil der Wahrheit falsch. Und die Wahrheit hat ihre Bedeutung verloren. Nichts als die Wahrheit ist wahr, und was falsch ist, ist falsch.

4. Dies ist die einfachste aller Unterscheidungen und dennoch die unverständlichste. Doch nicht deswegen, weil es eine Unterscheidung wäre, die schwer wahrzunehmen ist. Sie ist hinter einer großen Menge von Wahlmöglichkeiten verborgen, die nicht völlig deine eigenen zu sein scheinen. Und somit scheint die Wahrheit einige Aspekte zu haben, die die Beständigkeit Lügen strafen, jedoch nicht bloß von dir eingeführte Widersprüche zu sein scheinen.

5. Wie Gott dich schuf, musst du unveränderlich bleiben, wobei vorübergehende Zustände definitionsgemäß falsch sind. Und das schließt jeden Wechsel des Gefühls ein, alle Veränderungen im Zustand des Körpers und des Geistes, im gesamten Bewusstsein und in jeder Reaktion. Dies ist das alles Einschließende, das die Wahrheit von der Falschheit abhebt und das Falsche von der Wahrheit getrennt hält als das, was es ist.

6. Ist es nicht sonderbar, dass du glaubst, zu denken, du habest die Welt gemacht, die du siehst, sei Arroganz? Gott hat sie nicht gemacht. Dessen kannst du sicher sein. Was kann er von den Vergänglichen, den Sündigen und Schuldigen, von den Angstvollen, den Leidenden und Einsamen wissen und von dem Geist, der in einem Körper lebt, der sterben muss? Du klagst ihn nur des Wahnsinns an, wenn du denkst, er habe eine Welt gemacht, wo solche Dinge Wirklichkeit zu haben scheinen. Er ist nicht verrückt. Doch nur Verrücktheit macht eine Welt wie diese.

7. Zu denken, dass Gott das Chaos machte, dass er seinem Willen widerspricht, Gegenteile zur Wahrheit ersann und duldet, dass der Tod über das Leben triumphiert, das alles ist Arroganz. Die Demut würde sogleich sehen, dass diese Dinge nicht von ihm sind. Und kannst du sehen, was Gott nicht schuf? Zu denken, du könntest das, heißt bloß glauben, dass du etwas wahrnehmen kannst, wovon Gott nicht wollte, dass es sei. Was aber könnte arroganter sein als dies?

8. Wir wollen heute wahrhaft demütig sein und das, was wir gemacht haben, als das annehmen, was es ist. Die Macht der Entscheidung ist unser. Entscheide dich nur, deinen rechtmäßigen Platz als Mitschöpfer des Universums anzunehmen, und alles, was du gemacht zu haben dachtest, wird verschwinden. Was dann in deinem Bewusstsein aufsteigt, wird das Einzige sein, was immer war, in alle Ewigkeit so, wie es jetzt ist. Es wird den Platz der Selbsttäuschungen einnehmen, die lediglich dazu gemacht wurden, den Altar des Vaters und des Sohnes zu usurpieren.

9. Heute üben wir wahre Demut, wobei wir die Heuchelei aufgeben, durch die das Ego zu beweisen sucht, sie sei arrogant. Nur das Ego kann arrogant sein. Die Wahrheit aber ist demütig, indem sie ihre Mächtigkeit anerkennt, ihre Unwandelbarkeit und ewige Ganzheit, die allumfassend ist – Gottes vollkommene Gabe an seinen geliebten Sohn. Wir legen weg die Arroganz, die besagt, wir seien Sünder, schuldig und voll Angst, uns dessen schämend, was wir sind; und wir erheben unsere Herzen in wahrer Demut zu ihm, der uns makellos erschuf, ihm gleich an Macht und Liebe.

10. Die Macht der Entscheidung ist unser. Und wir nehmen das, was wir sind, von ihm an und erkennen voller Demut den Sohn Gottes wieder. Gottes Sohn wiederzuerkennen setzt auch voraus, dass alle Selbstkonzepte weggelegt und als falsch wahrgenommen wurden. Deren Arroganz ist wahrgenommen worden. Und in Demut werden das Strahlen des Sohnes Gottes, seine Sanftheit, seine vollkommene Sündenlosigkeit, die Liebe seines Vaters, sein Anrecht auf den Himmel und die Befreiung aus der Hölle freudig als unser Eigen angenommen.

11. Nun verbinden wir uns im frohen Eingeständnis, dass Lügen falsch sind und dass nur die Wahrheit wahr ist. Wir denken allein an die Wahrheit, wenn wir uns erheben und fünf Minuten damit verbringen, uns in ihren Wegen zu üben, indem wir unseren verängstigten Geist wie folgt ermutigen:

Die Macht der Entscheidung ist mein. Heute will ich mich als das akzeptieren, was zu sein mich meines Vaters Wille schuf.

Dann wollen wir in Schweigen warten, wobei wir jede Selbsttäuschung aufgeben, während wir unser Selbst demütig darum bitten, dass er sich uns offenbare. Und er, der niemals fortging, wird erneut in unser Bewusstsein treten, dankbar, Gott sein Zuhause zurückzuerstatten, wie es bestimmt war.

12. Warte heute tagsüber geduldig auf ihn, und lade ihn stündlich mit den Worten ein, mit denen der Tag begann, und beschließe ihn mit derselben Einladung an dein Selbst. Gottes Stimme wird dir Antwort geben, denn er spricht für dich und für deinen Vater. Er wird all deine rasenden Gedanken durch den Frieden Gottes, Selbsttäuschungen durch die Wahrheit Gottes und deine Illusionen über dich durch Gottes Sohn ersetzen.

Sattyama

Zitat:
In meiner Wehrlosigkeit liegt meine Sicherheit.

1. Du, der du dich bedroht fühlst von dieser wandelbaren Welt, von ihren Schicksalsschlägen und ihren bitteren Scherzen, ihren kurzen Beziehungen und all den »Gaben«, die sie ausleiht, bloß um sie wieder wegzunehmen, nimm diese Lektion aufmerksam auf. Die Welt bietet keine Sicherheit. Sie wurzelt in Angriff, und alle ihre »Gaben« der scheinbaren Sicherheit sind illusionäre Täuschungen. Sie greift an und greift dann wieder an. Wo die Gefahr so droht, da ist kein Geistesfrieden möglich.

2. Die Welt ruft nichts hervor als eine Abwehrhaltung. Denn Bedrohung bringt Ärger, Ärger lässt den Angriff als vernünftig, redlich provoziert und im Namen der Selbstverteidigung gerecht erscheinen. Dabei ist die Abwehrhaltung eine doppelte Bedrohung. Denn sie zeugt von Schwäche und stellt ein System der Abwehr auf, das nicht funktionieren kann. Jetzt sind die Schwachen noch mehr geschwächt, denn draußen ist Verrat und ein noch größerer Verrat im Innern. Jetzt ist der Geist verwirrt und weiß nicht, wohin er sich wenden soll, um ein Entrinnen aus seinen Einbildungen zu finden.

3. Es ist, als halte ihn ein Kreis fest, in dem noch ein Kreis ihn bände und darin noch ein weiterer, bis er kein Entrinnen mehr erhoffen noch erlangen kann. Angriff, Abwehr – Abwehr und Angriff werden zu den Kreisen der Stunden und der Tage, die den Geist in schwere, stahlverstärkte Eisenbande legen und die nur wiederkehren, um von neuem zu beginnen. Es scheint keine Unterbrechung zu geben und kein Ende dieser stetig enger werdenden Umklammerung, die den Geist gefangen hält.

4. Abwehrmechanismen sind der kostspieligste von allen Preisen, die das Ego fordert. In ihnen liegt Verrücktheit in einer derart finsteren Form, dass Hoffnung auf geistige Gesundheit bloß wie ein nichtiger Traum erscheint, jenseits des Möglichen. Das Empfinden der Bedrohung, dem die Welt Vorschub leistet, ist so viel tiefer und geht so weit über die Raserei und die Intensität hinaus, die dir vorstellbar sind, dass du keine Ahnung hast von der ganzen Verheerung, die es angerichtet hat.

5. Du bist sein Sklave. Du weißt nicht, was du tust aus Angst vor ihm. Du verstehst nicht, zu welchen Opfern es dich gebracht hat, der du seine eiserne Faust um dein Herz verspürst. Du merkst nicht, was du getan hast, um durch deine Abwehrhaltung den heiligen Frieden Gottes zu sabotieren. Denn du siehst den Sohn Gottes nur als Opfer von Angriffen durch Phantasien, Träume und Illusionen, die er gemacht hat, und doch hilflos in ihrer Gegenwart, bedürftig nur der Abwehr durch noch mehr Phantasien und durch Träume, durch welche Illusionen seiner Sicherheit ihn trösten.

6. Wehrlosigkeit ist Stärke. Sie bezeugt das Wiedererkennen des Christus in dir. Vielleicht erinnerst du dich, wie es im Textbuch heißt, dass die Wahl immer zwischen der Stärke Christi und deiner eigenen Schwäche getroffen wird, die du siehst, getrennt von ihm. Wehrlosigkeit kann niemals angegriffen werden, weil sie Stärke von einer solchen Größe wahrnimmt, dass Angriff Torheit ist oder ein dummes Spiel, von einem müden Kind vielleicht gespielt, wenn es zu schläfrig geworden ist, um sich noch zu erinnern, was es will.

7. Abwehrhaltung ist Schwäche. Sie verkündet, dass du den Christus verleugnet hast und nun seines Vaters Ärger fürchtest. Was kann dich jetzt noch vor deinem Wahn eines ärgerlichen Gottes retten, dessen Furcht erregendes Bild du in allen Übeln der Welt am Werk zu sehen glaubst? Was außer Illusionen könnte dich jetzt noch verteidigen, da es nur Illusionen sind, die du bekämpfst?

8. Wir wollen heute keine solchen kindischen Spiele spielen. Denn unser wahrer Sinn und Zweck ist es, die Welt zu erlösen, und wir möchten die unendliche Freude, die unsere Funktion uns bietet, nicht gegen Torheit tauschen. Wir möchten unser Glück uns nicht entgehen lassen, nur weil ein Fragment eines sinnlosen Traumes uns gerade durch den Sinn ging und wir die Figuren darin für den Sohn Gottes hielten, seinen winzigen Augenblick für die Ewigkeit.

9. Heute sehen wir über Träume hinweg, und wir begreifen, dass wir keine Abwehr brauchen, weil wir unangreifbar erschaffen sind, ohne jeden Gedanken, Wunsch oder Traum, in dem Angriff irgendeine Bedeutung hätte. Jetzt können wir keine Angst haben, denn wir haben alle Angst erregenden Gedanken hinter uns gelassen. Und in Wehrlosigkeit stehen wir geborgen, nun gelassen unserer Sicherheit gewiss und der Erlösung sicher; sicher, dass wir unseren gewählten Sinn und Zweck erfüllen werden, wenn unser Gottesdienst seinen heiligen Segen durch die Welt ausdehnt.

10. Sei einen Augenblick lang still und denke schweigend: Wie heilig ist dein Sinn und Zweck, wie sicher ruhst du, unantastbar in seinem Lichte. Die Diener Gottes haben sich dafür entschieden, dass die Wahrheit mit ihnen sei. Wer ist heiliger als sie? Wer könnte sicherer sein, dass sein Glück voll und ganz gewährleistet ist? Und wer könnte machtvoller geschützt sein? Welcher Abwehr könnten jene wohl bedürfen, die unter den Auserwählten Gottes sind, durch seine Wahl und ebenso die ihre?

11. Die Funktion der Diener Gottes ist es, ihren Brüdern zu helfen, sich so zu entscheiden, wie sie es taten. Gott hat alle auserwählt, doch wenigen ist es aufgegangen, dass sein Wille nur ihr eigener ist. Und während du versäumst zu lehren, was du gelernt hast, wartet die Erlösung, und die Dunkelheit hält die Welt in finsterer Gefangenschaft. Auch wirst du nicht lernen, dass das Licht zu dir gekommen und dein Entrinnen schon vollbracht ist. Denn du wirst das Licht nicht sehen, solange du es nicht allen deinen Brüdern anbietest. Wie sie es aus deinen Händen nehmen, so wirst du es als das deine wiedererkennen.

12. Erlösung kann wie ein Spiel betrachtet werden, das glückliche Kinder spielen. Es wurde von einem entworfen, der seine Kinder liebt und der ihr Furcht erregendes Spielzeug durch freudige Spiele ersetzt, welche sie lehren, dass das Spiel der Angst vergangen ist. Sein Spiel unterrichtet in Glück, weil es keinen Verlierer gibt. Jeder, der spielt, muss gewinnen, und mit seinem Gewinnen ist jedermanns Gewinn gesichert. Das Spiel der Angst wird gerne weggelegt, wenn Kinder endlich sehen, welchen Nutzen die Erlösung bringt.

13. Du, der du gespielt hast, dass du ohne Hoffnung bist, dass dein Vater dich verlassen hat, allein gelassen voller Angst und Schrecken in einer Furcht erregenden Welt, verrückt gemacht durch Sünde und durch Schuld: Sei jetzt glücklich. Dieses Spiel ist aus. Jetzt ist eine ruhige Zeit gekommen, in welcher wir das Spielzeug der Schuld beiseitelegen und unsere wunderlichen und kindischen Gedanken der Sünde für immer aussperren aus dem reinen und heiligen Geist der Kinder des Himmels und des Sohnes Gottes.

14. Nur einen Augenblick halten wir noch inne, um unser letztes, glückliches Spiel auf dieser Erde zu spielen. Und dann gehen wir hin, um unseren angestammten Platz dort einzunehmen, wo Wahrheit wohnt und Spiele ohne Bedeutung sind. So endet die Geschichte. Lass diesen Tag der Welt das letzte Kapitel näher bringen, damit ein jeder lernen möge, dass die Erzählung über ein entsetzliches Schicksal, die er liest, über das Zerschlagen all seiner Hoffnungen, über seine klägliche Abwehr gegen eine Rache, der er nicht entrinnen kann, nur seine eigene wahnhafte Phantasie ist. Die Diener Gottes sind gekommen, um ihn aus den finsteren Träumen aufzuwecken, die die Geschichte in seiner wirren, perplexen Erinnerung an diese verdrehte Erzählung heraufbeschworen hat. Gottes Sohn kann endlich lächeln, wenn er lernt, dass sie nicht wahr ist.

15. Heute üben wir in einer Form, die wir für eine ganze Weile beibehalten werden. Wir wollen jeden Tag damit beginnen, unsere Aufmerksamkeit dem Gedanken für den Tag so lange wie möglich zu widmen. Fünf Minuten werden jetzt zum wenigsten, was wir als Vorbereitung hingeben für einen Tag, in dem Erlösung das einzige Ziel ist, das wir haben. Zehn wären besser, fünfzehn Minuten gar noch besser. Und in dem Maße, in dem keine Ablenkung mehr auftritt, um uns von unserem Vorhaben abzubringen, stellen wir fest, dass eine halbe Stunde als Zeit, die wir mit Gott verbringen, zu kurz ist. Auch abends werden wir bereitwillig nicht weniger dafür geben, in Dankbarkeit und Freude.

16. Jede Stunde vertieft noch unseren vermehrten Frieden, wenn wir uns daran erinnern, dem Willen treu zu sein, den wir mit Gott teilen. Manchmal wird vielleicht eine Minute oder sogar weniger das meiste sein, was wir beim Stundenschlag anbieten können. Manchmal werden wir vergessen. Zu anderen Zeiten werden uns die Geschäfte dieser Welt einholen, und es wird uns nicht möglich sein, uns eine kleine Weile zurückzuziehen und unsere Gedanken Gott zuzuwenden.

17. Doch wenn wir können, wollen wir unserer Pflicht als Diener Gottes nachkommen, in stündlichem Gedenken unseres Auftrags und seiner Liebe. Und wir wollen ruhig dasitzen und auf ihn harren und seiner Stimme lauschen und erfahren, was er möchte, dass wir in der kommenden Stunde tun, derweil wir ihm für alle Gaben danken, die er uns in der vergangenen geschenkt hat.

18. Und mit der Zeit und Übung wirst du nie mehr davon lassen, an ihn zu denken, und seine liebevolle Stimme hören, die deine Schritte in ruhige Bahnen lenkt, wo du in wahrer Wehrlosigkeit wandeln wirst. Denn du wirst erkennen, dass der Himmel mit dir geht. Auch wirst du deinen Geist keinen Augenblick von ihm fern halten, auch wenn du deine Zeit damit verbringst, der Welt Erlösung anzubieten. Denkst du, dass er dies für dich, der sich dafür entschied, seinen Plan für die Erlösung der Welt und für die deine auszuführen, nicht möglich machen wird?

19. Heute ist unsere Wehrlosigkeit das Thema. Wir hüllen uns ein in sie, während wir uns darauf vorbereiten, dem Tag zu begegnen. Wir erheben uns, stark in Christus, und lassen unsere Schwäche schwinden, wenn wir uns daran erinnern, dass seine Stärke in uns wohnt. Wir wollen uns daran erinnern, dass er den ganzen Tag an unserer Seite bleibt und unsere Schwäche nie ohne die Unterstützung seiner Stärke lässt. Wir wenden uns ein jedes Mal an seine Stärke, wenn wir fühlen, wie die Drohung unserer Abwehrmechanismen unsere Zielsicherheit untergräbt. Dann halten wir einen Augenblick lang inne, während er zu uns sagt: »Ich bin da.«

20. Jetzt wird dein Üben beginnen, den Ernst der Liebe anzunehmen, um dir zu helfen, deinen Geist davon abzuhalten, von seinem Vorhaben abzuschweifen. Fürchte dich nicht, und sei nicht scheu. Es kann keinen Zweifel geben, dass du dein letztes Ziel erreichen wirst. Die Diener Gottes können niemals scheitern, weil die Liebe und die Stärke und der Frieden, die aus ihnen zu allen ihren Brüdern leuchten, von ihm kommen. Dies sind seine Gaben an dich. Wehrlosigkeit ist das Einzige, was du ihm dafür zu geben brauchst. Du legst bloß weg, was niemals wirklich war, um auf Christus zu schauen und seine Sündenlosigkeit zu sehen.

Sattyama

Zitat:
Ich bin unter den Dienern Gottes.

1. Wir wollen heute weder arrogant sein noch falsche Demut haben. Über solche Torheiten sind wir hinausgegangen. Wir können uns weder beurteilen, noch brauchen wir das zu tun. Das sind nur Versuche, die Entscheidung hinauszuzögern und das Einlassen auf unsere Funktion hinauszuschieben. Es ist weder unsere Rolle, ein Urteil über unseren Wert zu fällen, noch können wir erkennen, welche Rolle die beste für uns ist und was wir tun können in einem größeren Plan, den wir nicht in seiner Gänze sehen können. Unsere Rolle wird uns im Himmel zugewiesen, nicht in der Hölle. Und das, wovon wir denken, es sei Schwäche, das kann Stärke sein; was wir für unsere Stärke halten, ist oft Arroganz.

2. Welches auch immer die dir bestimmte Rolle ist, sie wurde von der Stimme für Gott ausgewählt, deren Funktion es ist, auch für dich zu sprechen. Indem er deine Stärken genauso sieht, wie sie sind, und dessen gleichermaßen gewahr ist, wo sie am besten angewendet werden können, wofür, für wen und wann, wählt er deine Rolle für dich und nimmt sie für dich an. Er wirkt nicht ohne dein eigenes Einverständnis. Er lässt sich jedoch darin nicht täuschen, was du bist, und hört nur auf seine Stimme in dir.

3. Es ist gerade seine Fähigkeit, eine Stimme zu hören, die seine eigene ist, durch die du dir endlich bewusst wirst, dass eine einzige Stimme in dir ist. Und diese eine Stimme legt deine Funktion fest und teilt sie dir mit, wobei sie dir die Kraft verleiht, sie zu verstehen, zu tun, was sie erfordert, und in all deinem Tun erfolgreich zu sein, das damit in Beziehung steht. Gott hat sich darin mit seinem Sohn verbunden, und so wird sein Sohn zu seinem Boten der Einheit mit ihm.

4. Ebendiese Verbindung des Vaters und des Sohnes durch die Stimme für Gott ist es, die die Erlösung abhebt von der Welt. Und diese Stimme ist es, die von Gesetzen spricht, denen die Welt nicht gehorcht, die die Erlösung von allen Sünden verheißt, wobei die Schuld getilgt ist in dem Geist, den Gott sündenlos schuf. Jetzt wird sich dieser Geist dessen erneut bewusst, der ihn erschaffen hat, und seiner immer währenden Vereinigung mit ihm. So ist sein Selbst, in welchem dessen Wille und der Wille Gottes verbunden sind, die einzige Wirklichkeit.

5. Ein Bote ist nicht einer, der die Botschaft, die er überbringt, selber verfasst. Auch stellt er das Recht dessen nicht infrage, der das tut, noch fragt er, weshalb er jene ausgewählt hat, die die Botschaft empfangen werden, die er überbringt. Es reicht aus, dass er sie annimmt, sie jenen gibt, für die sie vorgesehen ist, und seine Rolle erfüllt, indem er sie ausrichtet. Wenn er bestimmt, wie die Botschaften lauten sollten oder was ihr Zweck ist oder wohin sie ausgetragen werden sollten, dann verfehlt er es, seine eigentliche Rolle als Bringer des Wortes auszuüben.

6. Es gibt einen wesentlichen Unterschied in der Rolle der Himmelsboten, der sie von denen unterscheidet, die die Welt ernennt. Die Botschaften, die sie überbringen, sind in erster Linie für sie selbst bestimmt. Und nur wenn sie diese für sich selbst annehmen können, werden sie befähigt, sie weiterzutragen und überall zu geben, wo sie hingehören. Wie die weltlichen Boten haben sie die Botschaften, die sie mit sich tragen, nicht selbst verfasst, aber sie werden im wahrsten Sinne ihre ersten Empfänger, und sie empfangen, um sich auf das Geben vorzubereiten.

7. Ein weltlicher Bote erfüllt seine Rolle dadurch, dass er alle Botschaften weggibt. Die Boten Gottes üben ihre Rolle dadurch aus, dass sie seine Botschaften als für sie selbst bestimmte akzeptieren, und dadurch, dass sie die Botschaften weggeben, zeigen sie, dass sie sie verstanden haben. Sie wählen keine Rollen, die ihnen nicht durch seine Autorität gegeben worden sind. Und so gewinnen sie durch jede Botschaft, die sie weitergeben.

8. Möchtest du die Botschaften Gottes empfangen? Denn auf diese Weise wirst du sein Bote. Du bist jetzt dazu bestellt. Und dennoch wartest du damit, die Botschaften zu geben, die du empfangen hast. Somit erkennst du nicht, dass sie dein sind, und du nimmst sie nicht wahr. Niemand kann empfangen und verstehen, dass er empfangen hat, solange er nicht gibt. Denn im Geben liegt sein eigenes Annehmen dessen, was er empfangen hat.

9. Du, der du nun der Bote Gottes bist, empfange seine Botschaften. Denn dies ist Teil der Rolle, die dir bestimmt ist. Gott hat nicht versäumt, dir das anzubieten, was du brauchst, und dieses anzunehmen ist auch nicht unterlassen worden. Noch ist jedoch ein anderer Teil deiner dir bestimmten Rolle zu erfüllen. Er, der Gottes Botschaften für dich empfangen hat, möchte auch, dass sie von dir empfangen werden. Denn so identifizierst du dich mit ihm und erhebst Anspruch auf dein Eigen.

10. Es ist dieses Sichverbinden, das wir heute zu begreifen unternehmen. Wir wollen unseren Geist von ihm, der für uns spricht, nicht getrennt zu halten suchen, denn es ist nur unsere eigene Stimme, die wir hören, wenn wir ihm Gehör schenken. Er allein kann zu uns und für uns sprechen, indem er in einer einzigen Stimme das Bekommen und das Geben von Gottes Wort verbindet, das Geben und Empfangen seines Willens.

11. Wir üben, ihm zu geben, was er haben möchte, damit wir seine Gaben an uns wahrnehmen mögen. Er braucht unsere Stimme, damit er durch uns sprechen kann. Er braucht unsere Hände, damit sie seine Botschaften halten und sie zu denen tragen, die er bestimmt. Er braucht unsere Füße, um uns dorthin zu bringen, wohin er will, damit die, die im Elend warten, endlich befreit sein mögen. Und er braucht unseren Willen, vereint mit seinem eigenen, damit wir die wahren Empfänger der Gaben seien, die er gibt.

12. Wir wollen heute nur die folgende Lektion erlernen: Wir werden nicht begreifen, was wir empfangen, ehe wir es nicht gegeben haben. Du hast dies schon auf hundert Arten und hundertmal gesagt bekommen, und dennoch fehlt es immer noch an Glauben. Dieses aber steht fest: Solange diesem nicht Glauben geschenkt wird, wirst du tausend Wunder empfangen und dann noch einmal tausend mehr, und doch wirst du nicht erkennen, dass Gott selbst keine Gabe über das hinaus zurückbehalten hat, was du schon hast, und dass er seinem Sohn auch nicht den kleinsten Segen verweigert hat. Was kann das für dich bedeuten, solange du dich nicht mit ihm und den seinen identifiziert hast?

13. Unsere Lektion für heute lautet so:

Ich bin unter den Dienern Gottes, und ich bin dankbar, dass ich die Mittel habe, durch die ich begreifen kann, dass ich frei bin.

14. Die Welt rückt in den Hintergrund, während wir unseren Geist hell werden lassen und begreifen, dass diese heiligen Worte wahr sind. Sie sind die Botschaft, die uns heute von unserem Schöpfer gesandt wird. Nun zeigen wir auf, wie sie unser Denken über uns und über das, was unsere Funktion ist, verändert haben. Denn indem wir beweisen, dass wir keinen Willen akzeptieren, den wir nicht mit andern teilen, werden die vielen Gaben, die wir von unserem Schöpfer haben, uns ins Auge springen und in unsere Hände hüpfen, und wir werden begreifen, was wir empfangen haben.

Sattyama

Zitat:
Ich will zurücktreten und ihm die Führung überlassen.

1. Es gibt eine Art, in dieser Welt zu leben, die nicht hier ist, auch wenn sie es zu sein scheint. Du veränderst deine Erscheinung nicht, obschon du öfter lächelst. Deine Stirn ist heiter, deine Augen blicken ruhig. Und diejenigen, die wie du die Welt durchschreiten, erkennen die Ihren wieder. Diejenigen aber, die den Weg noch nicht gesehen haben, werden dich auch wiedererkennen und glauben, dass du bist wie sie, wie du es vorher warst.

2. Die Welt ist eine Illusion. Diejenigen, die beschließen, zu ihr zu kommen, suchen einen Ort, an dem sie Illusionen sein und ihre eigene Wirklichkeit vermeiden können. Finden sie jedoch heraus, dass ihre eigene Wirklichkeit sogar hier ist, dann treten sie zurück und überlassen ihr die Führung. Welch andere Wahl könnten sie wirklich treffen? Illusionen der Wahrheit vorangehen zu lassen ist Verrücktheit. Hingegen Illusionen hinter der Wahrheit versinken und die Wahrheit als das, was sie ist, hervortreten zu lassen, das ist bloß geistige Gesundheit.

3. Das ist die einfache Wahl, die wir heute treffen. Die verrückte Illusion wird eine Weile deutlich sichtbar bleiben, damit die auf sie schauen können, die zu kommen wählten und noch nicht frohlockend herausgefunden haben, dass sie sich in ihrer Wahl geirrt haben. Sie können nicht unmittelbar von der Wahrheit lernen, weil sie verleugnet haben, dass sie ist. Und deshalb brauchen sie einen Lehrer, der ihre Verrücktheit wahrnimmt, der aber dennoch über die Illusion hinweg zur einfachen Wahrheit in ihnen blicken kann.

4. Wenn die Wahrheit forderte, dass sie die Welt aufgeben sollten, würde es ihnen erscheinen, als würde sie das Opfern von etwas verlangen, was wirklich ist. Viele haben sich entschieden, der Welt zu entsagen, obschon sie nach wie vor an ihre Wirklichkeit glauben. Und sie haben unter einem Gefühl des Verlusts gelitten und wurden dementsprechend nicht befreit. Andere wieder haben nichts als die Welt gewählt, und sie haben unter einem noch tieferen Gefühl des Verlusts gelitten, das ihnen unverständlich war.

5. Zwischen diesen Pfaden gibt es noch einen anderen Weg, der wegführt von jeglichem Verlust, denn Opfer und Entbehrung werden beide rasch zurückgelassen. Das ist der Weg, der jetzt für dich bestimmt ist. Du gehst auf diesem Weg, wie andere gehen, und scheinst auch nicht anders zu sein als sie, obschon du das tatsächlich bist. So kannst du ihnen dienen, während du dir selbst dienst, und ihre Schritte auf den Weg setzen, den Gott dir aufgetan hat, und ihnen durch dich.

6. Immer noch scheint Illusion an dir zu haften, damit du andere erreichen mögest. Doch ist sie zurückgetreten. Und es ist nicht Illusion, von welcher sie dich reden hören, noch Illusion, die du ihren Augen bringst, um sie zu schauen, und ihrem Geist, sie zu erfassen. Auch kann die Wahrheit, die vor dir hergeht, nicht durch Illusionen zu ihnen sprechen, denn der Weg führt jetzt über die Illusion hinaus, während du ihnen auf dem Wege zurufst, dass sie dir folgen mögen.

7. Alle Wege werden am Ende zu diesem einen führen. Denn Opfer und Entbehrung sind Pfade, die nirgendwohin führen, sind eine Wahl der Niederlage und Ziele, die unmöglich bleiben werden. Das alles tritt zurück, während die Wahrheit in dir zum Vorschein kommt, um deine Brüder von den Pfaden des Todes wegzuführen und sie auf den Weg des Glücks zu bringen. Ihr Leiden ist nur Illusion. Dennoch brauchen sie einen Führer, der sie aus ihm herausführt, denn sie verwechseln Illusion mit Wahrheit.

8. Solcherart ist der Ruf der Erlösung, und nichts weiter. Er bittet dich, die Wahrheit anzunehmen und sie, den Pfad des Freikaufs von der Illusion erhellend, vor dir hergehen zu lassen. Es ist ein Freikauf ohne Lösegeld. Hier gibt es keine Kosten, nur Gewinn. Die Illusion kann den heiligen Sohn Gottes nur scheinbar in Ketten halten. Nur Illusionen sind es, von denen er erlöst wird. Wenn diese zurücktreten, findet er sich selber wieder.

9. Geh nun sicheren Schritts, doch vorsichtig, weil dieser Pfad dir neu ist. Auch stellst du womöglich fest, dass du noch immer in Versuchung kommst, vor der Wahrheit herzugehen und Illusionen deinen Führer sein zu lassen. Deine heiligen Brüder sind dir gegeben worden, um in deinen Fußstapfen zu folgen, wenn du mit Zielsicherheit zur Wahrheit gehst. Sie geht jetzt vor dir her, damit sie etwas sehen mögen, womit sie sich identifizieren können, etwas, was sie verstehen, das den Weg weist.

10. Am Ende dieser Reise aber wird es keinen Graben, keine Entfernung zwischen dir und der Wahrheit geben. Und alle Illusionen, die auf dem Weg gegangen sind, den du gereist bist, werden desgleichen von dir gewichen sein, sodass nichts übrigbleibt, was die Wahrheit von Gottes Vervollständigung getrennt halten könnte, die so heilig ist wie er. Tritt nun vertrauensvoll zurück, und überlasse der Wahrheit die Führung. Du weißt nicht, wohin du gehst. Einer jedoch, der es erkennt, geht mit dir. Lass dich von ihm führen mit allen andern.

11. Wenn die Träume vorbei sind, die Zeit die Tür hinter allen Dingen, die vergehen, geschlossen hat und Wunder keinem Zweck mehr dienen, wird der heilige Sohn Gottes keine Reisen mehr unternehmen. Dann wird es keinen Wunsch mehr geben, statt Wahrheit lieber Illusion zu sein. Wir schreiten vorwärts darauf zu, während wir Fortschritte machen auf dem Weg, den uns die Wahrheit weist. Dies ist unsere letzte Reise, die wir für alle unternehmen. Wir dürfen unseren Weg nicht verlieren. Denn so, wie die Wahrheit vor uns hergeht, geht sie auch vor unseren Brüdern her, die uns folgen werden.

12. Wir gehen hin zu Gott. Halt ein und denk darüber nach. Könnte irgendein Weg heiliger sein oder deine Mühe, deine Liebe und deinen festen Vorsatz mehr verdienen? Welcher Weg könnte dir mehr als alles geben oder dir weniger anbieten und dennoch Gottes heiligen Sohn zufrieden stellen? Wir gehen hin zu Gott. Die Wahrheit, die jetzt vor uns geht, ist eins mit ihm und führt uns dahin, wo er immer war. Welcher Weg außer diesem könnte ein Pfad sein, den du stattdessen wählen möchtest?

13. Deine Füße sind sicher auf den Weg gesetzt, der die Welt zu Gott führt. Schau nicht zu Pfaden hin, die dich anderswohin zu führen scheinen. Träume sind keine würdigen Führer für dich, der du Gottes Sohn bist. Vergiss nicht: Er hat seine Hand in die deine gelegt und dir deine Brüder gegeben in seinem Vertrauen, dass du seines Vertrauens in dich würdig bist. Er kann sich nicht täuschen. Sein Vertrauen hat deinen Weg gewiss und dein Ziel sicher gemacht. Du wirst weder deine Brüder noch dein Selbst im Stich lassen.

14. Und jetzt ersucht er dich nur darum, dass du jeden Tag eine Weile an ihn denkst, damit er zu dir sprechen und dir von seiner Liebe künden und dich daran erinnern kann, wie groß sein Vertrauen ist, wie grenzenlos seine Liebe. In deinem Namen und in seinem eigenen, die dasselbe sind, üben wir heute freudig mit diesem Gedanken:

Ich will zurücktreten und ihm die Führung überlassen, weil ich den Weg zu ihm beschreiten möchte.

Sattyama

Zitat:
Ich gehe mit Gott in vollkommener Heiligkeit.

1. Der heutige Leitgedanke stellt nur die simple Wahrheit fest, die den Gedanken der Sünde unmöglich macht. Er verspricht, dass es keine Ursache für die Schuld gibt, und da sie ohne Ursache ist, existiert sie nicht. Er folgt sicher aus dem Grundgedanken, der im Text so oft erwähnt wird: Gedanken verlassen ihre Quelle nicht. Und wenn dies wahr ist, wie kannst du dann getrennt von Gott sein? Wie könntest du allein und separat von deiner Quelle durch die Welt gehen?

2. Wir sind nicht inkonsequent in den Gedanken, die wir in unserem Lehrplan unterbreiten. So muss die Wahrheit, soll sie wahr sein, durchweg wahr sein. Sie kann sich selbst nicht widersprechen und nicht in Teilen ungewiss, in andern sicher sein. Du kannst nicht getrennt von Gott durch die Welt gehen, weil du nicht ohne ihn sein könntest. Er ist das, was dein Leben ist. Wo du bist, da ist er. Es gibt ein Leben. Dieses Leben teilst du mit ihm. Nichts kann von ihm getrennt sein und leben.

3. Doch da, wo er ist, muss sowohl Heiligkeit sein als auch Leben. Keine seiner Eigenschaften wird nicht geteilt von allem, was da lebt. Was lebt, ist heilig wie er selbst, weil das, was sein Leben teilt, Teil der Heiligkeit ist und ebenso wenig sündig sein kann, wie die Sonne beschließen könnte, aus Eis zu sein, oder das Meer sich dazu entscheiden könnte, getrennt zu sein vom Wasser, oder das Gras, mit Wurzeln in der Luft zu wachsen.

4. Es gibt ein Licht in dir, welches nicht sterben kann, dessen Gegenwart so heilig ist, dass die Welt geheiligt ist um deinetwegen. Alle Lebewesen bringen dir Gaben und legen sie in Dankbarkeit und Freuden dir zu Füßen. Der Blumen Duft ist ihre Gabe an dich. Die Wellen neigen sich vor dir, und die Bäume breiten ihre Zweige aus, um dich zu schützen vor der Hitze, und legen ihre Blätter vor dir auf den Boden, auf dass du weich gehen mögest, dieweil der Wind zu einem Säuseln um dein heiliges Haupt verebbt.

5. Das Licht in dir ist es, was zu erblicken sich das Universum sehnt. Alle Lebewesen sind still vor dir, denn sie nehmen wahr, wer mit dir geht. Das Licht, das du trägst, ist ihr eigenes. Und somit sehen sie ihre Heiligkeit in dir und grüßen dich als Erlöser und als Gott. Nimm ihre Ehrerbietung an, denn sie gebührt der Heiligkeit selbst, die mit dir geht und in ihrem sanften Licht alle Dinge in ihr Ebenbild verwandelt und in ihre Reinheit.

6. Das ist die Art, wie die Erlösung wirkt. Während du zurücktrittst, tritt das Licht in dir hervor und umfasst die Welt. Es kündigt nicht das Ende der Sünde durch Strafe und durch Tod an. In Leichtigkeit und Lachen ist die Sünde vergangen, weil ihre wunderliche Absurdität gesehen wird. Sie ist ein törichter Gedanke, ein dummer Traum, nicht beängstigend, womöglich lächerlich; aber wer würde bei der Annäherung an Gott selbst auch nur einen Augenblick an eine derart sinnlose Laune verschwenden?

7. Und dennoch hast du viele, viele Jahre an ebendiesen törichten Gedanken verschwendet. Die Vergangenheit ist vergangen, mit allen ihren Phantasien. Du bist nicht mehr durch sie gebunden. Die Annäherung an Gott ist nicht mehr fern. Und in der kleinen Spanne Zweifel, die immer noch besteht, da mag es sein, dass du deinen Gefährten aus den Augen verlierst und ihn für den sinnlosen, alten Traum hältst, der nun vergangen ist.

8. »Wer geht mit mir?« Diese Frage sollte man tausendmal am Tag stellen, bis die Gewissheit dem Zweifeln ein Ende gesetzt und den Frieden begründet hat. Lass heute das Zweifeln verklingen. Gott spricht für dich, indem er mit diesen Worten Antwort auf deine Frage gibt:

Ich gehe mit Gott in vollkommener Heiligkeit. Ich erhelle die Welt, ich erhelle meinen Geist und jeden Geist, den Gott als eins mit mir erschaffen hat.
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